Home Assistant: Version 2024.4 ist da – mit diesen Neuerungen

Die Heimautomatisierungs-Plattform „Home Assistant“ erfreut sich großer Beliebtheit in der Smart-Home-Szene. Stetig wird die Software weiterentwickelt. Ein derzeitiges Augenmerk liegt hierbei auf dem Dashbord sowie der Entwicklung eines Sprachassistenten.

Die Open-Source-Software ermöglicht es Benutzern, verschiedene Geräte und Dienste zu verwalten und zu automatisieren, indem sie Gerätschaften unterschiedlicher Hersteller verzahnt und kommunizieren lässt. Home Assistant kann auf einem Computer oder einem dedizierten Gerät wie einem Raspberry Pi oder Intel NUC installiert werden. Home Assistant unterstützt eine Vielzahl von Protokollen und Plattformen, darunter Z-Wave, Zigbee, aber auch Matter.

Im monatlichen Rhythmus steht ein Update an, so nun auch mit 2024.4 – hier stehen diverse Neuerungen unter dem Stern des Frühjahrsputzes und somit der (Re)-Organisation. Gleich drei Organisationstaxonomien halten Einzug. Außerdem hat man die Tabellen-Benutzeroberfläche überarbeitet, aber der Reihe nach.

Sämtliche Tabellen in Home Assistant wurden neu gestaltet. Diese visualisieren ungemeine Datenmengen und es gab bisher nur wenige Möglichkeiten in der Benutzeroberfläche. Anders jetzt mit den überarbeiteten Tabellen. Die bringen ein einheitlicheres Aussehen für Schaltflächen und Textfelder der Symbolleiste mit und sollen für mehr Überblick sorgen.

Neben der optischen Seite hat man auch diverse andere Neuerungen eingebaut. So gibt es jetzt (mehr) Möglichkeiten zum Filtern und Gruppieren. Das neue Filter-Panel erlaubt die Anzeige von zwei Fenstern. Während links alles beim „Alten“ und mit mehreren Filtertypen angezeigt wird, zeigt man auf der rechten Seite die gefilterten Ergebnisse.

Zu den neuen Filtertypen bei den Automatisierungen zählen nicht mehr nur Bereiche, Entitäten und Geräte, sondern auch Blaupausen, Labels und Kategorien. Die Geräte- und Entitäten-Seite zeigt nun nicht nur Status, sondern auch Integrationen und Bereiche.

Filter helfen zwar beim Eingrenzen von Listen, das Durchsuchen sollen zudem Gruppierungen von Elementen über das Dropdown-Menü vereinfachen. Auf der Automatisierungsseite kann man auch nach Status gruppieren oder nach benutzerdefinierten Kategorien. Die Geräteseite zeigt auch Gruppen für Hersteller, Bereiche sowie Integrationen, das soll für mehr Überblick sorgen.

Die unübersichtliche Spalte mit den Kontrollkästchen weicht einem neuen Auswahlmodus. Bei aktiviertem Modus werden Kontrollkästchen angezeigt. Es gibt die Möglichkeit, mehrere Entitäten auszuwählen. Weitere Batch-Aktionen sollen in weiteren Updates folgen.

Außerdem ziehen neue Organisationsstrukturen ein: Etagen, Labels sowie Kategorien. Die Etagen sollen bei der Zuordnung helfen, wo genau sich Geräte befinden. Das kann für Power-User nämlich doch recht schwer werden. Dies geht über Bereiche hinaus und manche haben durch das Leben auf mehreren Stockwerken hier auch Doppelungen. Die räumliche Struktur soll auch für die Erstellung von Dashboards oder für Sprachbefehle Dinge vereinfachen und strukturieren.

Labels hingegen sollen zusätzliche Organisationsmöglichkeiten bieten. Die Etiketten lassen sich mit beliebigen Namen und Farben erstellen und Bereichen, Geräten oder auch Entitäten, Automatisierungen und Skripten zuweisen. So beispielsweise für die Weihnachtsbeleuchtung, die sich dann über oben genannte Filtermöglichkeiten ein- oder ausblenden lässt. Gruppieren lassen sich beispielsweise auch alle Lampen, oder Dinge im Bereich Energie sowie Sicherheit.

Da sind die Grenzen sicher fließend zu den Kategorien. Die lassen sich Automatisierungen zuweisen und auch danach filtern sowie gruppieren. Dinge können zudem visuell in der Tabelle hervorgehoben werden.

Auch fürs Dashboard gibt es Neuerungen. Da gibt es jetzt einen neuen Typ „Karte“ (Map). Die war bis dato nur eine Integration ohne notwendige Flexibilität. Das neue Karten-Dashboard erlaubt es, unterschiedliche Einheiten und Konfigurationseinstellungen vorzunehmen. So beispielsweise eine Karte für Familienmitglieder sowie eine weitere für den Standort des Autos.

Mit den Webpage-Dashboards löst man die iFrames ab. Man erlaubt hier das Hinzufügen und Einbetten von Webseiten zum Dashboard, ganz gleich, ob von einem lokalen Gerät oder NAS.

Gefeilt hat man außerdem am Drag-and-Drop-Support. Es lässt sich jetzt eine maximale Anzahl an Spalten festlegen, ganz gleich wie groß der Anzeigebildschirm des Dashboards ist.

