Mein Senf: MacBook Pro mit Retina-Display

Prolog. Als das MacBook Pro mit Retina-Display vorgestellt wurde, habe ich geschluckt. Da sehen wir ein Gerät, welches anscheinend über ein phantastisches Display verfügt (ich bin vom iPhone und vom neuen iPad ausgegangen) im Körper eines MacBook Pro. Meine Hoffnungen lagen auf dem MacBook Air, der Geräteklasse, der ich in der letzten Zeit mein Vertrauen schenkte.

Leicht, lange Akkulaufzeit und portabel – schließlich schleppe ich das ab und an mit mir herum, wenn ich unterwegs bin. Und nun stand da eben kein 13,3 Zoll-Flachmann, sondern ein 15,4 Zoll-Notebook auf der Bühne.

Für das weitere Lesen ist es vielleicht wichtig, von mir etwas zu wissen. Ich bin Blogger. Vollzeit. Ich arbeite mit diesem Gerät. Ich verbringe mit dem Laptop mehr Zeit, als mit meinen Freunden, meiner Frau, meinem Garten oder meinen Vögeln. Es ist kein Gerät, welches man „auf Arbeit“ nutzt. Es ist immer bei mir, es muss perfekt sein, sonst kann ich nicht gut arbeiten. Hört sich schräg an? Sicherlich nicht für die, die täglich viele Stunden mit so einem Gerät verbringen, sei es, um Spiele zu genießen, Filme zu schauen, zu programmieren oder eben zu bloggen.

Ich wollte eigentlich kein so großes Gerät mehr. Ich empfand 13,3 Zoll als die perfekte Größe. Das Display! Die Auflösung! Ja, damit konnte man mich bislang immer kriegen. Wer das Blog verfolgt, der weiss: ich liebe Ultrabooks, muss mir aber an den Kopf fassen, wenn die mit 1366 x 768 oder 1280 x 800 anstelle von 1440 x 900 oder mehr daher kommen. Überlegung meinerseits: MacBook Air verkaufen und den iMac abschaffen, der noch mit Core2Duo arbeitet? Ja, das war eine gute Idee, das MacBook Air war sofort verkauft. Würde man mich über meine Geräte reden hören, dann würde ich mich sicherlich anhören, wie Kalle Grabowski aus Bang Boom Bang!, wenn er über den Mercedes philosophiert.

Da stand es nun also vor mir. Das neue MacBook Pro mit Retina-Display. Dem Display, von dem man mir versprochen hatte, dass es meinen Augen schmeicheln würde. Dem Display, über das ich mich natürlich im Vorfeld informiert  und bereits über die Tatsache berichtet hatte, was Retina eigentlich bedeutet.

Die Haptik. Bekanntlich verfügt das MacBook Pro über einen Unibody. Dies heißt, dass alles aus einem Teil gefräst ist. Aluminium, kein Plastikgedöns mit zig Teilen, die oftmals abbrechen, wenn man sie nur schief anguckt. Findet man oft bei ganz günstigen Geräten. Apple und die Begrifflichkeit „zeitloses Design“ darf man wohl in einem Atemzug nennen. Man bekommt solide Kost, man erwartet diese aber auch. Ich wusste, dass ich die gleiche Chiclet-Tastatur wie bei einem anderen MacBook bekomme, des Weiteren wusste ich, dass ich das identische Touchpad aus Glas präsentiert bekomme – ein Teil bei einem Gerät, auf das ich besonders wert lege.

Meines Erachtens hat es bislang kein Hersteller vernünftig hinbekommen, diese Weichheit beim Scrollen, diese Genauigkeit hinzubekommen. Habt ihr ein Windows-Notebook und das Touchpad sollte flüssiger laufen? Kleiner Tipp, sofern ihr die Synaptics-Treiber nutzt: Geht in die Einstellungen eures Touchpads, Punkt Wheel. In der Standardeinstellung stehen diese auf einem Scrolling von drei Zeilen. Heißt: ihr streicht mit zwei Fingern nach unten und drei Zeilen werden dabei gescrollt. Diese Standardeinstellung stört mich jedes Mal, da sich dadurch das Scrolling auf fast allen Geräten sehr hakelig anfühlt. Euch geht es auch so? Stellt das Scrolling auf den Wert „1“ und ihr werdet merken: läuft runder.

Nun aber zurück zum MacBook Pro mit Retina-Display. Haptik wie immer 1a, ich habe da nichts zu meckern und bin sehr zufrieden. In der Vorstellung des MacBooks wurden die Maße mit denen des MacBook Air verglichen. Magical! So dünn wie das MacBook Air. Ja, ist richtig. Es ist durchgängig so „dünn“, wie das MacBook Air an der dicksten Stelle, also oben am Keil, wo das Display angebracht ist.

