Metro verkauft Real an Investor: So geht es weiter

Auch bei uns in Deutschland gehört sehr viel zum mächtigen Metro-Konzern. Damals gehörte beispielsweise Media Markt und Saturn zur „alten Metro“, allerdings sind die beiden Unternehmen, die vor großen Umbrüchen stehen, in einen Teilkonzern namens Ceconomy abgespalten worden. Ebenso gehört die Supermarktkette Real zur Metro. Da hieß es schon sehr lange, dass die Metro die Läden loswerden wolle. Laut Pressemitteilung des Unternehmens ist dies nun auch gelungen, man habe sich mit dem Finanzinvestor SCP auf eine 100-prozentige Übernahme einigen können.

Doch wie geht es weiter mit dem Real-Supermarkt? 

Nach Abschluss der Transaktion wird die SCP-Gruppe zusammen mit einem auf lebensmittelverankerte Immobilien spezialisierten Investor, einen Prozess zur Definition tragfähiger Konzepte für die Zukunft aller Real-Standorte einleiten.

Die Mehrzahl der Real-Filialen soll vorbehaltlich der Genehmigung durch die zuständigen Kartellbehörden in separaten Transaktionen an andere deutsche Einzelhändler verkauft oder teilweise in kleinere Flächen für alternative Nutzungen aufgeteilt werden.

Zusätzlich ist geplant, einen Kern von 50 Märkten 24 Monate lang unter der Flagge von Real weiter zu betreiben. Für jeden Standort wird der neue Eigentümer mögliche Optionen prüfen. Nur wenn sich weder ein Weiterbetrieb noch der Betrieb durch andere Einzelhändler als tragfähiges Konzept erweist, ist eine Schließung des jeweiligen Standortes nicht auszuschließen.

Die SCP-Gruppe geht davon aus, dass die Zahl der zu schließenden Standorte, einschließlich des oben beschriebenen Kerns, etwa 30 betragen wird. Die SCP Group plant ferner, das digitale Geschäft von Real weiterzuverkaufen.

Und die Menschen im Unternehmen?

Ziel sei es, dass die Mehrheit der Mitarbeiter entweder im Rahmen ihrer jeweiligen Tarifverträge weiterbeschäftigt oder im Falle von Marktverlagerungen von potentiellen neuen Betreibern übernommen wird. Mitarbeiter, deren Arbeitsverhältnis aus betrieblichen Gründen nicht weitergeführt werden kann, erhalten eine feste Abfindung. Die Grundlage dafür ist bereits im Rahmen einer freiwilligen Gesamtbetriebsvereinbarung zwischen der Real GmbH und dem Real-Gesamtbetriebsrat formalisiert worden.

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25 Kommentare

  1. und Marx hatte doch recht, jetzt ist dann schon wieder ein weiterer Lebensmittelhändler Grösse verschwunden und ein Mitbewerber weniger, die den Markt und Zulieferer Preise diktieren. Für die Mitarbeiter tragisch, Real war doch meist in Gewerbegebiete beheimatet wie wollen die da andere Einzelhandelskonzepte auf verkleinerten flachen etablieren ? wird spannend wie das abgehen wird „an andere „Einzelhändler“ Geschäfte verkaufen, man ruft sich nur mal die Tengelmann Übernahme durch Edeka zu Gemüte und das in der jetzigen aufgeladenen Diskussion mit den Landwirten.

    • Ja, Marx hatte Recht als er prognostizierte, dass sich große Lebensmittelverkäufer formen werden die dann so viel Druck auf die Fabrikbesitzer ausüben um dem kleinen Mann Lebensmittel noch viel günstiger zu verkaufen..

      … aber keine Ahnung ob ich das noch richtig in Erinnerung habe.

  2. War ja abzusehen, unser Real hier in Garbsen verwahrlost auch immer mehr und die Regale werden teilweise gar nicht mehr aufgefüllt und verbleiben leer im Regal, dort hat das sterben also bereits begonnen.

