Home-Office liegt auch nach der Pandemie weiterhin im Trend

In der Corona-Krise sind auch viele Menschen erstmals ins Home-Office gegangen, die damit zuvor keine Erfahrungen sammeln konnten. Auch für viele Unternehmen war das Thema neu. Doch offenbar funktioniert das Prinzip weiterhin gut. So ist die Quote offenbar recht stabil geblieben, wie Zahlen des Statistischen Bundesamts belegen (via Tagesschau).

Immer noch arbeiteten demnach 2022 rund 24,2 % aller Erwerbstätigen in Deutschland zumindest gelegentlich im Home-Office. 2021 waren es 24,9 %, sodass sich wenig verändert hat. 2019, also vor der Corona-Krise, waren es nur 12,8 %. Allerdings ist die Zahl derjenigen deutlich zurückgegangen, die wirklich jeden Tag zu Hause arbeiten. 2021 waren es 10,1 %, aber 2022 nur noch 7,4 % aller Erwerbstätigen.

Freilich hängt die Home-Office-Nutzung auch stark von der Branche ab. Es dürfte wenig überraschen, dass gerade im Bereich der IT-Dienstleistungen ein besonders hoher Anteil der Mitarbeiter mindestens gelegentlich zu Hause arbeitet – 76 %. In Verwaltung und Führung sind es generell 73 %. Auch bei Versicherungen, Rückversicherungen und Pensionskassen ist der Anteil mit 70,4 % hoch. Selten ist Home-Office hingegen etwa im Gesundheitswesen (6,6 %), des Bau- und Ausbaugewerbe (7,8 %) oder Einzelhandel (8,3 %).

Auch das ist alles nachvollziehbar, schließlich bietet nicht jede Arbeit gleichermaßen Chancen, sie von zu Hause aus zu erledigen. Im Vergleich liegt Deutschland in der EU mit seiner Home-Office-Quote über dem Durchschnitt von 22,6 %. Noch weiter vorne sind Finnland (40,6 %), Schweden (45 %) und die Niederlande (53,2 %). Die wenigsten Beschäftigten arbeiten in der EU in Rumänien und Bulgarien von zu Hause aus – dort sind es jeweils nur recht magere 4 %.

Die Arbeit im Home-Office hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Es fehlt der direkte Austausch mit Kollegen und die Trennung von Arbeit und Privatem kann schwerer fallen. Dafür entfallen Arbeitswege und viele können sich sicher daheim im Arbeitszimmer besser konzentrieren als zusammengepfercht im Großraumbüro. Wie geht es euch denn? Arbeitet ihr auch mal von zu Hause aus und wo werkelt ihr generell lieber?

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41 Kommentare

  1. softwareentwickler says:

    Ich kenne ausschließlich Büro nur aus meinem dualen Studium. Seitdem ich damit fertig bin, arbeite ich aber fast 100% aus dem Homeoffice und kann es mir auch gar nicht mehr anders vorstellen. Dass der direkte Austausch mit den Kollegen fehlt, kann ich nicht bestätigen, ich empfinde es eher als Gegenteil, per Teams kann man mal schnell eine Nachricht schreiben oder anrufen. Außerdem bin ich durch Homeoffice auch viel flexibler, einfach mal von einem anderen Ort aus, beispielsweise bei meiner Familie zu arbeiten. Und die Wege… Ich könnte mir nicht vorstellen, meinem Arbeitsweg von ca. 1 Stunde je Richtung jeden Tag zu fahren. Einmal pro Monat ist ok, aber das reicht mir dann auch. Nie wieder ohne Homeoffice!

    • Ja, wenn ich mal ins Büro fahre, kommt es mir geradezu absurd vor, dass man früher jeden Tag diese Strecke gefahren ist, nur um zu versuchen, sich im Großraumbüro zwischen zwei laut telefonierenden Kollegen irgendwie zu konzentrieren oder im eigenen Meeting etwas zu verstehen…

  2. Homeoffice ist, wenn es gut gemacht und von der Firma unterstützt wird, eine gute Sache und ressourcenschonend. Man muss für dieselben Arbeiten nicht ins Büro und spart viel Zeit und Stress.

