Google, FSF und FSM veröffentlichen Unterrichtsmaterialien für Schulen
Google Deutschland, die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM e.V.) und die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) haben zusammen mit der Unterstützung von „Deutschland sicher im Netz“ sowie Telefónica Deutschland heute die Unterrichtsmaterialreihe „Recherchieren, Informieren, Kommunizieren, Unterhalten: Medien in der Lebenswelt von Jugendlichen – Materialien für den Unterricht“ veröffentlicht. Hier soll es zuerst einmal um die Aspekte Jugendmedienschutzes und der Internetsicherheit gehen.
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Ziel der Initiatoren ist es, Jugendlichen Einblick in die vielfältigen Funktionen zu vermitteln, die Medien in pluralistischen und demokratischen Gesellschaften einnehmen, von der allgemeinen Informationsvermittlung über die Berichterstattung, die Unterhaltung bis hin zu Kommunikation in Sozialen Netzwerken.
Darüber hinaus werden aktuelle mediale Entwicklungen sowie Aspekte des Jugendmedienschutzes und der Internetsicherheit thematisiert und für den Unterricht aufbereitet, wie man seitens Google mitteilt.
Die Unterrichtsthemen „Einführung in den Jugendmedienschutz“, „Realität und Fiktion in den Medien“, Jugend und Internet“, „Jugend und Handy“, „Erstellen einer Nachrichtensendung“ sind dabei so aufbereitet, dass sie für unterschiedliche schulische Kontexte verwendbar sind. Durch unterschiedliche methodische Vorschläge lässt sich zudem der Schwierigkeitsgrad steuern. Ausführliche thematische Einführungen und Materialblätter ermöglichen eine intensive Vorbereitung für Lehrerinnen und Lehrer.
Ergänzt werden die Themen durch einen Werkzeugkasten zum kollaborativen Lernen im Internet, der eine Vielzahl von Tools und Möglichkeiten aufzeigt, das Internet und Web 2.0 produktiv für den Unterricht zu verwenden.
Und hier kommt ebenfalls Google ins Spiel. Ich habe mir eine der Broschüren heruntergeladen und angeschaut. Klasse, dass man das Ganze unter Creative Commons-Lizens stellt, allerdings züchtet man sich hier auch eventuell Kunden heran. Im Heft „Ständig vernetzt mit Smartphone und Co“ kommt alleine sechsmal die Nennung Google Docs vor. Immerhin wird Etherpad, Microsoft Word und Libre Office auch jeweils einmal genannt.
Auf die Online-Möglichkeiten von Microsoft wird nicht eingegangen, stattdessen liest man zum Beispiel: Technisch aufwändiger aber dafür mit großer Zeitersparnis lässt sich die Befragung komplett digital durchführen und auswerten. Dafür wird mit einem Internetdienst wie z.B. Google Docs der Fragebogen als digitales Formular erstellt. Im PDF mit dem Werkzeugkasten kommt Google gar 82 Mal vor.
Eine vielleicht lobenswerte Sache, die hier aber auch ein bisschen genutzt wird, um Werbung in eigener Sache zu machen. Nun gut – hätten andere Firmen sicherlich auch so gemacht, soll hier aber nicht unerwähnt bleiben. Insgesamt finde ich die Bereitstellung dieses Materials definitiv gut.
Hej, caschy! Zu Deiner (leisen) Kritik, google würde hier Werbung in eigener Sache machen und die eigenen Produkte in den Vordergrund stellen möchte ich anmerken, dass es für viele Schulen schwierig sein dürfte, die Lizenzkosten für Microsoft-Office-Produkte aufzubringen / nachzuweisen. In so weit könnte man / google auch deutlich darauf hinweisen, dass die Google-Produkte kostenlos sind. Andere, ebenfalls freie Produkte weisen dann nicht die Verbreitung auf, so dass hier google für die Schulen auch aus diesem Grund die erste Wahl sein dürfte.
VG
Markus
@Markus: SkyDrive Online-Office ist auch kostenlos.
Es ist doch völlig legitim, dass Sponsoren auch Interessen haben. Ohne würde auch im Sport nichts so sein wie es ist, selbst bei uns in der Kreisliga und Jugend.
Mich stört bei der Diskussion eher, dass es immer eher um Risiken geht als um Chancen.
Mein Sohn schleppt mit 11 Jahren täglich fast 10kg zur Schule und zurück, weil dort bis heute kaum die Möglichkeiten moderner Medien genutzt werden. Regt mich tierisch auf. Und ohne Sponsoren fließt in Deutschland ja nichts in Richtung Bildung, da werden lieber Autobahnen in Bayern saniert.
Es hätte mich gewundert, wenn die kein Productplacement betrieben hätten. Das ist, vermute ich, eine „Gegen-Kampagne“ zu http://www.partners-in-learning.de/ von Microsoft. Die bieten auch reichlich Lernmaterial kostenlos an, für den Schulunterricht bezogen.
Viele Schulbuchverlage bieten auch zusätzliches Lernmaterial an. Und natürlich Verlaggelabelt. Hauptsache, die Qualität taugt. Und der Lehrer erwähnt dann einfach, dass das hier keine Werbung ist, dann passt das. 🙂