Gmvault: Gmail-Sicherung für Fortgeschrittene
Backup von E-Mails machen, die man bei Google lagert – braucht man das heute noch? Viele sagen sich, dass das sicherlich nicht vonnöten ist. Man wird ja sicher nichts aus Versehen löschen. Doch es gibt auch Menschen, die Backups von ihren Mails anfertigen. Und diese Thematik ist ja heute eigentlich gar kein wildes Thema mehr. Wer via POP3 abfragt, der hat seine Mails eh auf der Platte und wenn man auf den Standard IMAP setzt, dann kann man über einen Mail-Client wie Thunderbird, Outlook, Apple Mail und Co eine Mail ja immer noch von Ordner A in Ordner B zwecks Sicherung schieben.
Aber – es gibt auch ein paar Programme, die uns das Leben leichter machen wollen, beispielsweise MailStore Home, welches ich unter anderem in diesem Beitrag vorstellte – und das Kommandozeilen-Tool Gmvault, welches Mails von Gmail sichert. Dieses Tool muss zwar via Terminal-Eingabe befeuert werden, hat aber den Vorteil, dass es nicht nur auf der Windows-Plattform funktioniert, sondern auch unter OS X und Linux. Für Windows gibt es für den Anwender die Exe-Datei, für OS X-Nutzer den entsprechenden Tarball. Wer Python nutzt, der kann sich auch das Paket besorgen, welches dann unter Linux, OS X und Windows nutzbar ist.
Wie bereits erwähnt, müssen die Eingaben im Terminal erfolgen. Wer das Ganze schon getestet hat, kann sich ja aus Bequemlichkeitsgründen eine Batch bauen. Gmvault bietet eine Seite, die die einzelnen Parameter listet, wer an der Lösung interessiert ist, sollte da unbedingt reinschauen. Prinzipiell ist die Erstsicherung wichtig, da hier dem Programm gestattet wird, auf eurer Mail zuzugreifen. Dies geschieht via der Gmail-API aus dem Terminal heraus und ist für alle Systeme gleich.
Ein erster Aufruf sieht so aus, wie im ersten Screenshot zu sehen. gmvault sync E-Mail@Adresse.de. Dann muss man im Fenster Enter drücken, woraufhin sich der Browser öffnet – Gmvault fordert den API-Zugriff auf Gmail an, ihr bekommt einen Code im Browser angezeigt, der einfach ins Terminal kopiert werden muss. Ist dieses geschehen, so beginnt Gmvault mit der Sicherung in euer Home-Verzeichnis. Hierbei wird alles gesichert – JEDE Mail mit jedem Anhang, nicht auf Ordner-Basis, sondern auf Monats-Basis. Jede Mail wird als komprimierte EML-Datei gesichert.
Das kann nervig sein, weshalb es Parameter gibt, sodass Mails direkt als einschaubare EML-Datei heruntergeladen werden können. Wer das Vollbackup nicht will, kann abbrechen, es wird dann so lange nicht gesichert, bis ihr wieder via Terminal startet. Wichtig zu wissen: die eben beschriebene Autorisation muss nur einmal erfolgen.
Wie bereits erwähnt: es gibt diverse Parameter, die sich der interessierte Nutzer anschauen sollte. Ihr wollt die Mails nicht komprimiert haben? Würde dann so aussehen:
gmvault sync –no-compression mail@eureadresse.de
Man kann die einzelnen Befehle nicht nur über die Webseite einsehen, sondern auch über die einzelnen Befehle im Terminal. gmvault sync -h zeigt diese Hilfe für den Sync an. Aber nicht nur sichern lässt sich, sondern auch der lokale Bestand bei etwaigen Online-Löschungen wiederherstellen, der Befehl gmvault restore –help zeigt euch, wie das geht. Wird man hoffentlich nie brauchen.
Kleiner Tipp am Rande: wer grundsätzlich an GMvault interessiert ist, aber das Ganze nur schnell testen möchte, einfach wie oben vorgehen, aber folgenden Befehl nutzen:
gmvault sync –no-compression mail@eureadresse.de -t quick
Hierbei werden nur die Mails der letzten sieben Tage gesichert. Danach könnt ihr in eurem Nutzerverzeichnis ganz einfach durch die EML-Dateien schauen und entscheiden, ob ihr so eine Lösung einsetzt.
Es gibt aber auch keinen größeren Gmail-Nerd als den lieben Caschy 😀
Toller Beitrag
Kann man übrigens auch als täglichen cronjob in der Synology Diskstation einrichten….
Danke Yves, das ist ein sehr nützlicher Tip.