  3. apfelfred says:

    Während der Pandemie hat mein Arbeitgeber seine Meinung komplett geändert und uns kurzfristig sogar komplett ins Home-Office geschickt. Nun arbeite ich im Wechsel 2 Tage von zu Hause und die restlichen 3 Wochentage bin ich im Büro. Dies empfinde ich als beste Lösung und würde nie wieder zu einem Arbeitgeber wechseln, der kein Home-Office anbietet. Weil, klar sollte jedem AG sein, im Home-Office ist ein AN einfach produktiver!

  4. Seit Beginn Corona durften wir ins Home Office. Und dabei sind wir auch geblieben. Theoretisch sind 100% möglich, wer ins Büro mag darf dies aber auch gerne machen.
    Ganz ehrlich, wenn sie angefangen hätten wieder auf volle Präsenz umzustellen hätte ich mir eine andere Stelle gesucht. Und viele Kollegen haben ähnliche Äußerungen getätigt. Das hat dann wohl auch die Umfrage zum Home Office ergeben 🙂
    Ich denke und hoffe das Home Office ist gekommen um zu bleiben.

  5. Christian says:

    In unserem Unternehmen (IT-Dienstleistungen) hat man sich auf 2 Tage Homeoffice und 3 Tage Präsenz verständigt.
    Da ich pro einfache Fahrt ins Büro 50km fahre, habe ich eine private Einigung mit dem GF gefunden, die besagt 1 Tag Präsenz und 4 Tage Homeoffice.
    Generell könnte ich mir kaum noch vorstellen, regelmäßig vor Ort im Büro zu arbeiten. Wenn ich etwas von Kollegen wissen möchte, quatschen wir via Teams und da würde ich auch nicht vor Ort duch das komplette Gebäude rennen um etwas zu besprechen. Überhaupt rufen die Kollegen lieber einfach an, als ins Büro nebenan zu laufen.
    Sicher ist der direkt Austausch auch mal ganz schön, aber für mich wird das etwas überbewertet. Ich persönlich arbeite von zu Hause aus deutlich effektiver, aber auch deutlich mehr. Das finde ich allerdings auch überhaupt nicht schlimm, da ich im Homeoffice ca. 2 Stunden Fahrzeit pro Tag spare.
    Dazu werde ich nicht permanent abgelenkt durch laut telefonierende Kollegen, quatschende Kollegen und permanente Fragen durch das komplette Büro.
    Alles in allem, gehört das mittlerweile zum Standard (je nach Branche natürlich) und ist für mich nicht mehr wegzudenken.

  6. Peter Pantone says:

    Homeoffice ist zweifellos praktisch und eignet sich für gewisse Tätigkeiten. Ich ziehe es aber meist dennoch vor, schlicht ins Büro zu fahren. Während der Pandemie hatte ich viele Tage Homeoffice. Mir war’s schlicht zu langweilig. Man bekommt keinen Input von wirklichen, lebenden Menschen. Mag anders sein, wenn man mit irgendwem zusammen wohnt oder Kinder hat.

    • Geht mir genauso, und gefühlt bin ich im Büro produktiver
      Dennoch würde ich alles etwas flexibler handhaben wollen
      Also anstatt pro Woche 2 Tage HO lieber ~10 Tage pro Monat

      • Peter Pantone says:

        Dies! Es ist gelegentlich sehr schön, von daheim aus arbeiten zu können. Aber ich schätze es sehr, im Alltag von Menschen umgeben zu sein. Ich lerne eher leicht Andere kennen, und der ÖPNV ist „mein Revier“. Man lernt, wie es wirklich ist. Die Gestörtheit beginnt dort, wenn man seine Wichtigkeit unterstreicht und bei reddit von 120.000 K-Jobs schwafelt und wieviel man monatlich spart und in ETF-Fonds anlegt. Ich bin mir sicher: das sind die Leute aus dem Homeoffice.

