Humble Bundle: Alle Android-Apps kostenlos ladbar und den Support interessiert es anscheinend nicht

Das Humble Bundle kennen sicherlich alle Leser dieses Blogs. Spiele gegen Spende – ein tolles Prinzip. Kauft man sich Android-Apps, so kann man diese über eine eigene App verwalten, alternativ bekommt jeder Benutzer einen Key zugeschickt, der zusammen mit der Humble Bundle-URL der Zugang zu den APK-Dateien ist.

humble android

Folgendes „Problem“ hat man beim Humble Bundle, auf welches uns Florian Kiersch aufmerksam gemacht hat: all dieses URLs inklusive verschiedener Keys sind via Google durch einen einfachen Suchbegriff auffindbar und so kann jeder, auch Menschen, die nichts beim Humble Bundle gekauft haben, die APKs kostenlos laden – man verzichtet auf DRM, sodass die Apps problemlos installierbar sind. Findige Menschen, die den Suchterm nutzen (wir werden ihn nicht veröffentlichen), schädigen also Entwickler, den Machern des Humble Bundles und vielleicht den Organisationen, den man spenden könnte.

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Ich mache mit diesem Beitrag auf den Zustand aufmerksam, nachdem ich mich mit dem Fund an das Support-Team des Humble Bundles gewandt habe. Anscheinend hat man derzeit kein Interesse, im Falle der Android-Apps tätig zu werden. Hier sieht man einen Unterschied zu Apps, die zum Beispiel über Steam vertrieben werden, da diese Keys nur einmal pro Benutzer funktionieren, während man eine Android-APK quasi unendlich weiter verteilen kann. Dies war die erste Antwort des Supports via Twitter, nachdem ich auf den Umstand hingewiesen habe, dass sich die Schlüssel aus der Google-Suche nutzen lassen, um APKs kostenlos herunterzuladen.

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Hier hakt die Aussage etwas, denn auch Seiten, die geclaimed sind, lassen sich aufrufen, die Android-Apps ohne Probleme laden. Ihnen geht es also nur um die Steam-Keys, auf einen weiteren Hinweis, dass jeder in der Lage ist, kostenlos sämtliche Android-Apps zu laden, kam nur:

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Angeschriebenen Entwicklern ist dieser Umstand übrigens bewusst, sie wissen von vornherein, dass auch in Humble Bundles  oft nicht bezahlt wird, die DRM-freien Geschichten tauchen sofort häufig in Ost-Europa und Asien auf, ferner gibt ein Entwickler zu bedenken, dass Menschen, die „so“ nach Apps in Foren oder via Google suchen, wahrscheinlich eh nicht kaufen würden.

Wie seht ihr das: ist das bei DRM-freien Spielen, die man sowieso irgendwo bekommen würde ok, dass man beim Humble Bundle diese Zugänge ganz einfach via Google Suche auffinden kann, oder sollte man dort Accounts einführen, die das Ganze absichern?

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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37 Kommentare

  1. DancingBallmer says:

    Du findest im Netz dank Suchmaschine wirklich alles, egal ob zuvor mit drm geschützt oder ohne drm. Wer die Spiele partout nicht kaufen will, der findet sicherlich andere Wege der Beschaffung. Die Spiele nun offen herumliegen zu lassen (ohne Login zugänglich) finde ich aber auch nicht toll, denn sie kosten Bandbreite und Serverkosten für den Betreiber. Am eigentlichen Problem Raubkopiererei ändert es aber im Endeffekt auch nichts, hier hilft wirklich nur Aufklärung und Aufzeigen der Vorteile, z.b. das man legal handelt (Stichwort reines Gewissen), die Entwickler fair für ihre Arbeit entlohnt und gleichzeitig bei zukünftigen Projekten unterstützt werden, man einfachen Zugriff auf seine Spiele bekommt (App), später leichter an Updates kommt und bei Problemen den Support in Anspruch nehmen kann. Ist man sich dieser Vorteile bewußt, fragt man sicherlich eher ob man erst mit der Suchmaschine einzeln nach jedem Spiel suchen soll oder im Fall von Humble Bundle nicht doch lieber direkt 1$ bis 5$ bezahlen sollte.

