Inflation sorgt für Talfahrt beim deutschen Konsumklima
Laut der GfK-Konsumklimastudie für Juli 2022 hält die Talfahrt der deutschen Verbraucherstimmung an. Das ist natürlich der steigenden Inflation geschuldet, zumal keine Besserung und eher eine Verschlechterung in Sicht ist. Während die Anschaffungsneigung nur geringe Einbußen hinnehmen muss, gehen sowohl die Konjunktur- als auch die Einkommenserwartung deutlich zurück.
Seit Beginn der Erhebung der Verbraucherstimmung für Gesamtdeutschland im Jahr 1991 wurde kein schlechterer Wert gemessen als im Juli 2022, so die GfK. Verbraucher und Wirtschaft sind besorgt um steigende Energie- und Lebensmittelpreise sowie die ausreichende Gasversorgung Deutschlands im nächsten Winter. Die Furcht vor einer drohenden Rezession steigt und ist sicherlich berechtigt. Aktuell rächt sich die Energiepolitik der letzten Jahre, welche eine immer stärkere Abhängigkeit von Russland zur Folge hatte.
Teilen der deutschen Wirtschaft drohen nun Produktionseinschränkungen, weil nicht ausreichend Energie in Form von Erdgas zur Verfügung steht. Kurzarbeit, Entlassungen und Lieferengpässe könnten die Folgen sein. Bei dem Indikator Einkommenserwartung wurde seit Beginn der Erhebungen für Gesamtdeutschland im Jahre 1991 kein tieferer Wert gemessen. Selbst in der Corona-Krise waren die Menschen optimistischer als aktuell.
Sollte Russland die Erdgaslieferungen gänzlich einstellen, was momentan ein sehr wahrscheinliches Szenario ist, würden die Energiepreise weiter ansteigen. Auch die aktuelle Schwäche des Euros dem US-Dollar gegenüber dürfte zunehmen und Importe aus Nordamerika verteuern. Als Ergebnis würden viele Preise weiter steigen und die Einkommensstimmung der Deutschen wird negativer.
Letzten Endes ist logisch: Wenn die Menschen mehr Geld für Energie aufwenden müssen, fehlt ihnen das Geld für andere Anschaffungen. Doch aktuell können wir als „Normalsterbliche“ die Lage ohnehin kaum beeinflussen, das liegt in den Händen der Politik. Wie geht es euch denn persönlich? Habt ihr euer Konsumverhalten schon geändert? Blickt ihr pessimistisch in die Zukunft oder geht ihr davon aus, dass wir nur eine vorübergehende Durststrecke erleben?
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Wenn die Preise steigen, müssen wir jetzt schnell noch alles kaufen, solange wir es uns noch leisten können. Erspartes verliert nur an Wert und das Geld ist durch die Inflation auch weg.
Schuld an dem Schlamassel hat übrigens die EZB, der Schwachsinnige Krieg von Putin hat das nur noch beschleunigt.
Alles klar Otakufrank.
Was sagst du dazu, dass eine typische Inflation aufgrund sinkender Nachfrage entsteht und nicht aufgrund sinkendem Angebot? Ist der Bedarf nach Gas und Öl etwa gesunken oder die Verfügbarkeit stark reduziert worden?
Bleib bei Themen wo du dich auskennst oder lies dich in komplexe Themen ein.
Das ist so nicht ganz richtig. Die Gründe für die Inflation sind ziemlich vielfältig und lange nicht so leicht zu bewerten. Zu sagen „die EZB ist schuld“ ist leider gefährlich vereinfacht. Vor allem wenn man dann auch noch völlig außer Acht lässt was im letzten Jahrzehnt passiert wäre, wenn die EZB eine restriktivere Geldpolitik gefahren währe.
Ah, die EZB hat also Inflation auch in den Ländern ohne Euro verursacht…
Merke: wenn dir jemand eine Ursache als Grund für ein komplexes Problem vermitteln möcht, dann beantwortet es so gut wie nie die Frage, sondern nur seine Absicht.
Bin ganz bei dir. Die EZB druckt Geld als ob es kein morgen gäbe. Jetzt wo die Kake am dampfen ist sind wie immer die anderen Schuld.
