Negativzinsen: Verbraucherzentrale sucht Betroffene

Wir haben in der Vergangenheit natürlich auch darüber berichtet: Die meisten Banken verlangen nun von ihren Kunden Negativzinsen. Hat der Kunde „zu viel“ Geld eingelagert, muss er dafür bezahlen. Erst sind die Banken dazu übergegangen, Neukunden mit Strafzinsen zu belegen, allerdings kam jüngst auch erst die ING Deutschland ums Eck und will Bestandskunden zur Kasse bitten – und die Postbank verfährt genau so und informiert mittlerweile Bestandskunden über auf sie zukommende Kosten.

Schaut man sich flott die Banken bei Vergleichsportalen an, dann sieht man, dass in diesem Jahr viel an Instituten dazugekommen ist. Passend dazu weise ich gerne einmal auf eine Information des Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. hin.

Die vzbv bittet Betroffene mitzuteilen, ob Banken ihren Rückzahlungspflichten nachkommen, Neulich gab es ja ein BGH-Urteil, welches aussagte, dass Institute ihren Kunden nicht einfach Gebühren durch derer stillschweigenden Zustimmung der AGB aufbrummen dürfen.

Die Postbank und andere Geldinstitute setzten höhere Gebühren oder neue Preismodelle durch, indem sie ein Schweigen ihrer Kunden zu diesen Änderungen als Zustimmung werteten. Wer an den bisherigen Vertragskonditionen festhalten wollte, musste aktiv widersprechen oder sogar den Vertrag kündigen.

Mit dem BGH-Urteil zu unzulässigen Vertragsänderungen stehen Verbrauchern Erstattungen zu Unrecht kassierter Entgelte zu. Doch zahlen die Banken und Sparkassen die Gebühren schon zurück? Der vzbv will wissen, ob Verbraucherschützer noch mehr unternehmen müssen und fragt die Betroffenen selbst“, sagt vzbv-Vorstand Klaus Müller. „Banken sollen aktiv auf ihre Kunden zugehen und die zu Unrecht erhobenen Gebühren unbürokratisch zurückzahlen.“ Eine entsprechende Seite findet man hier.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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24 Kommentare

  1. Ich frag mich, ob die Banken sowas auch knallhart durchziehen und ab dem ersten Tag rechnen, wenn jemand im Lotto gewonnen hat. Im Extremfall gewinnt einer 90Mio im Euro Jackpot. 0,5% davon sind 450.000 die man im Jahr zahlen würde und selbst wenn es nur einen Tag auf dem Konto liegt, wären es 1.232 Euro. Für einen einzigen Tag!

    • Rockefeller says:

      Wenn man 90 Mio. im Lotto gewinnt, geht man bestimmt nicht zu einer Sparkasse oder Volksbank.
      Hier geht man zu einer Privatbank und erarbeitet Anlage- und Investitionsstrategien. Natürlich kommt man nicht umher, den Negativzins auch dort zu zahlen, wenn man 5 bis 10 Mio. auf seinem Konto als Taschengeld für die schnelle Investition lässt. Wenn du aber nur 1-3 Mio. auf einem klassischen Tagegeldkonto bei einer Privatbank hat und durch die Bank 50-70 Mio. verwalten lässt, zahlst Du keine Negativzinsen.

      • Wenn ich 90 Mio gewinne, gucke ich doch nicht nach Anlagemöglichkeiten. Und ob ich nun 3 Mio pro Jahr verballere oder 3 Mio plus 0,5 Mio an Zinsen wäre mir in meinem Alter vollkommen egal. Das letzte Hemd hat keine Taschen, warum also aus viel noch mehr machen oder krampfhaft festhalten?

        • Klar kannst du das machen und nach 30 Jahren ist alles weg. Vermutlich sogar deutlich früher.

          Du kannst aber auch die Hälfte auf die Seite packen und investieren. Um nicht am Ende irgendwann mit nichts dazustehen.

          • Emma hat geschrieben, in ihrem Alter ist es egal… Deute ich so, das sie jetzt keine 20 mehr ist.
            Entweder hast du es falsch verstanden oder möchtest du wirklich so moralisch fragwürdige Werbung für Investitionen machen?