Die Anschlüsse. Jau, auch Apple musste lernen. Lernen, dass die Leute nicht nur Thunderbolt nutzen, sondern auch USB. Es wäre vermessen gewesen, auf USB 3.0 zu verzichten. Dem Standard, den man in allen Geräten ab einer gewissen Preisklasse mittlerweile vorfindet. Dennoch Mitte 2012 keine Selbstverständlichkeit bei den Geräten. Neben den beiden USB-Anschlüssen findet man noch einen Kartenleser vor, zwei Mikrofone, zwei Schnittstellen für Thunderbolt, dazu den obligatorischen Anschluss für einen Kopfhörer.

Auch dem Anschluss externer TV-Geräte hat man sich geöffnet, das MacBook verfügt über einen HDMI-Anschluss. Was ich allerdings davon brauchen werde, ist fraglich. Ich kam bislang mit USB. 2.0 aus und auch Thunderbolt und HDMI nutzte / vermisste ich an meinem MacBook Air nicht. Aber: ich habe diese Anschlüsse nun und das MacBook Pro wird sicherlich mein Begleiter für die nächsten zwei bis drei Jahre sein können.

Wer jetzt sagt, dass Gigabit-LAN ja fehlen würde: dies wird über den Thunderbolt-Anschluss realisiert, da bekommt man einen Adapter. Zu den weiteren (nicht zu sehenden) Anschlüssen gehört Bluetooth 4.0 und WLAN nach 802.11 /a/b/g/n. Ich denke, man kann bei diesem Gerät nicht mehr sagen, dass Anschlüsse fehlen würden. Wie erwähnt: LAN bekommt man via Adapter und selbst Anschlüsse wie FireWire, VGA und DVI lassen sich mittels Adapter nachbilden – der universellen Schnittstelle Thunderbolt sei Dank. Webcam? Klar, 720p FaceTime HD Kamera. Kann man sich gepflegt selber filmen oder der Videotelefonie fröhnen.

Die Lautsprecher. Links und rechts neben der Tastatur befinden sich die Lautsprecher, die definitiv einen besseren Sound haben, als die meines alten MacBook Air. Satt und warm. Nicht übertrieben, sondern ausgewogen. Es ist schwer zu beschreiben, man müsste es mit verschiedenen Musikrichtungen selber gehört haben, mein kurzes, mit dem Smartphone aufgenommenes Sample-Video vermag sicherlich nicht einmal ansatzweise, das Feeling zu transportieren.

[youtube http://www.youtube.com/watch?v=tyWEBWoX7NY?rel=0]

Die Tastatur und Trackpad. Chiclet. Wie in jedem MacBook. Die Tasten sind anscheinend etwas anders befestigt als beim MacBook Air, da hatte ich immer das Gefühl, dass die irgendwann mal durch mein vieles Geschreibe abfallen. Die Verankerung der einzelnen Tasten wirkt stabiler. In der Dunkelheit kann auch getippt werden, die Tastatur am MacBook Pro mit Retina-Display verfügt über eine regelbare Hintergrundbeleuchtung. Praktisch in etwas dunkleren Umgebungen.

Die Tasten haben einen angenehmen Druckpunkt und sind leise, was mir wichtig ist. Es ist furchtbar auf schlechten Tasten zu schreiben, die bestenfalls noch nachfedern und laut sind. Klack Klack Klack – ich würde irre werden. Das Trackpad hatte ich weiter oben ja schon anklingen lassen. Groß. Glatt. Punktgenau. Mehr muss man einfach nicht dazu sagen, es ist meines Erachtens das beste Touchpad auf dem Markt. Dies liegt sicherlich nicht nur an der Unfähigkeit anderer Hersteller, sondern auch an den Treibern von Synaptics und Co. Ich bin gespannt, wie Microsoft das mit seinem Surface hinbekommt. Ich hoffe, die realisieren ein ebenso gutes Touchpad, denn es sind eben die Kleinigkeiten, die mich in Summe gebündelt weg von Windows-Geräten gebracht haben.

Die Leistung. Ich habe mich für das kleine Modell entschieden. Intel Core i7 mit 2.3 GHz, seines Zeichens ein leistungsfähiger Vierkerner auf Ivy Bridge-Basis. Dazu 8 GB DDR3 RAM (1600 MHz), dazu ein Flashspeicher mit 256 GB. Nun darf ich folgendes verraten. Mein alter iMac hat einen Core2Duo, dafür 16 GB RAM. Selbst dieser hat für 90 Prozent meiner auszuführenden Arbeiten definitiv ausgereicht, ich bin ja ein reiner Schreiber, der ab und an mal kleine Screenshots bearbeitet und Videos durch iMovie jagt. Nichts Wildes also, man könnte mir sogar sagen, dass das Gerät überdimensioniert wäre.