  2. Mal im Ernst, wenn ich eine App haben möchte ohne dafür zu bezahlen, dann muss ich darauf nicht erst auf ein Humble Bundle warten. Die nötigen Apk’s gibt es überall in den dunklen Seiten des Netzes. Teilweise, wenn ich für Reviews oder Tests nach einer bestimmten App google, dann werden mir die diversen Tauschbörsen ganz oben angezeigt. Also ich würde mir hier auch die Kosten und Mühen sparen irgendwelche Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen.

  3. Das war mir bereits 2011 aufgefallen und ich hatte dem Support ebenfalls eine E-Mail inkl. Google-Suchanfrage geschickt. Die URLs zu den Downloads erscheint in Google, weil einige Leute entweder freiwillig oder unbewusst den Link teilen. Also beispielsweise Bookmarkdienste nutzen und ihre Einstellungen auf öffentlich gesetzt haben. In meinem Fall wurden die entsprechenden Käufer per E-Mail darüber informiert, das sich ihr Key geändert hat und sie diesen Key nicht mehr öffentlich machen sollten.

    Das Problem betrifft aber doch auch die anderen Bundles, die (zumindest bis vor Kurzem) noch optional bei Steam aktivierbar, aber zusätzlich über die Humble Bundle Server heruntergeladen werden konnten, oder?

  4. Humble Bundle und die damit verbundenen Projekte sind es wert, unterstützt zu werden. Und jeder kann ja so viel oder wenig zahlen wie er will. Wer da noch Raubkopien sucht, nur um ein paar lausige Cent zu knausern, verhält sich meiner Meinung nach asozial und hat auch kein Smartphone verdient.

  5. Eure Argumentation finde ich interessant – Amazon verkauft DRM-freie MP3s und Musik bekommt man sowieso überall im Internet. Deswegen ist es völlig unnötig die Musik bei Amazon zu schützen, lieber sollten sie die ungeschützt auf ihre Server legen, damit man bei geschickter Suche für umme bei Amazon runterladen kann?

  6. Ich finde es schon… „ungeschickt“, dass die Links so offen sind. Es ist zwar nicht alles ein Vergleich was hinkt, aber ich gehe jetzt fest davon aus, dass diejenigen die meinen „schützen lohnt eh nicht“ & „die Leute finden das auch woanders“ auch Ihre Wohnungen & Autos nicht abschließen, weil alle die wirklich dran wollen ja eh mit vergleichbarem Aufwand die Fenster einschlagen würden?!

  7. Das Problem, das einige hier entweder nicht sehen, oder nicht verstehen, ist weniger die Piraterie selbst, sondern wie hier mit einem offensichtlich technischen Fehler umgegangen wird.

    Es geht doch um Folgendes: sicher kann man sich die Spiele auch von irgendeiner Warez-Seite oder über einen Suchmaschinenlink zu einem Filehoster herunterladen. Die Glücklichen, die das machen, werden dann als Dank auch in 80% der Fälle zusätzlich noch einen Trojaner gratis dazu bekommen.

    Hier geht es aber um quasi offizielle Downloads von einer vertrauenswürdigen Seite. Noch dazu sind die jeweiligen Keys eigentlich geclaimed, also einem Account zugeordnet und das sollte normalerweise auch auf der mobilen Seite geprüft werden, so wie es auf der Desktop-Seite ebenfalls der Fall ist.

    Mir würde jedenfalls kein technischer Grund einfallen, wieso man zwischen den beiden Seiten einen Unterschied machen.

    Ich weis auch nicht, weshalb manche eine Accountbindung der Download-Links als DRM verstehen. Die Spiele selbst lassen sich alle ohne irgendwelche Bindung oder Zwänge installieren. Über den Account wird lediglich sichergestellt, dass auch nur die Leute Downloaden, die auch etwas beigetragen haben. Das hat nichts mit Gängelung ala DRM zu tun. Es steht auch jedem frei, danach Sicherheitskopien zu erstellen, so das man die Seite theoretisch nie wieder aufrufen müsste.

    Was ich aber nicht verstehe, ist wie man bei Humble Bundle damit umgeht. Ich finde HB ist es zumindest den Entwicklern, die sich bereiterklären, ihre Spiele auf diesem Wege anzubieten, schuldig, die Downloads in einem angemessenen Umfang abzusichern.
    Es lässt ja auch keiner seine Wohnungstür offen stehen, so unter dem Motto, ein Einbrecher, der tatsächlich in meine Wohnung rein will, der wird es auch schaffen, also sperr ich gleich einfach gar nicht ab.

