Fujitsu schließt sein Werk in Augsburg

Der Hersteller Fujitsu schließt sein Werk in Deutschland bzw. ganz genau in Augsburg. Dadurch werden wohl 1.500 Mitarbeiter ihren Job verlieren. Am Ende möchte das Unternehmen seine Fertigung und Entwicklung nach Japan verlagern. In der Tech-Industrie ist man von diesem Schritt größtenteils wenig überrascht. So war Fujitsu ohnehin der letzte Mainboard-Hersteller, der noch in Europa produzierte.

Letzteres ist eine kostspielige Angelegenheit – besonders in Deutschland. Offenbar musste man das auch bei Fujitsu einsehen, so dass der Rückzug aus der PC-Produktion in Europa erfolgt. In Augsburg fertigen aktuell ca. 1.500 Mitarbeiter Clients und Server. Die Schließung geht aber freilich nicht innerhalb von zwei Tagen über die Bühne. Vielmehr soll das Werk bis spätestens September 2020 seine Pforten dichtmachen. Das Gelände möchte Fujitsu anschließend ebenfalls abstoßen.

Die Werkschließung wird in Deutschland auch noch weitere 300 Mitarbeiter betreffen, die außerhalb des Werks für andere Tätigkeiten verantwortlich gewesen sind. Aus dem PC-Geschäft an sich will sich Fujitsu nicht komplett zurückziehen. Das Unternehmen wird also weiter Computer entwickeln bzw. herstellen. Aber man bündelt seine Kräfte in Japan. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass ehemals durch Fujitsu betonte Vorteile, wie die beschleunigte Logistik, entfallen.

Fujitsu möchte laut eigenen Aussagen aber weiterhin in Europa in die Automobil- sowie Fertigungsindustrie und den öffentlichen Sektor investieren. Dadurch will man auch wieder neue Arbeitsplätze schaffen. Für die durch die Werksschließung betroffenen Mitarbeiter dürfte das aber wohl nur ein schwacher Trost sein.

Danke Peter!

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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10 Kommentare

  1. Um es mal nicht allzu schwarz zu malen: Ich denke, die großen Techfirmen (ich kenn aus meinem Arbeitsumfeld auch einige) werden sich alsbald auf die Socken machen und die Leute anwerben. Hoffen wir mal, dass es für alle Beteiligten halbwegs gut ausgeht.
    PS: Beim Schreiben fiel mir auf, dass mein Arbeitsrechner auch ein Fujitsu-Siemens ist 🙂

  2. Wirklich sehr schade. Ich war erst im Februar im Rahmen einer Werksbesichtung dort und war, wie alle, sehr beeindruckt, wie dort die Produktion am Fließband funktioniert. Damals war man noch optimistisch, weil die Produktion in Deutschland die weiten Wege aus Asien erspart und bereits in vielen Bereichen hochautomatisiert ist.

  3. KassallaOnline says:

    Eine hochautomatisierte Produktion, für die trotzdem noch 1.500 Mitarbeiter benötigt werden? Für was genau?

  4. Ich hoffe für alle Besitzer eines F…… PC , dass ein Repaircenter in D bleibt

  5. Liegt es event. daran, dass Fujitsu die PC-Sparte an Lenovo verkauft hat?
    Die PCs von Fujitsu – ich hatte sie nur arbeitsseitig – habe ich positiv in ERinnerung,
    im Gegensatz zu den Rechner von Dell.
    Für die Mann/Frauschaft in Augsburg ist dies bedauernswert. Ich hoffe das beste für sie.
    Jedoch wurde Augsburg wirtschaftlich in den letzten 12 Monaten stark gebeutelt.
    Ein ehm. Airbuswerk baut ca. 500 Arbeitsplätze ab. Ein ehm. Osramwerk schließt.

  6. Christian Rösler says:

    Echt Schade für die Leute vor Ort. Leider war das Ganze meiner Meinung nach abzusehen.
    Das ist nach Paderborn 2015 der zweite große Standort der die Pforten schließen muss. „Damals“ hat man uns auch schon die Geschichte von großer globaler Umstrukturierung erzählt, scheint ja richtig gut funktioniert zu haben.
    Kann aber auch nachvollziehen, dass es einfacher ist in Deutschland die Leute abzustoßen als in Japan schlechte Presse zu haben.

  7. Sven Zimmermann says:

    Es ist wirklich schade um jeden Arbeitsplatz der dabei verloren geht.

    Die innovativen Zeiten „Deutschlands“ sind wohl genauso vorbei wie die Attraktivität
    hier Arbeitsplätze zu schaffen …..

    Schade …

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