Google wird wohl keine eigenen selbstfahrenden Autos herstellen

Google App Artikel LogoGoogle ist nun seit ein paar Jahren dabei, selbstfahrende Autos zu testen. Bisher baute Google sowohl selbst diverse Prototypen, setzte aber auch sehr schnell auf Partnerschaften. Im Mai gab das Unternehmen eine Partnerschaft mit Fiat Chrysler bekannt. Diese dürfte intensiver sein als bisher angenommen, denn Google wird keine eigenen Fahrzeuge herstellen, wie The Information berichtet. Fiat Chrysler arbeitet gerade an einem neuen Prototyp basierend auf dem Pacifica Minivan. Sollten die Tests erfolgreich abgeschlossen werden, könnte das Fahrzeug kommerziell zum Einsatz kommen. Interessant hierbei: Bereits nächstes Jahr könnte so ein Ridesharing-Dienst entstehen, der auf autonome Fahrzeuge setzt.

Sowohl Alphabet CEO Larry Page als auch CFO Ruth Porat sollen hinter der Entscheidung stehen, kein eigenes Fahrzeug mehr zu entwickeln. Diese Entscheidung soll aber nicht allen schmecken. In der Abteilung für autonomes Fahren in den Google X Labs wird diese Entscheidung nicht einstimmig getragen. Sergey Brin soll beispielsweise dagegen sein, ein autonomes Fahrzeug nicht komplett bei Google zu entwickeln.

Interessant ist dieser Weggang vom eigenen Fahrzeug auch hinsichtlich der Konkurrenz. NVIDIA hat ein System, das sich von verschiedenen Autoherstellern nutzen lässt, in der Pipeline und auch anderen Firmen wird die Arbeit an autonomen Fahrzeugen nachgesagt. Und dann sind da natürlich noch die Autohersteller selbst, die natürlich auch alle in diese Richtung entwickeln, damit nur nicht so publik unterwegs sind wie Google.

Ob Googles neuer Weg die richtige Entscheidung ist, wird man nie erfahren. Entweder Google hat damit Erfolg, dann war es richtig, oder der Erfolg bleibt aus, dann ist allerdings auch nicht bekannt, ob es mit eigenen Fahrzeugen besser gewesen wäre.

(via The Verge)

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

6 Kommentare

  1. Sehr schade.
    Erst rudert Apple zurück, jetzt auch Google.
    Dabei hätte ich mir schon gewünscht, dass die derzeitigen IT-Größen den verkrusteten Automobilherstellern mal zeigen, wo der Frosch die Locken hat. Deren „Knowhow“ würde in Zeiten der E-Mobilität nämlich in weiten Teilen nicht mehr benötigt. Ein E-Auto braucht halt keinen komplizierten Motor, keine Gemischaufbereitung, keine Abgasreinigung, kein Getriebe. Der ganze wissenschaftlich aufwändige Unfug fiele weg. Ein funktionierendes Chassis bekommst du bei den zahllos vorhandenen Zulieferern direkt ab Werk und ambitionierte Karosserie-Designer findet man sicher auch.
    Software können die Mädels und Jungs – das haben sie bewiesen.

    Der Rest ist kein Hexenwerk.

    Spanned ist nur die Akku-Technologie und da haben die großen Automobil-Konzerne trotz 3-stelliger Milliardenzuschüssen seit den 80er Jahren immer noch genau nichts beizusteuern.

  2. Spart Kosten bei Google, wenn sie die Autos nicht selbst bauen. Deals mit Herstellern sind schneller abgewickelt, als die ganze Infrastruktur selbst zu schaffen. Es steht vermutlich vielen Verbrauchern zur Verfügung, wenn diverse Hersteller die Technik bei Google einkaufen können. Und Google muss die Fabriken nicht in zwei Jahren wieder verkaufen, wenn sie doch keine Lust mehr auf eigene Autos haben. Kann mir durchaus vorstellen, dass Google da einen ähnlichen Weg vor sich haben könnte, wie Tesla ihn bisher ging und noch geht.

    Denke, das ist die bessere Entscheidung, um Erfolg zu haben.

  3. Verständlich, dass Google das nicht macht. Ein Auto mit Elektroantrieb zu entwickeln, ließe sich mit Hilfe von Zulieferern für Google wahrscheinlich recht einfach umsetzen. Das ist aber nicht alles, den Hauptteil macht das Produktions-Know-How aus – das hat Google in dem Bereich nicht, und das wollen sie sicherlich auch nicht aufbauen. Da nimmt man sich lieber einen Partner mit Erfahrung darin.

  4. @Micha Auch wenn du es gerne sehen würdest, wenn die US-Kleinststeuerzahler den deutschen Automobilbauern zeigen würde, was alles nicht mehr für ein E-Auto gebraucht wird – hunderttausende deutsche Arbeitnehmer und deren Familien würde das eher nicht so freuen.

  5. @Micha: „Dabei hätte ich mir schon gewünscht, dass die derzeitigen IT-Größen den verkrusteten Automobilherstellern mal zeigen, wo der Frosch die Locken hat.“ Auf jeden Fall einen Lacher wert. „Der ganze wissenschaftlich aufwändige Unfug fiele weg.“ Und da kommt dann auch schon der nächste. „Der Rest ist kein Hexenwerk.“ Jetzt reicht es aber.
    Um jetzt wieder etwas ernsthaft zu werden. Wer hat denn genau groß Beigesteuert zur Akku-Technologie, sicher nicht Apple, Google oder Tesla. Diese verwenden nur die bereits bestehende.
    Wie kommt man denn auf die Idee so etwas zu schreiben?

  6. Da hat man ja bei „The Information“ wieder gemeint man berichtet über etwas ganz sensationelles, und die deutsche Presselandschaft stürzt sich gleich wieder wie die Geier darauf…

    Für mich stand das von Anfang an fest das Google nicht selbst Autos baut, sondern hauptsächlich die Technologie lizenziert. Und mit FCA wurde ja schon ein erster Testpartner gefunden. Icancompute hat das schon richtig gesagt: Man müsste die komplette Infrastruktur dafür aufbauen, was letztendlich viel zu teuer ist.

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.