Aber: es ist halt Intels neue Ivy Bridge verbaut, die effizienter arbeitet als ihr Vorgänger, die Sandy Bridge. Zum Flashspeicher sage ich immer: nie wieder ein Laptop ohne SSD, das sagen wohl so ziemlich alle, die mit dem schnellen Flashspeicher jemals in Berührung gekommen sind. Unter der Haube findet man weiterhin die Intel HD4000 als Grafikeinheit, sowie eine dedizierte Nvidia GeForce GT650M, mit „Kepler“, der neuen  Grafikchip-Architektur.

Ob Apple oder nicht: die HD4000 hat schon ordentlich Dampf, das konnte ich schon bei der Vorführung der neuen Intel Ultrabooks beobachten – dort wurde der Unterschied zu HD3000 und HD4000 gezeigt. Die im MacBook Pro verbauten Grafiklösungen switchen, je nach Anwendung zwischen diskret und integriert. Die integrierte Lösung ist sicherlich für das effizientere Arbeiten in Bezug auf Stromverbrauch zu bevorzugen. Das System regelt dies alleine, wer selbst Hand anlegen möchte, der findet in der kostenlosen Software gfxCardStatus eine Möglichkeit, dies selber zu beeinflussen.

Wer epische Tests über Intels HD4000 lesen möchte, der findet bei Xbit schlanke 9 Seiten. Das Kurzfazit? Die HD4000 ist ein riesiger Sprung, neben der stärkeren Leistung bringt die Intel HD Graphics 4000 DirectX 11, Allzweckberechnung und aufgebohrtes Quick Sync mit. Auch in Sachen Performance sind schon Benchmarks eingeschlagen, hier hat man sich den GeekBench (testet Speicher und CPU) geschnappt um die neuen Geräte mal zu testen.

Ich selber habe den Bench nicht durchgeführt, sind die Geräte ja eh baugleich, des Weiteren bringt die Trial-Version von GeekBench nur die 32Bit-Geschichte mit sich. Das zu den Benchmarks, in Sachen Leistung kann ich nicht einmal ansatzweise beurteilen, ob ihr damit klarkommt – ich kenne euer Anwendungsgebiet nicht. Dennoch muss gesagt sein: mit Ivy Bridge und der HD4000 findet man momentan aktuellste Technik vor, die definitiv Luft nach oben hat – Anwendungen werden in Zukunft sicherlich nicht weniger anspruchsvoll. Ihr wisst ja, was man zu Leistung sagen kann: Haben, ist besser als brauchen.

Akku. Lautstärke. Wärmeentwicklung. 7 Stunden hat man bei Apple ausgerufen und das erreicht man auch. Dabei muss man allerdings bedenken, dass das nur eine Angabe ist, wenn man im Internet bei gedimmten Display unterwegs ist. Normales Office-Arbeiten, Schreiben und Co bei ca. 70 Prozent Display-Helligkeit? Circa 5 Stunden sind realistisch, sind beziehungsweise meine Erfahrung.

Bei normalem Arbeitsvorgängen wie der Schreiberei und Co arbeitet das MacBook Pro fast lautlos. Wichtiger Punkt für mich, ich hasse es, wenn ich am Abend surrende Lüfter höre. Hier reiht sich das MacBook Pro nahtlos an den Vorgänger, bzw. das Schwestermodell Macbook Air ein: im Grundbetrieb fast nicht zu hören, bei Videoschnitt, aufwendigen Flashseiten & Co ist der Lüfter klar zu hören. Wärmeentwicklung? Unter Vollast wird das Gerät nicht so heiß, wie das frühere MacBook Pro, dennoch würde ich es nicht stundenlang auf dem Schoß lassen, wenn ich dabei Videos bearbeite – if you know, what i mean 😉

Das Display. Wohl das entscheidende Ding am MacBook Pro. Und zu eben jenen fällt es mir schwer, die vielleicht richtigen Worte zu finden. Superlative? 2880 x 1800 Pixel. Über 5.1 Millionen einzelne Pixel. Doch hier muss erwähnt werden, dass die Pixelanzahl zum MacBook Air nicht einfach vervierfacht wurde. Wenn ihr das Book anschaut, dann müsst ihr nicht mit der Lupe suchen, um etwas zu entdecken, denn die 2880 x 1800 sind nur eine Zahl. Die Anzahl der Pixel.