Also ich sehe mich selbst schon als überdurchschnittlichen Verdiener an. Dennoch werde auch ich meinen Lebensstandard sicherlich nicht halten können.
Wenn Gas demnächst das 3-4 fache kostet sprechen wir in meinem Fall von 300-400 € im Monat. Die mögliche Verdopplung der Stromkosten noch nicht einberechnet. Also unterm Strich schonmal 300-500€ Netto weniger im Monat.
Dazu kommt noch der deutlich verteuerte Lebensmittel/Haushaltseinkauf. Das merke ich jetzt schon jede Woche beim Wocheneinkauf.
Da frag ich mich natürlich, was soll man daran nicht pessimistisch sehen?
Die Frage ist eher ob die Preise nochmal ein „normales“ Niveau erreichen in der nächsten Zukunft oder ob einfach alles so teuer bleibt.
Ich bin mir sicher, dass ich das finanziell stemmen kann. Dafür muss ich natürlich auf gewisse dinge verzichten.
Aber was ist denn mit den ganzen Leuten, bei denen jetzt schon kaum was übrig bleibt? Das ist ja ein Teufelskreis, da die nötige Unterstützung zu leisten (durch den Staat).
Ein „normales“ Niveau bei den Preisen wird nicht mehr kommen. Was einmal da ist, bleibt. Das Mensch gewöhnt sich an die Zahlen und gut.
Ja was die Lebensmittel angeht, gehe ich auch davon aus dass alles so bleibt. Ich dachte eher an die Energiepreise (die ja vorher schon die höchsten in Europa waren).
Wieso sollten wir nichts machen können? Ich hab das Auto verkauft und fahre jetzt Bus. Werde das iPhone 14 auslassen. Spare jetzt schon Strom grade nen MR401 gegen ne MagentaTV One getauscht. Es zählt da jedes Watt. Aber man kann auch nur meckern und sagen es hat eh keinen Sinn :/.
Ihr könntet im Blog auch auf mehr Yachten. Wirkungsgrade und verbrauch angeben und Alternativen vorschlagen!
Man kann es auch positiv sehen endlich wird wirklich was gegen den Klimawandel gemacht.
Man muss jetzt nur wirklich harte Einschnitte von der Politik erlassen. Da geht in Eigenverantwortung gar nix. Dann leben wir in zwei Jahren besser als vor der Pandemie…
Wir merken von dem Ganzen nicht so wahnsinnig viel…
Bei Lebensmitteln nicht, weil wir auch in der Vergangenheit nie die billigsten Sachen gekauft haben, und bei dem, was wir so regelmäßig kaufen, sehe ich ehrlich gesagt keine grossen Preissprünge.
Unser privates Auto (genauer gesagt das meiner Frau) ist ein BEV. Ich habe Ende letzen Jahres einen Stromvertrag mit 2 Jahren Preisbindung abgeschlossen, wo ich nach Wegfall der EEG-Umlage knapp 26 Cents und 10,- GG zahle. Ausserdem wird das Auto, wann immer möglich, kostenlos beim Einkaufen geladen.
Ich zahle übrigens schon seit vielen Jahren ausschließlich für Strom aus regenerativen Quellen.
Wir heizen mit Flüssiggas, sind also auch, was diesen Energieträger angeht, vom Russen komplett unabhängig. Teurer ist das Zeug aber natürlich auch geworden. Normalerweise zahle ich für die Tankfüllung um die 700,-, was dann ca. 1 Jahr für Heizung und Warmwasser reicht. Diesmal waren es 1200,-, und da habe ich noch einen der besseren Zeitpunkte abgewartet. Natürlich ärgern die 500,- mehr, mehr aber ehrlich gesagt auch nicht.
Und einsparen? Ich wüsste nicht, wo, und ehrlicherweise auch nicht, warum. Wenn ich irgendwelche Sendungen im Fernsehen sehe, wo den Leuten geraten wird, dass das Wasser beim Duschen oder Zähneputzen nicht die ganze Zeit laufen muss, dann frage ich mich – wie so oft – ob ich in einem anderen Universum lebe. Bei mir läuft das Wasser beim Duschen genau 80 Sekunden. Beim Zähneputzen ca. 15. Und so Beispiele gibt es viele. Ich bin ziemlich sicher, dass wir im Vergleich zum Durchschnittsdeutschen bereits überdurchschnittlich sparsam mit Wasser, Strom und Heizung sind. Und ich werde sicher nicht noch mehr sparen aus Solidarität mit Leuten, die beim Duschen das Wasser laufen lassen… 😉 Und aus finanziellen Gründen muss ich es nicht.
