Google löscht 7 Jahre Daten eines Nutzers – die Auflösung
In den letzten Tagen haben mich zig Leute aufgeregt angeschrieben, dass man irgendwo gelesen hätte, dass Google den Account eines Benutzers inklusive aller Daten plattgemacht hat. Mails weg, Fotos weg, alles weg. Sorry – wie auch die meisten habe ich erst einmal gefragt: „Sorry – kein Backup?“ Für die, die Google momentan ins Kreuzfeuer nehmen (Klarnamen-Diskussion und Co) ein gefundenes Fressen. Bis heute. Denn heute kam heraus, warum das Konto vorsorglich geschlossen wurde (keine Daten wurden gelöscht).
Vollzitat: Die Aufregung um den „Fall“ Thomas Monopoly dessen Account gesperrt wurde, war auch hier recht groß. Der Grund für die Sperrung war so heikel, dass wir zu dem Zeitpunkt (leider) nicht darüber sprechen konnten. Da er den Grund nun aber selbst nennt, können wir es sagen. Es ging um „Child Pornography“ – Er schreibt unter anderem dazu:
Google employs an automated system to scan user storage for violations of their ToS and in the process erroneously flagged one of the images in the folder as child pornography, it’s as simple as that. I am not angry at Google about this, as some might suggest, only because I too found the image bordering on the limits of what is legally permissible and hoped to highlight the fact that it is allowed to exist within a grey area of legality.
Ich lasse das Ganze mal wertfrei hier stehen, lest die Kommentare und / oder den ganzen Text dazu. Übrigens: mich schrieb mal ein Leser vor knapp 1,5 Jahren an, dass eines dieser typischen Urlaubs- / Badewannenfotos / whatever in einem geschlossenen SkyDrive-Ordner lag (für die Familie sichtbar) und Microsoft den Benutzer dann anschrieb, dass er das Material entfernen solle, da sonst Sperrung droht.
Naja, er selber schrieb auch nicht gelöscht, sondern daß er an seinen Account nicht mehr kam. Andere machten daraus ein Löschen.
Was aber schlimm ist und kritisiert werden muß ist, daß er nach geätigten Aussagen selbst auf Nachfrage vorerst keinen Grund genannt bekam und so das Problem nicht lösen konnte.
Das ein einziges Bild, welches auch nur am Rand in KiPo Richtung gehen könnte, die Ursache ist, finde ich schon etwas heftig. Ok, ich würde keine Bilder meiner Kinder ins Netz stellen, aber wenn man meint z.B. Urlaubsbilder ins Netz zu bringen, so sollte man beachten, daß Strandbilder der eigenen Kinder sehr leicht als KiPo tituliert werden. Und schon ist der Ruf ruiniert.
Mhm…was mir eher zu denken gibt, ist das Google die Bilder scannt und sich lustige Google Mitarbeiter meine privaten Alben angucken können.
Ja, ja, ich weiß, was man nicht will, dass es gesehen wird, das gehört nicht ins Netz.
@Fraggle
Sorry aber warum sollte man sowas ständig im Hinterkopf haben? Die wenigsten Eltern würden in ihren Denkstrukturen Bilder ihrer Kinder in Verbindung mit Pornographie bringen. Nur weil alte Notgeile Säcke(die dummerweise die Gesetze machen) sich nicht unter Kontrolle haben dichten sie allen andere dieselben perversen Gedanken an. Was anderes ist das nicht.
Ich finde es übrigens sehr bedenklich das Google grundsätzlich die Accounts Scannt.
Lieber einmal zuviel wegen sowas sperren/löschen, als einmal zu wenig.
@janbpuntk
Klar, dummerweise kann man das nur so sehen wenn es einen selber nicht betrifft. Getreu dem deutschem Grundsatz „was geht mich das Elend von anderen an“.
