Ikea Symfonisk: Zur Hörprobe bei Ikea und Sonos

„Wenn formschönes Design auf satten Klang trifft“ – dann sollen wir zukünftig an Ikea und Sonos denken. Gestern haben die beiden Unternehmen bei einem gemeinsamen Presseevent in München die Symfonisk-Kollektion erstmals auch dem deutschen Publikum vorgeführt. Hierzu hatte das Duo eigens eine Wohnung in der Münchener Innenstadt angemietet und und komplett mit Ikea-Möbeln eingerichtet, um zu zeigen, wie vielfältig die Einsatzmöglichkeiten der ersten beiden Produkte ihrer Zusammenarbeit sind.

Zunächst erläuterten die Vertreter der beiden Unternehmen wie es zu der ungewöhnlichen Partnerschaft gekommen ist. Neben Design, ist Musik ein entscheidender Faktor für das Wohlfühlklima in den eigenen vier Wänden, so war für Ikea sehr früh klar, dass man sich in diese Richtung entwicklen wollte.

Eine Zusammenarbeit mit dem Marktführer für WIFI-Lautsprecher lag somit auf der Hand. Beide Unternehmen betonten mehrfach, dass die Geschäftsbeziehung auf einen längeren Zeitraum angelegt ist und nicht mit den beiden, jetzt vorgestellten Produkten, endet. Es werden weitere Umsetzungen in den kommenden Jahren folgen.

Beide Lautsprecher wurden von Grund auf gemeinsam entwickelt. Bei der Preisgestaltung war man sich schnell einig, dass man die magische Grenze von 100€ unterbieten wollte. Die Entwicklung eines „Lampenlautsprechers“ lag für Ikea und Sonos auf der Hand, da man zu dem Schluss gekommen war, dass in vielen Wohnungen Lampen und Lautsprecher um den häufig knappen Platz konkurrieren.

Sehr eindrucksvoll wurde dieses Szenario im aufgebauten Wohnzimmer demonstriert, hier fungierten zwei Symfonisk-Lampenlautsprecher als Rear-Speaker, welche sehr unauffällig in das Ambiente eingegliedert wurden. Der Sound war sowohl im Kino-, als auch im Musik-Modus sehr gut – meine Ohren brauchen nicht mehr. Wenn man bisher vielleicht Schwierigkeiten hatte Rear-Boxen gut und unauffällig zu platzieren oder sogar Schwierigkeiten hatte diese vom Mitbewohner genehmigt zu bekommen, bieten die beiden Lampen jetzt eine interessante Alternative und die Möglichkeit für einen erneuten Anlauf.

Die zweite aufgebaute Szene war eine (sehr) kleine Küche – und wer kennt das nicht, letztendlich drängeln sich auf einer Party irgendwann immer alle in der Küche. Was liegt da näher, als guten Sound auch in die Küche zu bringen, hier spielt der Regallautsprecher seine Stärken aus, dieser kann nämlich nicht nur stehen, sondern kann mit Hilfe einer Befestigungsplatte auch senkrecht und waagerecht aufgehängt werden. Die Belastbarkeit liegt bei 3 kg, so dass auch noch Gegenstände auf dem Speaker abstellt werden können.

In der Küche wurde uns ein Klangvergleich zum Sonos One vorgeführt – ich konnte hier keine großen Unterschiede feststellen, allenfalls war des Bass der Sonos One eine Idee kräftiger, was allerdings auch dem Setup geschuldet gewesen sein könnte, so stand der One günstig in einer Ecke.

Beide Speaker bieten eine angenehme „Anfassqualität“, wobei man schon merkt, dass die Lampe das hochwertigere Produkt ist. Der Ein- / Aus-Schalter für die Lampe hat einen angenehmen Widerstand und auch die Stoffbespannung macht einen sehr guten Eindruck. Während der Regallautsprecher, alleine durch sein schlichtes Design ein wenig „billig“ daherkommt. Das ist aber überhaupt nicht abwertend gemeint, das Gerät ist halt einfach nur eine rechteckige Kiste, welche sich ohne weiter aufzufallen z.B. in einem Kallax-Regelsystem platzieren lässt. Genau dafür wurde er gebaut.

