Google Fotos: Nachträgliches Komprimieren im Web möglich
Unendlicher Speicherplatz für Fotos. Ein vollmundiges Versprechen von Google, welches natürlich mit Einschränkungen verbunden ist. So kann man da natürlich nicht seine Gigapixel-Aufnahmen speichern, ohne befürchten zu müssen, dass der eigene Speicher mal leerläuft. Stattdessen bietet Google einmal die kostenfreie und „unendliche“ Speicherung von Fotos und Videos an, die bestimmte Kriterien erfüllen. So kann man einmal auf den Algorithmus von Google vertrauen und „Hervorragende Bildqualität bei verringerter Dateigröße“ in den Google Fotos ohne Anrechnen auf das Speicherkontingent nutzen.
Alternativ nutzt man vorhandenen Gratisspeicher für das Backup von Fotos und Videos in voller Auflösung – sofern das eng wird, kann man ja Speicher nachkaufen. Was aber, wenn man bislang immer in Originalqualität die Fotos gesichert hat und irgendwann der Meinung ist, die verringerte Auflösung reicht (weil man kein Geld für zusätzlichen Speicher ausgeben möchte)?
Hier hat Google nun ein Update nachgeschoben, welches das nachträgliche Herunterskalieren von Fotos möglich macht. Hat man beispielsweise 5 Gigabyte Fotos in Originalqualität hochgeladen und entscheidet sich jetzt, im Web in den Google Fotos-Einstellungen den Button „Speicherplatz freimachen“ zu klicken, dann werden alle eure Fotos bei verringerter Dateigröße und Auflösung bei Google gespeichert, die Originalfotos also „kleiner gemacht“. Dafür werden sie aber nicht mehr auf euren Speicher angerechnet. Offenbar ist das weiterhin nur so ein „all or nothing“-Ding, denn es gibt nur die Option, genauer skalieren auf Alben-Basis kann man da nicht, was sich viele Menschen sicherlich gewünscht haben. Diese müssen dann weiterhin die Option der Originale über den Google Drive nehmen, denn diese Dateien werden ausgeschlossen:
Zur Komprimierung sei noch gesagt: es wurde immer gesagt, dass bis 16 Megapixel alles geht, größere Fotos von Google runtergerechnet werden. Dies ist nur bedingt richtig, denn komprimiert wird immer. So kann man beispielsweise mit dem iPhone ein 12 Megapixel-Foto schießen, dieses bleibt auch bei der Auflösung von 4032 x 3024 Pixeln, Google komprimiert aber, sodass ein Original von rund 2,4 Megabyte auf 1,5 Megabyte Dateigröße in den Google Fotos dahinschmilzt.
Bei größeren Fotos ist es dann tatsächlich so, dass die größentechnisch eingedampft werden – habt ihr in Photoshop eine Datei gebastelt, die 10.000 x 10.000 Pixel hat, so wird diese auf die besagten 16 MP eingedampft, sodass am Ende 4.000 x 4.000 Pixel stehen, wenn man die Komprimierung aktiviert hat. Sollte man vielleicht im Hinterkopf behalten. Neben dieser Neuerung kann man nun auch in den Google Fotos unter Android (und bald unter iOS) nach erfolgtem Upload die lokalen Kopien löschen, sofern man dieses möchte.
Ich weiß ja, dass viele Wert darauf legen, ihre Fotos in Originalauflösung zu speichern, aber gibt es irgendwo mal einen halbwegs aussagekräftigen Vergleich, wie „schlecht“ die von Google vorgeschlagene „Hervorragende Bildqualität bei verringerter Dateigröße“ tatsächlich ist? Ich glaube nämlich, dass sich die meisten Nutzer viel zu viele Gedanken darüber machen und am Ende sowieso keinen Unterschied erkennen würden.
Guter Versuch, Google. Aber besser wäre es, die „zu großen“ Fotos gezielt suchen zu können und individuell zu entscheiden, welche komprimiert werden können!!
@besucherpete: das denke ich auch… die meisten Urlaubsfotos von Freunden/Familie schauen wir uns mittlerweile auf dem Tablett (oder Smartphone) an und in seltenen Fällen noch auf dem TV. Da brauch ich persönlich einfach keine 16 Megapixel 🙂
@me: Wieso braucht man auf dem TV eine höhere Auflösung als auf dem Tablett?
Keine Ahnung, hab ich das geschrieben?
@me
Was ist wenn du mal wo reinzoomen willst?
Ich denke eh nicht dass einer der eine Kamera hat die gute 16+ MP Fotos schiesst seine Fotos nur bei Google belässt, ohne ein anderes Backup. Wenn’s einem wichtig ist dann bezahlt man für den Speicherplatz. Flickr gibt’s auch noch, da hat man 1 TB kostenlos und ohne Komprmierung.
Google’s Algorithmus fügt sehr minimal ein paar Kompressionsartefakte zu und komprimiert die Farben. Dadurch sieht man vor allem an scharfen Kanten die typischen JPEG-Artefakte. Aber nur wenn man mit der Lupe sucht. Ich denke nicht dass der Durchschnittsanwender einen Unterschied bemerken wird.
„es wurde immer gesagt, dass bis 16 Megapixel alles geht, größere Fotos von Google runtergerechnet werden. Dies ist nur bedingt richtig, denn komprimiert wird immer. So kann man beispielsweise mit dem iPhone ein 12 Megapixel-Foto schießen, dieses bleibt auch bei der Auflösung von 4032 x 3024 Pixeln, Google komprimiert aber, sodass ein Original von rund 2,4 Megabyte auf 1,5 Megabyte Dateigröße in den Google Fotos dahinschmilzt.“
Danke für die Klarstellung. Seit das erste mal über diese ‚unbegrenzte Speicherung‘ bei <16MP geschrieben wurde, bin ich jedes mal über die Auswahl beim Upload in der Fotos-App gestolpert, die bei Auswahl von "original" eben doch wieder auf 15GB hinweist – obwohl man Fotos mit <16MP hat.
Irgendwie ist das Müll…
Obwohl ich in den Google-Einstellungen „Hohe Qualität“ eingestellt habe, werden alle Fotos in Originalgröße auf Google Fotos hoch geladen. Schon einige Male de- und neuinstalliert, ändert aber nichts. Ganz schwache Performance von Google.
@Batey hatte ein ähnliches Problem mit einem Google Apps Account – es wurden dort einfach keine Jahresordner in Drive von den Fotos angelegt, sondern alle zusammen in einen Ordner geworfen.
Nur ein Löschen des Accounts + Neuerstellung führte zur Lösung.
Ggf. kannst du mal versuchen einzelne Google-Dienste (Drive/Fotos) versuchen zu deaktivieren?!
Alternativ mal (je nachdem von wo du bisher die Einstellung vorgenommen hast) von PC auf Tablet/Smartphone oder anders herum mit den Einstellungen experimentieren…
Der Standard-Smartphone-Knipser wird auch bei den von Google optimierten Fotos keine Qualitätsunterschiede merken, höchstens mal wenn es ein größeres Poster o.ä. werden soll.
Wer mit DSRL unterwegs ist und somit nochmal eine andere Qualität an den Tag legt, ggf. sogar RAW fotografiert, wird Detailverliebt sein und den Originalzustand bevorzugen…
@Billy: Das kann unterschiedlich sein. Ich nutze auch dann und wann eine DSLR, aber nicht wg. der höheren Auflösung, sondern wg. der insgesamt besseren Qualität. Viele Pixel sind nicht alles …