iTunes Match: ein paar Worte dazu
iTunes Match in Deutschland ist also da. Bereits gestern Nacht habe ich zugeschlagen um mir für 25 Euro jährlich den Überall-Musik-Luxus zu gönnen. Und selbst wenn ich es nicht nutze, dann ist es mir immer die Ausgabe wert, darüber zu bloggen und mir selber ein Bild zu machen. Ich möchte euch ein wenig an meinen Erfahrungen teilhaben lassen und an dem, was so möglich ist. Ich habe eine komplett neue Library erstellt und meine Musik mal reingezogen.
Da ich viel Mashups habe, die man nicht kaufen kann, mussten diese hochgeladen werden. Wer wie ich ein großer Fan von Megamixen ist, der könnte Probleme bekommen. Über 200 MB ist nichts mit iTunes Match und iCloud. Lokales Abspielen bleibt. Doch sehen wir mal darüber hinweg. Die Songs an meinem Hauptrechner wurden nicht konvertiert. 128 KBit/s bleiben 128 KBit/s.
Aber auf meinem anderen Rechner kamen die Songs, sofern ich diese via iTunes Match herunterlud, in 256 KBit/s M4A an. Das ist schon einmal toll. Und wenn ihr der Meinung seid, den ganzen Krempel in 256 KBit/s haben zu wollen: löscht ihr eure lokalen „Schlechte-Quali-Dateien“, so könnt ihr problem- und kostenlos die 256 KBit/s-Version auf den Rechner ziehen. Problemlos. Experiment: ich konvertierte YouTube-Videos in Mullu Mullu MP3-Qualität. In meine Library geschoben, iTunes Match abgleichen lassen. iTunes beendet, Dateien lokal gelöscht. iTunes gestartet und die fehlenden Dateien noch einmal herunterladen lassen. Ergebnis: 256 KBit/s M4A – wunderbare Qualität. Kleiner Tipp: legt euch mal eine intelligente Wiedergabeliste an – da könnt ihr euch anzeigen was unter 256 KBit/s ist 😉
Ihr benötigt für diese Umwandeln übrigens mindestens 96 KBit/s – alles darunter nimmt iTunes nicht an. iTunes Match ist nicht nur Streamer, sondern auch ein cooles Backup- und Konvertierungstool. Es wird übrigens nicht automatisch heruntergeladen, sondern nur auf Wunsch. Du nutzt, wie in meinem ersten Posting beschrieben, iPad oder iPhone? Ich schmiss iTunes Match an und war erst einmal meine komplette Musik auf dem iPhone los. Who cares – hab ja alles auf dem Rechner und in der Cloud. Falls ihr euch fragt, was die Icons bedeuten, die neben den Songs angezeigt werden – Apple verrät es euch.
Wie bekommt man Musik auf das iPhone? Logo, per iTunes Match, kompletter Zugriff auf eure Mucke. Ist in Zeiten heutiger Datentarife unterwegs natürlich völliger Schwachsinn. Da ist der Traffic ratz fatz aufgebraucht. Deswegen macht es wie ich: legt Playlisten an. Am iPhone oder iPad seht ihr diese Playlisten sofort – dank Cloud-Synchronisation. Dort habt ihr dann die Möglichkeit, diese auf euer Gerät lokal zu laden – kann man ja zuhause im WLAN problemlos machen. Jau, soviel erst einmal zu iTunes Match. Alleine die Tatsache, irgendwelche Musik in 256 KBit/s zu konvertieren und Cover zu haben, wäre mir das Geld wert gewesen. Hach, wenn man jetzt noch Freunde wenigstens lesenderweise Zugriff auf die eigene Cloud geben könnte…
Gerade die Zusammanarbeit mit der GEMA macht mich irgendwie misstrauisch.
Gesetzt den Fall, jemand würde sich so seine illegale MP3-Sammlung nachträglich legalisieren lassen. Wo könnte diese fiktive Person eine nach deutschem (bzw. dem jeweiligen nationalen) Recht rechtsverbindliche Auskunft darüber erhalten, dass der Fall damit auch wirklich erledigt ist?
