Meta will für Facebooks Cross-Check einige Reformvorschläge umsetzen
Ich hatte im Dezember 2022 darüber berichtet, dass es durch Metas selbst einberufenes Oversight Board harsche Kritik am Cross-Check-Programm bei Facebook gegeben hat. Cross-Check ist vereinfacht gesagt eine Initiative, die für einige Nutzer separate Moderationsrichtlinien anlegt. Das sind z. B. Prominente, Politiker oder bestimmte Influencer. Durch die Ausnahmen will Meta verhindern, dass die Posts hochkarätiger Nutzer möglicherweise zu Unrecht verschwinden. Doch das Oversight Board stellte bei dieser Vorgehensweise einige Probleme fest. Zumindest einige möchte Meta laut einer offiziellen Reaktion nun tatsächlich angehen.
Beispielsweise hat Meta angegeben, man wolle Cross-Check transparenter machen und regelmäßige Statusberichte vorlegen. Zudem wolle man die Auswahlkriterien anpassen, um etwa Menschenrechtler verstärkt zu berücksichtigen. Das Oversight Board, eine Art unabhängiges Aufsichtsgremium mit Metas Unterstützung, hatte dem Unternehmen 32 Empfehlungen vorgelegt, um Cross-Check zu verbessern.
Several aspects of Meta’s response haven’t gone as far as we recommended to achieve a more transparent and equitable system. Meta declined the Board's suggestion that deserving users be able to apply for the protections afforded by cross-check.
— Oversight Board (@OversightBoard) March 3, 2023
Meta gibt inzwischen an, dass man 11 davon vollständig umsetzen werde und 15 zumindest teilweise übernehme. Den Rest will man allerdings ignorieren, wie es aussieht. Ein Kernvorwurf des Oversight Boards sowie weiterer Beobachter ist es gewesen, dass Meta mit Cross-Check im Grunde eine Zwei-Klassen-Moderation betreibt, die vor allem die eigenen Geschäftsinteressen schützt. Meta gewähre einflussreichen Personen mehr Spielraum, um sie bei Laune zu halten.
Diese Kritik könnte man wohl aufrechterhalten, denn Meta hat etwa den Vorschlag des Oversight Boads abgelehnt, Personen zu kennzeichnen, die vom Cross-Check-Programm profitieren. Auch möchte man Nutzer nicht transparent informieren, wenn sie Inhalte melden, die von jemandem veröffentlicht worden sind, der durch Cross-Check geschützt wird.
Das Oversight Board bewertet Metas Reaktion und Handeln bereits als großen Schritt in die richtige Richtung, ganz zufrieden ist man aber naturgemäß nicht, da viele größere Umstellungen eben abgeschmettert worden sind. Man bleibe aber an der Sache dran und werde auch weiterhin konstruktive Vorschläge an das Unternehmen übermitteln.
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