Kein deutsches Hulu: RTL und ProSiebenSat1 gescheitert

Es sollte ein Dienst nach Vorbild des amerikanischen Hulu werden, was ProSiebenSat1 und RTL vorhatten. Hulu? Streamingdienst aus den USA, der jede Menge Serien und Filme auf die Monitore der Zuschauer bringt. Es gibt ein kostenloses und ein Premium-Angebot (8 Dollar im Monat), die Medien können auch mobil geschaut werden. Hulu gehört unter anderem den Unternehmen NBC Universal, News Corporation und Walt Disney. 260 Medienunternehmen streamt man, da dürfte so ziemlich alles bei sein, was das Herz begehrt.

 

Mitte 2011 sollte der Dienst verkauft werden, auch Google meldete Interesse an, allerdings konnte man sich nicht einigen, da die Streamingrechte (gemessen in Jahren) den Googlern zu kurz waren. Also wollten die beiden genannten Sendeanstalten ein deutsches Angebot schaffen, erhielten im April aber bereits eine erste Absage: das zuständige Gericht in Düsseldorf signalisierte bereits während der Verhandlung, dass das Vorhaben dem Kartellrecht widerspricht.

Die gemeinsame Mediathek würde die marktbeherrschende Stellung der Sender in Sachen Werbung verstärken. Lassen wir erst einmal dahingestellt, was die oben in der Überschrift genannten Sender so produzieren und uns Zuschauern vorwerfen, Fakt ist: heute gab es das Aus, vor dem OLG Düsseldorf wurde die Beschwerde abgewiesen – das Verbot durch das Bundeskartellamt bleibt bestehen.

Die TV-Sender können gegen die Nichtzulassung nun nur noch Beschwerde beim Bundesgerichtshof einlegen. Damit werden wir in Deutschland weiterhin mit den ganzen fragmentierten Diensten leben dürfen & müssen. Angebot ist ja da, leider alles an verschiedenen Orten. Ich hätte gerne ein „großes“ – auch durch Werbung finanziertes deutsches Portal.

Naja, dann nutzen wir halt weiterhin Streams aus Grauzonen oder begnügen uns mit Mediatheken, die wir durch Gebühren finanzieren. Traurig.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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26 Kommentare

  1. Persönlich finde ich es mehr als schwach, dass Deutschland bei Streaming-Inhalten oft solch ein Entwicklungsland ist. Gut, ob ich nun die Inhalte von RTL gestreamt haben möchte, lasse ich mal außen vor. Das man sich jedoch alleine der Möglichkeit versperrt, ist ein kleines Armutszeugnis. Man muss nur mal über den Teich schauen. Dienste wie Netflix und Hulu haben ihren Platz neben traditionellen Medien gefunden. Die Branche akzeptiert diese Dienste genauso wie der Konsument. Ähnlich wie die ganze Tivo Entwicklung.

    Wie im Artikel beschrieben gibt es in Deutschland Dienste, die jedoch überall verteilt sind und auch kein vernünftiges Abo-Modell anbieten. Ich würde ohne zögern einen 10er, für eine Plattform wie Hulu oder Netflix im deutschen Raum auf den Tisch legen. Das mache ich ja auch schon seit Jahren mit meinem US Netflix Account. Ich möchte den Dienst und die Möglichkeiten nicht mehr hergeben. Für mich bleibt es dahingehend unverständlich, wieso Deutschland dahingehend so rückständig ist.

  2. 10 Euro würde ich auch sofort für so einen Dienst ausgeben, der mir meine Filme und Serien bequem streamt. Damit wäre er zwar immer noch doppelt so teuer wie das vergleichbare Angebot in den USA aber das wäre es mir wert.

    Die Anbieter könnten in Geld schwimmen, wenn sie so etwas auch hier anbieten würden.

  3. @saschaW
    „Wie im Artikel beschrieben gibt es in Deutschland Dienste, die jedoch überall verteilt sind und auch kein vernünftiges Abo-Modell anbieten.“

    Ist doch in der USA nicht anders, du brauchst nen zugang zu HBO, TNT, CBS und HULU. So nen unterschied zu dem deutschen System ist es nicht wirklich

  4. mit netflix ist in den USA ein zentraler Dienst verfügbar.

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