Ausgestrahlt wird tatsächlich eine Auflösung von 1440 x 900. Dadurch soll es für unser Auge unmöglich sein, einzelne Pixel zu entdecken. Das so stark verbesserte Display ist definitiv sichtbar. Jeder, den ich fragte, konnte den Unterschied zu einem anderen Gerät massiv sehen. Alles wirkt feiner, detaillierter, gerade im Bereich mit Texten ist dies einfach unfassbar gut. Wobei man sagen muss, dass viele Augen auch bei normalen Geräten mit einer Auflösung von über 1440 x 900 diese einzelnen Punkte nicht mehr sehen. Hier einmal ein Screenshot, so wie ich meinen Desktop, mein Blog sehe.

Wie gesagt, ich sehe alles wesentlich feiner und toller, was sich bei mir abspielt, allerdings habe ich die erwähnten nominellen 1440 Pixel. Deshalb kann man die Auflösung auch auf Non-Retina einstellen. Hier wird die Auflösung skaliert, um einen größeren Display-Bereich zu haben. Hier ist natürlich zu beachten, dass es nur wenig Sinn hat, die vollen 2880 x 1800 Pixel auf 15,4 Zoll darstellen zu wollen, man würde wenig bis gar nichts erkennen. Und so bekommt man zwar ein Freeware-Tool, welches die volle Auflösung aktiviert, von Seiten Apple bekommt man allerdings maximal 1920 x 1200 kredenzt, das ist immer noch sehr viel. Auch von dieser Auflösung habe ich euch einen Sreenshot hochgeladen.

Das Retina Display in nackten Fakten: 15,4″ Display mit LED-Hintergrundbeleuchtung und IPS-Technologie (39,11 cm Diagonale) & Auflösung von 2880 x 1800 Pixeln bei 220 ppi. Die IPS-Technologie sorgt dafür, dass man auch noch knackige Farben bei ungünstigen Blickwinkeln hat. Dies kann ich definitiv bestätigen, Film, Fotos und Text sind auch bei schlechten Blickwinkeln noch gut erkennbar. Das Display ist spiegelnd, allerdings hat man es im Gegensatz zum MacBook Pro-Vorgänger noch einmal weiter entspiegelt.

Wenn ihr die Möglichkeit habt, probiert das ruhig einmal im direkten Vergleich aus, das Retina-Display ist definitiv nicht so spiegelnd, wie der Vorgänger. Dennoch sei verraten: in der direkten Sonne ist es anstrengend. Nicht, weil man weniger erkennt, man hat mit den Augen auch das Gefühl, in die Sonne zu schauen. Man kneift dann dauernd die Augen zusammen, was sehr, sehr ermüdend sein wird. Fairerweise muss man sagen: ob ich nun ein mattes oder ein glänzendes Display habe: in der Sonne erkennt man grundsätzlich weniger, das glänzende Display hat aber durch die dennoch vorhandene Spiegelung den Nachteil, da unsere Augen immer versuchen, die Spiegelung zu filtern.

Da ich allerdings nicht der „Direkt-in-der-Sonne-Arbeiter“ bin, muss ich sagen: stört mich nicht. Arbeiten mit Texten und Bildern ist einfach ein unheimlicher Spaß, die Farbsättigung ist für mein laienhaftes Auge einfach unfassbar gut. Wer sich für sRGB-Ergebnisse interessiert, der liest hier weiter. Etwas Vergleichbares habe zumindest ich noch nicht in einem Notebook gesehen. Wäre bislang auch relativ witzlos gewesen, denn Microsoft Windows 7 unterstützt maximal 144 dpi, erst Windows 8 wird diesen Umstand beheben.

Übrigens, Apple hat mittlerweile eine deutschsprachige FAQ zum Thema Retina-Display herausgegeben. Aber natürlich gibt es bislang eigentlich keine Gründe, ausser den von mir genannten, sich ein solches Gerät mit einem solchen Display zu kaufen. Denn man kann diese vollen 220 dpi eigentlich gar nicht voll genießen. Text? Hochaufgelöste Bilder? Alles kein Problem! Um die Retina-Auflösung zu unterstützen, müssen zum Beispiel die Programme angepasst sein. Bislang hat Apple das eigene Portfolio angepasst, andere Programme, wie das von mir genutzte Photoshop Elements 10, hingegen erscheinen grobpixelig, was einfach unschön ist.

Man stelle sich vor, man schaut sich einen Videofilm von geringer Auflösung auf einem großen TV an, alternativ kann man einfach mal einen Screenshot von einem Programm machen und diesen um wenige Prozentpunkte vergrößern, dann hat man den von mir beschriebenen Effekt. Ebenfalls betroffen ist das Internet, die oftmals genutzten Grafiken leiden an einer Unschärfe, da deren geringe Pixelanzahl nun genauer dargestellt wird, was für Unschärfen sorgt. Von daher kann man eigentlich sagen: wartet mit dem Kauf eines solchen Displays, bis dieses breit in der Welt von Windows und Co angekommen ist.

