Google+ wächst: Analysten bestätigen die Google-Zahlen
Wenn man vom Netzwerk Google+ spricht, fällt hin und wieder mal der Begriff „Geisterstadt“. Würde ich persönlich meine Kontakte abziehen, die mit meinen Themenfeldern Tech/Blogging zusammenhängen, würde ich das sogar unterschreiben – meine privaten Kontakte finden nämlich so gut wie gar nicht dort statt. Dass dem aber grundsätzlich nicht so ist, ließ Google selbst verlauten, als man Zahlen veröffentlichte, die das stete Wachstum des Social Networks aufzeigen sollten.
Bestätigt wurde das vor gar nicht zu langer Zeit von Compete. Die Analysten hatten allerdings nur die Werte der US-amerikanischen Nutzer parat, während wir jetzt auch weltweite Zahlen nachgeliefert bekommen. Die neuen ComScore-Zahlen wurden von Morten Myrstad auf Google+ ins Netz gestellt und zeigen uns, dass die Besucherzahlen beim Google-Netzwerk stetig ansteigen.
Weltweit konnte sich Google+ im Juni über 110,7 Millionen Unique Visitors freuen. Das ist nicht so eine starke Entwicklung wie in den Vereinigten Staaten, bedeutet global aber immer noch eine Verbesserung von satten 66 Prozent im Vergleich zum letzten November. Die weiteren Zahlen bestätigen uns dann das, was Google selbst auch angegeben hat: 250 Millionen Accounts, 150 Millionen monatliche Nutzer und 75 Millionen tägliche Nutzer weltweit. Jeder Vierte dieser Nutzer stammt aus den Vereinigten Staaten, was auch einen Anstieg um drei Prozent im Vergleich zum November bedeutet.
Mir selbst bringen diese Zahlenspiele nicht viel, wenn ich die Menschen nicht erreiche, die ich beispielsweise bei Facebook erreichen kann. Dennoch bin ich dort natürlich auch weiterhin unterwegs und bin auch nicht ohne Hoffnung, dass sich das Bild zukünftig ändert und auch dort die weniger internetaffinen Menschen aufschlagen. Schließlich ist Google sehr clever, was das Verknüpfen seiner einzelnen Dienste angeht und wird auch zukünftig davon profitieren können.
Was beobachtet ihr? Ist euch in euren Kreisen aufgefallen, dass mehr Menschen regelmäßig bei Google+ unterwegs sind oder verhält es sich da eher wie bei mir?
Quelle: Morten Myrstad via Telekom-Presse
Qualität vor Quantität!!
Mit fällt vor allem bei den G+Usern auf, das endlich mal eine Kommunikation auf hohem Niveau möglich ist. Das ist aus meiner Sicht dem gutem Umstand zu verdanken, dass es dort wenig Kiddies gibt.
Mir ist die Qualität der Inhalte und Diskussionen in so einem Netzwerk wichtiger, als eine hohe Anzahl von Usern.
^ Kann ich so direkt unterschreiben.
Ich lese auf google+ gerne mit, auf fb bin ich eigentlich gar nicht mehr unterwegs. Was ich bei google+ allerdings einfach noch nicht durchschaut habe, ist, wie man „Freunde“ findet. Die angezeigten Vorschläge haben teilweise gar keinen google+ Account und bekommen dann eine E-Mail. Wie kann ich die denn unterscheiden?
#Knut
Exakt so ist es.
Naja, das liegt natürlich genau daran, dass im wesentlichen eine technikaffine Nutzergruppe auf Google+ aktiv ist und ist weder netzwerkinhärent noch gewollt. Wären mehr Normalos auf G+ aktiv, sähen die Inhalte kaum anders aus als bei Facebook. Und vielleicht verschwünden dann die ganzen strunzdämlichen „wir sind hier ja nicht bei FB“-Kommentare, die ja bei praktisch jedem Thema spätestens im dritten Kommentar auftauchen.
Knut: +1
nutzerzahlen sind halt doch nicht alles. zumal die in usa bei facebook ja auch deutlich auf dem rückgang sind. man sieht ja, wie facebook an der börse regelrecht abkackt. bald bei 50% wertverlust seit börsenstart angekommen.
auf der anderen seite steht google, das mit den anderen geschäftsbereichen gewinne in milliardenhöhe und eine umsatzrendite von 25% einfährt.
und trotzdem stellt sich die frage, ob social networking nicht doch nur ein hype war, der auch irgendwann in vergessenheit gerät.
Ganz genau, Knut!
Knut hat den Knackpunkt auf den Punkt gebracht.
Ich mag G+
Ich finde diese „Google Magazin“ Schulungsbildchen schön. Wie formatiere ich Artikel, wie poste ich Fotos, etc. Vielleicht hilft dies ein vernünftiges Niveau zu halten.
Auf einen XKCD Comic Post in Facebook kam als Kommentar „Das ist Nerd Zeugs, poste das gefälligst auf Google+!“
Genau so verhält es sich in meinen Kreisen auch. FB ist für (fast) alle, auf G+ sind vor allem die technik afiinen IT Kollegen und neugierige Internet Leute.
G+ hat sich im letzten Jahr zudem rasant in eine positive Richtung entwickelt musste ich feststellen.
1% (in Worten: ein Prozent) meiner Facebook-Freunde sind bei Google+ angemeldet. Aktiv ist keiner. Trotzdem bin ich gerne auf Google+, eben für Nerd-Themen und Fotografie (G+ ist das neue flickr, sollte man nicht unterschätzen) und eben, wie Knut schon gesagt hat, die anspruchsvolleren Unterhaltungen. Allerdings eben mit Fremden.
