Instapaper: Ab heute für europäische Nutzer temporär nicht nutzbar
Instapaper kennen vielleicht einige von euch. Über 10 Jahre alter Dienst, der euch das Speichern von Artikeln erlaubt. Hat mit dem Erscheinen von Pocket (ganz früher Read it Later) sicherlich einiges an Popularität eingebüßt, ist aber immer nich ein toller Dienst, den ich nutze, da man gespeicherte Dinge in Ordner und damit aus dem Sichtfeld schaffen kann. Pocket arbeitet ja etwas anders, da setzt man auf Schlagwörter, Ordner fehlen ja.
Sowohl Instapaper als auch Pocket haben schon eine lange Reise hinter sich, so gehört Pocket ja mittlerweile zu Mozilla und Instapaper wurde von Pinterest übernommen. Ganz viel passiert bei Instapaper nicht mehr, aber man macht keine Andeutungen, dass man den Dienst einstellen wolle.
Etwas überraschend kommt nur die E-Mail an Nutzer, dass der Dienst heute, am 24. Mai, irgendwann mal temporär das Licht für Nutzer in Europa ausknipst. Grund ist hier die DSGVO, also die europäische Datenschutzgrundverordnung.
Ein Mitarbeiter teilte mit, dass man die Auszeit von Instapaper möglichst klein halten wolle. Sicherlich will man für Kunden aus Europa entsprechende Hinweise auf den Datenschutz einbauen, eventuell sogar das Export-Tool mit weiteren Funktionen ausstatten, bisher ist ja nur ein Export der gespeicherten Inhalte möglich.
Und ihr, falls ihr so einen Dienst nutzt: Instapaper, Pocket – oder habt ihr gar einen Geheimtipp?
wallabag ist auch eine schöne Alternative zu Pocket und Instapaper.
Grund ist nicht die DSGVO, sondern weil man bei Instapaper in den letzten Jahren das Thema Datenschutz offenbar verpennt hat.
So kann man es auch hindrehen.
Nicht hindrehen, sondern eine richtige Aussage. Genau vor zwei Jahren ist die DSGVO in Kraft getreten, wirksam ab Freitag. Man sollte annehmen, dass genug Zeit ist, sich darauf vorzubereiten – und das scheint wohl bei vielen nicht geschehen zu sein. Von daher sehe ich es genauso: Verpennt.
Ich nutze gerne einen Read-Later-Dienst, um Dinge, die man mal im vorbeisurfen seht, aber gerade nicht lesen mag/kann, später mal in Ruhe nachzulesen. Instapaper habe ich lange genutzt und auch immer noch installiert. Seit längerer Zeit nutze ich aber Evernote dafür; der Evernote-Sniper ist auch ganz gut darin, Werbung etc. wegzufiltern; allerdings sieht das Ergebnis nicht so hübsch wie bei Instapaper aus.
Grund für meine Enstcheidung war, dass ich die Anzahl der von mir verwendeten Tools verkleinern wollte. Und da ich eh für Evernote bezahle, war das dann irgendwie naheliegend.
Das ist für einen Laden wie Pinterest schon sehr, sehr peinlich. Zum einen kommt die DSGVO jetzt sicherlich nicht sehr überraschend, zum anderen ist eine so kurzfristige Kommunikation auch ein absolutes No-Go. Ich hab es heute noch geschafft, meine Daten und gespeicherten Artikel zu exportieren und zu Pocket zu migrieren. Wenn ich z.B. im Urlaub gewesen wäre oder auch nur mal einen Tag nicht in die Mails geguckt hätte, hätte ich einen durchaus größeren Datenverlust hinnehmen müssen. Und das geht gar nicht – damit hat Instapaper alles Vertrauen verspielt.
zeigt nur wie wichtig die EU für einen Weltkonzern inzwischen geworden ist – gewöhnen wir uns dran
Weltkonzern, aha…: „Instapaper has historically operated as a very small operation, there are just two people that operate the service now, and I’m the only engineer (and have been for about 3 years).“ https://twitter.com/bthdonohue/status/999580910415626245
Bin noch immer zufrieden bei Pocket. Habe aber schon öfters überlegt einfach die Leseliste in Safari zu nehmen. Wäre ich bei Instapaper, würde ich das jetzt wohl durchziehen.
Wallabag (selfhosted) und als backup Pocket (via IFTTT trigger mit Wallabags ausgezeichnetem RSS Feature)