Home Assistant: Neuerungen für die Sprachsteuerung

Die Macher von Home Assistant haben das letzte Release für das Jahr 2023 veröffentlicht. Im selben Atemzug kündigte man den 5. Teil des „Year of the Voice“ an, in dem es wieder Neuigkeiten zur Sprachsteuerung geben soll.

Im Jahr 2023 wollte man den Fokus auf das Thema Sprachsteuerung legen. Der Home Assistant soll sich im per Sprache steuern lassen, hierbei greift man aber nicht auf Alexa oder den Google Assistant zurück. Um diese Ambitionen voranzutreiben, hat sich Mike Hansen, der Erfinder von Rhasspy, Nabu Casa angeschlossen. Mit „Assist“ hat man da bereits erste Gehversuche gemacht. Inzwischen wird auch Speech-to-Text und Text-to-Speech nebst ESPHome bei der Hardware unterstützt. Assist lässt sich inzwischen auch über die Android-App vom Home Assistant als Standardassistent festlegen. Und auch eine Wakeword-Erkennung ist bereits funktionstüchtig.

Mit Chapter 5 bringt man die Bestrebungen, zumindest für dieses Jahr, zum Ende. Man hat da unter anderem die Arten von Sprachbefehlen erweitert und ermöglicht neue Hard- und Softwareoptionen (z.B. ESPHome S3-BOX-3).

So lässt sich jetzt beispielsweise eine To-do-Liste per Sprachbefehl befüllen oder die Innentemperatur sowie Wetterbedingungen erfragen. Auch der Weckruf lässt sich deaktivieren.

Für die Voice-Satelliten führt man zudem das Feature „Room Awarness“ ein. Mit dem Zusatz eines Raumnamens im Sprachbefehl kann man immer noch das Licht in bestimmten Räumen steuern. Ohne Raumzusatz werden nur die Lichter in der Umgebung geschaltet.

Raspberry-Pi-basierte Voice-Satelliten basierten bislang auf der Websocket-API von Home Assistant. Da diese mehrere Einschränkungen hat (z. B. die Notwendigkeit eines API-Tokens, die Tatsache, dass nicht bekannt war, in welchem Gebiet sich der Satellit befand, und die fehlende Möglichkeit, ihn in der Benutzeroberfläche von Home Assistant zu konfigurieren) hat man die Integration von Wyoming erweitert. Dies erlaubt eine Direktkommunikation mit entfernten Satelliten. Satelliten können automatisch erkannt und wie bei ESPHome automatisch konfiguriert werden. Außerdem lässt sich ein Bereich für oben genannte Funktionen festlegen. Im Falle der Raspberry-Pi-Platinencomputer reicht die Leistung eines Pi Zero 2 W für lokale Audio-Aufbereitung sowie Wake-Word-Erkennung aus.

Für die Satelliten unterstützt der Home Assistant jetzt mehrere Modi:

  • Always-on-Streaming – der Satellit überträgt alle Audiosignale an den Home Assistant
    Streaming bei Sprache – Audio wird nur gestreamt, wenn Sprache erkannt wird
  • Lokales Weckwort – Audio wird nur gestreamt, wenn lokal ein Weckwort erkannt wird
  • Audiobereinigung, wie z.B. automatische Verstärkungsregelung und Rauschunterdrückung, kann im Home Assistant oder auf dem Satelliten durchgeführt werden.

Auf der Roadmap für das kommende Jahr kommuniziert man beispielsweise die Unterstützung für große Sprachmodelle (LLM) wie GPT.

Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf ge­lan­gt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir ei­ne kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

13 Kommentare

  1. Ich bin so gespannt, was Nabu Casa / HomeAssistant nächstes Jahr in dieser Richtung bringt. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie vor Amazon und Google ein LLM integrieren und man sich dann richtig mit seinem Smarthome unterhalten kann – hier muss ich immer wieder an das Haus aus Eureka denken. Schön wäre es, wenn Nabu Casa eine eigene Hardware für die Spracherkennung heraus bringen würde – ich bastel zwar gerne, aber hier würde ich eine fertige Lösung bevorzugen.

  2. So schön die Entwicklungen auch sind.
    HA ist einfach eine riesige Dauerbaustelle, die für Leute geeignet ist die gerne monatlich an ihrem Smarthome basteln und zu viel Zeit haben.
    Wie heisst es so schön … „Never touch a running System“.
    Zu viele Updates können auch viel Probleme bereiten.

    • Die Aussage kann ich (kommend von openHAB) leider absolut nicht nachvollziehen. Im Gegensatz zu Releases bei openHAB sind die monatlichen Release-Wechsel bei HA immer (seit einem Jahr) ohne große Probleme an mir vorüber gezogen. Ich bevorzuge das interative Modell gegenüber dem „jährlichen“ Wechsel sogar vehement. Home Assistant ist das, was ich als „rock solid“ einstufen würde.

    • „Never touch a running System“ ist so ein dermaßen abgedroschener Spruch, der vielleicht vor Jahren mal Sinn machte, als noch nicht alles so schnelllebig war.

      Würde man diesen Spruch befolgen, dürfte man ja nicht nur keine Soft-/Firmware-Updates installieren (egal wo), sondern auch keinerlei Hardware erneuern oder ergänzen.

      Jeder würde zudem noch mit MS-DOS oder Windowes XP rumdümpeln.

      Na gute Nacht Fortschritt!