Denn es ist so: vergleicht man das jetzige Retina-Display mit den herkömmlichen, dann liegt das Retina-Display unschlagbar weit vorne – wenn das zu betrachtende Material stimmt. Und eben dies ist noch nicht wirklich gegeben. Bald wird diese Technologie normal sein, da wird kein Hahn mehr nach krähen. Es ist wie der Sprung von der Röhre zum Flachbildschirm. Irgendwann Standard. Doch bis dato dauert es noch. Hochauflösende Webseiten und Anwendungen (Diablo 3 unterstützt es bereits) erfordern viel Arbeit und auch wesentlich mehr Bandbreite. Das Display fordert eine Weiterentwicklung des Webs heraus. AnandTech hat das Display mal durchgemessen und festgestellt: Spitzenklasse, wenn auch die ASUS UX-Reihe zu begeistern weiss, von der ich bereits berichtete.

Gibt es ein Fazit? Schwer zu sagen. Ich kann das Gerät aufgrund des Displays nicht mit anderen Laptops vergleichen. Sofern Anwendungen & Co das geniale Display unterstützen, ist dies unschlagbar. Für mich, als visueller Mensch, sind niedrig auflösende Grafiken nicht so schön, in Sachen Text habe ich nichts besseres gesehen.

Dennoch gibt es für mich keinen Grund, euch das Gerät zu empfehlen, wenn ihr es euch „nur so“ kaufen wollt. Wer eh umsteigen oder aufrüsten will, der sollte vorher gut ausprobieren: kann ich mit dem momentanen Umstand leben – eben, dass die Grafiken in Anwendungen und im Web nicht so klar dargestellt werden, wie gewohnt? Ist dieses Display den Preisunterschied wert? Über die Leistung brauchen wir nicht reden, das Ding ist bestens ausgestattet mit i7 & Co. Doch dem Preis von ab 2279 Euro stehen halt die günstigeren MacBooks entgegen und natürlich die vielen, vielen Ultrabooks, die man so momentan in der Preisspanne von 1199,- bis zu 1699,- finden kann – wenn auch ohne Retina-Display.

Dieser Bericht ist nicht als Kaufempfehlung gedacht, sondern lediglich zu euren Informationszwecken, was das Gerät auf mich für einen Eindruck hinterlassen habt. Und da ihr ja Freunde der ehrlichen Worte seid, die könnt ihr gerne bekommen: ja, das Ding ist natürlich schweineteuer. Aber ich habe nun beides gesehen, das alte Display und das neue Retina-Display. Es ist, trotz der oben beschriebenen Tatsachen, das beste Display, welches ich kenne.

Schaue ich nun auf andere Notebooks, so sind diese ok, doch an die Qualität der Schrift & Co kommt meiner Meinung bislang nichts ran. Das Retina-Display verpackt Apple in gewohnt qualitativ hochwertige Materialien, die das Gerät mit zum Besten auf dem Markt machen. Hätte ich es mir gekauft, hätte ich nicht eh aktualisieren wollen? Nein, auf keinen Fall, ich hätte lieber zu einem ultraportablen 13,3 Zoll MacBook mit Retina-Display gegriffen. Kritikpunkte? Mittlerweile gehen immer mehr Hersteller zu fest verlötetem RAM und verklebten Akkus über, sodass wir Endanwender fertige, nicht umrüstbare Geräte bekommen. Das MacBook fällt mit in die Kategorie „wenig bis gar nicht selber zu reparieren“ – iFixit hat dazu alle Infos.

Fragen? Fragen! Was würde Frankie aus Bang Boom Bang! sagen? 2768 Worte echte Gefühle 😉

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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52 Kommentare

  1. Jetzt wo du es „angetestet“ hast, könntest ja ein Gewinnspiel starten 🙂

  2. Auch – oder gerade trotz dem – ich kein Apfelprodukt besitze, war es ein sehr interessanter Artikel zum neuen High End Sprösslings aus Cupertino. Danke für den Bericht und die vielen Bilder!

  3. Das Ding ist seiner Zeit halt irgendwie voraus… vorher müssten sich im Web solche Dinge wie Vektorgrafiken, Relative Breiten und Fotos, die je nach Auflösung des Monitors in unterschiedlichen Größen geladen werden, durchsetzen. Nur dahin ist es noch ein weiter Weg…

  4. Cooler Bericht, steigert meine Vorfreude auf mein MacBook Pro Retina noch mehr. In 10 Tagen sollte es soweit sein. Bin gespannt wie sich dann Diablo 3 „anfühlt“.

  5. Bezüglich des Displays gab es Berichte über Geisterbilder in Form von störende Nachleuchteffekten. Was sind da deinen Erfahrungen?