            Sie sind 80 Jahre alt und haben 500.000 auf dem Konto? Investieren sie das doch, in 20 Jahren haben sie das 10-Fache daraus gemacht…. ja ne ist klar… und wer profitiert ganz alleine davon? Richtig, der Berater/die Investmentfirma.

            • Ich hab es einfach nur überlesen, aber ändert für mich persönlich nichts daran. Mir deswegen moralisch fragwürdig Werbung für Investition vorwerfen ist schon stark überzogen. Außerdem weißt du ja auch nicht wie alt Emma ist. Mit 50 kann man bei normaler Lebenserwartung auch nicht unbedingt jedes Jahr 3Mio von 90 raushauen um an Ende nicht vielleicht doch ohne Geld dazustehen.

              Aber mir kann es egal sein, darf ja jeder für sich selbst entscheiden.

            • Wahrscheinlich hast du auch einfach eine extrem verklemmte Meinung zum investieren…

            • Rockefeller says:

              @Hr. Klos Was ist denn an Anlage- und Investitionsstrategien fragwürdig?

              Ohne Zweifel sollte das Geld sinnvoll angelegt werden. Bei dieser Größenordnung geht es sicherlich nicht ausschließlich um Gewinnmaximierung um jeden Preis, aber eine solche oben aufgeführte Summe, und selbst bei mehreren Immobilienkäufen zur Eigennutzung und jährlichen privaten Ausgaben zwischen 500.000 und 1 Mio. bleibt Geld übrig und das sollte sinnvoll angelegt sein, aber man will die Sparkassen und Volksbanken mit Negativzinsen alimentieren. Im übrigen haben die Lottogesellschaften extra Berater für diese Fälle. Nicht nur, wie man mit dem Gewinn mental umgeht, sondern auch mit Blick auf die Zukunft. Das machen die gut.

      • Bloß weil du im Lotto gewinnst brauchst du deine Bank nicht wechseln.

        Schieb es halt in dein Depot, sicheren Teil in sichere Anleihen, den nicht sicheren in den Markt. Schau halt das es international populäre, kostenarme Fonds sind. Nichts esoterisches oder so.

        Da braucht man schon ewig keine Anlageberater mehr.

    • Auswandern, und zwar so schnell wie möglich.

  2. Das nervt. 4% Inflation und die EZB drückt dennoch weiterhin ihre Negativzinsen durch. Man verliert also mindestens 4,5% an Wert jedes Jahr. Man wird dadurch in Aktien- und Immobilienblasen getrieben, deren Platzen durchaus nicht unwahrscheinlich ist. Einzig Schulden lohnen sich noch (Zinsbindung vorausgesetzt). Was für ein pervertiertes Finanzsystem. Sich für die Rente etwas sicher zur Seite zu legen, ist kaum noch möglich, man wird in die Spekulation gezwungen.

    • In welchem Land liegt die Inflation denn aktuell bei 4%?

      Und wer Aktien und Immobilien grundsätzlich als Spekulation abtut, sollte sich vielleicht sowieso mal Gedanken machen. Zur Not investiert man halt in Edelmetalle und legt sie sich in einen Tresor. Die 1000g-Goldbarren muss man auch in 30 Jahren sicher nicht auf dem Flohmarkt verscherbeln.

  3. Thomas Höllriegl says:

    Ich verstehe etwas nicht. Die Bank arbeitet doch mit unserem Geld, oder? Wie kommen sie sonst zu ihren Immobilien und Geldrücklagen? Und da frage ich mich, wieso sollte ich, der der Benk das Geld gibt, mit dem sie Gewinne machen können, auch noch dafür bezahlen? Oder verstehe ich da etwas falsch?

    • Die Bank kann nicht mit dem Geld was auf Giro- oder Tagesgeldkonten liegt arbeiten. Sie arbeitet mit Geld das sie sich derzeit zinslos von der EZB holt und damit Kredite vergibt, für die sie dann Zinsen verlangt. Auch langfristige Spareinlagen sind gewinnbringend für die Bank, denn damit kann sie investieren. Das Geld was du auf die hohe Kante legst und der Bank übergibst ist heutzutage eher unerwünscht und deshalb sollst du dafür bezahlen.