Kurz noch ein paar Worte zu den den technischen Daten. Beide Lautsprecher sind voll kompatibel zu einem vorhandenen Sonos-System, beide sind AirPlay-2-kompatibel (günstigster Einstieg in AirPlay 2) und jeweils zwei gleiche Speaker können zu einem Stereopaar verbunden werden. Eine Möglichkeit zum Anschluss eines Ethernetkabel bieten ebenfalls beide Systeme. Die Symfonisk-Tischleuchte wird mit einem E14-Leuchtmittel (gerne auch mit „smarten“ Birnen) betrieben und wird 179€ kosten, der Symfonisk Regallautsprecher kostet 99€.

Ab Oktober soll es zudem eine Symfonisk Fernbedienung (Lautstärke/Play/Skip) zum Preis von 14,99€ geben. Diese setzt allerdings einen Ikea Tradfri Hub voraus, kann dann aber auch zur Steuerung anderer Sonos-Speaker verwendet werden. Der Produktsupport wird vom Sonos-Team sichergestellt.

Mit der kommenden Integration in die IKEA Home Smart App eröffnet sich außerdem die Möglichkeit, Szenarien einzustellen, um die Atmosphäre zuhause mit Hilfe sämtlicher smarter Ikea-Produkte wie Leuchtmitteln, Rollos und natürlich den Symfonisk-Produkten jederzeit wie gewünscht anzupassen.

Wer nun auf den Geschmack gekommen ist, dem sei gesagt, dass man Symfonisk nicht vorbestellen kann. Da mit großem Interesse an den Produkten zur Einführung gerechnet wird, müsst ihr Anfang August wahrscheinlich früh in euren örtlichen Ikea aufbrechen, um einen Lautsprecher zu ergattern.

Über unseren Gastautor: Stephan Wilms, hauptberuflich als Zahnarzt im Süden der Republik unterwegs und somit von der Hand in den Mund lebend. Besitzt allerdings gleichzeitig eine hohe Affinität zu allen Dingen, durch die Strom fließt. Sein Fuhrpark besteht aus iOS-Geräten, aber auch ein Surface Book sowie ein Android-Smartphone fehlen nicht.

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18 Kommentare

  1. JohnLamox says:

    Also wenn ich schon sehe wie krumm und schief die Lampe und der Lautsprecher mit dem Stoff/Gewebe bespannt sind, kringeln sich bei mir die Fußnägel. *grusel*

  2. Ich persönlich frage mich, wie der Verbrauch im Standby aussieht. Ich besitze bereits einige Tradfri Lampen + Hub, die quasi permanent Strom saugen, aber das ist noch zu verkraften, weil im untersten Wattbereich. Setze ich jetzt noch 2-3 dieser Lautsprecher oben drauf, wird sich das hoffentlich nicht so stark auf meine Stromrechnung auswirken wie die „normalen“ Sonos (ONE). Die fressen laut unabhänigen Tests ordentlich.

