Joint Venture von Airbus und Voyager Space für Starlab
Die ISS soll ersetzt werden, und zwar von kommerziellen Anbietern. Airbus (Defense und Space) und Voyager Space haben jetzt ein „transatlantisches Joint Venture“ angekündigt. Es soll bis 2028 den ISS-Nachfolger Starlab ins All bringen. Bereits 2021 hat das zu Nanoracks gehörende Unternehmen Voyager Space von der NASA ein 160 Millionen Dollar schweres „Space Act Agreement“ für den Bau einer solchen Raumstation erhalten. Die Finanzierung ist Teil des von NASA initiierten LEO-Programmes (Commercial Low Earth Orbit Development Program). Anfang dieses Jahres wurde das Joint Venture bekannt gegeben, ohne auf die Rolle von Airbus einzugehen. Jetzt hat man das zum Teil aufgeklärt.
„Wir sind stolz darauf, mit Airbus die Zukunft der Raumstationen zu chartern“, sagt Matthew Kuta, Präsident von Voyager Space. Er fährt fort: „Die Internationale Raumstation (International Space Station) gilt weithin als die erfolgreichste Plattform für globale Zusammenarbeit in der Geschichte der Raumfahrt, und wir sind entschlossen, mit Starlab auf diesem Erbe aufzubauen. Wir gründen dieses Joint Venture, um die bekannte Nachfrage der globalen Raumfahrtbehörden zuverlässig zu decken und gleichzeitig neue Möglichkeiten für kommerzielle Nutzer zu eröffnen.“
Ursprünglich war für Starlab noch eine entfaltbare Röhre geplant, die das Habitat für die geplanten 4 Raumfahrer enthält. Das Ganze sollte von Lockheed Martin gebaut werden. Sicherheitsbedenken seitens Voyager führten jedoch zu der üblicheren Strategie, eine feste Konstruktion zu verwenden. Inwieweit Lockheed jetzt noch beteiligt ist, konnte für diesen Beitrag nicht mehr sicher herausgefunden werden, auf der Website von Starlab sind sie aber nicht mehr gelistet.
Airbus kommt hier ins Spiel, sie wollen die neue feste Konstruktion entwickeln und bauen. Laut FAZ hatte Airbus auch schon einen Plan für eine solche Konstruktion, kann ihn aber nicht übernehmen, da der Plan ist, Starlab mit nur einer Rakete in die Erdumlaufbahn zu bringen. Dazu ist aber ein geringerer Durchmesser notwendig, um das Ganze in die Rakete zu bekommen.
Nach derzeitigem Stand könnte Starlab nur mit einer Rakete ins All gebracht werden, dem Starship von SpaceX. Nur diese Rakete kann derzeit die vorgesehene Nutzlast von maximal 150 Tonnen tragen. Die Rakete explodierte bei ihrem letzten Testflug am 20. April. Sie hatte Probleme mit der Abtrennung der ersten Stufe und musste gesprengt werden, weil die Rakete stark taumelte. Sie löste damals einen Waldbrand aus und richtete in der Umgebung großen Schaden an.
Der Start von Starlab ist noch nicht garantiert, zusätzlich zu Voyager erhielten 2021 auch 2 andere Unternehmen ein „Space Act Agreement“, Blue Origins Orbital Reef und ein Projekt von Northrop Grumman. Später kam noch Axiom Space hinzu. Bis 2025 wird erwartet, dass die NASA die Zahl der Unternehmen, mit denen sie ein „Space Act Agreement“ hat, auf zwei reduzieren wird.
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War das Problem beim Starship Testflug wirklich, dass die beiden Stufen nicht getrennt werden konnten? Doch eher, dass der Booster durch Beschädigungen an einem Teil der Triebwerke gar nicht den notwendigen Schub erreichte für eine stabile Flugbahn?
Aber, auch dieses Projekt zeigt wieder:
Es sind praktisch alle Interessanten Projekte in der Raumfahrt der nächsten 10 Jahre abhängig von dieser einen Rakete von SpaceX…