Google Street View bekommt Blur-Tool und weitere Neuerungen spendiert
Google Street View – vielen Menschen eher bekannt als der Dienst, bei dem man sich durch die Straßen dieser Welt klicken kann und nebenbei immer wieder gestellte oder spontane Aufnahmen verschiedenster Lebenssituationen zu Gesicht bekommt – bekommt ein paar neue Funktionen spendiert. Das Team von Androidpolice hat die *.apk der neuesten Version zerlegt und bestätigt die EInführung eines Blur-Tools, sowie der ersten Implementierung von Local Guides-Features.
Die wohl wichtigste Neuerung die man finden konnte, ist die Möglichkeit, seine hochzuladenden Photosphere-Bilder in Street View im Vorfeld mit einem Blur-Tool zu bearbeiten. Nummernschilder, Gesichter oder eventuell aus Versehen aufgenommene Texte, die die Öffentlichkeit nicht zwingend sehen muss, können so unkenntlich gemacht werden. Bei Google ist dieser Schritt bisher automatisiert vorgenommen worden. Da das Unternehmen aber mehr und mehr die Community in seine Dienste mit einbindet, ist es gut, dass nun auch normale User die Blur-Option nutzen können, zumal der automatische Algorithmus nicht immer zuverlässig agiert. Das System funktioniert so, dass man einfach eine Ecke des zu verdeckenden Bereichs durch Gedrückhalten des Fingers markiert und dann eine Box um das entsprechende Objekt zieht. Dies kann natürlich mit mehreren Objekten im Bild gemacht werden.
Weiterhin hat man herausgefunden, dass das Local Guides-Programm von Google Einzug hält in Street View, wenn auch aktuell noch mehr als Promoaktion, um neue Mitglieder zu werben. Es scheint also nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis weitere Features des Programms den Weg von Maps zu Street View finden.
Als letzte Neuerung führt man „Trusted Street View Photographers“ ein, also die Möglichkeit, sich als von Google zertifizierter Fotograf mit einem Icon markieren zu lassen, wenn die eigenen Fotos und das Profil denn den Regularien dafür entsprechen. Derjenige Fotograf landet dann zusammen mit anderen „Trusted“-Usern auf einer speziellen Liste. Das eigentliche Programm dahinter existiert bereits seit 2010, findet nun aber endlich den Weg zu Street View.
Die angesprochenen neuen Features wurden innerhalb der Programmzeilen der aktuellen *.apk gefunden. Sie können in der Quelle auch noch einmal betrachtet werden. Ein paar Fehlerkorrekturen wurden laut Changelog ebenfalls vorgenommen.
Auch eine eher unwichtige Nachricht wenn man in Deutschland wohnt. Hierzulande taugt die partielle Abdeckung aber gut als Zeitkapsel um mal zu sehen wie Gegenden vor ein paar Jahren aussahen.
Bei dem ganzen Müll kann man auch gut sehen wie Politik und Datenschützer versagen. Hausbesitzer können nun von vornherein widersprechen dass ihre Fassade im Internet zu sehen ist (etwas öffentlicheres als die Fassade gibt’s nicht). Solange schickt Google keine Autos mehr los. Aber die Satellitenansicht des gesamten Grundstücks auf jedem Kartendienst ist nicht so schlimm. Und höchstwahrscheinlich ein Profil bei Facebook und noch Twittern was man isst und wann man kacken geht. *Das* ist deutsche Mentalität.
@Kalle, gut zusammengefasst 🙂
Google befriedigt mit Streetview die Gelüste von Voyeuren, Perversen und Stalkern. Hier sieht man das der Begriff Datenschutz nur ein Witz ist, der den Interessen gieriger, amerikanischer Konzerne geopfert wurde. Höchste Zeit Googles Machenschaften mal ganz genau unter die Lupe zu nehmen. Ein europaweites Verbot von Streerview wäre wünschenswert.