Gerichtsurteil: DWD WarnWetter-App darf nicht kostenlos angeboten werden

Ihr kennt die App vermutlich, viele dürften sie sogar auf ihrem Smartphone installiert haben: Die kostenlose WarnWetter-App des Deutschen Wetterdienstes. Ein Gericht hat nun entschieden, dass die App nicht mehr kostenlos angeboten werden darf, wie die Westfalenpost berichtet. Die Begründung ist der erweiterte Inhalt, der über Warnungen hinausgeht. Laut Gericht informiert die App umfassend über das Wetter. Geklagt hatte ein privater Anbieter aus Bonn, der in dem Angebot eine steuerfinanzierte Wettbewerbsverzerrung sieht.

Das sieht auch das Landgericht Bonn so. Zwar verfolge der DWD keine Gewinnabsichten mit der App, agiere aber wie ein wirtschaftliches Unternehmen. Denn mit dem Angebot wird die Bekanntheit des DWD gesteigert, was letztendlich zu einer Steigerung der Markmacht führt. Gegen das Urteil kann allerdings noch Berufung eingelegt werden.

Der DWD äußerte sich zunächst nicht direkt, man müsse erst die vollständige Urteilsbegründung abwarten. Aber ein Sprecher des DWD betonte noch einmal, dass keine kommerziellen Ziele verfolgt werden, vielmehr möchte man dem Nutzer Hintergründe zu Wetterwarnungen über ein zeitgemäßes Medium präsentieren.

Noch kann die App kostenlos geladen werden und ich gehe davon aus, dass dies auch künftig so sein wird. Verstehen kann man durchaus beide Seiten, eine sehr spannende Sache, die ein wenig an die Streitereien mit den Meidathek-Apps der öffentlich-rechtlichen TV-Sender erinnert.
https://play.google.com/store/apps/details?id=de.dwd.warnapp
https://itunes.apple.com/de/app/warnwetter/id986420993

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

*Mitglied der Redaktion 2013 bis 2019*

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

46 Kommentare

  1. Es ist schon erstaunlich und auch irgendwie erschreckend, womit sich Gerichte heutzutage auseinandersetzen müssen … 🙁

  2. Das Kachelmann-Interview ist enorm empfehlenswert. Danke für den Link.

  3. Soweit ich weiß wurde sogar gegen den DWD geklagt das die die Daten herausgeben (geht um 1h Mittelwerte) und da war Herr Kachelmann auch mit daran beteiligt. Es gibt in Deutschland nun mal nur zwei große Messstationen-Anbieter und das ist der DWD und Meteomedia (nun Mediogroup).

  4. ich werde nun alles von der klagenden Firma „Wetter Online“ deinstallieren….

  5. Wetter Online soeben deinstalliert.
    DVD installiert.
    Der Kunde hat die Macht, nicht das Unternehmen. Das begreifen sie scheinbar immer noch nicht.

  6. Sollte natürlich DWD lauten.
    Da hat die Fehlerkorrektur wieder zugeschlagen. 😉

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.