MacBook Air: SSD aufrüsten und klonen

Klassische Festplatten und SSDs passen nicht mehr in die ultraflachen, portablen MacBooks. Das MacBook Air hat einen Speicherriegel, der ein wenig an die Bauform von klassischem Arbeitsspeicher erinnert.MacBook Air 2013_007

Eine Aufrüstung ist gar nicht mal so einfach, denn wie erwähnt: die handelsüblichen SSDs passen nicht in so ein MacBook Air. Warum ich an eine Aufrüstung dachte? Ganz einfach – meine Frau hat 2011 ein MacBook Air mit 11 Zoll bekommen, die Ausgabe mit 64 GB. Das wurde ganz schön eng – obwohl ich neulich erst ordentlich Speicher freimachte. Wie ich die Speicherfresser entlarvte, zeigt dieser Beitrag.

Des einen Glück, des anderen Leid, denn mein bester Freund hatte einen Wasserschaden bei seinem MacBook Air mit 13 Zoll zu beklagen. Definitiv defekt, doch die SSD, die ist noch funktional. Da seine SSD 128 GB groß ist – die im Book meiner Frau aber nur 64 GB – kam der Wunsch nach einem Wechsel auf.

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Was sonst immer verkompliziert dargestellt wird, ist eigentlich kein großer Akt. Was man braucht? Kommt auf die Vorgehensweise an. Man kann vorab natürlich die noch verbaute SSD auf einen externen Datenträger spiegeln, danach die neue SSD einbauen und vom externen Datenträger wieder einspielen.

Hierfür reicht jede genügend große USB-Festplatte. Da mein Freund noch seine Daten retten musste, musste vorher ein externes Gehäuse für die SSD aus dem MacBook Air angeschafft werden. Kostet um 30 Euro und ist von OWC. Zu beachten ist hier: nicht alle SSDs haben den gleichen Anschluss. Für SSDs der 2010er und 2011er Generation passt dieses OWC Mercury Aura.

Gleiches gilt natürlich auch für die SSD. Hier müsst ihr schauen, welches Baujahr euer MacBook Air ist. Für die Reihe Ende 2010 bis Mitte 2011 bekommt man zum Beispiel die SATA III-Ausgabe mit 240 GB für 170 Euro.

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Eine weitere Anschaffung müsste der entsprechende Pentalobe Schraubendreher-Satz sein.Das MacBook setzt zwei Größen voraus, einmal für die Bodenplatte und einmal für die SSD. Entsprechende Sätze findet man zwischen 5 und 20 Euro bei Amazon.

Und dann? Ganz einfach – die Platte klonen. Ich habe direkt auf die externe, im Gehäuse verbaute SSD gespiegelt. Das kann immer ganz einfach machen, das OS X System lässt sich super einfach klonen, sodass auch externe USB- oder Firewire-Festplatten schnell und bootfähig einsatzbereit sind. Das Klonen kann einfach über das Festplattendienstprogramm geschehen. Hier wählt man die verbaute Partition aus und besucht den Reiter „Wiederherstellen“. Dann wählt man die alte SSD als Quelle und die neue als Ziel aus.

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Da es Nutzer gibt, die vielleicht eine etwas einfachere Variante bevorzugen, sei auch der Weg mittels Carbon Copy Cloner erwähnt. Shareware, allerdings 30 Tage voll nutzbar und damit für die meisten ausreichend.

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Hiermit lässt sich alles von der alten auf die neue SSD spiegeln, bootfähig ist das Ganze auch. Wer sich nach erfolgtem Spiegeln überzeugen will, ob der Vorgang korrekt abgeschlossen wurde, der kann in der Systemeinstellung von OS X unter „Startvolume“ die eben erstellte Spiegelung angeben und neu booten.

Und danach? Bodenplatte abschrauben, den mit einer Schraube befestigten Flashspeicher ausbauen und den neuen einbauen. Abgesehen von der Spiegelung eine Sache von 10 Minuten. Ist also kein Hexenwerk, jegliche Angst ist unbegründet.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Seit 2008 ist es Beruf(ung). Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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18 Kommentare

  1. Interessant, danke!

  2. Bis auf die Tatsache, dass Apple unnötigerweise auf irgendwelche eigenen Schraubenformate setzen musste, gebe ich dir Recht… ist kaum schwerer als bei anderen Notebooks.

    Hier der Auszug „Kritik“ aus dem entsprechenden Wikipedia-Eintrag zum Pentalob:
    „Da es gegenüber ähnlichen Antrieben, z. B. Torx, keine erkennbaren technischen Vorteile gibt, wird von Kritikern vermutet, dass der einzige Zweck darin liegt, dem Eigentümer des Gerätes das Öffnen zu erschweren.“

  3. Geht das auch schon mit den aktuellen Airs?

  4. Für das völlig stressfreie Festplatten klonen unter MacOS kann ich das Programm „SuperDuper!“ sehr empfehlen – ich glaube einfacher geht es wirklich nicht mehr – keine Shareware.