        • Hallo Peter, so unterschiedlich empfinden Menschen: „und der ÖPNV ist „mein Revier“. “ hätte ich einen Führerschein und könnte Auto fahren, wie gern würde ich auf die „Realität“ ÖPNV verzichten. Nicht nur wegen der Verspätungen, ausfallenden Züge, zugigen kalten oder überhitzten Haltestellen und Verkehrsmittel . Sondern wegen der „Realität“ mensch: nicht jeder Kontakt ist anregend oder angenehm – im Gegenteil: menschen denen Körperhygiene nichts bedeutet sind da fast schon das geringste Übel, pöblende Leute, herumprollende „eh alda“-Jugendliche, laut gigelnde Mädchengruppen, schimpfende und maulende RentnerInnen, „ich fick deine Mudda“ – Rufe , neben bei laute handygespräche , Fahrräder im Ausstiegsbereich oder e-Roller … oh ja Home-Office – in meiner Wohnung treffe ich auf menschen die ich mag und liebe. Und meine jüngere Schwester hat einen Führerschein – genau deswegen nutzt sie keinen ÖPNV weil sie sich daa als Frau als Freiwild und anglotz-Gegenstand für eine bestimmte „männliche?“ Klientel erleben muß. Jeder und jede hat eben eine andere Brille auf …

          • Na dann schließlich sie sich im Keller ein und werfen am besten den Schlüssel gleich mit weg. Home-Office sind Tür und Tor für Faulenzerei geöffnet und genau deshalb lieben sie viele, der Rest ist schöngelogen. Wer Home-Office machen möchte bitteschön, aber dann mit deutlich weniger Gehalt als die die im Präsenz arbeiten. Niemand kann kontrollieren wie effektiv im Home-Office gearbeitet, genau deshalb halte ich davon nichts.

            • Hallo ShyAngel, soso home Office begünstigt also Faulenzerei? Sehr unreflektiert und pauschal – Heimarbeit ist, wie hier schon angemerkt wurde, aus Zeiten vor der Industialisierung für viele, auch handwerkliche tätigkeiten, die Regel gewesen. Viele selbständige mit Kleinunternehmen machen die Buchhaltung und co. im Büro zu Hause . Sind das alles Faulenzer? Arbeitsstätte und Wohnstätte wieder näher oder ganz zusammenzuführen, ist nicht neu. Es ist ein neu Erlernen vergessener Strukturen aus vorindustrieller Zeit. Ich persönlich habe wärend meiner aktiven zeit in einer Verwaltung zu 100 Prozent in Präsenz gearbeitet. Dennoch hatte ich mit meinen KolegInnen im Referat nur dienstlich Kontakt. mal abgesehen von der einmaligen Weihnachtsfeier und dem Betriebsausflug war für mich nach Arbeitsschluß die Bürotür zu und alles was mit „Arbeit“ zusammenhing „aus dem Kopf“. Privat hatte ich andere FreundInnen, HobbykollegInnen und Sozialkontakte. Das mischte sich nicht und ich hätte das auch gar nicht gewollt. Dienst war Dienst und Schnaps war Schnaps – letzeres bitte nur im übertragenen Sinne zu sehen. Hätte es damals die Möglichkeit gegeben von zu Hause zu arbeiten, hätte mir in Sachen Kontakt zu den KollegInnen nichts gefehlt. Am meisten hätte ich wohl das bequeme (hätte ich nicht selber machen müssen wie im HO) und preiswerte Mittagessen in der Kantine vermißt.

  7. Schon traurig, wie persönliche soziale Kontakte mittlerweile durch elektronische ersetzt werden.
    Ich bin auch für Homeoffice, aber wie hier einige auf 100% Homeoffice schwören erschreckt mich schon sehr.
    Weshalb denn dann noch überhaupt das Haus/die Wohnung verlassen? Auch am Wochenende kann man sich doch mit Freunden per Teams verbinden und auch am Wochenende gilt doch das immer wieder gern gebrachte Argument, die Umwelt mit Daheim bleiben zu schonen 😉

    Ich hoffe, dass sich zukünftig ein guter Mittelwert finden wird und wie wichtig auch persönlicher Kontakt ist (Ausnahmen wird es natürlich immer gebeb).

    • Hier bei mir 3 Tage fest Home Office, 2 Tage vor Ort. Und letzteres ist mir schon zu viel. Allein der Zeitaufwand fur Hin- und Rückfahrt. Verschwendete Lebenszeit. Austausch per Teams absolut ausreichend. Alles darüber hinaus läuft via Team Events. Mein Fazit: nie wieder mehr als 2 Tage Präsenz pro Woche, da müsste man mir schon 50 Prozent Gehaltsaufschlag geben.

    • Kollegen und Freunde sind völlig unterschiedliche Sachen.
      Pendeln ist dazu auch kein Spaß.

