Netflix: Neue Preiserhöhung, Basis-Abo wird in Deutschland verschwinden
Netflix möchte offenbar ausloten, wie weit man gehen kann, bis der Kundenstamm sich mal wieder gesundschrumpft. Das Unternehmen ist nicht nur gegen Passwort-Sharing vorgegangen, man hat auch schon einmal die Preise erhöht.
Das reichte offenbar nicht, und so beginnt nun in den USA, Großbritannien und Frankreich die nächste Runde der Preiserhöhungen. Doch auch Deutschland bekommt zeitnah eine Änderung verpasst. Vor dem Blick auf die neuen Preiserhöhungen erst einmal als Vergleich die Preise, wie sie derzeit in Deutschland gelten:
Das sind die derzeitigen Netflix-Kosten 2023:
Preise (Euro)
- Standard-Abo mit Werbung: 4,99 €/Monat
- Basis-Abo: 7,99 €/Monat
- Standard-Abo: 12,99 €/Monat (Zusatzmitgliedsplätze können für je 4,99 €/Monat hinzugefügt werden)
- Premium-Abo: 17,99 €/Monat (Zusatzmitgliedsplätze können für je 4,99 €/Monat hinzugefügt werden)
In den USA bleibt das werbefinanzierte Abo (6,99 $) und die Standardpläne (15,49 $) gleich, während Basic jetzt 11,99 $ und Premium 22,99 $ kostet. Für das Vereinigte Königreich und Frankreich betragen die Preise für Ads/Basic/Standard/Premium 4,99 £/7,99 £/10,99 £/17,99 £ und 5,99 € /10,99 € / 13,49 € /19,99 €. Schaut man nach Frankreich, dann sieht man die Euro-Tendenz, die auch bei uns bald einziehen dürfte.
Die Neuerung, die in Deutschland ab nächster Woche gilt: Es gibt kein Basisabo mehr für Neukunden. Wer es derzeit hat, wird es nutzen können, bis in ein anderes Abo gewechselt wird. Netflix schreibt:
Unsere unmittelbare Priorität ist es, unsere Anzeigenmitgliedschaft auszubauen, damit Netflix für Werbetreibende zu einem unverzichtbaren Kauf Werbetreibende wird, was der Schlüssel dafür ist, dass Werbung für unser Geschäft wichtig wird. In Q3’23 stieg unsere Anzeigen Quartal gegenüber dem Vorquartal um fast 70 % und macht nun ~30 % aller Neuanmeldungen in unseren 12 Ads-Ländern.
Dieses Wachstum ist auf Verbesserungen unseres Angebots zurückzuführen – darunter zwei Streams, qualitativ hochwertigere Videos und ein Programmangebot, das nun im Wesentlichen mit unseren anderen Plänen gleichauf ist – sowie die schrittweise Abschaffung unseres Basic-Tarifs für neue und wiederkehrende Mitglieder in den USA, Großbritannien, Italien und Kanada. Diese Änderung hat die Akzeptanz unserer Werbe- und Standardtarife erhöht, und wir werden die gleiche Änderung in Deutschland, Spanien, Japan, Mexiko, Australien und Brasilien vornehmen. Nächsten Monat werden wir Downloads einführen und gleichzeitig daran arbeiten, den Werbeplan in Geräte- und ISP-Partnerpakete aufzunehmen.
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Ich werde niemals für Werbung bezahlen. Ich hasse Werbung abgrundtief! Ich gucke seit über 20 Jahren kein Privatfernsehen mehr und auch kaum anderes. Im Radio empfinde ich es extrem unangenehm, wenn auch in ÖR-Programmen ein Werbeblock kommt. Da lob ich mir den DLF.
Insofern empfand ich die Streamingdienste als Segen, als diese aufkamen. Endlich mal das gucken, was ich will, wann ich will und garantiert werbefrei. Es waren schöne Jahre. Bis dann jede Drecksbude einen eigenen Streamingdienst aufmachen musste und sich sich alle gegenseitig die Lizenzen streitig machten. Ab Ende ist nun das Angebot nur noch drittklassig und parallel versuchen sie es nun noch mit Werbung.
Wenn ich drittklassige Filme mit Werbeunterbrechnungen sehen wollte, könnte ich auch RTL2 gucken und bräuchte kein Netflix- oder Amazon Prime Abo!
Im Moment die einzige Ausnahme, wo Qualität und der Preis stimmen ist Apple TV+. Ich habe alle anderen Abos inzwischen gekündigt. Netflix: fast nur Schrott und immer teurer. Sky: ursprünglich das attraktivste Film- und Serienangebot zum fairen Preis, nun genauso langweilig wie die anderen. Amazon: ursprünglich ne nette Dreingabe zur Prime-Mitgliedschaft. Da war man nicht so kritisch und fand hin und wieder auch was. Aber nun mit immer mehr Werbung – neun danke!
Mein Fazit: kündigen und abwarten, bis sich der Markt konsolidiert hat. Lediglich Apple TV+ ist noch ne Alternative.
Geht mir mit der Werbung genau so, ich hasse es wie die Pest. Amazon schiebt immer mehr Inhalte von Prime zu Freevee. Ich hätte kein Problem dafür einen Aufpreis zu bezahlen, aber das gibt es nicht, man kann nur mit Werbung schauen oder gar nicht. Amazon läuft zwar noch ein dreiviertel Jahr, wird dann aber nicht verlängert. Bei Netflix, Disney oder WOW habe ich bis jetzt, außer Eigenwerbung, noch keine Reklame gesehen, so lange laufen die auch erstmal weiter. Einzig Apple TV habe ich gekündigt, da läuft nur low pace Hochglanzkrempel, schöne Bilder, null Story. Nix für mich, aber das darf ja jeder selbst entscheiden :-).