Und bevor da jetzt der grosse Aufschrei kommt: Nein, ich schäme mich nicht dafür, dass wir zwar ganz sicher keine wohlhabenden Leute sind, aber scheinbar wohlhabend genug, als dass die aktuelle Situation ärgerlich ist, mehr aber auch nicht. Und mir geht ehrlicherweise auch diese typisch deutsche Mentalität gewaltig auf den Sack, der zufolge wir jetzt alle jammern müssen oder lieber nix sagen sollten, am Wenigsten sowas wie das hier. Dabei ist der Anteil der Bevölkerung, die wegen all dem tatsächlich ein Problem hat, bei Weitem nicht so gross, wie es den Eindruck hat. Es ist halt nur wie so oft – wer am lautesten schreit, klingt nach Masse. Dabei sind es ja nichtmal die Leute selber, die schreien, sondern vermeintliche Interessenvertreter, die selber aber, so wie ich, keine Probleme haben…
Auch diese Mentalität, dass der Staat jetzt allen helfen muss, nervt. Solange die Marktwirtschaft alles billig und im Überfluss bereitstellt, ist alles prima, aber wenns dann mal andersrum ist (und „andersrum“ ist halt AUCH Marktwirtschaft), dann soll sich auf einmal der Staat um alles kümmern? Sehe ich nicht…Ich bin in einem Land aufgewachsen, wo es keine Marktwirtschaft gab. Muss ich nicht mehr haben, auch angesichts der aktuellen Entwicklungen nicht.
Dieses Land hat beim Thema Energieversorgung seit Jahrzehnten grandios versagt. In BaWü haben sie seit mehr als 10 Jahren einen grünen MP – wieviel Photovoltaik- und Windkraftausbau hat es dort in dieser Zeit gegeben? Fast nada… Und das nicht nur, weil der MP mehr Daimlerfan ist als alles andere, sondern auch, weil jeder letzte Horst, weil er irgendwo weit hinterm Horizont eine Windradspitze sehen könnte oder irgendwo die vom Aussterben bedrohte Schnurzelschleimechse entdeckt hat, jedes entsprechende Projekt bis zum Gehtnichtmehr ausbremsen kann. Windräder und Solarparks? Gerne, aber nur woanders.
Und das rächt sich halt nun…
Ich frage mich auch die ganze Zeit, was wir gedacht haben, was passiert, wenn wir den Russen mit Sanktionen überziehen. Dass der sagt „Ok, Ihr seit mit Euren Sanktionen im Recht, weil wir böse sind, deswegen beliefern wir Euch natürlich weiterhin ganz normal“. Ernsthaft? Natürlich ist der Russe der Böse, und natürlich sind die Sanktionen gerechtfertigt. Aber für jeden, der auch nur ein bisschen Hirn im Kopp hat, war das, was jetzt passiert, zu 100% vorhersehbar. Und es ist einfach nur nervig, dass erst das grosse Zusammenhalten zelebriert wurde, und es jetzt in den Medien kein anderes Thema mehr gibt als „Ooh, alles wird teurer“ und „Ooh, wir werden alle erfrieren“… Heute hat irgendein Energieverband davor gewarnt, dass die Stromnetze unter der Last der vielen neuen Heizlüfter zusammenbrechen werden. DAS ist die deutsche Mentalität – alles ist schlimm, alles wird noch viel schlimmer, und wir müssen ständig und überall darüber reden…
Irgendwann wird der Krieg, der erstaunlicherweise so sehr viel mehr Interesse in Deutschland weckt als andere, noch schlimmere Kriege in den letzten 10, 20 Jahren, vorbei sein, egal mit welchem Ergebnis. Für uns wird das hoffentlich der Auslöser dafür sein, in Zukunft deutlich weniger vom Russen abhängig zu sein, was sehr gut ist, auch wenn es natürlich tragisch ist, dass es dafür so einen Anlass brauchte. Und ich bin sicher, dass kein Stromnetz wegen der Heizlüfter zusammenbricht, auch wenn es gerade total en vouge ist, solcherlei Botschaften zu verbreiten.