Neuerungen gibt es zudem für den Smart-Home-Standard „Matter“. Man erleichtert es Matter-Geräte von anderen Matter-Controllern zu Home Assistant hinzuzufügen. Hierfür wird bei Matter abgefragt, ob das Gerät neu ist oder es bereits an einem anderen Matter Controller angelernt wurde. Hier kann man dann für einen Schritt-für-Schritt-Guide (Stichwort: Multi-Admin-Feature) das neue Gerät einfacher anlernen.

Man hat das Verhalten von Türschlössern in der Benutzeroberfläche angepasst, da bei deutschen Türen die Falle gezogen und die Türe damit komplett geöffnet wird. Man will vorbeugen, dass dies nicht versehentlich durch einen falschen Tastendruck unterwegs passiert. Die Aktion muss daher jetzt bestätigt werden.

Screen recording showing the confirmation in the UI when unlatching/opening a door.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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13 Kommentare

  1. Endlich kann man Ordnung in das Chaos bei Automatisierung bringen. Vielen Dank für die tolle Übersicht.

    • Wie bekommt man denn die Fotos für die einzelnen Zimmer im Dashboard hinterlegt?

      • Wenn du dich auf den Screenshot im Artikel beziehst: Das ist die Bereichs-Karte. In den Einstellungen unter „Bereich&Zonen“ kannst du deine Bereiche/Zimmer verwalten und dort auch ein Bild hinzufügen

  2. Vielen Dank für den ausführlichen Artikel!

  3. Ich habe da evtl. eine dumme Frage: Aktuell habe ich einige Matter (over Thread) Geräte, die initial über Homekit und Herstellerapps eingerichtet/eingebunden sind. Zukünftig möchte ich gerne auch fähig sein, Zigbee-fähige Geräte hinzuzufügen und zu verwalten. Im Idealfall kann dann Home Assistant alle Standards mitverwalten.

    Brauche ich für den Home Assistant dann zusätzliche Hardware, die neben Zigbee auch Matter sprechen kann, oder kann ich über Umwege alle Mattergeräte via Verbindung zu Homekit per HA steuern?
    Ich habe noch nicht ganz verstanden, welche Standards der HA dann wirklich per Hardware sprechen muss, um die Geräte zu steuern und Automatisierungen zu erstellen.

    • Du kannst alle Geräte, die per Matter over Thread an deinem Apple-Border-Router (HomePod, Apple TV) hängen, per Multi-Admin-Feature ohne weitere Hardware auch in den Home Assistant aufnehmen. Du benötigst nur zusätzliche Hardware, wenn der Home Assistant selbst als Border Router dienen soll (ähnlich wie du es für deine Zigbee Bridge wohl planst). Matter selbst ist rein auf Netzwerkbasis und erfordert somit keine weitere Hardware, damit der Home Assistant ein Matter Controller sein kann.

  4. Gute Idee mit der doppelten Bestätigung des öffnens der Tür. Nur sollte das nicht auf der gleichen Position/ Schaltfläche passieren, denn wenn es schon um versehentliches Auslösen geht ist ein Doppelklick auch Mal schnell passiert. Oder es sollte eine längere Verzögerung zwischen den Klicks geben, als die Animation zur Zeit suggeriert.

    • Regepower says:

      sollten Sie bei der Heizung auch einführen. Ich verschiebe aus Versehen des Öfteren mal das Temperaturrad beim scrollen.

  5. Ich hatte bisher leider nie die Zeit mich mit HA zu beschäftigen, steht noch auf meiner ToDo und zwar für folgendes „Feature“ – kann mir da jemand sagen ob das überhaupt möglich ist?

    Kann man mit HA Alexa-gesteuerte Geräte einbinden um sie dann an HomeKit durchzureichen? Bisher ist hier alles Alexa, will aber bei baldigem Umzug anfangen das Setup auf HomeKit zu migrieren bzw. noch alte Geräte dann auch mit weiter unterstützen. Oder gibt es da eine bessere Lösung? Apple TV + RasPi + zig Echos und noch mehr smarte Geräte vorhanden.

    • Was für Geräte hast du denn? Der Weg ist eigentlich eher da, dass du Alexa parallel laufen lässt. Dann aber deine Geräte direkt mit HA verbindest und von dort kannst dann weiter zu Apple Home.
      Damit entspricht das im Grunde deiner Idee der Migration, nur das du eben nicht den Umweg über Alexa zu HA gehst sondern besser deine Geräte direkt in HA einbindest.
      Falls du ja irgendwann die Alexas entfernst (so verstehe ich zumindest eine „Migration“) dürftest du die Alexas ja nie entfernen wenn diese die Geräte an HA weiterreichen würden

      • Ah, super, danke – ja, das meinte ich: einbinden in HA, dann zu HomeKit – ich war mir nur nicht sicher ob das gut / überhaupt funktioniert mit z.B. Tuya-Devices. Hatte nie die Zeit mich weiter damit zu beschäftigen außer eine Node-RED-Anbindung für ein paar spezielle Fälle zu nutzen. Solange Alexa und die Echos noch nebenbei auf die alten Tuya-Devices zugreifen können bis ich sie ersetzt habe, wäre das super. Mist, anstatt zu kommentieren sollte ich mal eine Stunde Recherche dafür einplanen 🙂 Aber danke jedenfalls!

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