Google & Facebook: Nachlasskontakt einrichten
Google und Facebook bieten die Möglichkeit an, einen „Nachlassverwalter“ einzurichten, quasi einen vertrauten Kontakt, der nach einer bestimmten Zeit der Inaktivität Zugriff bekommt. Diese Möglichkeit ist nicht neu, doch hatte ich in den letzten Tagen damit zu tun und erfuhr, dass diese Möglichkeit eben doch nicht allen Nutzern bekannt ist. „Nach mir die Sintflut“ ist zwar eine nette Ausrede, doch manche wollen eben, dass vertraute Menschen im Falle eines Falles Zugriff haben – aber nicht vorher. Ich kann zwar irgendwo mein Passwort hinterlegen für den Notfall, doch manche wollen dies nicht. Erst wenn ein Zeitraum abgelaufen ist, wollen sie Zugriff geben.
Google Nachlasskontakt einrichten
Bei Google nennt sich das Ganze Kontoinaktivität-Manager. Dieser ist hier zu finden und in wenigen Augenblicken eingerichtet. Die wichtigen Punkte sind Ablauf der Zeit und der entsprechende Kontakt. Google erlaubt einen Zeitraum von 3 bis 18 Monaten. Erfolgt in dieser Zeit keine Anmeldung, so wird der hinterlegte Kontakt informiert. Bis zu 10 Kontakte kann man hinzufügen, diese werden nach Ablauf der Zeit benachrichtigt und erhalten Zugriff auf die Daten. Ist man der Meinung, dass man keinen digitalen Nachlass zu vererben hätte, so kann man auch aktivieren, dass das Google-Konto gelöscht wird. Hierbei gehen auch die anderen öffentlich geteilten Inhalte wie YouTube-Videos, Blogs auf Blogger oder Google+-Beiträge flöten.
Letzten Endes ist es dann so: Man legt eine Wartefrist fest, nach der das Konto als inaktiv eingestuft werden kann. Die Wartefrist beginnt mit eurer letzten Anmeldung in dem Google-Konto. Der Kontoinaktivität-Manager benachrichtigt dich per SMS und optional per E-Mail, bevor die Wartefrist abläuft. Fügt vertrauenswürdige Kontakte hinzu, die darüber informiert werden sollen, dass du dein Konto nicht mehr verwendest. Du kannst nach Wunsch auch die Daten aus deinem Konto mit den Personen teilen. Optional: Weise Google an, dein Konto zu löschen.
Facebook Nachlasskontakt einrichten
Und auch Facebook bietet so etwas seit langer Zeit an, da läuft es aber etwas anders als bei Google. In den Sicherheitseinstellungen lässt sich ein Nachlasskontakt einrichten. Wird Facebook über das Ableben des Mitglieds informiert, so wird der Account in einen speziellen Status versetzt, sodass hier beispielsweise eine Trauerfeier angekündigt werden kann. Hier wird im Namen des Nachlasskontaktes gepostet, nicht im Namen des Verstorbenen. Ebenfalls kann der Kontakt für den Verstorbenen Freundschaftsanfragen von Freunden oder Familienmitgliedern annehmen, aber auch das Profil- und Headerbild ändern.
Ebenfalls ist einstellbar, dass der Bevollmächtigte Bilder aus dem Account der verstorbenen Person herunterladen kann. Was nicht möglich ist, das ist das Einloggen in den Account des Verstorbenen, private Nachrichten können also nicht gelesen werden. Alternativ kann man auch einstellen, dass niemand informiert wird, der Account also direkt gelöscht wird. Auch hierfür muss Facebook von eurem Ableben in Kenntnis gesetzt werden.
In diesem Sinne: Kann man ja mal vielleicht einstellen.
Vielen Dank für den Beitrag!
Vielen ist dieses wichtige Thema nicht bewusst. Z.B. Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht oder eben Facebook und Co.
Meiner Meinung nach, sollte die automatische Löschung standardmäßig aktiviert und auch nicht deaktivierbar sein. Und zwar überall bei dem man einen Account angelegt hat.
Selbst bei Accounts mit virtuellen Dingen, die einen irgendwann Geld gekostet haben.
Die Frist sollte natürlich deutlich länger sein, ich sage mal mindestens 10 Jahre.
Danke!
@Keule: Ja, schiebt man immer vor sich her. Ich musste erst auch 100x genervt werden, dass wir das Thema privat nun angehen. Also Vollmacht, Verfügung etc. Alles über den Notar…..
Hatte mich mit dem Thema bisher nicht beschäftigt, bin jetzt schon fast 59, also sollte man sich da schon vielleicht endlich mal Gedanken machen.
Nur: Wem sollte man da eine Vollmacht über seine Aktivitäten und accounts geben?
Ich wüßte da zumindest Niemanden.
Klar, hab ne Freundin, aber die sollte da nun nicht wirklich zum Zuge kommen ….
Was sollte man in so einem fall tun???
Nicht nur Facebook und Google sind problematisch im Fall der Fälle: Bank, Email, LinkedIn, Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung, Versicherungen etc. Ich habe dafür mit meinem Team eine komplette, kostenlose Lösung entwickelt, die man sich unter thevitalthings dot com anschauen kann. Ich bin gespannt auf Anregungen und Kritik!
Ich wollte einstellen, dass Google einfach meinen Account nach 3 Monaten inaktivität löscht. Allerdings will Google meine Telefonnummer haben, warum auch immer. Schade.
Bei Gelegenheit Suite Konten scheint es scheinbar immer noch nicht zu funktionieren
@ malte
Weil die Autorisierung über Bestätigungscodes abgesegnet werden müssen, die per SMS versendet werden.
Ich habe es jetzt aufgegeben. Offensichtlich hat das Netz zusammen nun Probleme. Es ist wie eine Endlosschleife mit höchstem Niveau. Preise hoch, Kunde bezahlt mit seiner Zeit sowieso. Freundschaftliche Grüße