Media Markt und Grover vermieten jetzt Elektro-Artikel
Grover ist ein Startup aus Berlin, das es sich zum Ziel gesetzt hat Technik nicht mehr nur zum Kauf anzubieten, sondern eben auch zum Mieten. Nun hat Grover einen dicken Fisch an Land gezogen, denn als neuer Partner fungiert Media Markt. Die Konditionen bleiben identisch: Austausch oder Upgrade zu einem höherwertigen Produkt seien etwa jederzeit möglich. Auch der Versand sowie die Retouren seien neben dem Versicherungsschutz kostenlos. Letzten Endes soll das Miet-Modell von Grover eine Alternative zu klassischen Kaufverträgen sein. Ein ähnliches Konzept verfolgt z. B. auch Otto mit Otto Now.
Media Markt fungiert für Grover nun als Partner und bietet dessen Mietangebote nun direkt über seinen Onlineshop mit großer Reichweite an. Davon dürften am Ende wohl beide Parteien profitieren: Für Grover vergrößert sich mit der Reichweite der potentielle Kundenkreis und die etablierte Marke Media Markt stärkt natürlich das Vertrauen der potentiellen Kunden. Media Markt dürfte sich eine Provision sichern. Aktuell sollen bereits etwa 500 Produkte aus verschiedenen Bereichen zum Ausleihen verfügbar sein. Als Beispiele nennt Grover Smartphones, Drohnen, Spielekonsolen, Kameras, Notebooks und Robotersauger.
Die Mindestlaufzeit beträgt bei Grover nur einen Monat. Anschließend kann das jeweils gemietete Gerät schon wieder zurückgehen. Wen Grover und Partner Media Markt damit anvisieren? Nun ja, das Procedere kann sich eventuell lohnen, wenn man eh alle paar Monate ein neues Smartphone kauft, um immer auf dem neuesten Stand zu bleiben. Da ist die Miete vielleicht die bessere Option. Das gilt auch, falls man vor dem Kauf einer Spielekonsole vielleicht einmal in Ruhe daheim mit dem Gerät experimentieren will. Media-Saturn Deutschlands COO, Lennart Wehrmeier, begründet damit auch die Entscheidung sich mit Grover zu verpartnern: „In vielen anderen Bereichen gehören Mietoptionen längst zum Alltag. Wir glauben die Zeit ist reif dafür, dass Media Markt diese Möglichkeit nun auch für die begehrtesten Elektronikprodukte bietet.“
Ob ein Gerät statt zum Kaufen auch zum Mieten bereitsteht, soll im Media Markt Onlineshop dann bereits auf der jeweiligen Produktseite kenntlich sein (siehe Bild oben). Der Mietpreis variiert und richtet sich auch nach dem Wert des Produkts. Wer z. B. eine Sony PlayStation 4 Pro mit 1 TByte Speicherplatz für einen Monat mieten möchte, zahlt 39,90 Euro – das entspricht somit gut 10 % des Kaufpreises. Ob das ein lukratives Angebot ist, müsst ihr für euch selbst abwägen. Eine Kaution müsst ihr nicht zahlen, allerdings wird der Mietpreis jeweils im Voraus in monatlichen Zyklen abgebucht. Die Lieferung und Rücksendung des Produkts ist im Mietpreis bereits enthalten. Wie gesagt, besteht für den Schadensfall außerdem eine Versicherung. Es ist auch möglich gemietete Produkte dann doch während des Mietzeitraums zu kaufen.
Media Markt hat bereits mit einer Testphase namens „Online-Mietwochen“ begonnen – dort erhaltet ihr auch einen Überblick über einige der Produkte, welche ihr mieten könnt. Das Sortiment soll dann Schritt für Schritt erweitert werden. Je nachdem wie das Angebot bei den Kunden ankommt, steht laut Grover auch eine Erweiterung auf die stationären Märkte im Raum.
Habt ihr Interesse am Mieten von Elektrogeräten? In Einzelfällen stelle ich mir das schon ganz nützlich vor: Es könnte z. B. auch dem Retouren-Wahn ein Ende setzen. Denn wer die Produkte zum Ausprobieren erstmal mietet, statt meinetwegen drei DSLR-Kameras zu kaufen und zwei zurückzuschicken, würde es Händlern und anderen Kunden leichter machen. Ich bin gespannt, wie das Angebot bei Media Markt angenommen wird und ob es dann zu einer Ausweitung auf die Filialen kommt.
Das Angebot wird sicherlich seine Interessenten finden. Das ist aber zumindest mal für mich nur in wenigen Ausnahmefällen überhaupt eine Option. Ich könnte mir z.B. vorstellen eine gute Kameradrohne zu mieten wenn ich damit gezielt ein paar Fotos aus der Luft z.B. vom eigenen Grundstück für einen bestimmten Zweck machen möchte und die Drohne danach nicht mehr benötige.
Oder zur Miete von einer Spiegelreflex für einen ganz besonderen Urlaub könnte ich mir das eventuell auch noch vorstellen.
Aber das Szenario an sinnvollen Einsatzzwecken ist durch die hohe Monatsmiete natürlich stark begrenzt.
@elknipso:
Die Monatsmiete für Kameras ist extrem günstig!
Bspw. kostet die 70D 99 EUR – bei anderen Anbietern kostet alleine der Tag 30-40 EUR.
