Französische Gendarmerie setzt auf Ubuntu Linux
Die französische Gendarmerie setzt bereits auf 37.000 Rechnern Ubuntu Linux ein, im Sommer 2014 will man gar aufrüsten und das komplette Netzwerk der französischen Polizei auf insgesamt 72.000 Rechner mit Ubuntu Linux bringen. Major Stéphane Dumond wird seitens Joinup (einer von der Europäischen Union ins Leben gerufenen kollaborativen Plattform) zitiert, dass die TCO (Total Cost of Ownership), also die Gesamtbetriebskosten um 40 Prozent gesunken sind.
Die Kosten für eingesparte Lizenzen würden dabei nur die Spitze des Eisbergs ausmachen. Dumond teilt mit, dass die Vorbereitung auf den Switch rund vier Jahre gedauert habe. Angefangen hat alles mit OpenOffice, welches man auf 90.000 Computer installiert hat, vorher hatte man 20.000 Lizenzen für eine „andere Office-Suite“ im Einsatz. Danach ging es weiter: Firefox und Thunderbird folgten, sowie weiter Open Source-Tools wie GIMP, VLC und Co. Der Switch auf Ubuntu folgte dann stufenweise, zuerst wurden 5000 Rechner ausgestattet, welche vorher Windows XP nutzten.
Auch wenn Ubuntu in der Linuxszene umstritten ist finde ich das einen wirklich guten Schritt. Ich hoffe dass es vielleicht auch für mehr Privatanwender in Zukunft attraktiv wird. Windows 8 ist ja schon sehr unbeliebt (auch wenn ich damit eher weniger ein Problem habe). Wäre ja ein guter Grund für den Wechsel.
Viele könnten problemlos umstellen, aber da teilweise total veraltetet schlecht programmierte Spezialsoftware im Einsatz ist geht das schlicht nicht. Aber wahrscheinlich haben viele mit dem auslaufen von XP die Gunst der Stunde genutzt um gleich richtig umzusteigen. Warum auch nicht, schaden wird es kaum.
Naja, die TCO sind aber laut der Quelle vor allem gesunken, weil man alles zentralisiert hat (also Software und Hardware – vorher hat vermutlich jede Dienststelle ihr eigenes Ding gemacht).
Viele der Punkte sind auch auf Windows XP bezogen, was man offensichtlich nicht einfach mal so mit einem modernen Linux vergleichen kann.
Resultat: Linux ist wie schon immer auf dem Desktop möglich, ob es aber wirklich billiger ist kann man nicht seriös entscheiden, solange man nicht die tatsächlichen Zahlen kennt. Und da schweigt sich auch diese Präsentation darüber aus.
Vendor lockin ist sau teuer…..
Die Admins dort tun mir aber leid, die haben jetzt sicher viel mehr zu fummeln.
@Matze.B: Quatsch. Haben die Server-Admins der Server von Caschys Blog etwa mehr zu fummeln, weil auf den Servern (höchstwahrscheinlich) Linux oder sogar *BSD läuft? Hat Caschy als User deshalb mehr zu Arbeit? Was ist mit der Stadtverwaltung München, die auf ihr eigenes Linux „LiMux“ setzt?
Wenn die IT-Ausstattung und die Admins ein zusammengesparter Haufen sind, hilft auch die Nutzung von Windows nicht. Gute Admins mit guter Ausstattung können wiederum aus Linux, Mac oder Windows gleichermaßen eine gute Infrastruktur aufbauen. Bei gleicher Hardware und vergleichbarem Aufwand hat aber Linux nun mal eine deutliche Ersparnis im Bereich der Lizenzen. Außerdem braucht ein Ubuntu mit Unity schon etwas weniger REchenleistung als Win8, richtig deutlich wird der Unterschied, wenn man z.B. XFCE einsetzt. Diese Ersparnis an Hard- und Software muss erstmal durch einen Mehraufwand an Arbeitskraft (der IMHO gar nicht gegeben ist) aufgewogen werden!
Ubuntu ist, wie ich finde, ebenfalls eine super Wahl für den Privathaushalt. Keine teure Lizenz oder „Spezialsoftware“ und die Hardware-Unterstützung ist meiner Erfahrung nach ausgezeichnet. Bei Windows hatte ich bisher jedenfalls größere Probleme mit Treibern & co.
