Huawei P10 und P10 Plus vorgestellt: Bunte Smartphones mit monochromer Porträt-Fotografie
Es ist so weit, Huawei hat seinen Nachfolger des P9 zum Mobile World Congress in Barcelona vorgestellt. Genauer gesagt sind es zwei Nachfolger, denn es gibt ein P10 und ein P10 Plus. Die Geräte unterscheiden sich nicht nur in der Größe, sondern auch technisch, allerdings im Wesentlichen nur im Detail. Großen Wert legt Huawei erneut auf die Dual-Kamera. Diese hat diesmal ganz den Nutzer selbst im Fokus, er soll mit seinen Bildern aus der Masse herausstechen. Was eignet sich da besser als eine Kamera, die auf Porträt-Fotografie spezialisiert ist und auch noch in Zusammenarbeit mit Leica entstand.
Zur Kamera kommen wir aber später. Fangen wir bei den Geräten an sich an. Das Huawei P10 ist mit einem 5,1 Zoll FullHD-Display ausgestattet. Das Gerät liegt super in der Hand und wirkt auch nicht wie ein 5,1 Zoll-Smartphone. Für Nutzer, die kleinere Geräte bevorzugen, könnte dies vorteilhaft sein. Das Huawei P10 Plus kommt mit einem 5,5 Zoll WQHD-Display, ist also nicht nur größer, sondern bietet auch eine höhere Auflösung.
Ausgestattet sind beide Geräte zudem mit dem Kirin 960 SoC, der einen 2,4 GHz Octa-Core-Prozessor und eine Mali G-71 GPU beherbergt. CPU und Speicher werden dabei durch Machine Learning (findet direkt auf dem Gerät statt) so angepasst, dass die Nutzung auch auf Dauer nicht langsamer wird. Kennt man ja von Android-Geräten.
USB-C ist in beiden Geräten anzutreffen, allerdings nur nach USB 2.0-Standard. Sollte aber in der Regel nicht weiter stören, normalerweise wird der Anschluss zum Aufladen verwendet. Hier kommt Huawei Super Charge ins Spiel, eine Schnelllademethode, die die Temperatur niedrig und die Ladegeschwindigkeit hoch hält. In 90 Minuten lässt sich er Akku so komplett füllen.
Der Akku soll in beiden Geräten überdurchschnittlich lange durchhalten. 3200 mAh sorgen im 5,1 Zoll P10 für die Stromversorgung, im 5,5 Zoll P10 Plus sind es 3750 mAh. In beiden Fällen reicht der Akku selbst bei starker Nutzung mehr als einen Tag, bei normaler Nutzung sollen sogar knapp zwei Tage Laufzeit möglich sein.
NFC, WLAN ac und Bluetooth 4.2 sind ebenfalls an Bord. HiGeo soll unterdessen für eine bessere Positionsbestimmung sorgen, sodass man bei der Navigation zum Beispiel nicht mehr vom Weg abdriftet. An einer neuen Position befindet sich unterdessen der Fingerabdruckscanner.
Der ist nämlich nach vorne gewandert, sorgt aber nicht nur für die Entsperrung des Smartphones, sondern dient auch als Homebutton. Auf Wunsch lässt sich der Button sogar mit Gesten bedienen. Dann wiederum kann man die Sofkeys ausblenden lassen, sorgt für eine noch cleanere Ansicht. Als Fingerabdruckscanner funktioniert der Button natürlich ebenfalls sehr gut, Huawei hatte schon immer mit die schnellsten Scanner auf dem Markt. Der Scanner ist unter Glas, es ist auch kein Button, der sich wirklich drücken lässt.
Kommen wir nun aber zu den Kameras, den Schwerpunkt der P-Serie. 20 + 12 Megapixel gibt es auf der Rückseite. Der Monochrom-Sensor liefert dabei 20 Megapixel für die Details, während der 12 Megapixel-Sensor für die Farbinformationen auf einem Bild sorgt.
