Musik: Illegales Laden schadet der Branche nicht
Illegales Herunterladen von Musik senkt nicht den Absatz legaler Online-Shops für Musik. Überraschendes Ergebnis des Institute for Prospective Technological Studies, welches zum Wissenschaftsdienst der EU-Kommission gehört. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie die bei 16.000 Europäern durchgeführt wurde. Illegales Herunterladen von Musik ersetzt für die meisten laut Studie nicht den Kauf von Musik – beides wird parallel genutzt. Ebenfalls sollen Menschen, die besonders häufig illegale Downloadseiten frequentieren, zahlender Kunde bei legalen Onlineshops sein.
Auch bezahlte Streamingdienste belasten der Studie zufolge den Online-Musikhandel nicht. Passend dazu: der Bundesverband Musikindustrie vermeldete für 2012 einen Umsatzanstieg bei bezahlten Musik-Downloads um 24,4 Prozent auf knapp 250 Millionen Euro, Streaming-Dienste legten gar um 40 Prozent zu. Mit physischen Tonträgern geht es allerdings etwas bergab, hier gab es ein Minus von 7, 7 Prozent, dennoch ist die klassische CD / DVD / Schallplatte an rund 80 Prozent der Gesamteinnahmen „schuld“. Ich für meinen Teil hätte nicht damit gerechnet. Ich wäre davon ausgegangen, dass der typische Nutzer illegaler Download-Angebote nicht noch einmal zu legalen Methoden der Musik-Beschaffung greift. Wie ich selber dazu stehe? Mich hat das Vorhandensein legaler Angebote vom Saulus zum Paulus werden lassen.
Ich schätze ja, dass du auch hin und wieder empirische Daten nutzt. Aber du könntest dir mal angewöhnen Quellen anzugeben ;P
Meine letzten ca 10 CDs habe ich alle in Folge von (auch qualitativ hochwertiger!!) Previews oder Mitschnitten auf Youtube oder aber aufgrund einer Entdeckung beim Streaming via Simfy gekauft. Insofern wundert es mich wenig, denn warum hätte das bei illegalem Streaming anders sein sollen?
@(ebenfalls) André Wer suchet, der findet. Hier gibt es seit Anbeginn aller Zeiten eine Quelle. Protipp: Das Wort Quelle suchen. Meistens unter Beiträgen. Klingt komisch, ist aber so 😉
Gibt es die Studie oder zumindest ein zusammenfassendes Paper nicht online? Dann könnte man sich selbst ansehen, was von den Zahlen zu halten ist.
Gibt auch viele, die laden sich zuerst illegal die Musik um sie danach als CD zu kaufen. Niemand kauft heute gerne die Katze im Sack.
Ich gehe davon aus, dass in Kürze eine Gegenstudie von Universal, EMI, Sony Music, Warner und Co. kommt, die genau das Gegenteil beweisen soll 😉
Ups… danke, Dominik, hab mich schon gewundert, wann der erste Guy Fawkes auftaucht und aus dem Zwei-Farben-Tuschkasten die böse Content-Mafia hervorholt. Hat ja nur sieben Beiträge gedauert … 😉
@ Magineer – Es gibt eben Dinge auf dieser Erde, die sind so sicher, wie das Amen in der Kirche 🙂
WarpigtheKiller: Ein durchaus nachvollziehbarer Grund. Es gibt Musik, die nach 2x hören nur noch nervt und es gibt auch Musik, die Tagelang im Auto dudeln kann. Letztere ist ihr Geld wohl mehr als wert.
In der mobilen Version dieser Seite taucht der Quellenlink nicht auf.
So eine Studie gab es im Zusammenhang mit Filmen und Games mal. Und da wurde soweit ich mich erinnern kann sogar festgestellt, dass die Nutzer von illegalen Downloadseiten die besseren Käufer sind. Bevor ich mir einen Film kaufe oder ihn im Kino anschauen gehe, lade ich mir den ebenfalls erst runter. Dasselbe gilt auch bei den Games, denn in der Schweiz ist so was glücklicherweise (noch) legal.
Ein Beispiel, daß illegale Downloads nicht schaden müssen, ist auch die Serie Games of Thrones. Es ist die meistheruntergeladene Serie aller Zeiten. Und zeitgleich auch die meistgekaufte. Selbst HBO stören die Downloads nicht, da der Absatz stimmt. Und das, obwohl die Serie auch die teuerste in der Produktion ist mit 50 Mio je Staffel.
Fazit: Es ist eben nicht immer einfach eine richtige Schlußfolgerung zu ziehen.
Jetzt passts zwar nicht zum Artikel. Aber benutzt du irgendwie ein Quellen Plugin?
Also bei mir ist die Quellenangabe mit dem Opera Mobile an der selben Stelle zu sehen.
Und das mit der Studie war schon lange klar.
Ich glaube, dass es da schlicht und ergreifend um die Inspirationsmöglichkeiten geht. Die finde ich nämlich bei den klassischen Streaming-Diensten überall nicht so prall. ^^
„Illegales Herunterladen von Musik ersetzt für die meisten laut Studie nicht den Kauf von Musik “
Wie groß ist denn die Gruppe für die illegales Herunterladen doch das Kaufen ersetzt? Und geht es der Contentindustrie nicht in erster Linie um diese Leute?
Das glaube ich eh schon lange. Zum einen ist es halt so, wer sagt denn, dass jemand die CD kaufen würde, wenn er sie nicht herunterladen könnte. Zum anderen ist auch so, dass viele Menschen Jäger und Sammler sind. Heisst kostenlos nehmen sie viel, zum großen Teil auch, wenn sie es nie konsumieren.
Ein Beispiel, daß illegale Downloads nicht schaden müssen, ist auch die Serie Games of Thrones. Es ist die meistheruntergeladene Serie aller Zeiten. Und zeitgleich auch die meistgekaufte.“
Wobei das ja auch durchaus im direkten Zusammenhang stehen kann: Was bei legalen Quellen begehrt ist, sollte auch in der Grauzone auf Interesse stoßen. Die Potter-Reihe war im Kino genauso erfolgreich wie in den illegalen Downloadcharts. Allein das ist ja kein Indiz. Und gerade bei TV-Serien hält sich der Wiederanschauungswert ja oft in Grenzen.
(Ansonsten ist übrigens gerade auch HBO eine der aktivsten Companies bei der Verteidigung ihrer Inhalte auf OCH-Plattformen oder in P2P-Netzwerken. Aus nachvollziehbaren Gründen.)
„Das glaube ich eh schon lange. Zum einen ist es halt so, wer sagt denn, dass jemand die CD kaufen würde, wenn er sie nicht herunterladen könnte. “
Das ist ja ein beliebtes, wenn auch natürlich nie vollständig belegbares Argument. Funktioniert aber durchaus auch andersrum: Wer sagt denn, wie so oft behauptet wird, dass jemand, der ein heruntergeladenenes Album drei Wochen am Stück durchgedudelt hat, hinterher das selbe Album nochmal legal via iTunes & Co. lädt, um sein Gewissen zu beruhigen? Das wird ja gern behauptet, ist in meinen Augen auf die breite Masse bezogen allerdings doch ein wenig zu idealistisch betrachtet.
He Leute, 15 Sekunden googeln (Institute for…), Publications anklicken, Suchwort „download“ und schon hat man nach nicht mal zwei Minuten folgenden Link:
http://ftp.jrc.es/EURdoc/JRC79605.pdf
Viel Spass beim lesen.
Ich halt solche Studien für relativ sinnlos, da die Aussagen nicht nachprüfbar sind.