  6. wer bei diesem gerät kein apple care abschließt ist verrückt… wenn da etwas kaputt geht, dann wirds es richtig richtig teuer. zum kaufpreis sollte man also gleich die 350 euro (!!) für 3 jahre apple care mit einplanen. nach 3 jahren würde ich es durch ein neues gerät ersetzen, das risiko eines defektes wäre mir zu groß.
    @carsten, wie siehst du das.. apple care .. ja oder nein?

  7. Selbst ich als überzeugter „Nicht-Apple-User“ habe diesen Beitrag gerne gelesen 🙂 Danke dafür.

  8. Aloha Caschy,

    schöner Artikel!
    Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass Apple irgendwann mal einen drauf packt, damit man auch die optischen „1920×1080/1200“ beim 15er vor die Nase gesetzt bekommt. Mir sind 1440×900 dann doch ein wenig zu wenig Platz bei dieser Display-Größe. Da wird’s dann auch interessant was sie mit einem neuen iMac/Cinema 27 in Zukunft anstellen. 5.120×2.880 Pixel? Schön wär’s… 😉

    Kleine Frage am Rande… springt dein MPBR (*hach*) hier auf die Device-Size zum Pixel-Ratio an? –> http://www.andilicious.com/myfiles/dev/css/responsive-webdesign-css3-media-queries/

    Viele Grüße, Andi

  9. Ich bleibe bei meinem alten Macbook. Bisher sehe ich keine allzu großen Vorteile. Das 15-Zoll-Modell empfinde ich auch als zu groß – zum Bloggen reicht mir die 13-Variante völlig aus. Schade, dass es wieder so spiegelt. Ansonsten ist nur die SSD für mich interessant. Toller Bericht, schön lang, aber gut zu lesen!

  10. Grüß dich,

    danke für den Test, war sehr interessant. Mir sind beim Screenshot die Augen rausgefallen, das ist ja abartig 😀
    Wirst du weiter mit dem Ding arbeiten oder zurück zu deinem MBA wechseln?

  11. @Nathan; steht doch im Text, MBA ist schon verkauft 🙂

  12. ColaCheater says:

    Danke für den Bericht!

    Ich bin im Moment auf der Suche nach einem Notebook fürs Studium und hatte irgendwie doch fast das „MBPR“ in erwägung gezogen.
    Aber auch dein Bericht hat mich davon wieder weggebracht. Und das ist absolut nicht negativ zu sehen 😉
    So wie du es beschrieben hast ist es doch nicht so ganz was ich suche und zudem ist es mit OSX statt Windows und dem extrem teuren Preis eben noch mehr Kriterium eher in Richtung der neuen Asus zu gehen die ja auch sehr interessante Spezifikationen haben.

    Für mich ist nur auch die Frage ob ich auf Win8 warten soll mit ggf. Hybriden (gerade die mit komplett umklappbaren Bildschirmen finde ich interessant) oder noch Windows 7.
    Müsste mir mal endlich ne Preview von Win8 installieren um zu testen ob mein eher negativer eindruck sich bestätigt :S
    Eventuell könntest du aber da ja auch einmal ein Thema draus machen mit deiner Meinung/Vergleichstellung? – So wie es im Moment aussieht ist für „Arbeitsrechner“ ja Win7 mehr geeignet. Auch wenn ich neuem offen gegenüber bin ist Win8 ja für nen „richtigen“ PC irgendwie nicht so das gelbe vom ei :S

  13. @ColaCheater

    wieso ist macOS für dich ein nachteil und kein vorteil… weil du es nicht kennst? es gibt nur wenig unterschiede in der handhabung und die programme wie microsoft office sind 1:1 die gleichen wie bei windows. du sparst dir einfach stress mit treibern und viren, aber eigentlich spielt das betriebssystem immer weniger eine rolle, da sich immer mehr im web abspielt.
    aber gerade unter studenten sind macbooks sehr verbreitet… gefühlt sind ein drittel der laptops in der mensa sind bei uns macbooks. zugegeben, man muss sich wirklich mal einen tag hinsetzen und an dieses komische neue betriebsystem gewöhnen… das „@“ ist woanders, die rechte maustaste muss erst einmalig in den einstellungen aktiviert werden und der explorer heißt nun mal „finder“… das sind schon in der tat einige stolpersteine für einen umsteiger 😉
    dafür wirst du sicherlich dinge lieben, wie den fullscreen-app-modus oder die möglichkeit eine markierte datei mit der leertaste im vorschau-modus zu öffnen

