iPad Pro im iFixit-Teardown: viel Platz für Akku und Lautsprecher

artikel_ifixitiFixit kennt Ihr, die Seite liefert Reparatur-Anleitungen zu allen möglichen Consumer-Gadgets und ist meist unter den ersten, die neue Geräte auseinandernehmen. Im Fall des Apple TV sorgte dies für Ärger mit Apple, das hält die Macher aber nicht davon ab, nicht auch die neueren Produkte wieder auseinanderzunehmen. Vermutlich kommen diese aber nicht mehr von Apple direkt. Wie auch immer, iFixit hat sich das iPad Pro zur Brust genommen und dieses in seine Einzelteile zerlegt. Es überrascht nicht wirklich, dass sich das iPad Pro nicht unbedingt dazu eignet, vom Nutzer selbst auseinandergenommen zu werden, aber der Teardown bestätigt auch einige Spekulationen um das, was Apple nun im iPad Pro tatsächlich verbaut.

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Der Weg ins Innere führt, wie bei allen iPads, über das Display. Dieses ist verklebt, sodass man dieses nur mit Hitze und sanfter Gewalt lösen kann. Ist dies aber geschehen, steht den restlichen Komponenten nicht mehr viel im Weg. Allerdings ist das Display in der Mitte des Gerätes mit dem Rest verbunden, einfach zur Seite klappen und dann den Connector lösen, ist also nicht möglich.

Im Inneren zeigt sich vor allem eines: Akku. Aber dieser füllt nicht ganz das komplette Innenleben aus, denn auch die von Apple angepriesenen Lautsprecher nehmen ein ganzes Stück Platz ein. Diese sind zudem mit Sensoren ausgestattet, sodass die Lage des iPad Pro erkannt werden kann. So ist es möglich, immer den gleichen Sound auszugeben, egal wie das iPad gehalten wird. Das große Volumen der Lautsprecher sollte zudem für sehr guten Sound sorgen, etwas bei dem Apple vor allem in den MacBooks schon immer ganz oben mitspielt.

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In der Mitte teilt das Logic Board den Akku quasi in zwei Hälften. Auf dem Logic Board befinden sich der bekannte A9X Prozessor und auch der M9 Co-Prozessor ist an Bord. Für ein iPad etwas ungewöhnlich, wird man es wohl kaum nutzen, um damit seine Bewegungen aufzuzeichnen. Aber wir wissen ja, dass der M9 auch für das „Hey Siri“-Feature verantwortlich ist. Hat also durchaus seine Daseinsberechtigung. Außerdem sind 4 GB RAM verbaut. Apple gab dazu bisher keine Auskunft, Adobe übernahm diese Informationslücke aber, wenngleich eine entsprechende Passage im Nachhinein wieder gelöscht wurde. Nun ist es also bestätigt, 4 GB RAM sorgen für die nötige Leistung bei Split View und Multitasking.

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Der Akku selbst kommt mit einer Kapazität von 10307 mAh, beziehungsweise liefert 38,8 Wh. Leicht mehr als im Surface Pro 4, viel mehr als in einem iPad Air 2 (27,62 Wh). Der Akku ist ebenfalls verklebt, lässt sich aber relativ leicht entfernen. Wenn man denn einmal bis dahin vorgedrungen ist. Immerhin ist der Akku nicht mit dem Logic Board verlötet.

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Insgesamt erhält das iPad pro 3 von 10 möglichen Punkten auf der Skala, die festlegt, wie leicht sich ein Gerät reparieren lässt. Bemängelt wird wieder einmal der übermäßige Einsatz von Klebstoffen. Nichts neues, aber auch nichts positives. In typischer Apple-Manier sollen Geräte eher ersetzt als repariert werden. Im Gegenzug gibt es eben ultraschlanke Tablets. Leider hat man als Kunde keine große Wahl, immerhin setzen fast alle Hersteller auf diese Wegwerf-Produktion.

Den kompletten Teardown mit Benennung der einzelnen Komponenten, findet Ihr bei iFixit.

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3 Kommentare

  1. Sieht aber recht sortiert und aufgeräumt aus im inneren, ich erinnere mich noch an die ganz alten Nokia Handys wo man ja wirklich fast jedes Bauteil einzeln austauschen konnte, Vibrationsmodul, Kamera, Ladebuchse, Mikrofon, den Lautsprecher. Schade das sich das alles so in diese Wegwerf…. entwickelt. Ganz schlimm ist ja auch das Surface Pro 3, ohne das Display zu zerstören geht da ja nichts. Mal sehen wo das in Zukunft noch hinführen wird.

  2. @Marcel: Prinzipiell stellt sich aber auch für mich zwei Fragen:
    1. Ob es tatsächlich möglich ist genau so dünne und feste Geräte herzustellen ohne sie zu kleben?
    2. Wie sehr steigt der Preis für ein Gerät das nicht verklebt wird aufgrund des höheren Aufwands?

  3. @Marcel
    Wenn du es nüchtern betrachtest sind Schrauben und Kleber auch nur Befestigungsmittel. Für beide gibt es Werkzeuge: Schraubendreher und heisse Luft. Jeder Bastler hat ne Heissluftpistole zu Hause. Irgendwie müssen die von iFixit das Teil aufgekriegt haben. Genauso macht ein Hersteller das eben bei der Reparatur.

    Du wirst den Kleber nicht so einfach ersetzen können. Geräte wie dieses sind 10 mm oder dünner. Das iPad hat knappe 7 mm, das Surface Pro 4 liegt bei 8,5 mm. Rechne mal Gehäuse und so weg. So kurze Schrauben gibt’s nicht.

    Der Akku im iPad wird mit beidseitigen Strips befestigt die sich rausziehen lassen, ähnlich den Tesa Powerstrips. Gut, einmal entfernt braucht man natürlich Ersatz. Aber das gilt auch für alle anderen Ersatzteile: wo bekomme ich zBs. ein original Lightning-Port oder Kameramodul her?

    Wenn ich mir den Teardown so ansehe frage ich mich was da anders gemacht werden soll. Alles was wichtig ist lässt sich ersetzen (Akku, Display, Ladebuchse, Kamera, Lautsprecher, Flachkabel, etc). Der Flash/Speicher vielleicht, aber die Datenrate ist wegen der schnellen Grafik so hoch dass er an einem speziellem Controller direkt hinter dem SoC sitzt.

    Gleiches gilt für mich auch für’s Surface Pro 4. Ich verstehe auch nicht warum das iPad Pro 3 Punkte bekommt und das Surface Pro 4 nur 2 Punkte. Ich sehe da keinen Unterschied. Im Surface könnte man mit Mühe sogar die SSD tauschen. Die ist im Blade-Style gebaut und hängt an einem mSATA Port.

    Ist auch nichts Neues. Wenn du mal alte Miniradios aus den 60ern aufmachst oder Computer aus den 80ern wirst du sehen dass da auch genug mit Kleber gearbeitet wurde. Der riesige Akku-Block meines C 64 war mit einer Art Kleber oder Harz ausgegossen wurde. Einmal hinüber musstest du den ersetzen.

    Darum sind Sascha’s Aussagen wie „in typischer Apple-Manier sollen Geräte eher ersetzt als repariert werden“ oder „setzen fast alle Hersteller auf diese Wegwerf-Produktion“ einfach Blödsinn. Das ist nur Futter für die Trolle. Erstens werden Geräte repariert. Zweitens wirft wohl kaum jemand die Dinger in den Müll.

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