Selbst bei einem Woche kommt man mit dem MM Angebot günstiger weg.
Ja, Kamera-Equipment ist mit das einzige, wo ich darin einen Sinn sehe.
Mal 1 Monat das Super-Tele für die Safari-Tour ausleihen 😉
Bei anderen Produkten fänd ich es nur interessant, wenn ich eine Option hätte, das Produkt später doch zu kaufen, und mir die Mietsumme (anteilig) anrechnen zu lassen.
Um ein Produkt 30 Tage zu testen, und bei Nichtgefallen risikofrei zurückzuschicken, gib’s ja Amazon 😛
Wurde hier nur die Pressemitteilung veröffentlicht? Wieso wird nicht erwähnt, dass nur 50% des Geräts versichert sind und man den Rest selber zahlen muss? Das finde ich nicht ganz unwichtig.
Otto Now ist übrigens schon seit Mitte Dezember live in einer Testphase – dazu gab es hier leider keinen Post, obwohl es auch hier eine Pressemitteilung gab. Bietet OTTO keinen Affiliate-Link ;-)?
Ansonsten bin ich sehr gespannt wie sich die Angebote entwickeln werden um wirtschaftlich zu werden. Bei OTTO wird momentan noch die Marktakzeptanz verprobt während Grover da einen Schritt weiter zu sein scheint. Trotzdem sehe ich sehr gute Chancen für OTTO NOW, sich langfristig am Markt als fester, profitabler Player zu etablieren, zumal jahrelange Erfahrung mit Retourenaufbereitung etc vorhanden ist. Momentan werden ja nur neuwertige Geräte versendet – bestimmt gibt es auch bald Retouren mit Zuständen wie „akzeptabel“ etc á la Amazon zu mieten, dann wird es richtig spannend! Weitermachen!
60€ pro monat für ein Galaxy s7? is klar..
ich bin wohl zu doof, Ich finde den doofen Groover button nicht… Hätte interesse an einem Miet Telefon. Ich muss demnächst mein iPhone zwecks Akkutausch einschicken. Das dauert laut meinem lokalen Apple Partner ungefähr 2 Wochen…
Wäre ich ein „Böser“, würde ich sofort zuschlagen. Bevor nämlich die „Guten“ mitbekommen haben, mit welcher Technik ich diesmal unterwegs bin, sind die 30 Tage schon um, und sie müssen von vorn anfangen.
@Mietfuchs Otto Now ist doch sogar im Beitrag verlinkt – dazu hatten wir damals auch einen Post.
Ich habe mir gestern einfach mal eine Apple Watch Series 2 gemietet. Ich treibe viel Sport und mich interessiert der Vergleich zu einer Garmin Uhr etc. Dafür finde ich die Mietoption gar nicht mal so schlecht. Über einen längeren Zeitraum natürlich viel zu teuer.
Was mich interessiert. Mal angenommen ich habe ein Produkt über 10 Jahre gemietet und den eigentlichen Kaufpreis erreicht, muss man das Produkt noch einmal „neu“ kaufen? Das wäre ja sonst so etwas wie ein Ratenkauf.
Anmerkung. Ich meinte natürlich 10 Monate 😉
Frage nur ich mich gerade, was mit den ganzen gebrauchten Rückläufern passiert? Je nach Zustand gibts dann sicher die Möglichkeit, den ganzen Kram gebraucht günstig kaufen zu können.
Könnte evtl. dazu führen, dass die Sachen von Leuten erst gemietet und dann nach einem Monat – oder entsprechend der Bearbeitungszeit – in der Summe günstig kaufen. Oder wandert das Zeug auf den Müll? Kann mir gut vorstellen, dass dann zig Leute eine Konsole mieten, die zurück geht, aber vielleicht die Nachfrage bei gebrauchten Konsolen übersteigt…
Für die Fußballsaison könnte ich mir noch vorstellen, einen guten Beamer zu mieten, wenn man Platz für Freunde hat, zusammen zu schauen.
Oder einen Staubsaugroboter auszuprobieren…
Staubsaugerroboter mieten oder doch lieber einen Putzdienst? Wer ist gründlicher? Wer ist günstiger? 😉
Also, grundsätzlich schon eine schöne Sache. Allerdings sind die Mietkonditionen schon heftig. Gerade bei hochpreisigen Sachen 1/10 des Neupreises an Miete aufbringen zu müssen dürfte für viele dann schon wieder unattraktiv werden bzw. einen Bank-Kredit günstiger erscheinen lassen. Gerade wenn man dann noch bedenkt, dass man bis zu 3 Monate obendrauf legen muss, wenn man das Ganze in einen Mietkauf umwandelt, dürfte ein Bankkredit in vielen Fällen attraktiver sein.
Und Stichwort Kurzzeit-Miete: Ich denke, hier werden Anbieter wie Calumet nicht mehr lange mithalten können. Die werden ihre Mietmodelle überdenken müssen. Der Markt wird sich sicherlich über kurz oder lang preislich angleichen. Ich meine, eine Highend-DSLR für entweder für 100 Euro pro Tag oder pro Monat mieten ist ein gigantischer Unterschied. Und 100 Euro pro Tag fand ich sowieso schon immer pervers übertrieben.
Von daher: Gute Entwicklung!