      • Thomas Höllriegl says:

        OK, danke! Es wird dann sowieso Zeit über andere Sparformen nachzudenken. Also nicht, dass ich das nicht bereits hätte, aber ich meine damit die Tagesgeldverwaltung und das übliche Sparkonto. Aber … da kenne ich mich wenig aus. Jetzt wechsle ich erst einmal zu N26 und dann sehen wir, wie lange die keine Strafzinsen verlangen. Und nun ja, leider erreiche ich die Grenze der meisten Institute ja eh nicht in einem Monat. 😉

      • „Die Bank kann nicht mit dem Geld was auf Giro- oder Tagesgeldkonten liegt arbeiten.“

        Warum nicht? Du kannst ja mal nachfragen, ob eine Bank überhaupt in der Lage ist, alle Gelder auf Giro- und Tagesgeldkonten auszuzahlen. Das können sie meines Wissens nicht. Kurzfristig verfügbares Geld kann zudem auch kurzfristig angelegt werden (laufzeitkonkludent). Darüber hinaus müssen die aktiven Einlagen meines Wissens nur den Anforderungen der BaFin genügen.

  4. Wurden in dem BGH-Urteil die Banken eigentlich dazu verpflichtet die Rückzahlung der unrechtmäßig erhobenen Beträge von sich aus zu veranlassen? Wenn nicht, dann müssen die Bankkunden aktiv werden und eben diese unrechtmäßig erhobenen Beträge von ihrer Bank zurückfordern. Die Aktion der Verbraucherschützer gibt eventuell einen Hinweis darauf das die Bankkunden gar nicht wissen was zu tun ist und die Banken genau damit rechnen. Ich tippe mal, dass die wenigsten Bankkunden die unrechtmäßig erhobenen Beträge beziffern können um eine Rückzahlung geltend zu machen. Aus Gründen der Bequemlichkeit will sich niemand wegen ein paar Euros mit der Bank seines Vertrauens rumschlagen.

    • Hast Du den Artikel oben gelesen? Da gibt es sogar einen Link zur Verbraucherzentrale und dort wiederum einen Musterbrief, den Du verwenden kannst.

      Und was die Höhe anbetrifft: wenn Deine Bank Gebühren aufgrund Deiner stillschweigenden Zustimmung zu eben dieser Änderung eingeführt hat, dann schaust Du auf Deine Kontoauszüge seit dieser Umstellung, filterst nach den Gebühren und forderst die nun angezeigte Summe zurück.

      Ob es einem das wert ist… ja, das muss jeder für sich selbst entscheiden.

      • Ja, ich habe den Artikel gelesen und auch den frommen Wunsch der Verbraucherschützer zur Kenntnis genommen. „Banken sollen aktiv auf ihre Kunden zugehen und die zu Unrecht erhobenen Gebühren unbürokratisch zurückzahlen.“ – Das werden die Banken selbstverständlich NICHT machen, wenn sie per BGH-Urteil oder anderweitiger Rechtsprechung nicht dazu verpflichtet werden. Deshalb auch der Musterbrief der Verbraucherschützer. Aktiv werden muss demnach tatsächlich der Bankkunde der sein Geld zurück haben möchte. Ob die Banken die Berechnung ihres Kunden einfach so akzeptieren darf in Frage gestellt werden. Wer das Stillschweigen seiner Kunden als Zustimmung auslegt, der wird die Hürde zur Rückzahlung der unrechtmäßig eingenommenen Beträge schon ordentlich hoch legen. Mal ganz davon abgesehen, dass das Vertrauen der Kunden in ihre Bank immer noch sehr hoch ist.

  5. Keine Panik, Erstmal kommt der Termin mit der Lottogesellschaft wegen der Marie. Und die Auszahlung läßt sich bestimmt auch etwas hinauszögern. Und dann sind da auch noch Nachbarländer wie Panama, die Bermudas usw.

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