  14. Echt schön zu lesen, auch wenn die Meinungen doch interessanterweise gerne mal auseinander gehen. Ich steige von einem 17″ MacBook Pro auf das 15″ MacBook Pro Retina um und hatte ehrlich gesagt mit den 17″ keinen Schmerz, war auch sehr zufrieden damit, aber gibt es ja nun mal halt nicht mehr. Insoweit bin ich froh, dass es ein 15″ wurde und kein 13″. Die Tastatur ist tatsächlich irgendwie anders verankert, etwas merkwürdig/ärgerlich, ist das bei Dir auch so, dass alle Tasten sehr gut und solide verarbeitet sind, die Pfeiltasten rechts auf der Seite, insbesondere die Hoch-Taste, aber etwas klapprig, gar noch klappriger als beim alten MacBook Pro wirken. Auch etwas schade finde ich, dass ich die Akkuanzeige nicht mehr auf Restlaufzeit stellen kann, ist mir vorher gar nicht aufgefallen, aber es geht nur noch Prozent mit anzuzeigen, auch beim neuen Übertragen der Einstellungen sind diesmal mehr Dinge (bspw. Drucker) rausgefallen als früher. Auch ist mir nicht ganz klar, wozu es einen neuen MagSafe brauchte, außer um neue Adapter kaufen zu müssen, gleiches gilt für die Displayport-Adapter, aber schwamm drüber, bisher habe ich diese kaum gebraucht.

    However, alles in allem ein tolles Gerät mit einem entscheidenden Abstrich, den ich auch beim Air nicht verstehen kann und sicherlich Apple nicht die Welt kosten dürfte/gekostet hätte, beizubehalten: Die Batteriestatus-LEDs. Sie waren stets extrem hilfreich vorm Aufklappen (oder wenn sich danach nichts getan hat) zu sehen, was der Akku macht. Wirklich schade, dass sie weg sind.

    Zuletzt würde mich noch der Name/Link des Tools interessieren, die Auflösung tatsächlich auf Maximum zu fahren. 😉

  15. toller Artikel, danke dafür.. bisher das beste, was ich über das Retina Macbook gelesen habe. Über die Bang Boom Bang Zitate musste ich schmunzeln.. hat gut gepasst 🙂

  16. super beitrag. besonders die integration der persönlichen beweggründe! genau solche tests brauchen wir ..

  17. danke für den sehr ausführlichen artikel.
    nur schade, dass bezüglich anandtech nicht auch der sehr kritische bericht http://www.anandtech.com/show/6023/the-nextgen-macbook-pro-with-retina-display-review/8
    erwähnt wurde. das war für mich der knackpunkt die erste generation zu überspringen..

  18. @ColaCheater: Also nach zahllosen Aufregern über Windows (und verschwendete Zeit und Liebesmühe, mit Windows wie Hardwareherstellern) habe ich den Schritt gewagt und mit Überzeugung ist es weiter anstrengend, aber möglich, KeyCue, Witch sowie die Website alternativeto.net unterstützen einen immens, mit Parallels, VMware oder VIrtualBox hält man den Altbezug, inzwischen starte ich nur noch ein einziges Programm darüber, die Software für die Telefonanlage, die es halt nun mal leider seitens Siemens nur für Windows gibt, das wars.

    Habe noch ein weiteres Tool gefunden: http://www.reddit.com/r/apple/comments/vi9yf/set_your_retina_macbook_pros_resolution_to Anscheinend wird derzeit fleißig an solchen Tools geschraubt.

    Also es ist erst mal ungewohnt, aber genau was ich wollte, ich arbeite nun mit 2880 x 1800 Bildpunkten und ich muss sagen, jo, echt cool. Jetzt das noch auf 17″ wäre ich wunschlos glücklich…

  19. Hallo Cash und Co.

    Vorweg möchte ich sagen, dass ich den Block genial finde und bereits seit einiger Zeit mitlese. Er zählt für mich persönlich mit zu meinen Lieblingsblogs (nicht nur im Bereich der hier vertretenen Themen).

    Ich besitze seit etwas mehr als einem Jahr den ,,Acer Aspire 7741G´´ Laptop und war die meiste Zeit auch recht zu frieden. Meinen schon etwas älteren Standcomputer nutze ich seit dem ich den Laptop habe eigentlich gar nicht mehr. Mit Laptop ist alles so schön praktisch 🙂

    Mittlerweile gefällt mir der Laptop allerdings nicht mehr so gut wie früher. Woran das genau liegt, kann ich nicht mal sagen. Eventuell sind meine Ansprüche für gewisse Dinge und Dienste gestiegen, aber eventuell merke ich auch gerade jetzt, nach einiger Zeit, dass ich doch was anderes und besseres brauche. Trotz Neuinstallationen fährt er (normale HDD) recht langsam hoch, Programme starten teils langsam und Spiele ruckeln dann doch zunehmend (dabei sind das nicht mal wirklich aufwendige Spiele. Mal hier und dort ein Adventure und den Sega Football Manager).

