Neues Spielzeug für das Netzwerk

Bisher hatte ich hier einen zusätzlichen Computer und eine Netzwerkfestplatte als Backuplösung nebst Aufgaben eines Webservers mit Streamigfunktion hier rumstehen. Ist natürlich stromtechnischer Art nicht gerade sparsam einen alten PC mit Standard-Netzteil den ganzen Tag laufen zu lassen. Zuviel wollte ich auch nicht mehr reinstecken. Ist halt schon betagter. Die Netzwerkfestplatte alleine hätte den Nachteil gehabt dass sie nicht meine Musik streamen kann. Des Weiteren konnte sie aufgrund fehlender Features auch keinen richtigen Webserver mit MySQL & Co bereit stellen. Nach einigem Herumschauen und Gesprächen mit meinem Blognachbarn Tim habe ich mich entschlossen mir eine Synology DS207+ zuzulegen. Vorab sei gesagt: der ganze Spaß kostet insgesamt so viel wie ein eigener Computer. Aber irgendwann kommt man an den Punkt, an dem man sich was ordentliches kaufen will.

Das Gerät wird ohne Festplatten ausgeliefert und kostet rund 280 Euro. Die Festplattensuche gestaltete sich folgendermaßen: Circa ein Terabyte Kapazität, nicht zu teuer – und natürlich Laufruhe. Meine Wahl fiel dabei auf zwei Festplatten von Western Digital, genauer gesagt die Digital Caviar Green mit SATA2 und 32MB Cache. Streetpreis zwischen 80 und 90 Euro. Die Beschaffung der Platten als solches gestaltete sich gar nicht so einfach (wenn man in Bremerhaven wohnt). Ein Computerladen den ich anrief teilte mir mit, dass er aufgrund Insolvenz geschlossen habe. Bei einem weiteren sah ich die Festplatten auf der Homepage – für 17 Euro mehr pro Platte. Macht 34 Euro Aufpreis für zwei Festplatten.

Ich bin wirklich jemand der gerne den lokalen Händler unterstützt – und dafür auch mal mehr Euros zu latzen als im Internet. Bis zehn Euro Differenz hätte ich pro Laufwerk durchaus gezahlt – soviel ist es mir wert hier in Bremerhaven beim Händler zu kaufen und einen Ansprechpartner im Servicefalle zu haben.

Wenn ich dann allerdings beim Händler (zu dem ich vor 10 Jahren schon gegangen bin) anrufe und frage, ob man auf den Preis bei Abnahme von zwei Platten kommen würde – und angeranzt werde, dass die Preise doch auf der Homepage zu sehen seihen – und man die Platten bestellen müsse (obwohl auf deren Homepage etwas von Verfügbarkeit in hoher Stückzahl steht) – dann gibt man freundlich zu verstehen, dass man nicht gewillt ist dort zu kaufen (nicht nur wegen des Preises – nein, auch der Ton macht bekanntlich die Musik).

Letztendlich gab es die Festplatten somit Versandkostenfrei für einen Stückpreis von 86 Euro direkt nach Hause – und die Synology kam für etwas mehr als 275 Euro gleich mit. Fazit: fast 450 Euro, die nicht in der Kasse des kleines Händlers an der Ecke landeten. Er wird es verkraften können – denn wer so am Telefon agiert, der wird sicherlich genügend zahlungskräftige Kunden haben.

So, nun mal ein paar Fotos zu dem guten Stück:

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Zum Zusammenbau braucht man kein IT-Systemelektroniker sein – das schaffen bestimmt auch Leute, die sich in Castingshows zum Horst machen – will sagen: super einfach und in wenigen Augenblicken geschafft.

Die Administrationsoberfläche ist auch 1a gegliedert – alles schön in Ajax realisiert.

synology1

synology2

synology3

Das Gerät scheint die eierlegende Wollmilchsau zu sein die ich immer gesucht habe. Erfahrungsberichte kann ich bisher keine geben – schließlich werden während ich dieses hier schreibe noch die Platten synchronisiert.

