In Deutschland fahren die Kamera-Autos von Google wieder


Google Street View ist ein toller Dienst, um sich einen Blick in nahezu beliebige Gegenden zu verschaffen. Auch in Deutschland kann man einen Blick auf die Straße werfen, allerdings findet man da neben völlig veraltetem Bildmaterial vor allem viel Vereitelung. Datenschützern sei dank, denn gesetzlich gibt es dafür keine Grundlage – dem wollte Google seinerzeit zuvorkommen.

Nun sind die mit Kameras ausgestatteten Fahrzeuge seit Ende Märzwieder auf Deutschlands Straßen unterwegs. Dabei gilt allerdings dasselbe wie in den vergangenen Jahren: Zwar werden Aufnahmen angefertigt, diese aber nicht veröffentlicht. Sie dienen zur Verbesserung von Google Maps, aber werden eben nicht für Street View genutzt.

Wir wissen, dass das Interesse an unseren Kamera-Autos groß ist. Es sind dieselben Autos, welche wir in der Vergangenheit genutzt haben, um Bilder für Street View aufzunehmen. Bei den kommenden Fahrten nutzen wir das Bildmaterial aber nur, um Google Maps zu verbessern und haben keine Pläne, dieses zu veröffentlichen.

Dieses Jahr möchte Google in ganz Deutschland unterwegs sein, bis November finden die Kamerafahrten statt. Ob Google auch in Eurer Gegend vorbeischaut, könnt Ihr auf dieser Seite herausfinden, allerdings wird dort auch nicht erwähnt, wann dies genau der Fall sein wird.

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29 Kommentare

  1. amyristom says:

    An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an die deutsche Aluhutträger-Fraktion. Interessanterweise sind das in vielen Fällen aber dann die gleichen, die sich darüber freuen, sich den ausländischen Urlaubsort oder die Umgebung des Urlaubshotels schon einmal daheim in Ruhe anschauen zu können.

    • Auch gut: Erneuerbare Energien, ja bitte. Stromtrasse oder Windrad in meiner Nähe, nein danke. Fleisch auf den Teller, ja bitte. Tiere schlachten, nein danke.

      Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass.

    • Den Knaller hat mein Schwager gebracht: Bei Google Streetview gegen die Veröffentlichung des Fotos seines (Miets-)Hauses widersprochen aber dann an Weihnachten ganz stolz allen Verwandten ein Buch schenken, wo ein Fotograf die historischen Häuser seiner Nachbarschaft (inkl. dem Haus, wo er drin wohnt) fotografiert hat.

      • Der Unterschied sollte aber klar sein… oder?

      • Peter Brülls says:

        Wo ist da der Knaller?

        Das eine ist ein geschlossenes Publikum, das andere jedermann.

        Genauso gut könntest Du Dich über Eltern mokieren, die den Verwandten Abzüge der Kinderfotos schicken, aber dagegen sind, dass dritte Fotos ihrer Kinder für alle sichtbar auf Facebook stellen.

    • An dieser Stelle meinen Dank an die Etablierung „es zählt nur meine Meinung Kultur“.
      Ich kann nicht verstehen, warum man nicht respektieren kann, wenn jemand sagt, daß sein Eigentum nicht abgebildet wird. Wenn Du es unbedingt sehen willst, fahr hin, ansonsten erkläre bitte warum Du ein Interesse an,etwas hast, daß weder Dir gehört, nocht öffentliches Eigentum ist. Und es zählt nicht zu sagen, daß die Ablehner Gründe nennen sollen. Beide Seiten sollten es bevor man ablehnt.
      Kleines Beispiel, meine letzte Wohnung hätte ich als Eigentümer erlaubt, mein jetziges Haus, welches in einem Stichweg liegt hingegen nicht, weil es einfach für mich keinen ersichtlichen Grund für ein öffentliches Interesse gibt. Das wäre nurbei potentielen Käufern anderer Häuser gegeben, aber Hand aufs Herz, wer so eine teure Entscheidung anhand von Bildern machen will hat andere Probleme.
      Netterweise hast Du ja einen (auch dirchaus diskussionsfähigen) Grund für Dich genannt. Nur wieviele Hotels sind in Wohngebieten? Aber wie gesagt, die meisten haben keine Gründe. Dein Grund ist in meinen Augen ganz gut, insbesondere weil man auch bei diesem Grund nicht pauschalisiert, reine Wohngebiete brauczen dann nicht aufgenommen zu werden.