Ich hoffe einfach, dass irgendwann mal ein Hype durch die deutsche Social Network Gemeinde geht und – ähnlich wie damals bei StudiVZ – viele wechseln. Aber ich rechne mir dafür keine hohen Chancen aus. Was meint ihr?
Ich habe vor 3 Wochen meinen facbook Account gelöscht und nur noch bei google+ . Ich vermisse nichts. Ich finde die Diskussionsqualität bei google + bisher auch besser.
Und Neuigkeiten sind jetzt wieder echte Neuigkeiten die verbal ausgetauscht werden wenn man sich zum Bierchen trifft und nicht hingerotzte Bilder Uploads mit dem Untertitel: super Abend gestern…
Gruß
Thomas
Stimmt schon alles, besseres Niveau, weniger Unfug, sicherer fühlt es sich auch an – nur was nützt das, wenn aus dem eigenen Freundeskreis kaum jemand dabei ist? Ich denke, G+ wird mal zu einem zweiten Xing heranwachsen, FB wird im privaten Bereich bleiben, was es ist: lustig, zeitfressend und irgendwie gefühlt unsafe 🙂
Ich sehe es ähnlich wie alle anderen. im Techbereich halte ich mich gerne bei google+ auf und genieße die qualitativ hochwertigen Konversationen. Im privaten Bereich habe ich allerdings nur ca. 20-30 Kontakte bei google+, von denen quasi keiner aktiv ist. All meine Freunde befinden sich bei facebook und sind dort auch aktiv.
Was ich gehofft habe: Seit guten 2 Jahren gibt es den totalen Smartphone Boom. Am Anfang hatten alle nur Iphones. Mittlerweile haben aber auch viele meiner Freunde Androiden. Logischerweise müssten ein Haufen meiner Freunde auch googlemail und google+ haben. Frage ich aber meine Freunde, ob Sie überhaupt wissen, welches Betriebssystem auf deren Phone läuft, wissen nur ca. 25%, dass Sie Android von Google haben. Frage ich diese 25% dann noch, ob Sie dann auch die ganzen Dienste nutzen, erteilen mir ca. 80-90% eine Absage. Die meisten haben sich lediglich „aus Zwang“ einen Google Account geholt, damit Sie sich die kostenlosen Apps runterladen können. Sonst werden die Google Services nicht weiter genutzt. Die meisten nutzen weiterhin noch web.de, gmx.de,… Wenn ich Ihnen die Vorteile erklären möchte, wiegeln die meisten ab, dass Sie der Datenkrake google nicht so viel verraten wollen,… PushMails nicht benötigen, Ihren Kalender lieber noch parallel in der Tasche haben (zumindest die Frauen). Dieses Phänomen habe ich bis heute noch nicht ganz geschnallt. Nun sind seit ca. gut einem Jahr Android Handys auch bei der Masse angekommen, aber nur ein Bruchteil der Deutschen Nutzer (ich würde mal schätzen nicht mehr als 10%) verknüpfen es sinnvoll mit einem Google Account, um GoogleMail, Kontakte und Kalender zu verwalten. Von google Reader, Maps, Local und den anderen Diensten ganz zu schweigen. Die meisten haben es nur, um Apps runter laden zu können. Die Macht in Verbindung mit einem googleaccount nutzen fast keine. So lange sich der Umstand nicht ändert, sind wir weit davon entfernt, dass Google+ aktiv von der Masse in Deutschland verwendet wird. Glaube auch nicht, dass sich das auf kurz oder lang ändern wird. Leider… ich konnte bisher ca. 3-4 Leute dazu bewegen, Ihr Android System richtig zu nutzen!
Ist mir einfach zuviel, neben Facebook auch noch auf einer zweiten, unspezifischen Plattform Kontakte zu pflegen.
Themen bezogene Kontakte pflegt man ja auch noch.
Sehe das im Prinzip zusammenfassend so wie @Thomas (29. Juli 2012 um 18:29 Uhr),@Jens, @Hansbert @Karsten und @Rupa. Bin selber in der Hauptsache weiter auf FB unterwegs, weil das Netzwerk von FB halt über Jahre hin gewachsen ist. Nebenbei ein paar und auch mehr Aktivitäten auf G+, aber vom Grundsatz „Freundschaft“ usw. passiert da eigentlich nix; mein Zeitschiene auf G+ jetzt ca. 14 Monate. Insofern mögen die Analysten ja orakeln was sie wollen, und schöne Durchhalteparolen produzieren und publizieren. Übrigends: Glaube nur den Analysten, die du auch selber bezahlt hast ;-).
Mir fällt selber auf, dass dort keine typischen Facebook Sachen geschrieben werden und es keine Fanpages über Liebe, Angst und und gibt. Die Mitglieder sind höher gebildet und/oder vom Fach wie man auch erkennt.
Es fällt tatsächlich auf, dass die Follower immer mehr zunehmen, welchen man vor einem halben Jahr schon eine Anfrage geschickt hat. Wenn Google + es schafft mit seinen Localdiensten die regionalen Geschäftsinhaber zu bekommen, hätte es die richtigen Multiplikatoren für das weitere Wachstum
Guy Kawasaki, GooglePlus-Evangelist, sagt es so:
Auf Facebook folgt man „People“. Auf GooglePlus folgt man „Passions“.
Man sucht auf GooglePlus nicht nach Leuten, die man kennt, wie auf Facebook. Sondern man sucht nach Leuten, die ein gemeinsames Interesse haben (Fotografie, Oldtimer, Augentierchen) und die man erst noch kennen lernen will. Denn nicht alle meine Facebook-Freunde teilen meine Leidenschaften.
Über Themen kommt man mit Leuten auf GooglePlus einfacher und intensiver ins Gespräch.
-Hans Steup, Berlin