Intel Xe HPG: Gaming-GPU soll direkt mit AMD und Nvidia konkurrieren

Intel hat gestern seine GPU-Strategie vorgestellt und da geht der Chip-Hersteller nun viele neue Wege. Denn man will mit gleich vier Architekturen nicht nur Geschäftskunden und das Einstiegssegment bedienen, sondern auch Spieler. Dafür soll die 2021 erscheinende, dedizierte GPU, Xe HPG, direkt mit Lösungen von AMD und Nvidia konkurrieren.

Intels Plan ist anspruchsvoll, denn man muss mit AMD und Nvidia nicht nur im Bezug auf die Hardware, sondern auch die Software konkurrieren. Beide Platzhirsche sind da schon weit und erfreuen sich zudem breiter Unterstützung durch die Spieleentwickler. Bei Intel richtet sich künftig die Xe HPC an Supercomputer, die Xe HP an Datenzentren, die Xe LP an den Einstiegsbereich und die hier herausgegriffene Xe HPG an Spieler.

Oben seht ihr auch Intels Übersicht dazu. Da gibt es übrigens viele relevante Unterschiede etwa unterstützen die Intel Xe HPC / XE HP Floating-Point-Operationen mit 64-bit (FP64) und Tensor-Cores, was für Spieler aber unnötiger Ballast wäre. Auch beanspruchen die HPC / HP teuren HBM2e-RAM, der für Geschäftskunden sinnvoll ist, für Privatkunden aktuell aber zu sehr die Kosten erhöht.

Deswegen verzichtet die diskrete Grafiklösung Intel Xe HPG auf FP64, Tensor-Cores und setzt auf GDDR6-RAM.  Zudem ergänzt man Hardware-unterstütztes Ray-Tracing, das im Spielebereich immer bedeutsamer wird. Einige Fragen sind aber noch offen, etwa wie viele EUs und Shader-Cores maximal an Bord sein werden.

Intel hat bestätigt, dass man seine GPUs extern fertigen lassen wird – TSMC wäre da sicherlich ein Kandidat. Allerdings muss man nun abwarten, wie die Leistung der Intel Xe HPG tatsächlich in der Praxis ausfallen wird – nicht nur in Benchmarks, sondern vor allem in Games. Denn da sind AMD und Nvidia mit Optimierungen erfahren und stecken ebenfalls gerade in den letzten Vorbereitungen ihrer neuen GPU-Generationen – Big Navi (AMD) bzw. Ampere (Nvidia).

Zumindest wird 2021 damit für Grafikkarten-Käufer ein sehr interessantes Jahr. Wäre eine Intel-GPU für euch da eine Alternative?

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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4 Kommentare

  1. „Wäre eine Intel-GPU für euch da eine Alternative?“
    Kann man jetzt ja schlecht sagen, ohne dass es da echte Details etc gibt. Wenn Preis und Leistung stimmen und auch die Software/Treiber soweit passen, warum denn nicht? Ich bin jedenfalls nur bedingt fixiert auf eine Marke.

    Aber ob Intel da gleich mit dem ersten Wurf an die Leistung der kommenden Nvidia- und AMD-Generation kommt, wage ich zu bezweifeln. Soweit ich mich erinnere, war das für den Anfang auch gar nicht das Ziel. Also vielleicht irgendwas für Einsteiger oder Leuten mit alten Karten, das zumindest die 2060 Super schlägt (auch im Preis). Wäre für mich dann allerdings nicht sonderlich lukrativ. Trotzdem schön, dass Intel da nun auch mitmischt.

  2. Das eGPU-Thema ist ein schwieriges Pflaster.

    Ich würde ja schon gerne eine nutzen.
    Privat habe ich einen Dell XPS 13 9350 aus 2016 und beruflich ein Macbook Pro 13 aus 2019. Das Macbook wird in den kommenden Tagen durch die 2020-Variante mit 32GB RAM ausgetauscht.
    Unter meinem Schreibtisch steht außerdem ein alter Bulldozer 8350 mit einer 970 GTX.

    Mein Anspruch wäre, dass eine eGPU
    * an meinen beiden Notebooks funktioniert
    * auch an meinem Schreibtischcomputer funktioniert
    * in der 3D-Performance die 970 deutlich schlägt
    * preislich keine 800€ kostet (also die Preisklasse einer 2070 in einem Sonnet-eGPU-Case)

    Für die Anbindung an einen Schreibtischcomputer würde ich in eine zusätzliche PCIe-Thunderbolt-Karte investieren, auch wenn ich mich noch nicht näher damit befasst habe.

    Was ich bisher so an eGPU ausprobiert habe konnte immer mindestens einen dieser Punkte nicht erfüllen. Spätestens wenn eine 1070 auf das Niveau einer 970 zurückfällt, vermutlich weil die Bandbreite über ein Thunderbolt-3-Kabel nicht ausreicht, ist der Test vorbei.

    Wenn es Intel schafft, mit einer Architektur die von Grund auf auf eGPU ausgelegt ist an der Leistung der eingebauten Varianten der Platzhirsche zu kratzen sollen sie bitte sofort meine Kohle nehmen.

    • Die Xe HPG wird keine eGPU, zumindest konnte ich dazu nichts finden. André spricht zwar von einer „externen“ GPU, aber in der Quelle (sowie auf anderen Seiten) ist auch nur von einer dedizierten GPU die Rede, nicht von einer „externen“. Die Verluste via TB3 wären vermutlich so groß, dass die Karte dann erst recht Schwierigkeiten hätte, mit AMD und Nivida zu konkurrieren.

      • André Westphal says:

        Das war ein Formulierungsfehler, was ich meinte, war eine Grafikkarte – keine integrierte Lösung im SoC, da hab ich aber einfach dumm formuliert – ist natürlich eine interne Grafiklösung – aber keine integrierte GPU halt.

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