Falls es von Interesse ist dann kann ich in ein paar Wochen gerne mal Rückmeldung bezüglich Zufriedenheit geben. Alternativ könnt ihr Fragen gerne in die Kommentare hauen =)

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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90 Kommentare

  1. @Timo:
    So’n Atom 330 Mobo fetzt schon. Hab‘ ich mir letzthin als Fileserver zugelegt. Nur leider ist der Lüfter VIEEEL zu laut gewesen. Hab jetzt nen Super Silent drauf und bete dass die Northbridge nich mal während eines Backups zu warm wird…

  2. @Hannes
    Mein Server wird etwas „dicker“, bin mal gespannt wie leise ich ihn später bekomme, da er im Wohnzimmer stehen wird. Aber nicht weil ich Filme oder Ähnliches damit schaue / speichere, sondern weil mein DSL-Anschluss hier ist ;o(
    Aber demnächst wird es eine neue Wonung geben und hoffentlich alles zusammen. Dann kommt noch ein kleiner GB-Switch dazwischen. Dann sind die Backups auch wieder etwas gepimpt ;o)

  3. Ich finde das Thema auch interessant!

    Wie sieht es denn mit der Stromaufnahme aus? Zieht das Ding auch soviel Strom wie ein Computer? Und noch wichtiger: Wie sieht es mit Energiesparfunktionen aus? So ein Ding ist ja immer an, wird aber vielleicht nur 12-16/24 wirklich genutzt, kann es da in Nebenzeiten auch einen ordentlichen Gang runterschalten?

  4. @atreiu:

    Die Homepage ist sehr ergiebig. Aber ja, man kann das Ding zu bestimmten Zeiten ausschalten.

  5. Reales oder Fakegigabit? Stromverbrauch?

  6. @Timo:
    nen dickeren Server hätte ich auch gern – aber als Student ohne BaföG ist man schon froh wenn man sich sowas zusammengespart hat und nur dafür den Strom bezahlen muss (unter Last ca 50 Watt)…
    @caschy:
    „zu bestimmten Zeiten ausschalten“ – heißt das feste Zeit oder je nach Auslastung?

  7. Ich denke, dass so ein NAS auf jeden Fall wirtschaftlicher ist als ein „dicker“ Server (stromkostenmäßig).
    Spiele auch schon mit dem Gedanken ein NAS mit 2 HDD anzuschaffen als Backup-System…

  8. tagträumer says:

    @cahsy:
    War die Tasche (siehe Foto) mit dabei? Hat es einen besonderen Grund, warum du zwei Platten nimmst?

    Suche auch noch ein anständiges NAS. Liebäugle mit einem QNAP TS-109. Hat einer damit schon Erfahrungen? Welcher ist besser? Preislich spielt beides ja in der gleichen Liga…

  9. Das ist meine Kameratasche. Zwei Platten für RAID.

  10. Schreib ruhig mal öfter über deine Erfahrungen im daily-doing mit dem NAS. Kann ich mit dem System per DLNA-TV auf den NAS zugreifen, um mir Bilder/Videos direkt anzuzeigen?

  11. sehr interessant!

    Würde mich über einen weiteren ( objektiven, wie immer 🙂 ) Bericht in ein, zwei Wochen freunen.

    Kann ich dieses Gerät per Timer runter fahren?
    Klappt wake-on-lan?
    Wie schnell ist es im realen Betrieb?
    verwendest Du die FTP-SSH-Funktion? Kann man den Port ändern?
    taugt der Printserver?
    Hast Du auch den Lüfter umgebaut? Wie groß ist er, würde ihn gleich mit bestellen! 🙂
    Kann man IP- oder MAC-Beschränkungen machen (Firewall)?

    danke, Klaus

  12. @Klaus:

    Technische Details kann man auf der Homepage einsehen.

  13. Hi Caschy,

    von meinen Fragen finde ich dort nur den Punkt „Geplantes Ausschalten“. Meint das Uhrzeit, oder Nicht-Benutzung?