Das die Sammlung also nachträglich und ohne alle weiteren Rechtsfolgen legalisiert wird und nicht innerhalb bestimmter gesetzlicher Verjährungsfristen (und nach einem Datenaustausch zwischen Apple, GEMA und sonstiger Rechteinhaber oder Rechteverwalter) auf einmal weitere und durch die Registrierung und den Datenabgleich mit iTunes Match sogar beweisbare Forderungen gestellt werden?
Denn das Angebot ist eigentlich zu schön um wahr zu sein.
Ein misstrauischen Menschen würde dahinter doch glatt einen gut getarnten Honeypot vermuten.
Aber da ich weder Apple-Hardware benutze noch iTunes jemals auf meinem (Windows 7) Rechner landen wird muss ich mir darüber sowieso keine weiteren Gedanken machen.
Ich erinnere mich dunkel daran dass das verbreiten von urheberrechtlich geschützten musikstücken problematisch war, nicht dass die auf der eigenen Platte liegen, oder?
Nun was leider nicht klappt sind die tags und cover. Habe ne Menge Mitschnitte aus Onlineradios und da fehlt oft das Album und auch das Cover. Ich kriege jetzt zwar den Song ohne Reste der Moderation oder Werbungsschnipsel, aber das Cover und Tags zu Interpret oder Jahr fehlt. Man könnte wenigstens ne Wahl einbauen welches Cover man haben will. Gar keins ist doof.
Da ist nichts mit Musik legalisieren. Entweder man hat legal erworbene Musik oder nicht, daran wird auch iTunes Match nichts ändern außer dass die Gema ein paar Zahlen bekommt um dann noch mehr Panik zu schieben ^^.
Auszug aus den AGB:
„iTunes Match darf nur für rechtmäßig erworbene Inhalte gebraucht werden“
Schade, jetzt geht nichts mehr. Eben als ich mich anmelden wollte, bekam ich diese Fehlermeldung: „iTunes Match akzeptiert vorübergehend keine neuen Abonnenten. Bitte schauen Sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder vorbei.“
Demnach kann man seine illegal geladene Musik legalisieren?! – Sind die Titel dann als ‚Gekauft‘ im iTunes Store makiert? Oder gibt es Unterschiede zwischen ‚Abgeglichen‘ und ‚Gekauft‘?
@Fabian:
Was sollte denn daran legalisiert werden?
Wenn ich jemandem Geld aus der Tasche klaue, es bei meiner Bank einzahle und gleich drauf wieder aus dem Bank-Automaten ziehe bin ich immer noch ein Dieb!
Genau so ist es auch bei iTunes Match.
Ja, die Dateien werden unterschieden zwischen „Gekaufte AAC-Audiodatei“ und „Abgeglichene AAC-Audiodatei“
ist ja alles ganz nett von der Grundidee her. Habe mich aber gerade iTunes Matches entledigt und bin zu meinem vorherigen Backup gewechselt. Ein Wasserzeichen in allen Dateien möchte ich nicht. Kann sein, dass das sinnvoll ist und Piraterie einschränkt, ich möchte das aber nicht in meinen Dateien haben.
Kommen die gematchten Songs sauber aus der Cloud zurück? Nach welchem Schema sind sie getaggt?
Was passiert, wenn ein Song auf dem Album des Künstlers und auf einer Compilation vorhanden ist? Wenn der Abgleich „nur“ über die Signatur der Wave-Form passiert, dann kann iTunes ja gar nicht wissen wie der Song zu taggen ist und zu welchem Album er gehört?
Die Songs kommen mit deinen Tags zurück, egal ob du sie gematcht oder selber hochgeladen hast.
Die Tracks direkt von iTunes haben zusätzlich noch eine Wasserzeichen, mit deinem Namen und deiner Mail-Adresse.
Danke für die Info, Jannik.