    Ich sehe im Übrigen auch keinen großartigen Unterschied zwischen dem materiellen Wert eines Steam-Keys und eines Humble Bundle Links/Keys. Ich kann auch die Download-Links für ein oder zwei Euro auf ebay verticken. Die sehen offiziell aus und funktionieren einfach und keinem Nutzer würde je auffallen, dass neben ihm noch hundert andere Nutzer über den gleichen Link downloaden.

    Den Schaden trägt nachher HB in Puncto Ansehen bei den Entwicklern und das DRM-freie Modell im Allgemeinen, da sich damit das Image verfestigt, dass es der Himmel für Piraterie wäre.

  8. Mag sein, das ich da völlig auf dem Schlauch stehe, aber wäre es nicht am einfachsten, indem diese Seiten von Goolge nicht mehr durchsucht würden?! In einem Blog habe ich doch auch die Möglichkeit Crawler und Suchmaschinen auszusperren. Warum nicht auch bei den Downloadlinks?!
    Klar kann dann nach wie vor munter (fehlendem DRM sei Dank)in Börsen nach Herzenslust getauscht werden, aber zumindest der Weg über Google wäre damit erledigt.

  9. Solche DL Links werden von den Humble Bundles via robots.txt von Suchmaschinen ferngehalten. (Siehe: https://www.humblebundle.com/robots.txt)

    Dies ist der offizielle Weg. Wie soll es HumbleBunde sonst anders machen? Eine andere möglichkeit gibt es ja nicht. Ausser man verlangt eine Registrierung, doch genau dies will man nicht.

    So gesehen sehe ich kein Problem.

  10. Georg,

    beide Deine Vergleiche sind absurd.

    a) Es geht hier nicht um den einen Cent, den man womoeglich sparen koennte. Bitte nochmal nachdenken.

    b) Die wenigsten Leser und potentiell Interessierten Menschen wussten von dem HumbleBundle „exploit“, bevor es in den Medien breitgetreten wurde. Dieser blog hat sich mti diesem Artikel daran aktiv beteiligt, ohne auch nur entfernt einen konstruktiven Ansatz zu verfolgen. Da draengt sich schon irgendwie der Eindruck auf, dass jemand, der andere im Unrecht sieht, seinem Ego froenen wollte.

    Das grundsaetzliche Problem bei Humble Bundle ist doch, dass man alles, was dort nicht ueber Steam laeuft, sowieso prinzipiell unter dem Verdacht steht, illegal vom (rechtlich vollkommen legitimen) ‚Kunden‘ beschafft worden zu sein. Ohne irgendeine Form von DRM werden wir weniger und weniger auskommen in der heutigen und zukuenftigen Welt. Ich habe einmal bei einem Android Bundle zugeschlagen und habe die Spiele bei mit auf der Platte rumliegen. Aber ob ich die nun kaeuflich erworben habe, „geliehen“ bekommen habe oder mir eindeutig illegal besorgt habe, das weiss nur ich (bin gespannt wie die Gerichte urteilen werden, denn selbst eine Humble Bundle Quittung ist nicht mehr als nur ein Indiz).

    PS: Ich lese diesen Blog, weil es hier auch „praktische“ Tech/Gadget News gibt, die ich bei Engadget und Konsorten nicht bekomme. Ich bin froh und sogar dankbar, dass diese Nische, die eigentlich gar keine ist, von diesem Blog abgedeckt wird. Allerdings wuerde ich mich noch mehr freuen, wenn die eigene Meinung der Autoren weniger im Mittelpunkt stehen wuerde – insbesondere, wenn sie Technik- und/oder Medienaffinitaet vermissen laesst oder, wie in diesem Fall, (politisch) nicht durchdacht ist. Andererseits ist mir aber natuerlich dennoch bewusst, dass es eben doch auf Besucherzahlen ankommt (auch wenn, wie erst gestern geschrieben, dies anscheinend ein untergeordnetes Ziel fuer diesen Blog ist).

  11. @Michael: Nicht konstruktiv? Wir sind mit dem Fehler vor Veröffentlichung an die Macher, ja sogar Entwickler von Spielen gegangen…..

  12. DancingBallmer says:

    Von Schaden zu reden ist hier mehr als relativ. Ohne die Bundles würden einige dieser Spiele niemals solch eine Aufmerksamkeit bekommen und dementsprechend auch in der Form raubkopiert werden.