Wird bestimmt lustig mit Ubuntu… Nachdem auf JEDEM (und das waren bestimmt 20 komplett verschiedene) Rechner, auf dem ich Ubuntu probiert habe, Ubuntu nach ein paar Wochen irgendwelche Probleme hatte, muss ich sagen, dass es eine schlechte Entscheidung war. Sogar Arch Linux läuft besser/stabiler als Ubuntu 13.04.
Ich hätte zu Debian geraten oder anderen Distris, aber auf keinen Fall zu Ubuntu.
Bisschen OT:
Seit 1,5 Jahren +/- ein paar Monate nutze ich nur noch Linux. Ich habe folgende Distris gehabt (tlw. noch Win im Dual-Boot):
Open SUSE 10.x von einer CHIP-CD, Ubuntu 10.10 (nach extremen Grafikkartenproblemen – Bildschirmauflösung von 800×600, welche man nicht einmal durch Hacks ändern konnte – , welche mit 11.04 beseitigt wurden zu Windows 7 gewechselt und dann zur Alpha von 11.04 im Dual-Boot), Ubuntu 11.04, Fedora 15 (oder so?!; auf jeden Fall Gnome 3), Ubuntu 11.10, Ubuntu 12.04, Arch Linux, Ubuntu 12.10, Arch Linux, Ubuntu 13.04, Arch Linux, Debian, Ubuntu 13.10 Daily Build, Arch Linux (ca. 2 Monate) und jetzt der hoffentlich finale Wechsel zu Debian unstable (bin mal gespannt wie unstable das im Vergleich zu Arch ist…).
Debian habe ich gewählt, da ich es schön finde, dass nur freie Software standardmäßig installiert ist, unstable, da mich backports genervt haben und ich möglichst neue Software nutzen möchte. Ich habe bis jetzt auch nicht „contrib“ und „non-free“ aktiviert, da ich noch keine unfreie Software benötigt habe (Hardware, etc. scheint auch so gut zu funktionieren).
Wie ihr seht habe ich oft Ubuntu genutzt, doch habe ich immer wieder die Distri gewechselt. Der Grund war immer, dass Ubuntu sehr instabil lief und sich nie (bis auf die Daily 13.10, welche rock-solid ist) sinnvoll nutzen ließ oder, dass ich mit Canonical und deren Politik nicht mehr übereingestimmt habe. Evtl. würde ich immer noch die Daily nutzen, doch ich wollte eine Distri, deren Philosophie mir gut gefällt (Debian zum Beispiel, da diese demokratische Entscheidungen treffen). Erst Arch, doch da gab es Streitigkeiten der Entwickler und eine englische Community, die mich durch das Ausgrenzen von Noobs genervt hat (ihr müsst Euch mal anschauen, wie da Leute Anfänger behandeln…; es sind nicht alle so, aber so viele, dass es mir aufgefallen ist). Manchmal muss man auch als fortgeschrittener Linuxer Fragen stellen und dann ist mir eine nette Community lieber als eine die fragenstellende Leute nicht mag (liegt wohl daran, dass sich nur viele Anfänger an Arch rantrauen, aber jeder fängt mal klein an). Die Debian-Community scheint da freundlicher zu sein (zumindest habe ich das so in den Foren wahrgenommen), allerdings gibt es da einige, die unfreie Software sehr strikt ablehnen und gerne mal unfreundlich dabei werden.
Bin mal gespannt, ob ich bei Debian bleibe, denn bei Arch hat mir die Software, die kein Branding hatte, schon sehr gut gefallen, doch man kann nicht alles haben…
Was man auch noch anmerken sollte, ist, dass Debian Gnome 3.4 verwendet, was ich super finde, da die Shell deutlich schneller ist, als die neue 3.10er, die auch tolle Neuerungen bietet.
Was mich übrigens allgemein nervt: Viel Software wird nur noch für Ubuntu geschrieben und ist nicht zu Debian kompatibel. So etwas finde ich extrem nervig, da man eigentlich immer für den Ursprung schreiben sollte und nicht für irgendwelche Verzweigungen.