Kleines Gedankenspiel:
iTunes Match verwendet zum Abgleich ja nicht die ID3-Tags, sondern eine Art digitalen Fingerabdruck eines Songs (Länge, Klangmuster etc.). Somit ist es möglich, dass selbst Songs ohne Tags als „gefunden“ erkannt werden und nicht erst in die iCloud geladen werden müssen.
Ist das nicht prinzipiell eine Lücke für Raubkopierer?
Wäre es nicht theoretisch möglich, dass man sich Listen mit digitalen Fingerabdrücken der Songs erstellt, die man haben möchte, und diese iTunes „vorgaukelt“? Dann bräuchte man zum herunterladen der guten 256kbit Songs lediglich eine Datenbank mit diesen Fingerabdrücken.
Wäre es nicht sogar legal, wenn man diese Fingerabdrücke per Tauschbörse teilt bzw. zum Download anbietet, weil ja damit nicht ein Song reproduziert werden kann und es lediglich zur Legitimation in der iCloud dienen würde?
Jetzt hat er alles hochgeladen/abgeglichen, aber… wie komm cih denn jetzt wieder an die Lieder ran, bzw. wie würde ich was neues hinzufügen können?
Den Menüpunkt iTunes Match gibt’s nu net mehr und… ganz ehrlich ich bin recht neu bei den Apple-Sachen 🙂
Kann ich irgend wie erkennen, ob ein Song nur hochgeladen, oder direkt erkannt wurde?
@Janin:
Wenn Du unter „Musik“ eine Spalte „iCloud-Status“ einblendest, siehst du das.
Übertragen / gefunden / Einkäufe usw.
Ich finde es geil… auch wenn es natürlich ein paar Umstellungen mit sich bringt.
z.B habe ich meine Musik auf G:/Musik/Coldplay, dieses Lade ich per iTunes Match in die Cloud, schmeiße den alten Song aus meiner Mediathek und lade mir den neuen Runter, wird er nicht mehr dort gespeichert wo ich ihn gespeichert hatte sondern unter… C:\Users\Benutzername\My Music\iTunes\. Okay ist letztendlich keine große Sache, muss ich halt ein bisschen die “Ordner umbiegen”.
ABER!! und jetzt für die “Sharing”-Leute unter uns. Alle von der “iCloud” geladenen Titel enthalten den Accountnamen und die E-Mail Adresse des Accounts. Also in der Regel eigentlich die echten Daten. Man kann sie zwar mit MP3 Tag entfernen, aber das ist aufwendig.
Gibt es dafür schon eine Lösung?
Weiterhin muss ich die Titel auf meinen Mac oder PC Laden um sie auf meinen iPod zu spielen. Schade.
Hab auch mal ne frage .. wer sagt eig das die musik die bei youtube geladen wurde illegal ist ? also habe ich mich in der jugend auch strafbar gemacht als ich kasseten von radiosongs gemacht habe ?
wurde ja auch Zeit, dass es itunes match in deutschland gibt 🙂
Funktioniert das jetzt oder nicht:
Aus Youtube Video MP3 Datei laden, in iTunes Match laden, Youtube Download löschen – von iTunes in guter Quali runterladen?
3 Jahre match – 40gb Mugge aus verscheidenen Quellen durch Match in Lossless getauscht – Kein schrieb von der Gema oder anderen Rechtinhabern. Es heisst aber uch nicht das wenn die Mucke nicht von Apple kommt illegal ist, wieviele gekaufte CDs habe ich legal digitalisiert und in die Mediathek eingefügt… und wieviele habe ich legal von Kumpels (Stichwort Privatkopie) erhalten? Erst wenn dei Gema da klärt, kann sie mir was… Nach dem Austausch über Itunes unmöglich, da alle Files die bei Apple vorleigen als deren Original herunter geladen werden und damit nicht mehr zurückverfolgbar sind.
Scheiss auf die MAFIAA, APPLE rockt… (manchmal 😉 )