Memory Fox: treibt dem Firefox den Speicherhunger aus
Schon vor 10 Jahren musste ich immer lachen, wenn Leute bei mir ankamen und mich darum baten, irgendwelche Mullu Mullu-Tools vorzustellen, die den Arbeitsspeicher des Rechners leeren. Ich hab immer gesagt: Leute, seid froh, dass etwas im RAM ist – warum zum Teufel wollt ihr Zeug auf die Festplatte auslagern und nicht im RAM haben? Freier Arbeitsspeicher bringt euch nen Scheiss (sofern er nicht dauerhaft rappelvoll ist und mit der Auslagerung von Daten auf die Festplatte begonnen wird).
Memory Fox ist eine Windows-Erweiterung, die dem Firefox wohl den Speicherhunger austreiben will, beziehungsweise die Speichernutzung optimieren will. Mit dem Tipp hier begebe ich mich auf dünnes Eis, konnte ich den Spaß ja nicht testen, sondern nur von Aussagen anderer Tester ausgehen. Ich las von Menschen, die sagten: „subjektiv gefühlt ist der Firefox nun schneller“. Das Ganz soll keine Entwicklung für die Ewigkeit sein, laut Erweiterungsseite arbeitet der Entwickler aktiv an der Behebung von Speicher-Bugs innerhalb von Firefox mit. Also: falls ihr Speicherprobleme mit dem Firefox haben solltet: Erweiterung ruhig mal ausprobieren.
Habs jetzt auch installiert. Bin mal gespannt ob Firefox weiterhin über 500 MB RAM belegen wird. Rekord lag mal bei 700 MB. Kann ich aber in frühestens 24 Stunden sagen. Beim Start liegt der RAM schon bei 150-200 MB.
Lest mal das hier: http://gregor-wagner.com/?p=36 Da ist gut beschrieben, was den erhöhten Speicherbedarf verursacht hat. Ab FF7 ist das dann Geschichte, weswegen ich jetzt schon FF7beta empfehle
ok, ich hab vergessen in den Einstellungen die RAM-Leerung zu aktivieren 😀
Witziger weise scheint das Addon aber immer nur dann den RAM zu leeren, wenn ich den Tab wechsle. Und dann steigt aber der RAM-Verbrauch wieder kontinuierlich an, bis ich den TAB wieder wechsle und der RAM wieder geräumt wird… strange….
Ich muss einigen hier widersprechen,denn Memory Fox bringt sehr wohl was.Habs ausprobiert (und nutze es jetzt auch dauerhaft) und bin wirklich begeistert.Der Speicherbedarf geht sehr deutlich nach unten!
Einschalten sollte man es aber schon;-)
Toller Tipp..Vielen Dank!
Es funktioniert! Aber das bringt nun auch nicht mehr viel, sobald FF7 rauskommt. Ich freu mich auf jeden Fall, dass sich Firefox zum besseren entwickelt hat 🙂
Ich lese immer wieder das es nicht so wichtig ist wie viel Speicher ein Programm belegt.
Bitte denkt auch mal an Terminalserver. Bei uns arbeiten bis zu 40 Mitarbeiter auf solch einer Maschine. Da wir noch Windows Server 2003 also 32bit einsetzen ist es schon ein Unterschied ob der Browser 80 oder 800MB pro Sitzung an sich reißt.
Jetzt mag der ein oder andere sagen, was interessiert mich das ich habe kein Terminalserver und darüber hinaus 64bit und 8GB Ram.
Aber denkt bitte auch mal an andere Programme. Schlechte Programmierung und Ressourcenverschwendung gibt es immer mehr.
Ich finde da sollte auch bei anderen Programmen endlich mal um gedacht werden.
Wie wäre es mit einem Siegel für Software ähnlich wie bei Kühlschränken das Energiesiegel. Hier wurde Ressourcenschonend Programmiert?
Aber das würde nun am Thema FF vorbei führen.