VG
BigBlue007 (ehemaliger Ossi, politisch eher links von der Mitte positioniert, belehrt aus einer vergleichsweise komfortablen Situation, für die er sich nicht schämt… 😀 )
TL;DR
Hat genug Kohle, der Rest juckt Ihn nicht.
+1 Du sprichst mir aus der Seele.
Mal schauen, wie stabil das Kartenhäuschen noch steht, wenn der BigBlue oder Frauchen den Job verliert. Kostenlos Strom tanken beim Einkaufen wird eh demnächst enden. Wenn kein Strom mehr mit Gas produziert wird und sich die Wischi/Waschi-Regierung nicht zum Erhalt der Atomkraftwerke entscheidet…. darf der BEV geschoben werden. Weil es immer wieder zu Zusammenbrüchen des Stromnetzes kommen wird. Inkl. Fehlermeldung/Fehlfunktion der Ladeeinrichtung oder der Gas-Heizung.
Genau das wird passieren. Nicht… 😀
Und was das Thema Jobverlust angeht – das wäre so oder so ein Problem, aktuelle Situation hin oder her. Wobei ich in einer Branche arbeite, wo ich mir nicht wirklich viele Gedanken mache, dass das ein Problem wäre. Bei meiner Frau dasselbe. Aber so denke ich auch generell nicht.
„Aktuell rächt sich die Energiepolitik der letzten Jahre, welche eine immer stärkere Abhängigkeit von Russland zur Folge hatte.“
Und wem haben wir das zu verdanken?
Der SPD unter Herrn Schröder, sollte man nicht vergessen.
Stimmt. Nur er hat schuld. Blenden wie 16 Jahre CDU einfach mal aus.
Das habe ich weder geschrieben noch gemeint, natürlich ist er an einer so kompexen Misere nicht alleine Schuld. Er trägt daran „nur“ eine erhebliche Verantwortung.
Komisch, ich kann mich nur daran erinnern, wie die Merkel-Regierung die blühende Solar/Windkraft-Wirtschaft abgewürgt hat.
Das war in der Tat ein grober Fehler von Fr. Merkel und ihrer Regierung.
Naja, er hat sicher seinen Anteil. Aber die Regierungen unter Angela Merkel habe das Ganze auf die Spitze getrieben. Ehrlich gesagt, kann ich es nicht mehr hören, wenn man meint, die Ampel hätte an allem Schuld, wo die gerade mal 8 Monate in der Regierung sind. Die ganzen CSU-Minister haben alles verpennt. was geht und dann södert der MP von Bayern herum. Alle anderen sind haben alles falsch germacht, aber niemals Bayern.
Du hast mich hier eindeutig falsch verstanden, ich schiebe sicher nicht unserer aktuellen Regierung die Schuld für die aktuelle Situation zu. Die Fehlentscheidungen die dazu geführt haben sind schon länger her. Auch wenn ich prinzipiell durchaus verstehen kann welche große Versuchung eine billige Energieversorgung ausgeübt hat.
Man hätte nur immer einen Plan B in der Hinterhand haben müssen wenn eine Situation eintritt wie dies aktuell der Fall ist.
>Man hätte nur immer einen Plan B in der Hinterhand haben müssen wenn eine Situation eintritt wie dies aktuell der Fall ist.<
Genau! Und das wir den nicht haben, ist 16 Jahre CDU/CSU zu verdanken.
und davor die SPD … es ist scheißegal welche der großen Parteien du nimmst, haben alle den gleichen Scheiß gemacht … die Grünen waren auch nur in der Opposition gut, waren sie mal mit an der Macht haben sie auch nur Mist produziert!
Politiker in Deutschland nach der Adenauer Ära kannst du alle in einen Sack stecken und mit dem Knüppel drauf, triffst immer den Richtigen. Korrupt und lediglich ans Eigenwohl interessiert. Gibt da doch keinen Einzigen Politiker der nicht irgendwie Dreck am Stecken hat.