    • Das ist doch etwas komplett anderes. Arbeit ist etwas was viele Menschen tun weil sie es müssen und nicht weil sie unbedingt Spaß daran haben. Dazu gehöre ich auch und da spare ich mir gerne jeglichen Zusatzaufwand der nicht vergütet wird, wie eben der Arbeitsweg.
      3-4 Tage HO finde ich daher super im Regelbetrieb, 1-2 Mal im Büro und auch die persönlichen Kontakte bleiben erhalten.

      • Vielleicht solltest du den Job wechseln? Ich fände es erschreckend, den Großteil meiner Lebenszeit mit einem Job zu verbringen, der mir keinen Spaß macht. Würde ich nie tun. In dieser Welt, die hier einige beschreiben, würde ich nicht leben wollen. Und ich bin auch ITler, aber HO finde ich öde. Mache ich nur, wenn mal wieder der Zug ausfällt oder ein Handwerker kommt. Ich arbeite lieber im Team. Teams als Ersatz für Teamarbeit ist imho eine kranke Vorstellung, Menschen verhalten sich in diesem Kontext ganz anders als in Person. Funktioniert vielleicht in so Dummschwätzer-Funktionen wie Projektleiter.

        • Peter Pantone says:

          Sehr guter Kommentar. Und einfach wahr! Man hat 1 Leben. Und das soll dann am Bildschirm verbracht werden?

        • Letzteres halte ich für ein ganz starkes Gerücht. Ich kenne meine Kollegen, und das Miteinander via digitale Kanäle ist das absolut Gleiche wie von Angesicht zu Angesicht. Wenn das bei Dir anders ist, würde ich eher Dir raten den Job zu wechseln. Von Deinen Projektleitern scheinst Du ja ohnehin keine große Meinung zu haben. 😉

    • Vor Corona 50%, dann 100%. Ich war dieses Jahr 3 mal im Büro. Büro bedeutet ca. 30min Fahrt pro Strecke mit dem Auto, inkl. Vorbereitung hübsch machen usw. sind das gut und gerne 2h pro Tag. Im Büro selbst biste viel weniger Produktiv, weil dich jeder anspricht und sein Thema abladen möchte. Dann haste meist einen Telko Termin nach dem anderen, das du auch kaum Zeit hast, falls ein Bruchteil der Teamkollegen ebenfalls anwesend sind. Die anderen Kollegen sind im restlichen D in anderen Büros. Nein für mich macht es kein Sinn ins Büro zu fahren.

    • Sehe da kein Problem, vor allem da für mich Arbeit nur Mittel zum Zweck ist: Life Work Balance. Ich brauche da keine tiefgehenden soziale Kontakte mit Kollegen. Mit Freunden und Familie allerdings schon. Deshalb möchte ich diese auch in live treffen.

    • Hallo Mule, Arbeit ist Pflicht, Freizeit ist Kür. In der Freizeit kann ich mir meine Gegenüber aussuchen. In der Arbeit nur teilweise , und auf dem Weg dahin – s. meinen Beitrag an Peter Pantone – schon gar nicht . Das Zusammensein mit menschen die mir etwwas bedeuten kann und sollte man nicht „virtualisieren“. Mit allen anderen möchte ich mir schon gern aussuchen dürfen wie eng oder distanziert der Kontakt bleibt.

  8. Ich bin 100% im HO. Das kommt mir als Rollout Projektleiter entgegen weil ich ohnehin die meiste Zeit mit dem Kunden im Gespräch bin oder selbst vor mich hin wurschtl. Täglich gibts dann kürzere oder auch längere gemeinsame Teams Sessions mit dem Teamkollegen. Für die ist das so i.O.. Schwierig ist das onboarden neuer Kollegen. Eine tiefe persönliche Integration in das Team ist da schwierig und viele gehen nur zaghaft online auf die Kollegen zu. Man hat daher bei uns monatliche Teamevents im Büro (Grillen etc.) eingeführt aber ich fürchte auf Dauer funktioniert das nicht mit 100% HO für alle.

