Kabel Deutschland mit absichtlicher Handbremse?
Ich bin mal gerade wieder dezent genervt von meinem Provider, der seit knapp über zwei Jahren Kabel Deutschland heißt. Bereits vor einem Jahr tauchten Gerüchte auf, dass Kabel Deutschland – wie einige andere Provider auch – etwas beim Speedtest optimiert. Konkret heißt dies, dass Kabel Deutschland bei Downloads und ähnlichem wohl die Handbremse anlegt und diese erst wieder lockert, wenn zum Beispiel Speedtest.net aufgerufen wird.
[werbung]
Ich habe es in den letzten Wochen beobachtet und konnte wirklich immer das gleiche Verhalten feststellen. Ich bin wahrhaft niemand, der großartig Dinge aus dem Netz lädt, ab und an eben Backups vom Server oder irgendwelche ISOs. Ich testete mittlerweile mit drei Routern und verschiedenen Downloads. Eben lud ich mir Windows 8.1 aus dem Microsoft Technet und konnte die einschlagenden Bits per Handschlag begrüßen.
In einer anderen Browserinstanz rief ich dann Speedtest.net auf um einen Speedtest zu machen. Nach ein paar Sekunden Denkpause ging es dann auch los und die Seite testete meine Geschwindigkeit. Währenddessen ließ ich den quälend langsamen Download von Windows 8.1 laufen. Durch das Aufrufen und Ausführen des Speedtests geschah dann eine Wunderheilung, die aus dem lahmen Download einen reinen Usain Bolt machte – volle Geschwindigkeit. Wie erwähnt: dieses Verhalten konnte ich bereits mehrere Male nachvollziehen und jedes Mal durch Speedtest.net reproduzieren. Finde ich extrem nervig und nein, das hat nichts mit temporären Störungen zu tun.
Da könnte man doch schon fast ein shell script machen, welches den speedtest alle paar Minuten anwirft 😉
Vielleicht wird euer Port priorisiert, sobald man speedtest.net aufruft, um natürlich den Kunden ordentliche Benchmarks zu garantieren – und gleichzeitig wird anderen auf dem gleichen Verteiler die Bandbreite verringert, da ihr temporär priorisiert seid. Bekannt, und steht auch in den AGBs, ist, dass KD auf Basis der genutzten Dienste priorisiert (z.B. erhalten große Downloads und P2P geringere Prioritäten) bis hin zur Vorbehaltung des Rechts, die Gesamtbandbreite (also den kompletten Anschluss) zu drosseln bei übermäßiger Nutzung von z.B. Filesharing-Diensten. Ich würde hier also keine absichtliche Drosselung vorwerfen (ich halte das eher für ein Last-Problem), aber heimtükisches schönmachen von Benchmarks. Also Dienst-Priorität hin oder her (finde ich eigentlich sinnvoll), aber Prioritäten dann temporär wieder zu erhöhen, nur weil man eine Benchmark-Seite aufruft ist eine Thematik, die so nicht hinzunehmen ist, weil es Beschiss wäre, da ja die Leistung, die dort bescheinigt wird, eigentlich von den Verteilerknoten nicht hergegeben wird. Ich habe mal gehört, 100 MBit bei KD heißen nur „bis zu 100 MBit“, denn in Wahrheit teilt man sich eine Eingangsbandbreite (meinetwegen 1 GBit oder so) auf dem Verteiler mit allen Teilnehmern (wenn das 30 in einem Verteiler-Abschnitt sind, bleiben also nur noch 33 MBit für jeden bei maximaler Auslastung). Um dem Effekt entgegenzuwirken, dass ein Heavy-User einem Light-User die Surf-Performance abgräbt, sind Prioritäts-Filter davor, die für WWW geringe Latenz garantieren und für Bulk-Transfers die Priorität verringern, was natürlich Benchmarks negativ beeinflussen würde. Ergo wäre das in diesem Sinne zumindest erklärbar. Im Prinzip ist diese Priorisierung eine faire Sache, wenn aber einige Teilnehmer (eventuell schlecht optimierte oder für Benchmarks optimierte) Filter austricksen, graben sie damit den anderen die Bandbreite ab. Ich sehe in einer solchen Priorisierung übrigens kein Problem mit der Netzneutralität, solange die Priorisierung sich auf das Dienstmerkmal (WWW, P2P, VoIP…) bezieht und nicht auf Content-Lieferanten (so wie die Telekom es mit Spotify, T-Entertain etc betreibt, und dort im übrigen als Drossel, nicht Priorisierung).