Energie aus Russland war mir immer Recht und Billig, darauf basiert mein jetziger Reichtum, der mich die Folgen der Inflation nicht weiter spüren lässt. Für die Anderen wird es sicher hart, aber wenn jeder in einem 750000 EUR Haus mit Wärmepumpe, Solardach und Windrad leben würde, so wie ich, dann hätten wir das Problem gar nicht. Für die armen Teufel die sich überlegen müssen ob sie mit dem Teelicht die Dose Kichererbsen warm machen oder mal ein Buch lesen tut es mir leid. /s
Ja sowas liest man hier und woanders im Kern recht oft.
Bisher musste ich mich noch nicht groß einschränken. Aber meine Einkäufe waren schon immer bewusster, sei es bei Lebensmitteln oder auch Elektronik usw. Aber für untere EInkommen wird’s wirklich „hart“.
Ich bezweifle aber ehrlicherweise stark daß Russland wirklich den Hahn zudreht, denn wenn sich Länder Alternativen suchen bleibt Russland zwangsläufig irgendwann auf seinem Gas sitzen. (2024+)
In diesem Zusammenhang kann man aber auch festhalten: Kurzarbeitergeld, Schliessungen, Lockdowns usw. wird’s nicht mehr geben. Das kann sich niemand mehr leisten.
EInschränken musste ich mich bisher auch noch nicht, aber ich merke deutlich, dass das Geld schneller weg ist.
Inflation? Ich nehme vor allen Dingen eine Teuerung wahr: die Preise gehen hoch, die Löhne jedoch nicht. Egal, der Laden geht den Bach runter.
Wenn man jahrelang wie von Sinnen den Markt mit Geld flutet, hier mal eine Bankenrettung, da eine Griechenlandpleite vermeiden, dort Corona-Hilfen raushauen und die Fluthilfe auch noch obendrauf, darf man sich nicht wundern wenn die Währung irgendwann einknickt.
Das Gute daran: wenn sich kaum noch jemand fossile Brennstoffe leisten kann, ob zum Heizen oder für die Mobilität, wird zumindest hier weniger CO2 emittiert und das wurde doch als das wichtigste zu erreichende Ziel überhaupt auserkoren!
Auch wenn uns die Inflation heimsucht und viel Schaden anrichtet, so bleibt uns zumindest doch unsere hart errungene gendergerechte Sprache, dieser moralische Wert ist in Geld gar nicht aufzuwiegen.
naja die fetten Jahre sind eben vorüber … Luxus wird wieder das was es ist Luxus! Vorbei die Zeit wo jeder Tagelöhner im Luxus schwelgen konnte. Nur bleiben wir bei den Tatsachen in Deutschland muss keiner Verhungern oder an Armut sterben und täglich ums Überleben kämpfen auch keine Harz4 Empfänger!
Die Gewinner in den Krisen verdienen überdurchschnittlich. Die Mineralöl- und Energiekonzerne profitieren von Putins Krieg. Die Pharma- und Digitalkonzerne sind die Gewinner der Corona-Krise und last but not least profitieren Banken, Automobilkonzerne und Immobilienunternehmen von staatlichen Hilfen. Bei den Verbrauchern kommt davon zu wenig an und da ist die Talfahrt des Konsumklima kein Wunder, sondern die logische Folge. Die EZB hat mit ihrer Zurückhaltung und anderen finanzpolitischen, teilweise gesetzeswidrigen, Entscheidungen der Inflation in Europa zu spät zu wenig entgegengesetzt.