    • Die Frage ist hier auch, wie sehr man sich an ein Unternehmen gebunden (positiv) sieht?!
      Der Teams Client sieht überall gleich aus.
      Soll heißen: ich Wechsel einfach wenn irgendwo mehr davon winkt, was ich gerade brauche

    • Es wird bei der Bewertung immer der gleiche Fehler gemacht. Es wird ins Extrem gegangen (100% Homeoffice) um dann die möglichen Nachteile für „können wir also nicht machen“ oder „macht keinen Sinn“ zu treffen.
      Lasst uns die HO Geschichte doch als Freiheitsgewinn betrachten. Denn nur das ist sie.
      Es wird deutlicher, wenn man es mal umdreht:
      „Ich soll jeden Tag von 8-17 Uhr im Büro sein?
      1,5h Wegstrecken, Kosten für Kfz, zusätzliche Kinderbetreuung?
      Nee, das macht ja so gar keinen Sinn (für mich).“

      Wir erleben gerade eine Umkehrung der Arbeitswelt.
      Aus den Anfängen der Industrialisierung hat sich das „in die Fabrik gehen“ übertragen auf den heutigen „Information Worker“ und man hat das trotz VPN und weltweitem Internet einfach sehr stiefmütterlich betrachtet. Durch Corona ging es plötzlich nicht anders und siehe da, es gibt viele Gründe dafür und viel weniger Gründe dagegen, als man vorher proklamiert hatte.
      Aus Arbeitgebersicht ist die Katze aus dem Sack und man wird sie auch nicht mehr reinbekommen.
      Ob Firmen zukünftig Qualitativ hochwertige und motivierte Mitarbeiter bekommen, wird davon abhängen wie sie mit diesem Umstand umzugehen vermögen.
      Deal with it…

  9. Home Office ist definitiv eine feine Sache. Alleine schon weil die verschwendete Lebenszeit für den Fahrtweg entfällt, und man deutlich konzentrierter arbeiten kann.

    • Für mich ist der Fahrtweg keine verschwendete Zeit, da ich ÖPNV benutze und dort Zeit zum Lesen, Vorbereiten, Nachdenken habe. Oder einfach nur Rauskucken, wie sich die Welt vorbeibewegt. Im HO kann ich eher weniger konzentriert arbeiten, denn ich bin Zuhause … das ist eher ablenkend. Ich arbeite ja nicht im Großraumbüro, ich habe ein eigenes, angenehmes Büro, aber kurze Wege zu meinen Kollegen. Es gibt auch diverse Studien zu HO, die die angeblich gesteigerte Effizienz anzweifeln. Viele Dinge entwickeln sich spontan, in einem ungezwungenen Gespräch. Teams leistet das nicht.

      • Das wäre genau meine Antwort gewesen, inklusive ÖPNV :-). Bei uns zeichnet sich immer mehr ab, dass die Produktivität im HO um ca. 30 % sinkt. Offensichtlich können viele Leute mit den neuen Freiheiten schlecht umgehen.

        • apfelfred says:

          Bei der Sache mit dem ÖPNV wäre ich ja noch bei euch, aber wer im HomeOffice schon weniger oder unproduktiver arbeitet, der arbeitet auch im Büro schon weniger/unproduktiver. Gut das ihr beide keine Chef’s seid, denn die springen auf so wahnsinnig absurde Studien immer an und verbieten HO dann komplett… getreu dem Motto „Die Leute im Home-Office arbeiten ja nicht!“ – verfasst von einem MA der bewiesen durch HO min. 30% produktiver geworden ist.

  10. Bin auch zu 100 % im Home Office. Aber jetzt schon seit 6 Jahren. Durfte als erster im Unternehmen damals schon als Praktikant einzelne Home Office Tage machen. Seit der Pandemie wurde bei uns die Büropflicht offiziell abgeschafft. Bin vllt einmal im Monat im Büro, wenn es hochkommt. Und dann merke ich auch direkt, dass das absolut nichts für mich ist und ich da nicht einen Tag ordentlich arbeiten könnte.

  11. Ich war jetzt seit 2020 nur noch zu Workshops im Büro. Das empfinde ich aber auch als eher positiv, da Workshops via Teams einfach nicht so gut funktionieren wie in Persona. Es ist einfacher sich mit 10+ Leuten in einem realen Raum zu verständigen, als via Teams wo man kein Wort mehr versteht, wenn versehentlich zwei gleichzeitig reden.

    Für alle Aufgaben die unter daily business fallen, gefällt mir Home Office aber wie meinen Vorrednern deutlich besser. Das Beste ist für mich definitiv die gewonnene Zeit durch gesparte sinnlose Pendelei. Aber auch die ruhige Atmosphäre und ungestörtes Arbeiten sind super. Für Kollegen, wo das nicht so gut klappt, wird ja weiterhin noch das Büro angeboten.