    Wie bekommt man das Ding wieder wach? 🙂

    Klaus

  14. SonicHedgehog says:

    @caschy: Hatte dir ja erst zu Synology getwittert. Gestern von Amazon versandt, müsste also bald da sein. Hab mir die DS-108j um 130 € genommen, was echt billig ist. Für das, was die alles kann =)

    Freue mich schon richtig darauf, lokale Händler habe ich bei mir leider nicht gefunden. Genervt hat mich, dass die 07er-Serie keine „Scheduled Power On“-Funktion hat, oder nur bestimmte „E3N“-Seriennummer.
    @caschy Kann deine DS207+ Scheduled Power On? Und warum hast du z.B. keine DS207 oder 108j oder so genommen? Prozesserleistung? Arbeitsspeicher? etc.?

    PS: @n0fear: Also Synology ist echt ’ne tolle Firma. Bietet direkt auf deren Wiki offizielle Hardware-Tricks und so an. Gibt da anscheinend auch eine Anleitung zur Verschlüsselung direct on hardware. Aber mit Truecrypt halt nicht, aber mit TrueCrypt integriert, ist mir kein NAS bekannt..

  15. nabend

    habe schon länger den ds107+ und bin sehr zufrieden. einzig was stoert: meine festplatte faehrt nicht in den sleep modus sondern dreht sich immerzu.

  16. Also mich würde der Stromverbrauch wirklich mal interessieren. Von anderen NAS kenne ich das diese so um die 30W aufnahme liegen, da fährt man mit einem Atom 330 besser. Mein Atom verbraucht wenn beide HDDs laufen gerade mal 20w

  17. Ich habe die DS207 mittlerweile über ein Jahr hier stehen und wenn mir die jemand streichen würde, dann würde er dies nicht überleben. 😉
    Damals für viel mehr Geld angeschafft, hat sie heute schon den ersten Plattenwechsel weg, und ich habe es bisher nie bereut das Geld ausgegeben zu haben.
    Vielleicht vier Dinge:
    1) Rüstet die Diskstation mit zwei Platten aus und ändert dies nie! Ich stand jetzt vor dem Problem von einer 500GB-Festplatte alle Daten auf eine 1,5TB-Platte im Raid zu kopieren und es war der Graus. (Diskstation=Linux=nicht so einfach zu transferieren)
    2) Der Printserver ist nicht so toll, bzw. recht langsam und gibt sich manchmal etwas zickig, aber damit konnte ich bisher immer leben.
    3) Die PhotoStation ist (mittlerweile) ein Traum für jeden Hobbyfotograf, wenn auch die Thumbnailerstellung echt lange benötigt, um durch alle Fotoordner zu kommen. Dafür wird man hinterher mit Nutzerfreigabe, Kommentarfunktion und einem Bewertungsmechanismus belohnt.
    4) Der MySQL-Server ist zum Spielen und ausprobieren nett, enttäuscht aber von der Performance bei größeren Datenmengen. Daran ändern auch 128 MB Arbeitsspeicher, welche ich ihr damals sofort gegönnt habe.
    Der iTunes-Server ist eine echte Bereicherung für das heimische Multimedia-Netz. 🙂

  18. Hmm… nette Präsentation. 😉
    Ich habe auch schon länger vor per Netzwerk alles einzurichten. (Drucker, Festplatte PC’s …) Aber nie so wirklich Lust gehabt aufgrund der faulen Suchlust. 😛

    Jetzt weiß ich zumindest, dass es verdammt einfach einzurichten ist. 😀
    Habe es mir wesentlich komplexer vorgestellt. *g
    Aber nicht so teuer. Aber damit kann man leben. 🙂

  19. Hier zu haben für 202,89 Euro

    allerdings mit 64mb

  20. @Puh:

    Oha, das SC101 war echt übel – wir hatten das bei uns auch im Laden. Dadurch wusste ich, was es kann und was nicht. Wobei Netgear rein Netzwerktechnisch gute Ambitionen um 2004 hatte. Also gute Ideen – nur bescheiden Umsetzung meiner Meinung nach. Letztendlich ist an „du bekommst was du zahlst“ doch schon was dran. Ausserdem habe ich das NAS auch in Hinblick auf meine Freundin genommen wenn ich mal nicht da bin. Die hat keinen Bock meinen bisherigen Fileserver anzumachen um zu schauen, was da los ist – wenn mal was nicht geht. Also keine Sorge – meine Bastelgelüste kann ich noch befriedigen.

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