Im P10 gibt es im Prinzip den gleichen Kamera-Aufbau wie beim Mate 9. Leica Summarit Linsen (wie beim P9) mit einer Blende von f/2.2 werden hier eingesetzt. Beim P10 Plus gibt es hingegen Summilux-Linsen mit einer f/1.8 Blende. Fokus wird bei diesem Modell, wie eingangs bereits erwähnt, auf die Porträt-Fotografie gelegt. Diese ist nicht nur mit dem typischen Bokeh-Effekt möglich, sondern auch als Monochrom-Aufnahme.
Der Porträt-Modus ist auch ganz gut gelungen, davon konnte ich mich persönlich bereits überzeugen. Generell ist die Kamera des P10 (und auch des P10 Plus) sehr stark und muss sich weder hinter einem Galaxy S7, einem iPhone 7 oder einem anderen Gerät verstecken.
Neben dem Porträt-Modus gibt es auch einen 2x-Hybrid-Zoom, er ermöglicht verlustfreies Zoomen, das Ergebnis sind 12 Megapixel-Bilder. Da auch eine optische Bildstabilisierung (OIS) zum Einsatz kommt, werden Wackelt beim Zoomen automatisch minimiert. Auch eine Refocus-Option gibt es wieder und natürlich diverse Software-Spielereien zur Verbesserung der Aufnahmen.
Wem zwei Leica-Kameras auf der Rückseite nicht genug sind, der sollte einen Blick auf die Vorderseite werfen, dort findet man erstmals ebenfalls eine Leica-Cam vor. Im P10 kommt sie mit Fixfokus, das P10 Plus bietet auch auf der Vorderseite Autofokus. 8 Megapixel löst die Frontkamera auf, der neue Sensor soll zweimal hellere Bilder erlauben. Adaptive Selfie sorgt für eine automatische Erkennung, ob eine oder mehrere Personen auf ein Selfie sollen und zoomt die Objekte quasi immer bildschirmfüllend heran.
Das Design der Geräte kann man durchaus als für Huawei neu bezeichnen. Nicht nur wandert der Fingerabdruckscanner nach vorne, auch die Gehäuseform ist „neu“. Runder nämlich, dadurch super in der Hand liegend (ja, das P10 sieht nicht nur aus wie ein iPhone, es fühlt sich auch so an, und das ist durchaus positiv gemeint). Und mit verschiedenen Oberflächen ist das Huawei P10 ausgestattet.
Die beiden Geräte kommen in unterschiedlichen Farben-, Oberflächen- und Ausstattungsvarianten. Für verschiedene Länder. In Deutschland wird der Kunde eine relativ überschaubare Auswahl haben, was vielleicht auch ganz gut so ist. In Sachen Ausstattung gibt es in Deutschland das P10 mit 4 GB RAM und 64 GB Speicher. Das P10 Plus wird in Deutschland mit 6 GB RAM und 128 GB Speicher verfügbar sein.
Und hier als Roundup noch einmal die technischen Spezifikationen der Geräte:
Display: | P10: 5,1 Zoll FullHD, P10 Plus: 5,5 Zoll WQHD |
Abmessungen und Gewicht: | P10: 69,3 x 145,3 x 6,98 mm, 145 Gramm, P10 Plus: 74,2 x 153,5 x 6,98 mm, 165 Gramm |
Speicher: | P10: 64 GB (Deutschland), P10 Plus: 128 GB (Deutschland) |
Prozessor: | HiSilicon Kirin 960, Octa-Core (4x 2,4 GHz A73 + 4x 1,8 GHz A53), Mali G-71 GPU |
Arbeitsspeicher: | P10: 4 GB, P10 Plus: 6 GB |
Kamera: | 20 Megapixel (monochrom) + 12 Megapixel (RGB) Dual-Kamera, P10: f/2.2 Leica Summarit, P10 Plus: f/1.8 Leica Summilux |
Videoaufnahme: | 4K-Videoaufnahme |
Front-Kamera: | 8 Megapixel, f/1.9, Leica, P10: Fix-Fokus, P10 Plus: Auto-Fokus |
Akku: | P10: 3.200 mAh, P10 Plus: 3.750 mAh |
Betriebssystem: | Android 7.0 Nougat, EMUI 5.1 |
Weiteres: | WLAN ac, microSD-Slot, NFC, Bluetooth 4.2 |
Android 7.0 Nougat kommt ebenso zum Einsatz wie EMUI 5.1. EMUI 5.1 geht auch noch einmal das Thema Fotografie an. In der Galerie gibt es nun ein Highlight-Feature, das automatisch Videos zu bestimmten tagen oder Situationen erstellt. Die können dann natürlich auch geteilt werden, eine nette Funktion, die man ja auch von Google Fotos oder anderen kennt.
