Musicload, Gamesload, Softwareload und PagePlace: Deutsche Telekom trennt sich von Diensten
Die Deutsche Telekom wirft gerade Dienste über Bord, die nicht mehr profitabel sind. So trifft es zum Beispiel die Dienste Musicload, Softwareload und Gamesload. „Geschäftlich sind diese Modelle sehr unter Druck“, sagte der Innovationschef des Bonner Konzerns, Thomas Kiessling dem Handelsblatt in der Dienstagausgabe. „Für uns macht eine Fortführung keinen Sinn mehr.“
Momentan ist man mit möglichen Partnern im Gespräch, die dann vielleicht die Dienste in einigen Monaten übernehmen könnten. Musicload soll in Deutschland Platz 3 im Musikbereich innehaben (4 Millionen Nutzer), doch diese gute Platzierung reicht nicht, um wirklich profitabel zu sein.
Der dritte Platz ist ein weit abgeschlagener Platz hinter Amazon und Branchenprimus Apple – und wenn man dann noch einberechnet, dass viele Leute keine Musik mehr kaufen, sondern streamen, dann erscheint das Abstoßen logisch. Selbst die Telekom setzt bei Streaming nicht auf Musicload, stattdessen hat man eine Partnerschaft mit Spotify abgeschlossen.
Videoload soll allerdings weiter in Besitz der Deutschen Telekom bleiben, das Angebot verzeichnet durch Entertain sogar Zuwächse. Dies ist übrigens nicht alles: der digitale Kiosk PagePlace macht ebenfalls dicht. In einer Mail an die Kunden teilt man diesen Umstand mit. Der Verkauf von eBooks, eMagazinen und eZeitungen über PagePlace wird, vor der endgültigen Einstellung des Betriebes, bereits am 28. Februar 2014 eingestellt.
Die Deutsche Telekom begründet diesen Schritt mit der Fokussierung auf das Programm rund um den eBook-Reader Tolino Shine: „Im letzten Jahr haben wir unser Angebot für digitale Leser mit dem erfolgreichen Start der tolino Partnerschaft und unseres eReaders tolino shine sowie der tolino tabs erweitert. Im neuen Jahr möchten wir nun an unsere Erfolge anknüpfen und die tolino Erfolgsgeschichte – entwickelt durch die Deutsche Telekom AG – 2014 fortsetzen. Die stetige Verbesserung und Weiterentwicklung der tolino Gerätefamilie wird dabei zukünftig im Fokus der Telekom stehen.“ Für PagePlace-Kunden hat man eine FAQ online gestellt, die informiert, wie man seine digitalen Einkäufe exportiert.
Ähm.
Softwareload ist doch schon seit 2012 nicht mehr in Besitz der Telekom? Sondern von Nexway EMEA S.A.R.L.?
Markt zu klein, Akzeptanz zu gering, Lizenzmodelle zu teuer … ob das jemals wirklich rentabel war? In jedem Fall hat man den Kampf gegen die großen amerikanischen Firmen verloren.
das dachte ich aber auch…..
wat nu?
Hoffentlich wird musicload weiter geführt wie bisher von einem anderen. Nirgends anders habe ich ein besseren mp3 Dienst gefunden. Mp3’s mit 320kbs und ohne kopierschutz zu den Preisen gab es meist nur da.
@ Steffen
Genau so hab‘ ich das seit Jahre noch im Hinterkopf. Sinngemäß: „Ja, kein DRM, wir vertrauen unseren Kunden. Und 320 kbit! „
Dienste verkaufen, um anschließend von den Unternehmen für die transportierten Daten Extra-Gebühren kassieren zu können (Stichwort: Volumenbegrenzung)… Erträge ohne Risiko … das nenne ich mal strategische Weitsicht! 😉
@Steffen:
320 kbs und kostenlos bei spotify soviel ich will? wafür noch bezahlen, für lieder die ich mir in einem jahr nie wieder anhöre?