Genau den gleichen Verdacht hatten schon einige… aber es auf diese Art zu testen ist wohl bisher kaum einer gekommen 🙂
Tja, aber was tun ? Kündigen und den Teufel mit dem Belzebuub austreiben ? 🙂
Die Geschwindigkeit hat wirklich deutlich nachgelassen, ist weitgehend aber noch im grünen Bereich.
Aktuell haben sie aber wohl ganz massive deutschlandweite DNS Störungen welche das aufrufen von manchen Webseiten unmöglich macht.
War ja mit der Benchmark Prio das gleiche Spiel ^^
bei mir ist das meist gerade andersrum: einen gut verfügbarenTorrent-Download (zB Ubuntu ISOs) krieg ich mit Vollgas direkt auf das NAS, bei diversen Speedtests schwächelt der Anschluss gerne mal
Tach!
Dreist ist das ja schon, aber wir können doch zurückverarschen…
Viele von euch haben doch sicher alternative Routersoftware, oder ne NAS-Box die immer läuft, oder nen kleinen Homeserver – oder was auch immer…
Schreibt euch einfach ein kleines Scriptchen das immer mal wieder speedtest.net und die anderen einschlägigen Services aufruft: Zack die Bohne!
🙂
In diesem Sinne – Ärmel hoch und zurückschlagen!
Servus
Dauer Ping auf Speedtest.net und gut ist. 😉
lol seit paar Minuten ging alles mit ISDN Speed beim normalen surfen kaum noch was auf. Router gechecked alles OK, jedoch DNS Probleme bei KD, welcher nicht mehr alle Hosts auflöst.
Dann speedmeter angeschmissen und den KD speedmeter und schwupp war wieder alles bei 32/2 … Strange? *Akte-X Theme pfeif*
@Phadda
Bei mir sind die Probleme aktuell so massiv, dass ich nun per Tethering übers Smartphone im Netz bin, das funktioniert wenigstens einwandfrei :).
Hab auch gerade immer wieder eine miese Verbindung. 🙁 Hotline meinte nur „Das liegt an deinem Router“.
Meine Antwort, dass es mit Kabel direkt ins Modem auch so ist, wurde mehrfach übergangen.
kann ich auch bestätigen. Heute sind viele Websites nicht einmal erreichbar. Schon 3 mal den Router neugestartet. Jetzt kommt vom Speed wenigstens 3/5 an. Bei dem netcologne-Test von 100/6 mbit jeweils nur 3-5 mbit.
Die Kabel Anbieter sind sozusagen die neue Telekom. Man teilt sich den Markt auf – zwar könnte man leicht die Leitungen noch schneller machen aber man sieht nicht ein – mal ein zwei Knotenpunkte mehr zu machen. Aber die haben Geld dafür Paketscanner laufen zu lassen – die den Kundeverkehr Maßregeln könnte – anhand der Päckchen Größe können die Bestimmen – ob man sich Youtube reinzieht oder was auch immer in Echtzeit und können das aktiv drosseln. Allerdings ob die das machen, ist sehr sehr schwer nachweisbar
Bin auch seit einigen Jahren bei KDG (Dorf, 32 MBit, seit kurzem gibt’s hier sogar 100 MBit), habe aber eigentlich keine Probleme mit größeren Downloads.