@Sonyon:
Ganz einfach, ich würde keine Kinderbilder ins Netz stellen, weil alles, was im Netz ist dort bleibt und man nicht weiß, was mit den Bildern passiert. Auf meiner HP sind daher aus Prinzip keine Bilder von Personen, sondern nur Landschaften und Bauten.
Also völlig unabhängig von den Perversen würde ich Kinderbilder nicht ins Netz stellen. Wenn die Kinder groß sind und es wollen, können sie es selber machen. Das nennt man Respekt vor der Privatssphäre die auch Kinder haben, die nur noch nicht die Dimensionen beurteilen können.
Edit: Ich habe es fälschlicherweise nur nicht klar ausgedrückt, so daß es nur auf die Perversen bezogen klang, sorry.
Wer sich in die Cloud begibt, ist halt verloren. Selber schuld. Wie die kleinen Lemminge, die man von 5 auf 0 runterzählt und *bääng*… 😉
Sagt ja niemand das da ein Googlemitarbeiter sich wahllos bisschen private Alben anguckt. *rolleyes* System überprüft die Bilder, da gibt es mittlerweile Software welche z.b. „Nacktfotos“ sehr gut erkennen kann etc. Wenn nun n Foto so geflaggt wird, dann versteh ich, dass ein Mitarbeiter sich dies anschaut. Wer sich darüber aufregt soll halt keine kritischen Bilder in die Cloud hauen.
Das Problem mit Kinder- und Jugendpornographie, auch nach deutschem Recht, ist, man entscheidet nicht selbst was darunter fällt. Das macht im Zweifel ein Richter. Wenn dann noch Websperren drohen, bleibt einem großen Internetanbieter einfach keine andere Möglichkeit als das selbst so schnell wie möglich zu sperren.
Ein kleines Mädchen am Strand ist für die Eltern eine nette Urlaubserinnerung und für Zensursula eine ernste Straftat. Von den alten Baby auf Bärenfell Fotos will ich lieber nicht anfangen.
Katzenfotos sollten meiner Meinung nach auch endlich verboten werden 🙂
Das ist hier aber schon falsch dargestellt, man macht als Eltern keine „zufälligen kinderpornografischen“ aufnahmen. Die sind ganz klar definiert und Nacktfotos am Strand oder änliches fällt nicht darunter. Da muss sich keiner Sorgen machen.
(bei Jugendpornografie ist dies schon eher problematisch, da sich jugendliche auch mal aufreizend zeigen wollen).
Und ich denke auch nicht, dass es OK ist einen Account wegen „graubereich“ dauerhaft zu sperren. Als Anbieter könnte man auch das eine Foto für das es Beschwerden gab sperren – oder notfalls auch anzeigen.
Es gibt in unserem Staat Verfahren für so was. Gerade bei dem Thema wo jeder denkt er weiss was ok ist und was nicht.
MfG
@Bernd
Laut Bericht hätte man den Herrn schon angesprochen darauf. Nur ginge das wohl aus entweder rechtlichen oder Unternehmensgründen nicht auf anhieb.
Die wären einige Wochen später daauf zu gegangen. nur der medienhype und das engagement des opfers war hier der antrieb für eine frühzeitige aufklärung
Als Dienstleistungsanbieter eines Cloud-Services ist man in DE ebenfalls teilweise haftbar, wenn z.Bsp. deine Nutzer gegen Recht und Gesetz verstoßen. Da der Cloud-Anbieter die Inhalte der Nutzer auf seinen Servern bereit stellt, kommt hier recht schnell das Thema Mitstörerhaftung zum Tragen.
Als Dienstleistungsanbieter geht man da logischer weise vorauseilend gleich einen Schritt weiter, als das man sich wegen so etwas z.Bsp. erst einmal vor Gericht wiederfindet.