Ich hoffe das Beste für die Franzosen, dass Ubuntu stabil läuft und sie keine Probleme haben werden.
PS: Warum wird das bei mir immer so viel Text? …
@TobiH8: Sorry, bei mir läuft Ubuntu auf 5 Rechnern stabil und ohne Probleme. Und wenn man aber die Distri schon wechselt, weil man „mit Canonical und deren Politik nicht mehr übereingestimmt“, würde ich auch mal ein wenig „Vorurteil“ unterstellen…
@CMSA: Cashy hat keine Studie sondern nur die Präsentation verlinkt. Mehr erfährt man bei einem Artikel von 2009: http://goo.gl/jcCEHA . Ansonsten war Vista Anlass zu Migration. Klar kann man mit dem Argument „modernes Windows“ kommen, aber die Migration hat Jahre und nicht Tage gedauert, und dann muss man auch den damaligen Stand nehmen. BTW: Wie „gut“ Windows 8 für Desktop-User geeignet ist, wissen die meisten wohl selbst. So gut, dass Classic Shell fast auf jedem Win 8-PC läuft. Also kommt mal nicht mit GUI um die Ecke.
Übrigens wird ein Standard-PC in der Wirtschaft mit ca. 1500 EUR an Softwarekosten veranschlagt.
Ansonsten rechtfertigt allein die Tatsache, das die NSA keine Backdoor in Linux einbauen kann, jede Linux-Migration zu jeden Kosten (obwohl man ja einspart). Gerade bei staatlichen Behörden.
@TobiH8
Ich habe paar Systeme (asbach Laptops, alt Desktops,2 Moderne Desktops, 2 Root) und keinerlei Probleme gehabt die jetzt auf Ubuntu zurückzuführen wären. Sicherlich ist Ubuntu nicht der Weisheit letzter Schuss aber deine „Probleme“ sind wirklich sehr seltsam.
Muss namerp zustimmen. Teilweise werden die Probleme auch vom Benutzer im Terminal erzeugt ;). Ich will aber natürlich nichts böses unterstellen.
Hatte nämlich auch noch nie Probleme mit Ubuntu und rate ehrlich gesagt jedem Anfänger erst mal zu einer virtuellen Maschine. Läuft die lange genug, kann man privat umstellen ;).
Habe meinen Eltern auf deren Windows PC Ubuntu installiert und das Terminal gesperrt. War wirklich die beste Lösung, die es gibt. Keiner hatte bisher Probleme und durch einen einzelnen klick können alle Updates installiert werden. Ich wurde nie wieder gefragt, was man denn macht, um den Flash Player oder das Virenschutz-Programm zu installieren. Sie haben sich sofort zurecht gefunden und sind total zufrieden. Niemand vermisst mehr Windoof :).
@Alle, die geantwortet haben: Ich glaube es Euch gerne, dass bei Euch Ubuntu stabil läuft. War eben meine Erfahrung auf Hardware, auf der ich es testen konnte. Linux des Terminals zu berauben finde ich keine gute Idee und unterstütze ich nicht, denn bei einem Problem ist man aufgeschmissen, das Terminal sehr einfach zu bedienen ist, wenn man ein paar Basisbefehle lernt und jeder Anfänger auch besser werden sollte.
Ich habe zum letzten Mal einen Softwareupdater mit einer grafischen Oberfläche vor einem Jahr genutzt. Über das Terminal geht es schneller, fehlerfreier und einfacher.
Anfängern empfehle ich Linux Mint Debian Edition und Leuten, die nicht ewig Anfänger bleiben wollen Debian testing. Mit LMDE habe ich schon so manchen Windowsnutzer beeindruckt, nachdem ich DVDs ohne Codecinstallation von einem Livesystem abspielen konnte…
Allein schon OpenOffice und Gimp wären schon Gründe um mein privates Notebook auf Arbeit einzusetzen. Ubuntu mit dieser grauenhaften Unity Oberfläche setzt dann aber den Punkt auf dem I.
Und ja ich hab ein grundsätzliches Problem mit Unity, OpenOffice und Gimp. 😉
Wenn es wirklich gut umgesetzt ist, dürften auch die normalen Anwender schnell damit klar kommen.