    R.I.P. Real

    • Hi Dennis ! Ja, ist uns auch letztens aufgefallen. Aktuell sind alle TIP und realQuality Produkte dort stark runtergesetzt. Die Eigenprodukte müssen wohl schnellstens raus, denn der neue Besitzer kann ja den anderen Bestand weiterverkaufen. Da hat sich auch der doofe Umbau ja toll gelohnt. Ich habe schon gegoogelt wie blöde aber es ist nicht zu erkennen ob unser Real ein Kaufland, Edeka (eher nicht..) oder Rewe wird. Und es wird spannend wie der Übergang aussehen wird Eine Woche zu oder fließender Übergang.

  3. Das war abzusehen aber sehr schade. Ich kaufe quasi nur im Real noch ein, weil die einfach nahezu alles haben und die Preise sind okay. Sehr sehr schade, mal schauen wie es bei uns vor Ort mit denen weiter geht

    • Für mich liegt der nächste real ungünstig, daher bin ich dort eher selten. Wenn dann aber auch gerne da sie einige Produkte hatten die man nicht im Standard Angebot von Kaufland, Rewe und Co findet.

      • Wir haben 2 Real in unserer Kleinstadt, eins direkt da wo ich arbeite und eins da wo ich wohne. Beide Märkte besuch ich gerne. Die haben wirklich Sachen die findet man sonst nirgends.

  4. In Oldenburg haben wir 2. Ich tippe mal, dass der in Kreyenbrück geschlossen wird. Edekas, Lidls, Aldis und Nettos aber in unmittelbarer Nähe. Aber alles etwas kleiner, Real würde mir schon fehlen….

    • Wäre schon tragisch, wenn der Real im KPK da keinen passenden Ersatz bekäme. Wenn Edeka das dort übernimm, dürfte es wohl wiederum schlecht für das Kreyen Centrum aussehen. Ein REWE könnte natürlich im südlichen Oldenburg auch nicht schaden; die können die Fläche sicher auch gut ausnutzen.

      Zumindest bei unserem Real (nicht in Oldenburg) in einer großen Einkaufspassage zentral in der Stadt kaufe ich nur ein, wenn es nicht anders geht. Klar, die Auswahl ist groß, aber für mich wirken einige Real-Filialen wie ein großer Supermarkt mit (ungemütlichem) Discounter-Feeling. Billige TVs, Haushaltsgeräte, Fahrräder etc., in den großen Gängen Europaletten mit in Plastik eingeschweisten Getränken und beim Obst haben die Obstfliegen sich bereits im Laden ausgebreitet. Da sind mir REWE und Edeka (oder Irma/Aktiv, wenn ich mal im Oldenburger Raum bin) deutlich lieber.

      • Och, der kleine Edeka im Kreyenzentrum ist eigentlich immer gut besucht und inzwischen so verwurzelt, ich glaube, der überlebt sogar nen Atomkrieg. 🙂

  5. An irgendeinem Punkt hat Real die Kurve nicht gekriegt, früher habe ich da gerne eingekauft, in meiner Heimatstadt war das vor ~25 Jahren der einzige wirklich große Einzelhändler. Seitdem ist aber so gut wie nicht sichtbar investiert worden. Nun sieht das alles alt und schrabbelig aus. Selbst Aldi Nord hat mittlerweile den Bogen raus und gemerkt, dass man Kunden nicht nur mit niedrigen Preisen in den Laden lockt, auch das Ambiente muss stimmen, damit sich der Kunde wohlfühlt. Bleibt zu hoffen, dass der neue Investor das Ruder herumreißen kann. Wenn man aber „…Prozess zur Definition tragfähiger Konzepte für die Zukunft aller Real-Standorte einleiten“ liest, klingt das nicht vielversprechend. Wenn die jetzt erst damit starten Konzepte zu entwickeln, könnte es zu spät sein.