Versteh auch nicht so ganz die Argumentationen in Richtung ‚wie kann es sein, dass Google meine Daten scannt‘. AGBs zustimmen, die man u.U. nicht gelesen/verstanden hat und dann darauf bestehen, man habe ein Recht auf die Nutzung eines Services, ala: ‚Ich mach‘ mir die Welt Widdewidde wie sie mir gefällt‘ …
~
Diese Überschrift keinen Sinn.
entweder
„Google löscht 7 Jahre ALTE Daten eines Nutzers“
oder
„Google löscht 7 Jahre LANG DIE Daten eines Nutzers“
oder
„Google löscht SEIT 7 JahreN DIE Daten eines Nutzers“
Aber so wie es derzeit geschrieben steht ergibt das keinen Sinn…
Niemand hat meine privaten Dateien zu scannen, außer ich steh unter Tatverdacht und die Kripo ist involviert. So einfach ist das für mich. Google-
@fritz
So ähnlich habe ich auch rumgerätselt, deswegen wollte ich den Artikel umso mehr lesen als er im RSS-Feed auftauchte 😀
@fritz: Google löscht Daten im Wert von 7 Jahren…
@Bernd:
Du widersprichst Dir selbst. Wenn es klar Definition von KiPo gibt, wieso ist dann die Sperrung nach Deinen eigenen Worten in der Grauzone begründet?
Ein Ermittler im Bereich KiPo bestätigte in einem Zeitungsinterview, daß es im Ermessen de Beamten liegt was KiPo ist und was nicht. Eine Strandaufnahme des 2 jährigen Nachwuches im Adamskostüm kann sehr wohl leicht in diese Kategorie fallen auch wenn sich die Eltern absolut nichts dabei denken.
Es ist nicht alles schwarz weiß und einfach zu erkennen. Was auch gut ist, denn was für den einen (die Eltern) ein normales Bild ist, kann für den Perversen aufgeilend sein. Für die eine Seite ist es ein Bild, für die andere KiPo.
Ich denke nur, daß google nicht den Account sperren sollte, sondern, wie in diesem Fall, bei Einzelbildern nur diese und den Besitzer zur Rechtfertigung bringen und ansonsten Sperrung des Accounts androhen.
Das Scannend er Bilder finde ich auch nicht gut, aber hey, die liegen auf deren Servern, also rechtlich vollkommen i.O. in meinen Augen. Deswegen nutze ich die Cloud auch nicht sondern meinen eigenen Server daheim zum hosten.
Du hast in meinen eigenen Worten ein Nicht übersehen.
Ansonsten: Context is King – auch bei der Bewertung von Sachverhalten die strafbar sein könnten.
Ich denke nicht ein nicht übersehen zu haben. Zitat:
„Die sind ganz klar definiert und Nacktfotos am Strand oder änliches fällt nicht darunter. Da muss sich keiner Sorgen machen.
….
Und ich denke auch nicht, dass es OK ist einen Account wegen “graubereich” dauerhaft zu sperren. “
Auf diese beiden Sätze bezog ich mich. Wenn es klar definiert ist, kann es keinen Graubereich geben. Anders gesagt, Du kannst es nicht für „nicht ok“ halten einen Account wegen Graubereich zu sperren, weil es nach Deiner Auffassung gar keinen Graubereich gibt. Entweder war es dann Verleumdnung oder korrekt, aber kein Graubereich. Es mag kleinkariert klingen, ich wies aber nur daraufhin, weil es eben keine klare Richtlinien gibt und jeder daher aufpassen sollte um nicht fälschlicherweise wegen etwas beschuldigt zu werden.
@fritz – es geht ja nicht um 7 Jahre alte Daten und auch nicht darum, dass 7 Jahre lang oder seit 7 Jahren gelöscht wird, sondern dass die Daten gelöscht wurden, die über 7 Jahre zusammen getragen wurden. Von daher finde ich die Aussage „7 Jahre Daten“ recht gut verständlich, vorausgesetzt man bringt den Willen mit, es richtig zu verstehen 😉