    Wir haben aber „leider“ auch Kollegen, die den Austausch mit anderen und den Büroalltag sehr vermissen. Die bleiben jetzt halt etwas auf der Strecke, da das nicht mal 5% der Belegschaft sind. Die sitzen jetzt natürlich selbst wenn sie ins Büro kommen meistens nur voll leeren Stühlen und Tischen.

    Mein AG hat daher anfangs noch Pläne geschmiedet alle wieder zurück zu holen. Mittlerweile sind aber viele auch weiter weg gezogen (mehrere 100km Arbeitsweg pro Strecke) und das würde so einfach nicht mehr funktionieren. Interne Umfragen haben auch eine insgesamt hohe Zufriedenheit bzgl. Home Office ergeben und ein Zwang zum Büro würde definitiv eine Kündigungswelle lostreten. Daher ist es zumindest bei uns gekommen um zu bleiben.

  12. Also ich habe arbeite im öffentlichen Dienst. Während Corona durften mehr oder weniger alle ins Home Office, zumindest wo es die Tätigkeiten zugelassen haben.
    Für mich persönlich ist eine Mischung aus 2-3 Tage Home Office ideal. Leider fallen solche Dinge mit dem Vorgesetzten. Dieser ist leider komplett gegen Home Office, da man zu Hause ja nicht arbeiten würde. Oder andere Aussage: Seit dem es Home Office gibt, ist die Qualität der Arbeit nur noch bei 80%.
    Ich halte das völligen Quatsch. Im Home Office bin ich definitiv effektiver. Aber grundsätzlich ist es natürlich eine Typsache.

    • Da Du ja (auch) im ÖD tätig bist, wird es doch vermutlich eine Dienstanweisung geben, die das Thema Home Office verbindlich für alle regelt, oder? Mich hat es vor Corona immer genervt, dass das Thema von der persönlichen Meinung der jeweiligen Führungskraft abhängt und daher in dem jeweiligen Teams völlig unterschiedlich gehandhabt wurde.

  13. Ich bin tatsächlich zwiegespalten: Auf der einen Seite genieße ich Home-Office sehr, da ich mir die Zeit für die Fahrt ins Büro spare und so eine Stunde pro Tag gewinne.
    Auf der anderen Seite ist mir aufgefallen, wie viel effektiver ich arbeite, wenn ich mit den Kollegen ein gutes Verhältnis aufgebaut habe. Und das ist in natura viel einfacher als nur online. Wir Menschen sind nun mal soziale Wesen und profitieren stark davon, miteinander persönlich und direkt in Beziehung zu gehen.
    Und das gelingt mir bei einem zufälligen Treffen auf dem Flur oder in der Kaffeeküche (und gerüchteweise in der Raucherecke) viel leichter als online, da treffe ich niemanden zufällig…

    Es mag Tätigkeiten geben, in denen man mehr alleine arbeitet, da ich aber einen sehr kommunikativen Job habe und viele Kollegen koordiniere, genieße ich es, dass ich so viele Tage ins Büro kommen kann, wie ich möchte (aktuell im Schnitt 3 pro Woche).
    Wären meine Kollegen auch nicht im Büro, würde sich das wahrscheinlich schnell in null Tage pro Woche ändern…

    • Ich verstehe was Du meinst, allerdings kenne ich auch Firmen, wo dieser „Bürotalk“ jeden Tag massiv Produktivität vernichtet.
      Da wird Büro-Gossip gepflegt wie es nicht besser geht. Jetzt kann man sagen, das gehört dazu…
      „Wusstest Du schon, der Meier aus der Schadensbearbeitung…bla!“
      Sicherlich wichtig für Menschen, die ein kleines oder kaum ein soziales Umfeld außerhalb des Berufslebens haben. Diese waren auch Leidtragende der Pandemie bis hin zu Depressionen etc.
      Muß man betrachten bei diesem Wandel…
      Genau das ist das spannende gerade ..der Wandel.
      In 15-20 Jahren werden wir schmunzeln zurückblicken.
      War schon immer so, wird immer so sein…und manche werden sagen:“Früher war alles besser…“ 😉

  14. Mein AG stellt auf flex desks um. Wenn ich ins Büro will/muss, wird ein Platz gebucht.
    Ansonsten 5 Tage mobiles Arbeiten und ab und an mal im Büro treffen zum Netzwerken.