    Ja, Humble Bundle sollte aus Sicherheitsgründen ihre Server und Downloads besser sichern, aber enttäuschte Entwickler oder einen großen Imageschaden für HB sehe ich hier wirklich nicht. Es wirkt vielleicht unprofissionel und unnötig, ist aber auch kein Weltuntergang. Unterm Strich generieren die Entwickler dank der breiten Masse für ihr Spiel durch eine Bundle-Beteiligung einen deutlich höheren Umsatz und Gewinn als ohne, und das innerhalb von nur zwei Wochen. Raubkopien sind natürlich immer unerwünscht, aber seitens der Entwickler hier auch einkalkuliert. Große Auswirkung auf entgangene Verkäufe dürfte diese Lücke jedenfalls nicht haben, jedenfalls nicht wenn sich die Bundles weiterhin so gut verkaufen.

    @ Michael
    DRM ist hier aber nicht die Lösung. Du bekommst ohne Probleme alle Spiele aus dem Netz raubkopiert. Mit entferntem Kopierschutz sogar noch in besserer Qualität.

  13. Ich habe bereits über 10 Bundles gekauft und eigentlich nur ein oder zwei der Spiele wirklich installiert und angespielt. Es ging mir um die Unterstützung der Idee!

    Das Problem der „Softwarepiraten“ ist eher, daß die Links (wenn sie dann in „Ost-Europa und Asien“ auftauchen) nicht erkennbar vom Bundle kommen. Wenn die Downloader wüßten, daß sie auch ein soziales und ehrliches Projekt unterstützen könnten, würden sie das auch tun.

    Das ist (Achtung – vergleichende Argumentation!) wie beim Bediungungslosen Grundeinkommen: Es wird immer einen Prozentsatz von Menschen geben, die ein solches System ausnutzen (also nur 1 Cent zahlen oder den Sozialstaat überbeanspruchen) – aber eben nie alle (und eigentlich auch nie die Mehrheit). Weil wir (allen Unkenrufen zu trotz) nach wie vor moralische Wesen sind! Keiner, der nicht Not (= Hunger, Perspektivenlosiskeit etc.) leidet, wird aktiv einem Mitmenschen (= Programmierer, Bauern, …) schaden.

    Dieser Effekt gehört zur Idee der Freiheit und ist auch völlig in Ordnung (und bei derartigen Projekten mit einberechnet)!

    Wichtig ist also nur die Transparenz. Die ist beim HumbleBundle durch den selbstbestimmten Preis und die selbst betimmte Verteilung des Geldes schon recht gut gegeben (man sieht lediglich nie ein Abrechung und muß dieser vertrauen).

    Das HumbleBundle zeigt mit seinem stetigen Erfolg (und auch seiner „Wirtschaftlichkeit“), daß der Mensch EBEN NICHT Wolf ist ;-)!

  14. Hätte es nicht gereicht Suchmaschinen-Bots von der Download Seite auszusperren??

  15. Hab das Bundle gekauft 🙂
    Allerdings würden.mich die Androidspiele der älteren Bundles interessieren, da ich die meisten verpasst habe

  16. napfekarl says:

    Das zeigt mal wieder, dass es einfach zu viele miese Menschen gibt und dass es dadurch unumgänglich ist, Schutz- und Kontroll-Mechanismen einzusetzen. Das gilt (leider) für alle Lebensbereiche.

    • @napfekarl: Eben nicht! Gerade die Tatsache, daß so viele Menschen das Bundle kaufen (das HumbleBundle ist als Projekt ja keine unwirtschaftliche Eintagsfliege), obwohl sie es kostenlos bekommen könnten zeigt doch, daß es eben genügend „unmiese“ Menschen gibt!
      Ohne genauere Zahlen, wie viele Menschen diese Download-Möglichkeiten überhaupt effektiv nutzen (und wieviele davon gar nicht wissen, daß sie das ganze zu einem fairen Preis in einem transparentem Prozess kaufen könnten), sind solche Aussagen wie die Deinen populistisch und sinnfrei.

      PS: Um dem „Amateur“-Argument vorzubeugen: HumbleBundle-Käufer gehören ziemlich sicher zur netzaffinen Klientel, welche auch weiß, wie man Software raubkopiert. Sonst würden sie solche Projekte gar nicht finden!

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