Framework entwickelt eigenen Desktop-PC
Framework, bekannt für seine modularen und reparaturfreundlichen Laptops, stellte heute seinen ersten Desktop-Computer vor. Das Unternehmen erweitert damit sein Portfolio um ein Produkt, das sich ja generell durch Modularität, Aufrüstbarkeit und Reparierbarkeit auszeichnet. Warum entwickelt Framework einen modularen Desktop-PC, wenn herkömmliche Desktop-Computer bereits modular, aufrüstbar und reparierbar sind? Der Ansatz von Framework richtet sich laut Unternehmensangaben gezielt an Nutzer, die wenig technische Erfahrung haben und vor Begriffen wie „Wärmeleitpaste“ zurückschrecken.
Ein weiterer Grund für die Entwicklung des Framework Desktop ist AMDs neuer Ryzen AI Max Chip, der im Januar auf der CES vorgestellt wurde. Dieser „All-in-One“-APU vereint CPU und GPU in einem Paket, ähnlich wie bei Apples Prozessoren. Der Ryzen AI Max verspricht ordentliche Leistung trotz fehlender separater Grafikkarte, darunter Gaming in 1440p-Auflösung und lokale KI-Verarbeitung. Eine Einschränkung gibt es jedoch: Der Arbeitsspeicher ist direkt auf dem Mainboard verlötet. Framework versichert, dass die Preise für den Speicher „vernünftiger als bei anderen Marken“ sein werden.
Framework ist sich bewusst, dass es mit diesem Produkt Neuland betritt. Das Unternehmen verspricht daher, so viele Standardkomponenten wie möglich zu verwenden. Das Mini-ITX-Gehäuse beherbergt ein maßgeschneidertes Mainboard mit ATX-Anschlüssen, einem PCIe x4-Steckplatz, zwei USB4-Ports, zwei DisplayPort-Anschlüssen, einem HDMI-Port und einem 5G-Ethernet-Anschluss. Die PCIe-NVME-Steckplätze erlauben Speicherkonfigurationen bis zu 16 TB. An der Vorderseite des Gehäuses befinden sich zwei Erweiterungssteckplätze für die bekannten Framework-Erweiterungskarten.
Das Gehäuse wird mit einem teilweise angepassten 400-Watt-Netzteil ausgeliefert und verwendet standardmäßige 120mm-CPU-Lüfter. Alternativ können Nutzer auch eigene Lüfter verwenden. Das Gehäuse ist mit schwarzen oder transparenten Seitenteilen erhältlich. Die Vorderseite besteht aus 21 Kacheln, die nach eigenen Vorstellungen gestaltet oder durch 3D-gedruckte Alternativen ersetzt werden können. Für Bastler besteht auch die Möglichkeit, nur das Mainboard zu erwerben und in ein eigenes Gehäuse einzubauen.
Die Vorbestellungen für den Framework Desktop sind bereits möglich, aber die Auslieferung beginnt erst im dritten Quartal 2025. Das Mainboard allein kostet 799 US-Dollar (etwa 736 €). Das Basismodell mit einem AI Max 385 und 32 GB RAM ist für 1.099 US-Dollar (etwa 1.013 €) erhältlich. Für das Spitzenmodell mit AI Max+ 395 und 128 GB RAM werden 1.999 US-Dollar (etwa 1.842 €) fällig. Alle Systeme werden als „DIY Edition“ verkauft, sodass Nutzer Speicher und Betriebssystem von ihren bevorzugten Anbietern beziehen können. Die von mir angegebenen Europreise sind nur eine 1:1-Umrechnung, hierzulande kommen sicher noch Steuern, Einfuhr usw. drauf. Was sagt ihr: Spannend, oder in diesem Fall eher nicht so, weil das Konstrukt PC ja generell schon sehr modular und reparierbar ist?
Update: Preise.
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Hoffentlich gibt’s bald auch einen modularen AIO-PC. Irgendwie habe ich mich seit Jahren an diesen Formfaktor gewöhnt.
Preis ist schon sehr hochgegriffen. Schade
Interessant dass der RAM verlötet ist. Gerade bei Framework verstehe ich das nicht, da die ja eigentlich immer die Erweiterbarkeit bzw. das austauschen von Komponenten hervorheben.
Meinem Wissen nach ist das der Architektur der Ryzen AI Max APU „geschuldet“.
Diese ist für mich hier tatsächlich auch das Interessanteste an dem Kit. Diese Radeon 8060s iGPU muss nämlich ein wahres Biest sein. Da kommen richtig interessante Mini-Workstations auf uns zu dieses Jahr.
Siehe hier z.B.: https://www.hp.com/us-en/workstations/z2-mini-a.html
Oder auch das Rog Flow Tablet von ASUS.
Laut Framework wurde mit AMD an einer Umsetzung mit CAMM2 Modulen gearbeitet aber die Performance war wohl nicht ausreichend bzw die Signalintegrität war aufgrund der längeren Leiterbahnen nicht gegeben. Die APU ist aber auch eigentlich für kleinere Geräte gedacht, wie zB Laptops oder „Tablets“.
Verlöteter RAM finde ich gut, Problem ist der Aufpreis den sie nehmen.
64GB RAM kosten 200 Euro, die nehmen aber 400 Euro dafür.
Das machen alle Laptophersteller so, aber bisher konnte man das bei Framework umgehen.
Jetzt machen sie ebenfalls freche Aufpreispolitik.
LPDDR5x-Module mit 64 GB kosten derzeit etwa doppelt soviel wie reguläres DDR5-RAM (ohne „x“). Insofern ist der Aufpreis vermutlich nicht „frech“.