Kommentar: Cloud und Verschlüsselung
Leute, ich muss hier mal wieder emotional schreiben. Weil mir sonst der Arsch platzt. Ich habe jetzt schon eine Halsschlagader wie eine Fleischwurst, wenn ich lese, was manche Newsseiten schreiben und / oder kommentieren. Nehmt es mir also nicht krumm – es ist nur ein Blog. Ihr erinnert euch an die Dropbox-Diskussion bezüglich unsicher und Co? Gefundenes Fressen für alle. Ich gehe jetzt mal nicht auf die Lücke als solches ein, sondern auf die leidige Diskussion Cloud und Verschlüsselung.
Die Cloud – das ist der Ort online. Hat man schon vor Jahren gehabt, ist mittlerweile nur hipper, smoother, shiny shine und jeder macht es. Nur weil ich Dropbox-Nutzer bin, verteidige ich nicht die Dropbox, dieses Thema könntet ihr auch 1:1 für SugarSync, Wuala, Amazon Cloudspace oder whatever sehen (und ich habe fast jeden Cloud-Speicher in der Vergangenheit getestet). Es gibt doch wirklich nur eine einfache Regel zu befolgen, oder?
1. Wenn du sensible Daten hast, die du online lagerst, dann verschlüssle sie zusätzlich.
Das ist die einzige Regel. Wenn ich nicht will, dass Bösewichte Zugriff erlangen, dann stelle ich den Kram nicht online (auch lokal kann man verschlüsseln ;)). Ende aus, keine Diskussion. Und wenn ich schon aus Faulheitsgründen sensible Daten irgendwo online habe, dann kann ich die doch sogar verschlüsseln, oder? Dann nutze ich die Verschlüsselung, mit der ich am besten klar komme. Ob ihr Software kauft oder Open Source wie TrueCrypt nutzt: bleibt euch überlassen. Aber verschlüsselt. Es bringt nichts, dass ein Anbieter sagt: die Daten sind online verschlüsselt. Die Daten sind online.
Hat jemand Usernamen / Passwort, dann nützt die Verschlüsselung auf dem Server nichts – dann kann eine Verschlüsselung der Datei helfen. Oder vielleicht wird auch mal der Anbieter eures Cloud-Spaces kompromittiert. Man weiss es doch nicht, was alles passiert. Deshalb: Verschlüsseln. Wer unbedingt bezahlen möchte: Knox für Mac, BoxCryptor für Windows – wer es kostenlos mag: Linux, Windows und Mac OS: TrueCrypt.
Ich habe diese ganzen Verschlüsselungsbeiträge bestimmt nicht zum Scherz geschrieben. Also bitte: verschlüsselt, verschlüsselt, verschlüsselt. Auch vielleicht mit dem Nachteil, dass ihr den Cloud-Dienst vielleicht nicht über das Web-Interface mehr nutzen könnt. Das darf nicht der Preis für Unsicherheit sein. Unverschlüsselt sollten nur Daten gelagert werden, mit denen ihr kein Problem hättet, dass die ganze Welt sie sehen kann.
Und nun entschuldigt diesen Beitrag, ich muss mir jetzt ein wenig am Ohrläppchen reiben um wieder runter zu kommen – ich musste in den letzten zwei Tagen zuviel unreflektierten Kram lesen. Aber die ganze Sache hatte auch für mich etwas Gutes: ich gehe jetzt noch sensibler mit einigen Daten um und habe mein „Verschlüsselungslevel“ etwas höher geschraubt.
Verschlüsselung darf kein Thema sein, dass bei Hypes wie eine Sau durch das Dorf getrieben wird. Das muss uns Benutzern in Fleisch und Blut übergehen. Macht den Menschen keine Cloud-Dienste madig, empfehlt Leuten die Verschlüsselung und den sicheren Umgang mit Daten. Und wenn ihr Tipps habt, immer rein damit in die Kommentare: ich bin auch kein Raketenwissenschaftler, der alles weiss – sondern eben auch nur Blogger und Anwender 🙂
Wer an Verschlüsselungsmaschinen interessiert ist, hier ein paar Simulatoren:
http://users.telenet.be/d.rijmenants/en/enigmasim.htm
Die Enigma ist auch dabei. Hübsche Bedienoberflächen Analog der echten Maschinen.
Nett um jemanden an das Thema heran zu führen.
@MacUser: DAS ist ein klasse Tip, gleich guck ich mir das an, das mit den Chiffriermaschinen!
Und dann, dann schreib ich die Kommentare streng verschlüsselt, dann kann sie keiner mehr lesen. So.
Solche Diskussionen kenne ich. Wenn man dann noch mit Verschlüsselung kommt wird man gleich als paranoid abgestempelt.. Naja.. Jedem das seine..
BRMFF FTZZU GJZTR HMMPF – das ist jetzt veschlüsselt. Und niemand wird das rauskriegen. Weil es mit der 4-Walzen Version der Enigma gemacht wurde, Kenner wissen dann Bescheid und versuchens erst garnicht. So.