    • Wenn man die Erklärung so liest kauft es auf das übliche Rosinen picken hinaus, der Rest wird verkauft und was sich nicht mal verkaufen lässt wird geschlossen.

      • Vollkommen richtig elknipso, so sehe ich das auch. Die besten und umsatzstärksten Reals werden ausgebaut (halt die erwähnten 50), der Rest wird gnadenlos verramscht. Und auch die 50 werden wahrscheinlich irgendwann verramscht….

        Das war´s mit Real auf Dauer gesehen.

  6. obwohl der Artikel nichts mit IT am Hut hat, finde ich ihn interessant. Ich durfte mal vor 20 Jahren bei einem Kunden von Metro arbeiten. Metro hat sich gegenüber den Lieferanten wie ein Ars…och aufgeführt. Metro hat in den letzten Jahren einiges gegen die Wand gefahren. Es sind nicht nur die Elektronikermärkte, auch die Baumärkte wie Praktiker sind zu nennen. Die Zeiten ändern sind bekanntlich und der schnellere schlägt dann häufig den langsameren, meist größeren.

  7. Real hat selbst in Berlin nur noch sehr wenige Standorte. Ich vermute aber selbst hier werden aufgrund der Preise für Gebäude wohl diese auch zerschlagen und äußerst gewinnbringend weiterverkauft. Kaufland hat real überrollt. Genau wie Edeka und Rewe teils nur wenige hundert Meter voneinander entfernt aufmachten. An einer Straße nahe meiner Arbeit gibt’s sage und schreibe 3 Rewe in nicht einmal 1 ½ km Abstand zueinander

    • In Köln gibt es 2 Rewe die sich direkt gegenüber liegen und 200m davon entfernt ist nochmal einer
      Ist wohl deren Konzept.

  8. Clickbait. Oder, was hat das Thema mit IT zu tun?

  9. Real hat sehr stark auf richtig sehr große Läden gesetzt, die Kunden bzw. der Markt will große aber nicht so große Märkte haben. Real wurde Opfer der Veränderung des Marktes. Jetzt soll ein Investor ohne Eigenkapital die Reste verwerten. Bei uns sollte auch so ein XXL Einzelhandel entstehen. Den Bau hat man abgebrochen und will jetzt neu kleiner planen. Ein paar zu große Real Märkte wird es auch erwischen.

  10. Das letzte Mal vor guten 10 Jahren drin gewesen. Außen unverändert, wenn das Innenleben ebenso – kein Verlust.
    An Stelle des ranzigen Schlecker haben wir jetzt einen super sortierten hellen DM.
    Auf den Schrecken ohne Ende bei Real kommt jetzt das Ende mit Schrecken und dann ein Neuanfang. Die Leute wollen weiterhin Essen und Kleinkram im Laden kaufen, online Supermärkte können bis heute kaum überzeugen. Modernen Konzepten wie Globus geht’s entsprechend gut.

  11. Ich habe 15 Jahre für real,- im In- und Ausland (Polen, Tuerkei, Rumänien, Russland) gearbeitet. 2010 setzte ich mich dann auf die Philippinen ab.

    Schade, aber es war abzusehen. Ständige Konzeptaenderungen und neue Strategien haben nicht gerade zu einer Stabilisierung beigetragen!

  12. Die armen verbleibenden Mitarbeiter. Ein Finanzdienstleister ist so ziemlich das letzte, was man sich als „Retter“ wünscht. Für den zählt ausschließlich die schnelle(!) Rendite, und es ist absolut möglich, dass dadurch selbst eine gut eingeführte Marke samt aller Mitarbeiter von heute auf morgen vom Markt verschwindet und bestenfalls noch der Name auf irgendetwas fremdes draufgeklatscht wird.

  13. Wie im Handelsblatt steht, der neue Besitzer kann Real nun nach allen Regeln der Kunst filitieren. Schade für die Mitarbeiter aber die großen Fehler tragen immer Nadelstreifen…..

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