      • Sehr gut formuliert! Dem ist nichts hinzuzufügen!

      • Von öffentlichem Grund und Boden aus darf hierzulande jeder Privatmann und jedes Unternehmen fotografieren wie er will und das ist auch gut so. Wenn ich von dem Gehweg vor deinem Haus aus dein Haus fotografieren will, dann muss ich mich dir gegenüber schlicht nicht rechtfertigen, ob du meine Gründe „gut“ findest oder nicht ist irrelevant. So ist das mit Freiheiten, man hat sie, ohne sich Hinz und Kunz gegenüber rechtfertigen zu müssen. Zumindest rein rechtlich. Da ist unser Grundgesetz liberaler aufgestellt als die deutsche Mentalität.

        Google hat nur aus Gründen der Publicity einen Rückzieher gemacht. Nach dem Motto wer nicht will der hat schon gibt’s halt keine kostenlosen Street View Fotos für Jedermann. Google macht trotzdem weiter Aufnahmen für eigene Zwecke. Das ist letztlich also ein sogenannter Pyrrhus-Sieg der „Datenschützer“.

        • Ganz soooo einfach ist das nun auch wieder nicht. Google hat wohl auch aus rechtlichen Gründen einen Rückzieher gemacht. Da war doch was mit der Höhe der Kamera auf den Autos und Hecken… Und das gilt nicht nur für Google.

          PS: Schon paradox, dass ich von öffentlichem Grund aus privates Eigentum (unter Wahrung der Persönlichkeitsrechte) fotografieren darf, ich anders herum aber mit einer Überwachungskamera am privaten Eigentum zu dessen Sicherung keinen öffentlichen Raum ablichten darf, weil ich damit die Persönlichkeitsrechte privater Personen verletze, wenn diese unbekannterweiser durchs Bild latschen.

          • Systematische Videoaufnahmen, gar Tonaufnahmen, sind wieder eine ganz andere Geschichte als einzelne Fotografien, aber das führt hier zu weit.

          • Peter Brülls says:

            „Der Unterschied sollte aber klar sein… oder?”

            SCNR

      • @Fraggle
        „An dieser Stelle meinen Dank an die Etablierung „es zählt nur meine Meinung Kultur“. Ich kann nicht verstehen, warum man nicht respektieren kann, wenn jemand sagt, daß sein Eigentum nicht abgebildet wird.“

        Das gilt aber umgekehrt genauso, auch wenn das gerne vergessen wird. Ich wohne bspw. in einem großen Mehrfamilienhaus, in dem sowohl Eigentümer als auch Mieter wohnen. Das Haus ist verpixelt, weil irgendein Bewohner seinerzeit dagagen war, dass „sein“ Haus im Internet zu sehen ist. Sonst werden für jede Kleinigkeit („soll die Haustür neu gestrichen werden“, „sollen Balkonverkleidungen einheitlich aussehen müssen“, etc) Versammlungen abgehalten und gemeinschaftliche Beschlüsse erwirkt – nur hier nicht, hier reichte eine im wahrsten Sinne des Wortes einstimmige Entscheidung…

  2. Ich wünsche mir sehr und gebe die Hoffnung nicht auf, dass Google Streetview irgendwann deutschlandweit verfügbar sein wird.

  3. So sind sie halt die Deutschen. Bloß keine Häuserfronten ins Netz, aber bei Facebook freiwillig das gesamte Privatleben preisgeben.

  4. Habe gestern (oder wars vorgestern?) eines hinterm Düsseldorfer HBF gesehen. Schade, die Streetview Bilder dort sind veraltet … und ich mache so eine gute Figur auf dem Fahrrad. 😉

  5. Ich find das auch affig, gegen Streetviw sein aber auf Facebook und Whatsapp sich nackt oder halbnackt oder die ganze wohnung zeigen.. Typisch Deutsch…

    • Ach und woher weisst du das? Haben die dir Leute das gesagt und gezeigt? Oder ist das wieder mal nur eine Pauschalisierung? Wahrscheinlich! Mal das Gehirn einschalten bevor man Müll verbreitet!

  6. Schade, dass Google verständlicherweise kein Interesse mehr daran hat, Street View zu aktualisieren. Vielen Dank, liebe deutsche Bedenkenträger! Man hat zumindest mit der 3D-Ansicht in Google Maps eine gewisse Alternative mit aktuellerem Bildmaterial.

