Microsofts Journal: Experimentelle App gibt einen Ausblick auf die Zukunft von digitalen Notizen mit Stift

Unter dem Deckmantel eines Garage-Projekts gibt Microsoft mit „Journal“ Einblicke, woran man derzeit in Sachen digitale Notizen und Skizzen so arbeitet. Ich bin mir sicher, dass einige dieser Ideen und Konzepte künftig auch ihren Einzug in Microsofts OneNote oder in Whiteboard halten werden. Mit erstgenanntem Tool habe ich während meines Studiums bereits eine Vielzahl an guten, papierlosen Erfahrungen sammeln können. Mit Microsofts Surface und dem iPad – um nur zwei bekannte Beispiele zu nennen – steht da in den eigenen Reihen, als auch in den Reihen der Konkurrenz, potente Hardware für digitale Notizen mit Stift bereit.

Microsoft Journal zeigt auf, wo da die Reise für „digitale Tinte“ künftig hingehen kann und vielleicht auch soll. Wie soll es derzeit anders sein: Auch künstliche Intelligenz soll da laut Microsoft eine tragende Rolle spielen. Interessierte Windows-Nutzer können die (experimentelle) App bereits über den Microsoft Store laden und ausprobieren.

https://www.microsoft.com/de-de/p/journal-a-microsoft-garage-project/9n318r854rhh

Werfen wir mal einen kleinen Blick darauf, was uns mit Journal erwartet. Seitens Microsoft gibt man sich da visionär: Man wolle „neue Möglichkeiten erschließen, die mit physischem Papier nicht möglich sind“, heißt es da. Mittels künstlicher Intelligenz will man nicht nur um digitale Tinte selbst auf den Grund gehen, sondern insbesondere auch neue Interaktionstechniken erschließen.

Während man mit OneNote da eher einen durchwachsenen Kurs durch die Koexistenz von Desktop-Anwendung und App fährt ist Journal vollständig getrimmt auf Tablets und 2-in-1-Geräte. Da für mich Tools wie OneNote inzwischen tägliches Arbeitsmaterial sind, habe ich mich da auch sogleich ans Erproben gewagt. Und ich muss sagen: Die neuen Tintengesten sind wie versprochen sehr intuitiv gelöst. Ein Modus oder Werkzeug muss nicht gewechselt werden. So ist es möglich das Auswahlwerkzeug durch Umkreisen mit dem Stift zu „triggern“. Das Drücken eines Buttons am Surface Pen oder das Auswählen des entsprechenden Lasso-Werkzeugs ist nicht vonnöten. Ähnliches gilt für das Löschen: Der Radiergummi muss im Prinzip nicht angewählt werden, die App erkennt, wann ihr Notizen durch Durchstreichen- und kritzeln als unerwünscht „markiert“.

Anders als bei OneNote arbeitet man im Übrigen mit vordefinierten Seiten, statt „endlosem Papier“. Jenes sei zwar fürs Brainstorming optimal, stelle aber eine „große kognitive Belastung“ dar. Entsprechend lag der Fokus beim Bedienen auch auf dem Scroll-Verhalten. Einem Bereich, den man in OneNote bereits ankratzt: Notizen durchsuchbar machen. Diesem Bereich wolle man auch künftig einen hohen Stellenwert einräumen. Dazu hat man unter anderem Such-Algorithmen überarbeitet und verfeinert. So lässt sich beispielsweise nicht nur nach Text suchen, sondern auch nach Skizzen oder markierten Element (handschriftlich, mit Stern) filtern.

Auch eine Verzahnung mit Microsoft 365 hat man gedacht: Für Abonnenten bietet man einen direkten Zugriff auf Kalender und Besprechungsnotizen an. Ebenso kann von der Erwähnungsfunktion Gebrauch gemacht werden. Auch PDF-Dateien lassen sich für Markierungen und Notizen importieren. Nette Geschichte: Kopiert man Notizen in die Office-Suite, so landet diese dort durch Texterkennung als Fließtext.

Hauptmerkmale

  • Ein tintenbasiertes Erlebnis für alle, die mit einem digitalen Stift schreiben
  • Eine seitenbasierte Arbeitsfläche für einfaches Scrollen, optimiert für Tablets und 2-in-1-Geräte
  • Neue intuitive Tintengesten zum Löschen und Auswählen von Tinte, die keine Moduswechsel erfordern
  • Blättern Sie per Touch durch Seiten oder tippen Sie auf Tinte, um Wörter, Sätze und mehr auszuwählen
  • Ziehen und Ablegen ausgewählter Inhalte zwischen Seiten oder zu Ihren Lieblingsanwendungen
  • Microsoft 365-Integration für den Zugriff auf Ihren Kalender für schnellere Besprechungsnotizen*
  • Importieren und markieren Sie PDF-Dateien und Bilder
  • Suchen und Abrufen über Schlüsselwörter oder Filter

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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8 Kommentare

  1. Soeben mal ausprobiert, tolles Tool für mein Surface Pro X.

  2. Also ein Goodnotes / Notability für Windows. Ja Mensch! Da ist MS ja wieder total innovativ unterwegs.

    Text durch skribbeln löschen ist ja OK – was, wenn ich eine Skizze / Zeichnung mache? Geht das da auch? Und was macht die App, wenn ich was ausmale in dieser Zeichnung (ähnliche Bewegung)? Kann das mal wer testen?

    Das einzig interessante hier ist bisher die Verknüpfung mit Kalender und eventuell die Gesten, wenn sie wirklich so smart sind wie behauptet wird (nämlich nicht nur für Text).

    • Direkt zu Anfang die Bashing-Keule raus holen und dann andere bitten für dich was zu testen?
      Ich zitiere mal kurz: „Ach so…“

  3. Das Arbeiten funktioniert gut. Die Anmeldung mit meinem 365-Konto scheitert aber, auch die Anmeldung mit dem Organisationskonto und einer .de-Adresse. Sollte auf jeden Fall weiterentwickelt werden.

  4. chilibrenntzweimal says:

    Ich finde keine Druckfunktion, gibt es die nicht?

  5. Schön dass MS an neuen Techniken arbeitet, allerdings würde ich mir wünschen, dass nicht immer nur die absoluten Basics bereitgestellt werden. Beispiel Teams und Whiteboard: ich kann damit mit anderen zusammenarbeiten, aber inhaltlich muss da langsam mal mehr kommen. Mehr Templates, mehr Automatisierung, damit man nicht immer alles von Grund auf wieder selber machen muss. Als Beispiel sei mal miro.com genannt, ein digitaler Moderationskoffer. Kann man sicher mit Whiteboard mit viel Aufwand auch alles selber basteln, aber von einer Office-Lösung erwarte ich nicht nur die Plattform sondern auch einen Schritt weiter, sonst muss ich wieder auf zig nicht integrierte Drittanbieter zurückgreifen.

  6. Wäre für Android vielleicht nicht uninteressant

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