Kurz kommentiert: Xbox One und die Sensorleiste Kinect als Wurzel des Bösen
Big Brother im Wohnzimmer. Totale Kontrolle ohne Ausweg. Überwachungskamera für Zuhause. Kinect-Zwang, Datenschützer schlagen Alarm! Alles Überschriften, die mir in den letzten Tagen entgegen gesprungen sind. Überschriften, die dem Benutzer suggerieren, dass die Kinect-Sensorleiste an der neuen Xbox One die ultimative Ausgeburt des Bösen ist. Homeland Security, Mossad und Uli Hoeneß in einer Person.
Warum die Überschriften? Halbwissen und der Hang zur Theatralik? Die Sensorleiste Kinect der Xbox One schaut und hört in unser Wohnzimmer. Dauerhaft. Ich kann per Sprache und per Bewegung steuern, wie ich will. Das ist keinesfalls neu, diese Art der Technologie ist auch in der Xbox 360, beziehungsweise in der Kinect-Sensorleiste zu finden.
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Auch hier kann Kinect hören und sehen. Und wisst ihr was – ihr vermutet richtig: man kann diese Funktion natürlich deaktivieren. Ich behaupte jetzt einfach mal, dass man diese Funktionen auch auf der Xbox One deaktivieren kann – ich behaupte es nicht nur, ich würde sogar darauf wetten. Gerade in Sachen Privatsphäre und Datenschutz kann man in Deutschland mittlerweile eher auf Microsoft, als auf andere Hersteller zählen.
Und wenn man schon die Xbox One und Kinect so in das Rampenlicht bringt, warum dann nicht auch die Kamera an meinem Smart TV von Samsung? Warum nicht Google Chrome, der bald auch in Deutschland durch den Zuruf „OK Google“ auf Sprachbefehle reagiert? Unfassbar.
Diese Neuerungen können natürlich Schaden anrichten, wenn sie manipuliert werden. Aber diese Gefahr gibt es seit gefühlten 100 Jahren, denn mittlerweile hat jeder aktuelle Laptop eine Webcam verbaut, die durch Manipulation zu Big Brother werden könnte. Es ist diese typische Berichterstattung, die verlernt hat, Chancen zu sehen. Es gibt hierzulande keine Chancen mehr, nur Risiken. Und das nervt mich extrem.
Oder wie mir Felix auf Twitter schrieb: @caschy Wenns ne Weltmeisterschaft im Alufolienhuttragen gäbe hätte unser Trikot soviel Sterne wie die EU-Flagge.
Naja, der große Unterschied zum Laptop ist ganz einfach. Auf seinem Laptop hat man in aller Regel nur Software drauf deren Quellcode öffentlich verfügbar ist und an dessen Entwicklung sich jeder basisdemokratisch beteiligen kann. Auf der Kiste hier ist es genau anders.
Meine PS3 ist nie ans Netz gekommen. Wenn das bei xbox und ps4 Pflicht sein sollte wars das halt für mich mit Next Gen Konsolen. Schade um die schönen Spiele aber wer hier einknickt braucht mir von Datenschutz nunmal wirklich nichts mehr zu erzählen. Das hätte schon beim Smartphone zu Ende sein sollen.
Was für ein Blödsinn. Der Unterschied zwischen der Laptopwebcam und der Xbox-Cam ist das Microsoft diese von Anfang an zu 100% unter Kontrolle hat, während man beim PC erst einmal einem Virus zum Opfer fallen muss (oder ähnlicher Malware) um ausspioniert zu werden.
Wer ist caschy ?
Ich habe gerne und oft mit meiner besseren Hälfte Sex auf dem Sofa. Darum kommt mir die XBox nicht ins Haus.
So einfach ist das.