  5. Zitat „Hier wählt man die verbaute Partition aus und besucht den Reiter “Wiederherstellen”. Dann wählt man die alte SSD als Quelle und die neue als Ziel aus.“

    Ist denn schon bei der neuen SSD eine Partition vorhanden? Wichtig wäre noch zu erwähnen, das man eine Partition erstellen muss und diese GUID Partitionstabelle hat bzw. diese beim Partitionieren auswählt. Ansonsten bekommt man Probleme.

  6. ahm, die Schrauben für den Boden sind Pentalobe, aus dem einfachen Grund da die Batterie für „Anfänger“ zu empfindlich ist. Alle anderen Schrauben sind ganz normale Torx (T5 glaub ich beim Air).

  7. Namenlos, weil Cookies gelöscht... says:

    Spannend! Ich hatte gerade vor, mein altes System von einer Partion auf eine andere zu kopieren und für die Dauer dachte ich mir, lieste mal, ob der Caschy was neues im Ticker hat….zur zeitlichen Überbrückung, quasi.
    Und da beschreibt der doch gerade in diesem Artikel, wie man schnell und unkompliziert klont. 🙂
    So musses sein.
    Dankeschön!

  8. Bzg. der Clonerei gibt es eine Falle ich die ich schon getappt bin. Spielt man den Clone zurück auf eine neue Platte, gibt es auf der keine Servicepartition mehr. Das ist im ersten Schritt unbemerkt und nicht so schlimm. Versucht man aber auf dem MacBook dann „Find my Mac“ zu aktivieren geht das nicht, weil die Servicepartition fehlt. Zusätzlich kann das Notebook keinen Netzwerkboot mehr machen, was vor allem dann auffällt, wenn man es zu einem autorisierten Servicepartner von Apple bringt, der den Netzwerkboot verwenden muss um eine Systemdiagnose durchzuführen.

    Einzige Lösung die ich kenne, Mac OS regulär installieren (wichtig: in diesem Schritt nicht direkt vom TM Backup herstellen), nur bei dieser Installation wird die Servicepartition angelegt. Danach den Clone zurückspielen.

    Da die SSD vom Caschy ja schon in einem Mac war, wird die Servicepartition hier schon vorhanden sein und er wird das Problem nicht haben, vermute ich mal…

  9. @caschy Sorry fürs kurze Offtopic. Aber woher hast Du das Wallpaper auf deinem iMac? Danke 🙂

  10. Ja die SSD Größe beim MacBook Air wurde bei mir auch zum Problem, 128 GB sind dann doch zu wenig gewesen und aufrüsten ging bei dem 2012 Modell nicht. Und selbst wenn wäre der neue spezielle Speicher exorbitant teuer gewesen.
    Ich habe das Problem jetzt so gelöst, dass ich mir ein MacBook Pro Retina mit 512 GB gegönnt habe und das Air wird verkauft. Die Gebrauchtpreise bei Apple sind ja erfreulich stabil.

  11. Hab zwar kein MacBook, wechsle aber regelmäßig Komponenten in Notebooks und Ultrabooks. Das Ganze ist in den letzten Jahren allgemein etwas frickeliger geworden, aber vor Allem mit ner SSD kann man ein günstiges (Sub-)Notebook in ein ordentliches Office-/Couch-Gerät für Eltern, Tanten etc. verwandeln.
    Der Artikel erinnert mich an die alten Zeiten hier 🙂 Sehr schön

  12. @Rene: CarbonCopyCloner clont auch die Recovery mit, macht also ein wirklich ein komplettes Backup!
    SuperDuper macht das nicht, das ist auch der kleine, aber feine Unterschied zwischen den Programmen.

    • @Marc hey danke, das ccc das kann und superduper nicht, war mir unbekannt. Somit bin ich in die superduper galle getappt 🙂

      Danke für die Info

  13. CCC sichert die Recovery-Partition, aber um die Wiederherstellung muss man sich selber kümmern:
    http://help.bombich.com/kb/advanced-strategies/the-disk-center#recovery_hd

    Ich verstehe nicht warum man nicht einfach Bordmittel nutzt. OS X Installer anwerfen und danach das Time Machine Backup wiederherstellen. So lässt man auch Zeug aussen vor das man nicht haben will (Logs, Caches, Prefs von gelöschten Programmen, etc).

  14. @Jochen
    Das geht nicht mit den aktuellen MB Airs. Die Antwort von Peter ist falsch. Die SSDs von Transcend und OWC sind nicht PCIe, sondern SATA III. MB Airs ab Mid 2013 und MB Pros ab Late 2013 sind draussen.

  15. Ich habe ein Air von 2011 und möchte auch die 128 GB SSD durch eine neue mit 240-256 GB ersetzen. Sind außer der von caschy genannten noch andere SSD’s zu empfehlen?

    Kann man dem Problem mit der Service Partition, welches Rene beschrieben hat (vielen Dank dafür!), trotz Clone irgendwie aus dem Weg gehen? Ich möchte ungern alles neu installieren…

    Ich bedanke mich schon mal im Voraus!

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