Gruß
Sven
Super Sven!!!
Genau das dachte ich mir auch, so im Hinterkopf;-)
1993 war ich auf der CEBIT und hab spontan Unternehmen angesprochen nach Umweltschutz und Energieverbrauch. Damals war Green Computing noch gar kein Begriff, aber heute sollte man nicht nur auf die Hardware schauen! OK, es ist greifbarer: flammschutzmittelbehandelte Platinen, überhaupt der ganze Reinraumprozess in der Herstellung. Wenn das „grüne“/“grün gelabelte“ Ding dann gekauft ist, denkt niemand meehr dran, dass der Ressourcenhunger/verschwendung bei der Nutzung weitergeht, auch wenn die Herstellung per Reinraumtechnik Unmengen an Ressourcen verschlingt. Übrigens werden die Platinen/Wafer wie auch die Nordseekrabben zum Entpulen nach Marokko queer durch Europa gekarrt, mit dem Flieger um die Welt geflogen, von Produktionsstätte zur nächsten!
Aber zurück zur Software: Weil diese kaum begreifbar ist, macht man sich kaum Gedanken, dass diese auch Ressourcen verbraucht. Heise hatte mal nach „20 Jahre PC“ (oder waren es 25 Jahre?) einen netten Test gemacht (leider finde ich ihn grad nicht mehr): Hochstarten, Email schreiben, versenden. Der Uralt-DOS-PC war deutlich schneller als der XP-Rechner. Es gab sogar mal von HP(!!!) ein Sub-Notebook „Omnibook 300 (386-Variante) und 425 (486-Variante), das Windows 3.1 von einer auswechselbaren(!) PCMCIA http://de.wikipedia.org/wiki/PC-Card Flash-ROM-Karte ohne Zeitverzögerung startete, also auch schneller noch als das in 8 Sek. bootende Windows 8 und Android u.ä. sowieso! Ausserdem war das System im ROM und durch Viren unkompromittierbar!
Auch interessant: „Der monochrome Bildschirm ist zwar nicht hintergrundbeleuchtet, besticht daf�r aber mit einem ausgezeichneten Bild. Dieses energiesparende Display ist sicher mit daf�r verantwortlich, dass der Computer trotz eines eher mickrig dimensionierten Akkus einen vollen Arbeitstag ohne Steckdose durchh�lt. Im Notfall kann der Akku sogar herausgenommen und durch vier gew�hnliche Mignon-Batterien ersetzt werden.“
Tja, wo finde ich im heutigen Klicki-Bunti-Land sowas noch? Tipps und Hinweise nehme ich gerne entgegen.
http://www.computinghistory.org.uk/det/3405/hp-omnibook-300/
http://www.homecomputermuseum.de/comp/310_de.htm
http://www.hpmuseum.net/display_item.php?hw=124
Ich bin da wohl eine Ausnahme:
Ich habe pro Surf-Session etwa 40-50 Tabs offen, habe auch hierarchische Tabs als Add-On, damit ich weiss, welche Tabs ich von welcher Seite öffnete etc. Ich habe auch viele Add-Ons die allgemein auf jedem Pageload greifen wie Greasemonkey, Developer Toolbar, Fiddler, RemoveItpermanently.
Diese Umstände machten bei mir bisher jede Firefox Version seit 2.0 zum Problem. Ab 1300MB Ram belegung wird dieser so langsam, dass ich teilweise 1 Minute warten muss. Das Problem ist das Add-On (eigentlich Plugin)-System, welches so Memory-Leaks ermöglicht, die von schlecht programmierten Plugins verursacht werden.
„Customization vs. Stability“ ist halt eine Gratwanderung.
Ich werde aus diesem grund ein Testkonzept schreiben und das mal fundiert prüfen. Ihr werdet dann Rückmeldung von mir erhalten inkl. Messwerten.
PS.: Bin nicht MCSE zertifiziert, dafür gelernter Software Entwickler.