„L. A. Noire“ kehrt zurück: Crime-Thriller erscheint für PS4, Xbox One und die Switch
„L. A. Noire“ erschien 2011 zunächst für die Sony PlayStation 3 und die Microsoft Xbox 360 – eine PC-Version mit allen DLCs aus den Konsolenversionen folgte später. Mir gefiel das Game der australischen Entwickler Team Bondi gut, auch wenn es etwas an verschenktem Potential krankte: So bewarb man im Vorfeld extrem die aufwändigen Gesichtsanimationen des Spiels, welche dann aber in recht simples Gameplay eingebettet wurden. Nun feiert „L. A. Noire“ jedenfalls bald ein Comeback an der PS4, Xbox One und Nintendo Switch.
So hat der Publisher Rockstar Games angekündigt, dass „L. A. Noire“ für die aktuellen Generationen am 14. November 2017 seinen Einstand geben wird. Die Idee auch mobil an der Switch im Los Angeles der 1940er-Jahre Kriminalfälle lösen zu können, gefällt durchaus. Für die HTC Vive stellt man außerdem eine besondere Virtual-Reality-Erfahrung in Aussicht: „L. A. Noire: The VR Case Files“ soll sieben Fälle des Spiels neu für Virtual Reality aufbereiten. Dies soll aber leider ein separat erhältlicher Titel sein – schade, hätte man ja gleich als Bonus direkt in das Hauptspiel an der PS4 für PlayStation VR integrieren können.
Wie gesagt sind bei „L. A. Noire“ vor allem die via Motion-Capturing aufwändig eingefangenen Gesichtsanimationen beworben worden. Jene sehen auch wirklich noch heute sehr beeindruckend aus. Man verpflichtete als Hauptdarsteller (Detective Cole Phelps) den Schauspieler Aaron Staton, welchen ich in „Mad Men“ sehr geschätzt habe. In Nebenrollen treten z. B. John Noble („Fringe“) und Brian Krause („Charmed“) auf. Über die Mimik der Charaktere muss man bei Verhören immer wieder erraten, wann die Verdächtigen bzw. Zeugen wohl lügen. Im Spiel ist das teilweise aber sehr übertrieben inszeniert und geht manchmal ins Overacting.
Ansonsten ist „L. A. Noire“ ein fast schon klassisches Point-and-Click-Adventure mit eher einfachem Gameplay. Man fährt in einer offenen, aber abseits der Hauptmissionen relativ leeren, Stadt umher, besucht Tatorte und sammelt dort Beweise. Ab und zu kann man auch bei kleineren Verbrechen einschreiten, aber wer hier eine vollgestopfte Sandbox-Spielumgebung wie bei „Grand Theft Auto“ erwartet, ist eher an der falschen Adresse. Die Fälle des Spiels führen Phelps dabei durch unterschiedliche Dezernate der Polizei.
Die Konsolen-Neuauflagen sollen natürlich für die jeweilige Hardware optimiert sein und die entsprechenden, technischen Verbesserungen wie höhere Auflösungen und neue Grafikeffekte mit sich bringen. Rockstar Games verspricht „fulminantes 4K für PlayStation 4 Pro und Xbox One X“, lässt aber offen, ob hochskaliert wird bzw. welche Auflösungen nativ berechnet werden. Da ich das Spiel damals an der PS3 mit allen DLCs, jene sind natürlich in der Neuauflage bereits integriert, schon durchgespielt habe, lohnt sich der zweite Blick für mich weniger. Denn „L. A. Noire“ lebt vor allem von seinen Geschichten in den einzelnen Fällen. Kennt man jene bereits, ist der Wiederspielwert begrenzt.
Sollte der Preis fair sein, immerhin bekommt man die PC-Version ja bereits für weniger als 10 Euro, könnt ihr euch aber definitiv mal überlegen bei „L. A. Noire“ an der Nintendo Switch, der PS4 oder der Xbox One reinzuschauen. Oder guckt euch an der HTC Vive eventuell mal die „L. A. Noire: The VR Case Files“ an.
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