Aktuell scheint es aber bundesweit eine Störung zu geben, selbst die KDG-Homepage braucht hier Minuten zum Laden. Kostenlose Störungsannahme angerufen und vom Band die Info bekommen, dass es eine bekannte Störung gibt, ich die nicht noch mal selbst melden muss und dass mein Anruf wegen des erhöhten Anrufaufkommens momentan nicht entgegen genommen werden kann…
Ach ja: der Test auf speedtest.net läuft prima, knapp 31 MBit/s. http://speedtest.netcologne.net/ versucht der Browser seit Minuten vergeblich zu laden…
Insofern wird eine Verbindung zu speedtest.net wohl bevorzugt behandelt. QoS halt ;-))
@Flo
Der Speedtester von Kabel BW ist der gleiche wie Speedtest.net, da beides von Ookla ist. Wobei ich bei letzteren wenigstens noch den Test“server“ auswählen kann 🙂
Auf der folgenden Seite kann man diverse Test-Dateien herunter laden. Da habe ich bei Unitymedia eigentlich einen guten Wert mit ca. 10,6 MB/Sek.
http://speedtest.qsc.de/
Kann natürlich auch auf der Whitelist von Unitymedia stehen. Naja, Unitymedia ist auch nicht Kabel Deutschland.
Also ich habe bei Unitymedia 150mbit gebucht aber die fritzbox synct sogar mit knapp 180mbit und die ~18mb/sek bekomme ich auch durchgehend und zu jeder Tageszeit 🙂 (kommt natürlich auf die Server an) aber kabeldeutschland drosselte ja auch die p2p ports/Protokolle nach einem gewissen traffic.
Ja, KDG, erstklassiger Laden … ich sitze hier auch mit beworbenen 100.000 kbit, die aber de facto langsamer sind als DSL-6000 (was parallel noch anliegt, mehr geht da leider nicht, weshalb ich mal gutgläubig zur KDG gewechselt bin, ein Fehler). Die von KDG sogar zugegebene „Störung“ ist meines Erachtens schlicht eine „Überbuchung“ des shared mediums Kabelnetz. Mir ist klar, dass nicht immer 100.000 ankämen, es würden mir auch 30.000 oder 16.000 reichen, aber so krasse Einbrüche, lassen mich ärgerlich werden. (Was nur nichts bringt, sobald der T-DSL-Anschluss futsch ist.) Zumal KDG die Störung schlicht nicht behebt.
Ich rate allen Bekannten jedenfalls inzwischen dringend von KDG ab und werde mich mal ernsthaft mit Sonderkündigung auseinandersetzen. Mal sehen, ob die Rechtsschutz das zahlt (denn vermutlich werden die einen nicht so einfach ziehen lassen).
Bei mir ist es übrigens so: der Speedtest von speednet ist sehr pessimistisch, zeigt den Durchsatz recht realistisch, nämlich tröpfelnd, der Test von KDG ist einfach nur eine Frechheit und zeigt Phantasiewerte (im Modem 50.000, am Rechner 20.000 häh, beim zweiten Mal dann überall 30.000 usf.)
Ich bin kein KD Kunde, aber eine Freundin von mir in Berlin-Neukölln,
der Vertrag ist über DSL 8k, die Downloade-Rate beträgt immer 12-15k :-))
Kosten inclusive FN Flat 19€
Bezüglich Internet und Mobilfunk ist immer der Wohnort
mit entscheidend für die gebotene Leistung, eigentlich ein alter Hut:
Generalisieren auf diesen Gebieten ist nicht sinnvoll, und hilfreich für andere…
Ich hatte bisher auch wenig Probleme mit dem KD Anschluss, aber seit 1-2 Wochen stelle ich immer wieder Drosselungen nach gewissem Traffic fest.
Schade das es keine wirkliche alternative gibt, aber weiterempfehlen würde ich KD derzeit nicht. Und mein nächster Anschluss wird auch ein anderer.
Die sollten endlich mal die Leitungen einfach unpriorisiert liefern und fertig. Und Statt da Arbeit reinzustecken (die Leitungen zu drosseln) einfach das Netz ausbauen.
Leuts, das liegt am Blackout in den USA. Jetzt ist die NSA unterbesetzt und kann nicht mehr alles so schnell prüfen 😉
Aber im ernst. Danke für den Hinweis. Mich wunderte schon ein ums andere Mal meine Geschwindigkeit. Ich werde das mal prüfen, auch wenn ich nicht bei KD bin.