  7. Früher wurde nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wurde. Heute wird irgendein Müll zusammen gerührt und dann verbrennen sich die Leute die Mäuler daran…;O)

  8. Geil find ich ja, dass man in Gegenden in denen das 3D-Modell von google Earth sehr detailiert ist gar kein Streetview mehr braucht. Da ist dann auch nix verpixelt, man sieht dann auch nicht mehr nur die Details eines Hauses oder Grundstücks die von der Straße aus sichbar sind, sondern alles.

  9. Geht es hier also nur um Streetview. Hat das endlose Für und Wieder vor Jahren euch nicht gereicht? Wenn es schon nicht ums eigentliche Thema geht, warum dann nicht um Clickbait?

  10. Ich habe kürzlich ein Fahrzeug von TomTom mit Kamera durch die Gegend fahren sehen. Die Kamera benötigt man sicherlich nicht, um das Kartenmaterial zu verbessern. Seltsamerweise redet über die TomTomCars kein Mensch. Bei Google sieht es anders aus.

  11. Interessant ist aber, dass die Institutionen des Staates Aufnahmen der Grundstücke machen können und diese regelmäßig aktualisieren, zwar nur aus der Luft aber dafür gleich mit Flurstücknummern etc, das bringt mir teilweise mehr als die Street View Bilder, wenn ich kriminelle Energie habe. Beispiel dafür ist der bbviewer im Land Brandenburg, den gibt’s natürlich auch in anderen Bundesländern.

  12. sputnik99 says:

    1)
    § 59 UrhG
    Werke an öffentlichen Plätzen
    (1) Zulässig ist, Werke, die sich bleibend an öffentlichen Wegen, Straßen oder Plätzen befinden, mit Mitteln der Malerei oder Graphik, durch Lichtbild oder durch Film zu vervielfältigen, zu verbreiten und öffentlich wiederzugeben. Bei Bauwerken erstrecken sich diese Befugnisse nur auf die äußere Ansicht.

    Allerdings stimmt es, dass man dafür nicht auf eine Leiter steigen darf. Wenn die Kamera auf Augenhöhe ist, wäre das zulässig.

    2) ich bin mir ziemlich sicher, dass Google die Bilder für eine neue Navigation verwenden wird, die hier glaub ich auch schon mal in einem Artikel dargestellt wurde. Ich darf nicht mehr dazu sagen, weil man sich als Beta-Tester zur Verschwiegenheit verpflichtet hat. Liegt aber ziemlich auf der Hand, wozu das verwendet wird.

  13. Ingo Podolak says:

    Ich habe schon damals nicht verstanden was so schlimm daran ist wenn man mein Haus sehen kann.
    Wie schon geschrieben wurde bekommt man auf staatlichen seiten viel mehr Daten zu Grundstücken als das was man bei Google erkennt.
    Auch nutzt der Staat eigene Mittel um illegale Gartenhütten usw aufzuspüren.
    Ich finde StreetView toll um mir vor Reisen mein Ziel anzuschauen oder ähnliches.
    Auch in hinblick auf AR Navigation könnte uns das irgendwann auf die Füße fallen dass wir wegen einigen wenigen so einen Flickenteppich haben.
    Schade das die Deutschen oft noch so Technologie feindlich sind.
    Ich höre viel zu oft: das brauchen wir nicht, das will ich nicht, das ging früher auch ohne….
    Willkommen im 3. Welt Land der Technologie.
    Ist ja alles Neuland…

    • Peter Brülls says:

      Ich habe das auch nicht verstanden, aber ich habe auch nicht verstanden, was daran nun so schlimm ist, wenn man jemand anderes Haus das eben nicht sehen kann. Ist anscheinend ein bißchen so wie weiße Amerikaner , die sich aufregen, weil sie nicht mehr „Nigger“ sagen dürfen.

  14. Andreas_Va says:

    Mein Haus wurde auch aufgenommen. Na und? Wenn Leute vorbeilaufen, können sie das Haus auch sehen. So lange niemand in meine Hofeinfahrt rein kommt, um da von innen AUfnahmen anfertigen zu wollen, ist es mir egal.

    Ich finde solche Aufnahmen haben auch einen Erinnerungswert, da zu einem Zeitpunkt eine Momentaufnahme angefertigt wurde.

    Achja… Gerade durch verpixeln kommt sehr schnell der Streisand-Effekt. 😀

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