Das Beste ist aber, dass ich Euch bereits einen ersten Eindruck der beiden Smartphones hier lassen kann, ich konnte diese nämlich vorab schon einmal befummeln. Das waren zwar noch keine finalen Geräte, aber schon ausreichend, um einen Eindruck zu bekommen. Die Cam funktioniert super und die Geräte fassen sich für ihre Größe echt super an.
Man muss vielleicht auch weg von den Gedanken, dass Huawei Smartphones für die Nerds baut, die stets ein pures Android wünschen und in den Geräten mehr Bastelgegenstände sehen. Es soll Masse angesprochen werden, Huaweis größte Konkurrenz sind nun einmal Samsung und Apple. Und hinter diesen muss sich Huawei mit dem P10 und P10 Plus nun wahrlich nicht verstecken. Super schöne Geräte, die auch noch etwas können. Ich denke, damit ist Huawei sehr gut für das noch junge Smartphonejahr positioniert.
Folgende Farbvarianten des P10 werden in Deutschland ab Mitte März für 599 Euro verfügbar sein:
Graphite Black, Mystic Silver, Dazzling Blue und Prestige Gold
Folgende Farbvarianten des P10 Plus werden in Deutschland ab Anfang April für 749 Euro verfügbar sein:
Graphite Black, Mystic Silver, Dazzling Gold, Dazzling Blue und Greenery
Was sagt Ihr zum P10 und P10 Plus?
:O Mag ich wohl leiden
Vorderseite erinner mich stark an das Oneplus 3 😀
Die Präsentation ist allerdings komplett unterirdisch. Ein Asiate, der nur gebrochen Englisch spricht und komplett langweilig und stotterhaft vorträgt. Meine Güte, wie kann man sich so am Markt präsentieren?
Stark Huawei!Persönlicher Favorit: P10 Plus.
Ganz schön teuer. Das gibts bei Oneplus schon seit 9 Monaten für 399
Anderswo gelesen… USB-C Anschluss nur mit USB-2 Highspeed. Kann ich nicht verstehen so was. Ansonsten ein TOP Smartphone.
Schöne Weiterentwicklung des P9, allerdings kein Grund für ein Upgrade, die Veränderungen werden von Jahr zu Jahr geringer, meiner Meinung nach. Wird trotzdem sicherlich seine Abnehmer finden.
Solche Preise schocken offensichtlich kaum noch…
„Das gibts bei Oneplus schon seit 9 Monaten für 399“
Die Akmeraleistung eben nicht. Die ist bei One Plus eher unterdurchschnittlich.
Kann mir mal jemand erklären, wie man das Gerät bedienen soll, wenn die Softkeys ausgeblendet werden? Danke
Hätte Huawei nich so ne beschissene eigene UI wie Samsung ohne Multiuser würde ichs ja gut finden…
Gäbe es Custom-ROMs Werke lingae…aber bei dem Prozessor eher unwahrscheinlich.
@thoseliving: Wahrscheinlich kapazitive Tasten links und rechts vom Homebutton, die bei Benutzung aufleuchten? Zumindest bei Samsung ist das so optimal gelöst.
Schön das man sich weiterhin auf die Fotografie konzentriert.
Aber es ist immer noch nicht möglich die RAW Files auf die SD Karte zu speichern. Macht den Speicherplatz schnell zu nichte
Wundervolles Gerät, insbesondere der microSD-Einschub gefällt mir sehr!