Da lobe ich mir waipu tv.
Zugeschlagen am Geburtstagdeal: waipu.tv Perfect + Netflix Standard 2 Streams Full-HD für 12,24 €pro Monat 🙂
Ansonsten wäre es mir auch zu teuer
So richtig kapier ichs nicht… Wenn Premiere / Sky vor 15 Jahren mal solche Kunden gehabt hätte wie hier, dannwäre PayTV groß geworden… *g*
Ich kapiere ja, dass man sich an Dinge gewöhnt und dadurch, dass man Netflix Abos monatlich kündigen kann, neigt man zu Trägheit und lässt die Geschichte einfach laufen. Das Gleiche gilt ja für Amazon Prime auch. Inhaltlich lassen die Angebote nach, man sucht, was man gucken könnte und verschwendet so eigentlich schon viel Zeit.
Bei Amazon wird das Abo dann noch mit dem Versand gerechtfertigt, obwohl man ja ab 39 Euro versandkostenfrei bestellen kann, kostenlos an einen Locker schicken lassen kann und… was viel wichtiger ist… man könnte ja vielleicht wo anders weniger zahlen müssen…
Wie auch immer, die Trägheit der Massen und ihre Genügsamkeit, davon profitieren Anbieter wie Netflix. Ich kann eigentlich wirklich nur Jedem raten, sich gut zu überlegen, ob man das so unterstützt, oder ob man nicht vielleicht einfach mal über den Tellerrand schaut und sich was anderes sucht.
Wenn man im Sommer viel unterwegs und draußen ist, könnte man ja so ein Abo auch einfach mal ein paar Monate ruhen. Das sind dann z. B. mal so Gedanken, die sich Jeder machen kann. Dann gibts auch n Eis mehr für die Kinder…
Tja liebe Netflix Nutzer, selbst Schuld.
Das passiert halt wenn man Netflix keinen Denkzettel verpasst und konsequent kündigt.
Die Kunden haben es in der Hand, aber so lange man sich alles gefallen lässt, reizen es die Anbieter halt bis zum äußersten aus.
Naja, das Ziel ist ja klar, man will, dass die Leute den Werbetarif buchen, da man damit wesentlich mehr Geld verdient. Zuletzt hatte Netflix damit schon mehr verdient als an Nutzern, die den Standard-Tarif gebucht haben.
Sprich, die Preise für werbefreie Tarife werden weiter stark steigen. Entweder zahlen die Leute auch das oder sie werden auf den Werbetarif wechseln, was Netflix nur recht ist.
Kündigen werden eh nur die wenigsten (auch wenn das in einschlägigen Kommentarspalten natürlich immer so klingt).
Hey! Was passiert eigentlich, wenn man ein Basis-Abo hat, nur mit Gutscheinen für Guthaben sorgt und dann mal eine Zeitlang kein Guthaben vorhanden ist?
Wird dann dieses Abo pausiert und kann später mit neuen Gutscheinen/Guthaben fortgeführt werden oder kündigt Netflix dieses Abo und man kann es später nicht mehr abschließen?
Hab offen gesagt überhaupt keine Lust auf Werbung und würde das bestehende Basis-Abo gern erhalten und 3-6 Monate pro Jahr aktiv nutzen. Machbar?
Ich denke nicht. Ein Abo gilt nur als ungekündigt, solange Du es bezahlst. Sobald Du nicht mehr bezahlst, endet Dein Abo und Du kannst jederzeit ein neues abschließen. Aber eben nur aus dem Angebot, das Du diesem Zeitpunkt dan vorliegen hast.
Danke für die Einschätzung. Hatte ich befürchtet. Blöder Mist.
12 Monate je 8 Euro (BasisAbo) = 96 Euro/Jahr
Unterbrechung des Abos macht nur Sinn, wenn man mindestens 5 Monate drauf verzichten kann, denn 7,4 Monate x 13 = 96 Euro ;-/
Ich denke, dass ich dann einfach mal komplett drauf verzichte und mal schaue wie sich die Preise und Möglichkeiten entwickeln.
BTW: Drüben bei heise hab ich gelesen, dass ein Pi-Hole die Werbung im „Werbe-Abo“ blockieren kann. Kann ich kaum glauben. Jemand Erfahrungen dazu?
Soeben Netflix nach 8 Jahren und nach Rücksprache mit der Frau gekündigt.
Ich werde das Gefühl nicht los, daß vergessen wird, daß die Mitgliedschaft bei Streamingdiensten freiwillig ist. Niemand muß einen, geschweige denn mehrere Streamingdienste abonnieren. Und zur Grundversorgung gehört es auch nicht. Nur wer unbedingt alles sofort haben muß, zahlt. Alle anderen warten, bis es im ÖR auftaucht – oder kauft sich die eine odere andere Blu Ray.
Hm, einmal im Monat mit der ganzen vierköpfigen Familie ins Kino kostet deutlich mehr. Dafür könnte man einige Streamingdienste bezahlen.
Und dann noch meine liebste Ausrede: Andere rauchen 😀