  15. Viele schreiben hier dass sie zuhause ruhiger und effektiver arbeiten könnten. Ich habe ein sehr gutes Gehör und mich stören die vielen Tagsüber-Geräusche in der Mietwohnung wie der Fahrstuhl, gelegentlich laute Nachbarn (viele U60-Frührentner), Autos, Hubschrauber – auf Arbeit ist das für mich nur Hintergrundrauschen, weil auf Arbeit. Dazu fehlt momentan der Platz für einen Arbeitsplatz zuhause wegen Familie und Haustieren. Auf Arbeit habe ich zwei Monitore und mich daran gewöhnt – aber diese Dinger mit 1920×1080 würde ich nicht in der Wohnung haben wollen, genauso wie Windows. Der für Homeoffice angebotene Laptop wäre ein Witz.
    Außerdem ist es angenehm, gelegentlich nette Kollegen zu sehen und mit ihnen persönlich zu kommunizieren.
    Dazu empfinde ich die 10-km-Fahrt mit eMoped in den waldartigen Stadtrand (gegen den Pendlerstrom) als Erholung, auch im Winter wo es ja kaum noch Minusgrade gibt.

    Nur, um mal ein paar Gegenargumente anzuführen.

  16. Orange_Elephant says:

    Mein Arbeitgeber (ca. 300 Mitarbeiter) bietet Homeoffice weiter als „Benefit“ an und wirbt damit, aber es gibt große Unterscheide zwischen den einzelnen Abteilungen. Dem Großteil der Mitarbeiter bleibt Homeoffice trotz geeigneter Tätigkeit verwehrt, da es von vielen Abteilungsleitungen schlicht abgelehnt wird. Hinter vorgehaltener Hand will man „davon wieder weg“.

    Man muss aber auch dazu sagen, dass es im Unternehmen inzwischen einen gigantischen Digitalisierungsrückstand gibt. Hier wurde oft der richtige Zeitpunkt verpasst. Während der Pandemie wurde Microsoft 365 halbherzig eingeführt – genutzt wird bis heute vor allem Teams als Messenger und für Videocalls. Ansonsten hat man verpasst, eine Strategie für digitale Zusammenarbeit zu entwickeln.

    • Tja, gibt gerade genug Jobangebote. Ich bin mittlerweile absolut glücklich im HO, mit monatlicher Präsenz. Kann die Kollegen wenn ich möchte den ganzen Tag „am Ohr haben“, inkl. Präsentationsmöglichkeit.
      Kaffeepausen mit den Kollegen fehlen, dafür gibt es regelmäßige reale Treffen – privat und firmenintern.
      Hoher Gewinn an Arbeits- und Lebensqualität.

  17. Am Anfang der Pandemie war ich vom Home-Office begeistert.
    Es hat sich aber herausgestellt, dass ich im Büro mehr produktiv bin, da ich konzentriert arbeiten kann und keine Ablenkungen habe.
    Bei uns arbeiten die meisten zu 80% oder 100% im Home-Office, sodass ich ein Großraumeinzelbüro habe oder in ein anderes Büro zu Kollegen gehen könnte.
    Auch die Zeit auf dem Weg zur Arbeit verschwende ich nicht, sondern fahre Rad, die 30 km ersetzen mir das Fitnessstudio.
    Zu Hause werde ich oft durch die Familie, den Kühlschrank oder das Bett abgelenkt.
    Klar, man kann jede Zeit kurz einkaufen oder ins Fitnessstudio fahren, danach muss ich abends länger arbeiten und so habe ich keine wirkliche Trennung zwischen der Arbeit und meinem Privatleben.

  18. Für mich als Führungskraft ist wichtig, dass die gesetzten Ziele erreicht werden. Wo sich die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen dazu befinden, Im Büro oder im HomeOffice, ist dabei zweitrangig. Mein Team regelt das völlig selbständig und fährt damit sehr gut. Trotzdem habe ich nie den Eindruck, die Führung zu verlieren. Wer sein Team kennt, muss keine Vor-Ort Kontrolle vornehmen. Anwesenheit im Büro schützt vor Faulheit nicht.

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