Wozu braucht man eigentlich in Zeiten, in denen die meisten Kindergarten-User bei Snapchat solche Effekte wie „Toastbrot“ auf Portraits anwenden, überhaupt eine vermeintliche Leica-Bildqualität? Für den heutigen inflationären Knipswahnsinn benötigt man doch nicht mehr als ein 5 MP CCD-Bild. Für das 5 sekündige „Hahaha, guck mal“ reicht das doch allemal.
Also erstmal ist dein Beitrag toll geschrieben. Huawei ist schon seit 2 Jahren aufstrebend und an den Geräten ist auch kaum was zu bemängeln wenn man nicht die billig Teile kauft. Das Huawei hier mit Leica einem deutschen Hersteller zusammen arbeitet ist begrüßenswert und Leica hat Ahnung von Fotografie. Da hat sich Huawei schon was gutes an Land gezogen, zumal es bei Smartphones nur noch ums Fotografieren geht. Denn mal ehrlich der Rest der Hardware ist schon lange genug. Was mich wirklich stört ist das Design, es ist schön keine Frage. Doch es ist kopiert vom Iphone. Warum? Denn damit geht es nach hinten los. Ja es ist durch die Cams noch besser als Iphone aber halt fast gleich. Das brauch keiner. Die Hardware reicht, denn keiner brauch 8 Gig RAM ala Oneplus 5, es muss nur sanft laufen ala Iphone. Vom Preis ich wirklich geschockt und weiß nicht wo es hinführen so aber das gucken sie sich alle vom Iphone ab, gibt wohl immer welche die soviel dafür bezahlen wollen. Bei dem Preis wechselt zum Beispiel kein Iphone User da er Huawei nicht kennt. Anders „war“ es bei Oneplus man muss aber auch erst die Preise des neuen abwarten. Für mein Geschmack ist alles ab 500€ zuviel. Ja man kann noch sagen legen wir 100 drauf für „perfekten“ Support, doch da hört es bei vielen Herstellern z. B. Oneplus dann auch schon auf.
Gibt es das Teil überhaupt mit Dual SIM?
Mal auf Deliberation zurück zu kommen, es ist mir auch sehr stark aufgefallen das man für die jungen Käufer keine dicke Cam brauch. Ich sag jedesmal zu meiner Tochter die mein altes Oneplus One hat, „die Fotos sehen gruselig aus. Ich hatte damit bessere Fotos gemacht, ist das Teil kaputt?“ „Nein Papa da ist ein Filter drauf, toll oder? “ Na ich weiß ja nicht jeder will rauschen raus haben und die jugend von heute macht soetwas. Aber ich denke das sind auch nicht die Käufer, denn sie hätte keine 700€ übrig wenn sie sich 1 Woche später mit dem Handy in der Popotasche irgendwo hinsetzt und das Display ein Riss hat. Angesprochen sind ganz andere aber irgendwo hört der Preis auf. Ich sehe es so, früher hatte ich Telefon und Kamera dabei, das möchte ich heute möglichst klein alles in einem mit dabei haben. Frage ist nur wo bleiben unsere super Fotos? In der digitalen Welt? Auch wenn es billig ist druckt jeder aus und macht Fotoalben?
Ja, jeder macht überall Fotos. Insgesamt so viele, dass man sich unwillkürlich fragt, wer die alle anschauen kann bzw. will. Digitale Fotos sind die Spitze einer Entwicklung, die wir noch aus Dia-Zeiten kennen. Wer schauder nicht innerlich, wenn man an die endlos scheinenden Diakästen denkt, die der Kumpel, Kollege, Vater o.ä. unaufhörlich in den Projektor steckte. Und heute? Heute sind es noch mehr Bilder – braucht kein Mensch.
Bezüglich des Preises stimme ich Dir nur bedingt zu. Während ich mir für gewöhnlich noch lange Zeit Gedanken darüber mache, ob ich das neue Flagship-Phone wirklich benötige („ist schon viel Geld“), rennen überall die Teenies bereits damit herum. Der Preis scheint irgendwie keine Rolle mehr zu spielen.