Nik Software: Plugins und Co werden weiterentwickelt, so Googles Vic Gundotra
Dass Google Nik Software aus Deutschland gekauft hat, darüber berichtete ich ja. Viele US-Googler, die sich für den Bereich Fotos bei Google+ verantwortlich zeigen, waren die Tage in Deutschland anzutreffen, wahrscheinlich, um das neue Team kennenzulernen und Strategien zu besprechen. Eine Übernahmemeldung kann eine echte Wundertüte sein, man weiss nie, was passiert.
Wenn Twitter einen Client kauft, dann kann es passieren, dass dieser völlig in die Tonne getreten wird, bei Google bedeutet ein Einkauf oft ein Einfließen von Features in bereits vorhandene Dienste, das Kernprodukt bleibt dabei unter Umständen auf der Strecke.
Bei Nik Software, die in der Fotografenszene wohl keinen schlechten Ruf aufgrund ihrer vielen Plugins haben (den Normalos eher durch Snapseed bekannt), wurde deshalb der Kauf mit der Frage kommentiert, was nun aus den Software-Artikeln werde. Laut Vic Gundotra von Google, soll vieles beim Alten bleiben. Man werde die Tools und Plugins weiterhin anbieten und zudem noch verbessern.
Das Team von Nik Software wird in Zukunft zusätzlich dafür mitverantwortlich sein, wie es mit Fotos, Filtern und Co bei Google+ weitergeht – wie es Vic Gundotra nennt: „photography first.“. Und da sage noch einmal einer, dass es Google nicht plant, Flickr das Wasser abzugraben.
Nik Software produziert auch für Nikon die hauseigene Software zum Bearbeiten und Umwandeln der Nikon NEF (RAW) Dateien. Da die Kamerahersteller nicht alle Parameter ihrer Rohdaten freigeben bzw. offenlegen, ist Capture NX2 die einzige Software, die Nikon Nef-Dateien 100% interpretieren kann und somit optimale Ergebnisse erzielt. Bin gespannt, was mit diesem Programm passiert.
Das wird jetzt zwar völlig OT, aber ich bin einfach mal so frech… 😉
@oldie: Kannst du das tatsächlich bestätigen oder schreibst du das nur, weil es viele behaupten?
Ich habe Capture NX2 und Lightroom 4 ausgiebig getestet und kam mit beiden Programmen zu nahezu identischen Ergebnissen bei identischen Parametern.
Der einzige Vorteil von Capture NX2 (wenn man mit NEFs arbeitet) ist, dass es die Änderungen direkt in der RAW-Datei ablegen kann. Das bietet tatsächlich kein anderes Programm eben weil das Format vernagelt ist.
Ich wüsste nicht was sonst noch für Capture NX2 spricht, zudem der Preis auch noch nicht an den der Konkurrenz angepasst wurde.
Die Plugins von Nik Software hingegen sind wirklich klasse und ich bin schon gespannt, was Google damit macht.
Schön, dass bei Nik Software weiterentwickelt werden soll. Aber da passt noch mehr. Nik hat auch speziell für Nikon Software entwickelt. Und Nikon setzt auf Android. Mir gefällt das, ich arbeite mit Android, Nikon und Nik Software Produkten. Bin gespannt.
@John: ich kann es nicht wissenschaftlich belegen, aber Vieles spricht dafür. Nikon selbst vertreibt Capture NX2 bzw. legt es (hin und wieder als Vollversion) ihren Kameras bei. Da liegt es nahe, dass das Programm die Daten der Kamera optimal lesen kann. Mehr als ein Indiz dafür ist, dass Capture NX2 die Einstellungen, die in der Kamera vorgenommen werden (z.b. Schärfe, Sättigung, Rauschunterdrückung), übernimmt. Sprich, Du öffnest ein NEF und die Regler in CNX2 sind entsprechende den Einstellungen Deiner Kamera eingestellt. Lightroom oder Adobe Camera Raw öffnen alle RAWs mit den Adobe eigenen Default-Einstellungen. Die Kamerasettings werden nicht berücksichtigt. Deshalb sieht das Bild in LR oder ACR geöffnet anders aus, als das eingebettete jpg Vorschaubild. In CNX2 hingegen sieht das NEF erstmal aus, wie das eingebettete jpg Vorschaubild, das ja entsprechend der Kameraeinstellungen erstellt wird.
Es gibt dann noch den wie ich es nenne „Blau-Fall“. Die Adobe Programme kommen mit bestimmten sehr hellen Blausituationen bei der NEF Interpretation nicht klar. CNX2 hat damit nicht die geringsten Probleme. Vielleicht bist Du ja im dslr Forum angemeldet und kannst Dir diesen Thread von mir anschauen:
http://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=832521
Ich bin Berufsfotograf und besitze sowohl Capture NX2 als auch Photoshop CS6. Arbeiten tue ich ausschliesslich mit CS6 😉