      • Ein Smarthome muss einfach funktionieren.
        Genau wie ein Mixer, Fahrrad oder Auto.
        Zumindest bevor es Thermomix, E-Bikes oder Teslas gab.
        Schlimm genug, dass man sich mit Fehlern zufrieden gibt oder es „normal“ Darstellt.
        Funktioniert nicht mehr … musst du auf ein Update warten. Prima.
        Es geht hier nicht darum den Fortschritt zu stoppen, aber es muss auch dauerhaft ohne Bugs oder Studium funktionieren.
        Und das tut es eben nicht.
        Wie auch, wenn man nie aus der Betaphase entwächst.
        Technik (egal welche) ist doch mittlerweile nur noch von IT-Nerds nutzbar, weil man sich Tage oder Monate damit beschäftigen muss.
        Und ich bin einer davon.

        • Kurz und knapp – dann ist Home Assistant einfach nicht die richtige Plattform für dich. Glücklich wirst du nirgends werden, da es überall Baustellen in dem Bereich gibt – aber eventuell wär Fibaro etwas für dich, das läuft sehr stabil, auch wenn etwas limitiert.

      • Wenn etwas genau die eine Funktion erfüllt, die es soll, warum dran rumbasteln? Verstehe ich nicht. Je schwieriger etwas zu Warten ist, desto eher lässt man die Finger davon. Frag mal die NASA, die machen das auch nur ungerne und notgedrungen.

        • Ich finde so unrecht hat der Udo nicht. Ich bin bei HA schon wirklich lange dabei und ich weiß dass es wirklich deutlich besser geworden ist. Aber ich habe auch viele Stunden damit verbracht das System zu Retten und wieder gangbar zu machen. Bei jedem Updaten habe ich ein wirklich ungutes Gefühl…..

  3. Ich bin ein großer Fan von Home Assistant, allerdings geht alles im Bezug auf Sprachsteuerung komplett an mir vorbei. Wir haben das in der Familie im Haushalt ausprobiert und festgestellt, dass es für uns so gut wie nichts gibt, dass sich per Sprache besser und einfacher steuern lässt als über dedizierte Bedienelemente. Ich freue mich für alle, die damit etwas anfangen können, von mir aus darf der Fokus nächstes Jahr aber gerne auf einem anderen Thema liegen.

    • Na ja .. kommt halt immer darauf an, was man damit macht.
      Ich nutze zwar keine HA, aber z.B. sowas:
      Sprachausgabe: „Die Waschamaschine ist fertig“, „Ein Fenster ist noch offen“ oder „Achtung es regnet“ wenn z.B. das Dachfenster offen ist.
      Spracheingabe eher für Abläufe: „Kino an“, schaltet HTPC, TV und AVR an. Dimmt das Licht, switcht den HDMI-Eingang, stellt die Lautstärke ein, … da hätte ich keine Lust 8 Tasten für zu drücken.
      Ich bin immer wieder überrascht wozu die Leute wohl eine „Smarthome“ nutzen.
      Es kommt auch das Wort „Smart“ darin vor.
      Nur um Lichter zu schalten, oder die Heizung zu steuern braucht man ja kein Smarthome.
      Das können die Apps der Hardwareanbieter ja auch, oder evtl. sogar eine vorhandene Fritzbox.
      Spätesten bei komplizierten Logiken, Abfragen, Schaltungen die ein Smarthome wirklich smart machen, hören viele auf.

      • Alles was Du auflistest macht unser Home Assistant auch, nur nicht per Sprache. Sprachausgabe hätte ich im Haus in drei von fünfzehn Räumen, wenn ich das über Sonos machen würde. Eine kurze Nachricht auf der Smartwatch erreicht mich zuverlässiger, wenn ich nicht gerade in einem Raum mit Lautsprechern bin. Szenen oder Scripte, sofern sie nicht von Automatisierungen getriggert werden, aktiviere ich per Hardware-Schalter – Unterputz mit gutem WAF – oder per Touchpanel an der Wand. Wie gesagt, Sprachbedienung haben wir im Haushalt ausprobiert, es hat sich bei uns als unpraktisch herausgestellt.
        Aber eigentlich hast Du natürlich Recht, Sachen wie „Waschmaschine ist fertig“ aus dem Lautsprecher oder per Smartwatch, das ist kein Smarthome, auch die Aktivierung eines Scriptes über Spracheingabe oder auch Schalter ist es nicht. Ein wirkliches Smarthome würde z.B. am Inhalt der abgespielten Medien automatisch erkennen, ob es den Kinomodus aktivieren soll, oder ob nur die Tagesschau läuft.

        • Na ja … das wäre dann schon eher KI. Und woher soll die wissen wann ich den Kinomodus haben will.
          Natürlich kann man das auch alles per Script auf Buttons legen. Ich habe z.B. auch kaum Raumlicht integriert. Wozu auch. Wenn ich den Raum betrete laufe ich eh an dem Schalter vorbei. Aber das sieht auch jeder anders. Vieles es ist ja auch Spielerei und ist nicht wirklich smart. Ich steuere auch vieles übers Handy oder Tablet, aber für Informationen oder Warnungen finde ich Sprache ganz praktisch.

    • Wir schalten quasi nur das Licht darüber, am Anfang hieß es wer braucht das denn, heute werde ich gelyncht wenn es mal nicht geht. Nehme leider noch die Krücke über Alexa.

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.