    Da ich mittlerweile folgendes sehr häufig mache und nutze, merke ich doch, dass der Laptop (der Standcomputer sowieso) einfach zu langsam ist:

    – Sehr viel schreiben
    – Fotos bearbeiten und teilweise Grafiken anfertigen
    – Videos bearbeiten und schneiden
    – Musik aufnehmen, zusammenschneiden, unterlegen und co.
    – Musik abspielen und streamen
    – Filme anschauen und (oder sogar eher) streamen (oder per HDMI)
    – Ab und an Spielen (wie gesagt, Sega Football Manager vor allem)

    Das alles schafft der Laptop dann doch nicht oder teils nur mit großer Mühe. Das die Programme dann teils doch etwas langsamer starten oder Dinge unüblicherweise ruckeln ist komisch, aber waren genau so ein Punkt gewesen, warum ich mich festgelegt habe, einen neuen Laptop zu kaufen, der die Aufgaben dann doch etwas besser bewältigen kann bzw. soll 🙂

    Ich habe mich natürlich im Internet über entsprechende Laptops schlau gemacht und auch welche gefunden, aber im Hinterkopf schwirrte bei mir doch weiterhin Apple mit seinem neuen MacBook Pro Retina. Ich war schon seit einigen Jahren zum Apple-Anhänger geworden (auch wenn ich natürlich nicht mit allen Entscheidungen immer gleich einverstanden bin, aber wer ist das schon bei irgendwas?).

    Schon vor einigen Jahren durfte ich an einem zu dem Zeitpunkt aktuellen MacBook und einem iMac ab und an arbeiten und es gefiel mir gleich viel besser, als auf Windos bzw. auf einem Windowsrechner. Warum kann ich nicht mal sagen, es ist einfach mehr mein Ding. Das Design der Geräte spricht mich genau so wie das Betriebssystem und dessen Design irgendwie mehr an. Apple ist halt Apple. Man zahlt am Ende zwar immer etwas mehr, aber ich bin der Meinung, dass man davon dann auch irgendwie doch was hat.

    Ähnlich war es bei mir mit dem Handy. Als ich von meinem Uralt Samsung auf das Samsung Galaxy I umgestiegen bin, war die Freude zu beginn groß. Man hat großen Freiraum, massig Platz, Apps und dies und jenes. Allerdings war die Freude irgendwie genau so schnell weg, wie sie kam. Das handy wirkte träge, Apps starteten teils mit großer Verzögerung und so weiter. Mir war der Schnick-Schnack an Möglichkeiten irgendwie auch zu groß. So bin ich also auf ein 32 GB iPhone umgestiegen und da hielte die Freunde, sogar bis heute! Ich kann zwar keine SD Karte einsetzen, habe vllt. nicht den Freiraum wie bei einem Android Handy etc, aber das brauche ich dann irgendwie auch nicht! Alles läuft so schön flüssig, ich kann das machen was ich will und bin zu frieden. Es folgte anschließend der Kauf eines iPad 2, was für mich ein klasse Teil ist. Darauf lese ich sehr gerne eBooks oder nutze das Ding mal auf dem Balkon oder da, wo ich gerade keinen Laptop brauche. Das iPhone hat mittlerweile meinen MP3 Player (war ein Creative Zen Xi-Fi2) ebenfalls abgelöst. Ich habe mein Google Konto mit iPad und iPhone verknüpft. Alle Kalender, Kontakte und so weiter bei mir und bin mega zufrieden.

    Deßhalb habe ich mich nun auch dazu entschloßen, zu einem MacBook Pro Retina zu greifen und nicht wieder zu einem (von den Daten her technisch guten) Windows-Laptop. Apple ist irgendwie mehr meins, bietet alles was ich will und ich bin glücklich und muss nicht immer wieder aufschreiben, weil mal hier und mal da was nicht klappt (gibt es dort natürlich auch, aber irgendwie bei mir dann doch weniger).

    So, das wollte ich einfach mal loswerden und mich des weiteren für den ausführlichen Bericht von dir bedanken! Er hat mir sehr gut gefallen und mir ein weiteres Mal deutlich gemacht, dass es die richtige Entscheidung ist, zu einem MacBook Pro Retina zu greifen. Ich hoffe, dass ich mein MacBook in den kommenden Wochen dann endlich auch in Händen halten kann und genau so zu frieden bin, wie mit den restlichen Apple-Geräten, welche ich habe oder nutzen durfte.

    Lieben Gruß,
    Karim

  20. Hey caschy, dann kannst du ja mal deinen Blog für das neue Retina Display optimieren. Header, Überschriften und Schrift generell. Oder geht das nicht? Ich kenne mich da nicht aus.
    Jedenfalls sieht man auf dem Retina Display, dass hier alles hochskaliert wird.

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