@Hans:
Tatsächlich bezog ich mich nur auf die Präsentation. ABer wie ich sehe wird es nur klarer, dass die tatsächlichen Lizenzkosten nur ein Bruchteil der Einsparungen sind, real sind die Einsparungen wegen Zentralisierungen und Webapps.
Man sieht das schön am Satz: Keeping GNU/Linux desktops up to date is much easier, he says. „Previously, one of us would be travelling all year just to install a new version of some anti virus application on the desktops in the Gendarmerie’s outposts on the islands in French Polynesia. A similar operation now is finished within two weeks and does not require travelling.“ – Dass mit solchen Aktionen die Kosten explodieren ist nun wirklich nicht verwunderlich.
Noch eine Anmerkung: Das Prolem ist auch bei diesen Quellen wieder, dass sie von „licences for standard office applications, hardware and maintenance“ redet – also vollkommen unterschiedliche Sachen, die mit Windows (und Office) nur einen Bruchteil zu tun haben, sondern mehr mit einer modernen IT-Infrastruktur (Zentralisiert, …).
Hallo,
wenn ich auch mal meinen Senf dazu geben darf!
Wenn ich so durch die Foren surfe und die eine oder andere Meinung/Einstellung/Ablehnung/Vergötterung … zu dem komplexen Thema, was denn nun das ‚ultimative OS‘ ist, lese, dann stellt sich mir immer wieder die selbe Frage: ‚Was ist denn nun der wahre Grund sich für Schwarz oder/und Weiß zu entscheiden?‘ Nun, ich denke, dass keiner von sich behaupten kann da den Stein der Weißen zu besitzen. Im Grunde ist es letzten Endes nur wichtig, dass der User, und dabei mache ich keine Unterschiede zw. Laien und Profis, das System für seine Zwecke nutzen zu können. Natürlich gehören auch noch weitere Aspekte dazu. Preise, Sicherheiten, Komfortagilität und, und, und.
Ich glaube das manch ein Admin-Profi vergisst, dass ca. 95% der User nicht tiefer in die Materie eintauchen, behaupte ich mal. Das was auf dem Desktop abrufbar ist, wie dies den Anforderung entspricht und das Resultat daraus dem dann entspricht, das und nur das zählt für sie. Denn, wie sagt schon ein altes Sprichwort: ‚Der Mensch ist ein Gewohnheitstier‘. Gewohnheiten legt jeder von uns nur ungern ab. Bezogen auf Computer heißt das schlicht und ergreifend, dass ein neues/anderes OS immer auch die Umstellung der eigenen Gewohnheiten bedeutet und aus dem ein neuer Lernprozess resultiert. Ein psychischer Prozess, der gegen die evolutionäre Natur des Menschen agiert.
Für 65% der restlichen 5% ist das Thema u.U. existenzieller Natur. Beruflich kann es dann eine enorme Rolle spielen, welches OS am Client, welche NW-Infrastrucktur oder Server von ihnen supportet wird. Aber auch da steht primär am Ende einzig und allein das Resultat im Fokus.
Um zum Ausgangsthema zu kommen: Das OpenSource eher schleppend in der Legislative, Judikative und Exekutive eingeführt und genutzt wird, liegt sicher nicht nur an den Gewohnheiten der Beamten und Angestellten. Vielmehr an der anfänglichen Inkompatibilität der Betriebssysteme untereinander. Das ist genau genommen zwar immer noch so, doch haben sich Idealisten und Enthusiasten so intensiv mit dieser Problematik beschäftigt, dass es heute kein Problem mehr sein sollte. Vieles von der Main-Software im Alltagsgebrauch ist plattformübergreifend oder es existieren Pipelines, die die Nutzung auf verschiedenen Betriebssystemen realisieren.
Und da bin ich überzeugt, das da die Verfassung eines Dokuments in doc, docx oder odf- Dateiformat das kleinste der Probleme repräsentiert.
Über die Qualität der OS kann man streiten oder man kanns auch lassen. Es ist wie im ’normalem‘ Leben: Die Medaille hat eben immer noch zwei Seiten und wird es auch immer haben!