Es ist unverständlich, warum der Bundesfinanzminister eine „Übergewinnsteuer“, wie sie andere europäische Länder umsetzen, ablehnt. Die Möglichkeiten dafür wären gegeben. Aber man stimmt die Verbraucher:innen auf immer höhere Belastungen ein, die der Staat nicht alle auffangen kann. Zudem ist fraglich ob man so etwas überhaupt zielgerichtet hinbekommen könnte und am Ende nicht die Falschen unterstützt. So wie bei Spritpreisbremse und dem 9€-Ticket geschehen. Wenn man über den Verbrauchern tagtäglich ein neues Damoklesschwert kreisen lässt, wirkt sich das eben auf die Konsumlaune aus. Ängste und Ungewissheiten sind eben einer funktionierenden Wirtschaft nicht zuträglich. Zuviel Druck auf die Bürger:innen, wie es einige fordern, dürfte zusätzlich eine Gefahr für das friedliche, soziale Zusammenleben bergen. Wir sollten uns vergegenwärtigen, dass Putin nicht nur einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine angezettelt hat, sondern auch einen Wirtschafts- und Energiekrieg gegen die Unterstützer der Ukraine führt. Unruhe und der Verlust der europäischen oder gar westlichen Solidarität spielen nur ihm in die Karten. Das Schlachtfeld, und damit meine ich nicht nur das bewaffneter Auseinandersetzungen, liegt mitten in Europa. Niemand in Mitteleuropa, von der älteren Generation abgesehen, weiß was Krieg wirklich bedeutet und welche Auswirkungen er hat. Das werden wir leider erst noch am eigenen Leib erfahren müssen. Denn jemand der Putin Einhalt gebieten könnte, ohne unsere Welt in ein (atomares) Trümmerfeld zu verwandeln, ist nicht in Sicht.
Ich muss mich einschränken und merke die Inflation und die Preissteigerungen sehr deutlich. Es „geht“ alles noch ohne großartige Schulden aber der Dispo ist jetzt viel heufiger im Einsatz als vor einem Jahr. Meine Lebensqualität hat dadurch merklich gelitten. Alleine schon durch die Unsicherheiten die durch die explosionsartig steigenden Energiepreise entsteht. Die Sorge einer massiven Nachzahlung begleitet mich ständig.
Ich blicke sehr pessimistisch in die Zukunft und habe Angst vor dem was noch kommt denn schlimmer wird es sicherlich noch. Besser dagegen ganz bestimmt nicht.
Also ich habe mein Konsumverhalten gerade eher auf Kaufen ausgerichtet. Sprich neuen PC zusammengebaut und größere Dinge, die eh importiert werden gekauft. Bei Lebensmitteln kauf ich aber extrem verstärkt Angebote und Wechsel zu Discountern. Da merkt man die Inflation bisher am Stärksten. Generell ist es die Zeit, wo man langfristige Käufe lieber jetzt noch tätigt und dann hat man 10 Jahre Ruhe.
Prinzipiell hat sich an meiner Situation wenig geändert. Lebensmittel kaufe ich schon seit Jahren nicht mehr im Discounter, sondern soweit es geht direkt vom Landwirt oder der kleinen Bäckerei/Metzgereien. Wenn ich mal im Supermarkt bin, schaue ich aktuell vermehrt mal in den Bereich, in dem das bald ablaufende Zeug liegt um es dann einzufrieren. Zudem konnte ich mir jetzt noch 4 Solarmodule vom Schrott sichern, die funktionsfähig sind, geheizt wird bei mir mit Öl und Holz. Bei Strom und Heizung sehe ich den größten Batzen auf mich zukommen. Zum Glück dann erst nächstes Jahr.
Wenn ich aber an mein Azubi-Ich denke ist es schon krass (3,79€ für ein Stück Butter) da muss man quasi schauen was im Monat noch an Geld da ist und dann leider oft an der Qualität sparen. Zudem würde mein Azubi-Ich deutlich weniger für Freizeitaktivitäten ausgeben können, was auch sehr schade ist.
Aber im Allgemeinen begrüße ich einen Konsumrückgang, vor allem wenn es in den Bereich „Fast Fashion“ oder Elektronik geht. Braucht man wirklich alle 3 Wochen ein neues Outfit oder jedes Jahr ein neues Handy? Die Natur wird es einem Danken, wenn weniger für den Müll produziert wird und somit weniger Verschmutzung entsteht.
Schön wäre es, wenn sich die aktuelle Situation und die hohen Lebensmittelpreise auch auf das Verhalten auswirken, die dann eben vermehrt auch Sachen kaufen, die nahe am MHD liegen und selbst auch Sachen verzehren, die schon über dem MHD sind, aber noch genießbar sind. Wenn man das konsequent durch die komplette Lebensmittelproduktion macht, könnte man schon mindesten 20% der produzierten Lebensmittel retten.