Gegen Hate Speech: KI-Einsatz und Zusammenarbeit mit gutefrage.net

Quelle: BLM/Stefan Heigl

Aktuell zählt es zu den Lieblingsthemen in der Digitalpolitik, sich über Hass im Internet zu echauffieren. Teilweise geschieht dies berechtigterweise, allerdings manchmal auch als Vorwand, um Überwachungstechnologien zu forcieren, die am Ende aus meiner Sicht mehr die Rechte der Bürger einschränken, als anderen Zwecken zu dienen. Nun geht es jedenfalls voran mit den Projekten gegen Hate Speech: In Bayern arbeitet man mit der Plattform gutefrage.net zusammen und betont auch die wachsende Rolle von KI.

Bereits seit Januar 2022 wird in einem Pilotprojekt im Jugend- und Nutzerschutz der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM)der Einsatz künstlicher Intelligenz getestet. Die mit einem Crawler identifizierten Hate-Speech-Fälle werden als Prüfbitten an die Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET) bei der Generalstaatsanwaltschaft München übermittelt. Generell bündelt man das Ganze unter der weiter reichenden Initiative „Justiz und Medien – konsequent gegen Hass“, die laut BLM derzeit von 115 Medienunternehmen unterstützt werde. Zudem wird die Initiative auf Internetplattformen erweitert. Für das Pilotprojekt konnte die Frage-Antwort-Community gutefrage.net gewonnen werden.

Man könne laut dem bayrischen Justizminister Eisenreich die Urheber von Hate Speech nur effektiv verfolgen und bestrafen, wenn man sie identifizieren können. Daher wird gefordert, soziale Netzwerke stärker in die Pflicht zu nehmen – die übliche Forderung. Wobei es in der Realität natürlich nicht ganz so simpel ist, wie etwa Jan Böhmermann exemplarisch zeigen konnte: Tatsächlich fehlt es Polizeibeamten oft an Fachwissen oder gar Motivation, um Hass im Netz zu verfolgen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden. PayPal-Kaffeespende an den Autor.

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5 Kommentare

  1. Witzig. Ausgerechnet einen Typen wie Böhmermann im Video unter dem Beitrag zu verlinken, der nun Vorreiter in Sachen Hass und Hetze im Internet ist.

    Für Straftaten gibt es Gesetze. Alles andere geht in Richtung Zensur.

    • Seit wann hetzt Böhmermann denn?

    • André Westphal says:

      Böhmermann ist für vieles bekannt – Hass und Hetze zählen gewiss nicht dazu ;-). Man kann ihn und seinen satirischen Humor mögen oder auch nicht, aber Fake-News über ihn zu verbreiten ist nun eher so… „semi-sinnvoll“.

      • Ich muss da gerade an das Erdogan Gedicht denken. Aber das war natürlich Satire und keine Hetze, nicht wahr? Man stelle sich vor jemand würde so ein „satirisches“ Gedicht über ein Mitglied der deutschen Regierung verfassen, dass wäre natürlich Hass und Hetze. Früher gab es bissige Kabarettisten wie Dieter Hildebrandt oder Hanns Hüsch und heute nur noch systemtreue Empörungs-Comedians.

  2. LoL.

    gutefrage.net gibt es noch? Einer übrig gebleiben bei den fünftausend Fragen-Portalen, die heute keiner mehr will und braucht.

    Die freuen sich bestimmt einen Ast ab, dort auf dicke Hose und wahrscheinlich noch Fördergelder kassieren zu können.

    Wenn ich mir die Fragen und Antworten dort so durchlese, schauen die Politiker wahrscheinlich auch persönlich immer wieder vorbei, um sich falsch zu informieren.

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