    • Der Verbrauch beträgt laut Datenblatt weniger als 5,5 Watt

    • Hallo Moni , Sonos-Boxen sind nicht nur lautsprecher , sondern auch WLAN-Repeater . man kann mit ihnen ein vom Heim-WLAN unabhängiges Sonos-net aufspannen , das mit Mash-Technologie arbeitet (schon lange bevor das von AVM und anderen fürs Heimnetz entdeckt wurde ( und hat somit ein das eigene WLAN entlastendes eigenes Drahtlos-netz für die musikverbreitung. Das kostet natürlich mehr Strom als „einfache _“ WLAN- oder Bluetooth-Boxen. Finde das mit der Watt-Zählerei eh etwas übertrieben: ich bin noch mit Röhrenradios groß geworden – ne Philetta als Küchenradio die oft auch den ganzen Tag vor sich hin dudelte hatte den mehrfachen Verbrauch eines Sonos One. vom Röhren-TV ganz zu schweigen . Meine erste Stereo-Anlage waren zwei alte Röhrenradios , die ich in meinem internatszimmer als Aktivboxen für meinen Radiorecorder nutzte. Sie waren über den tonabnehmereingang angeschlossen , standen auf meinen Schränken und liefen daher Tag und nacht durch . kosten für material : einige kabel , die Radios hatte ich geschenkt bekommen – ich hatte nen Mördersound , echt Spaß und um Stromverbrauch machten wir uns in diesen glücklichen jahren keinen Kopf … smile

  3. Die Fernbedienung gibt es ab Oktober und wann erscheinen die Lautsprecher?

    • „Da mit großem Interesse an den Produkten zur Einführung gerechnet wird, müsst ihr Anfang August wahrscheinlich früh in euren örtlichen Ikea aufbrechen, um einen Lautsprecher zu ergattern.“

      Anfang August 😉

  4. Klaus Mehdorn Travolta says:

    Interessanter Artikel – auch wenn witzigerweise ‚Zahnarzt & iOS Geräte‘ sofort nach Klischee erfüllt klingt. Daran gemessen sehen die Boxen und deren Bespannung wirklich nicht qualitativ hochwertig aus, man schaue sich mal die Sonos/Ikea-Label an. Aua.

    Noch was sinnvolles: sind die Sonos und/oder Symfonisk Geräte eigentlich grundsätzlich UPnP-fähig?

    • Ja. Ich weiß nur nicht, ob die alle UPnP Quellen annehmen. In den Anleitungen stand mal was von „kompatiblen Quellen“ oder so ähnlich. Müsstest du im Zweifelsfall ausprobieren.
      Mit der Android-App LocalCast kann ich sie beispielsweise ansteuern. Nur halt nicht mit den Vorzügen der Sonos-App.

    • Hallo Klaus , zumindest unter Windows 10 kann ich Musik auf meine Sonos-Speakker über die Kontext-menü-Funktion „Wiedergabe auf Gerät“ direkt an die netzwerkadressen der Sonos-Boxen senden. Mit Airfoil für Win geht aber auch Airplay2 – man bekommt also auch ohne Apple-Rechner den Ton auf die Kisten .

  5. Haben die Lampen noch irgendwas anderes als einen LAN Anschluss? Spdif oder sowas?

  6. Also die Boxen für 99€ find ich aufgrund des Preises sehr interessant. Für Küche und als Rears im 5.1 System vermutlich vollkommen ausreichend. Da brauch ich keinen One.

    • Was die Küche angeht definitiv! Habe schon länger mit einem Sonos One für besagten Raum geliebäugelt, aber wenn die „Sonos-Ikea-Küchen-Lösung“ (fast) genau so klingt, warum nicht?

  7. GooglePayFan says:

    Die Lampe ist mit dem eingebauten Lautsprecher wirklich mal ein interessantes und neues Produkt. Werde ich mir definitiv mal in Live ansehen. Aber sehe ich das richtig, dass kein Mikrofon für Alexa und Co verbaut ist? Schade 🙁

    @caschy
    Irgendwie ist die Auflösung der Bilder wirklich nicht mehr so richtig zeitgemäß. Könnt ihr die nicht zumindest für Desktop-Besucher mal erhöhen?

  8. Ist der Klang der beiden Boxen identisch? Oder hat die (teurere) Lampe einen anderen Lautsprecher verbaut und klingt daher besser?

  9. Kann man die Lampen als normale Bluetooth-Lautsprecher vom Smartphone aus ansteuern, idealerweise über Google Home? Oder braucht man dafür eine Basisstation? Sind die also eigenständig?

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