Firefox Add-Ons: Entwicklern stehen größere Änderungen bevor
Mozilla kündigt für seinen Browser Firefox größere Änderungen an, die aktuell aber erst einmal für Entwickler interessant sind. Längerfristig natürlich auch für Nutzer, sorgen die Änderungen doch dafür, dass Firefox-Anwender besser vor Spyware und Adware geschützt sind und außerdem Add-Ons durch eine verkürzte Review-Zeit schneller erhalten. Neu ist unter anderem die Zertifizierung von Add-Ons, die sich bereits in Version 40 des Browsers andeutet. Aber es geht auch um Web-Extensions und die kommende Multiprozessorarchitektur (Electrolysis, e10s).
Besonders die Neuerungen im Bereich der Add-Ons sind interessant, das sie als WebExtensions auch mit anderen Browsern wie Chrome oder Opera, langfristig auch Microsofts neuen Browser Edge kompatibel sein sollen. Die WebExtensions bezeichnen dabei die Schnittstelle, die Mozilla zumindest teilweise standardisieren will und deshalb mit anderen Browser-Anbietern im Kontakt steht. Durch die Standardisierung soll die Browser übergreifende Kompatibilität auch langfristig gewährleistet sein.
Entwickler haben durch die WebExtensions die Möglichkeit, ein Add-On zu entwickeln, das sich dann mit sehr geringen Anpassungen verschiedenen Browsern nutzen lässt. Kann man sich wohl am besten wie die Windows 10 Universal-Apps vorstellen, die die gleiche Code-Basis nutzen und auf unterschiedlichen Geräten genutzt werden können, ohne dass es allzu großer Anpassungen durch den Entwickler bedarf. WebExtension werden das erste Mal mit Firefox 42 nutzbar sein.
Die Unterstützung für Multiprozessorarchitektur wird erstmalig in der Beta von Firefox 42 aktivierbar sein, die Beta von Version 43 wird die erste sein, in der das Feature standardmäßig aktiviert ist. Auch das ist vor allem für Entwickler interessant, da dies den Zeitpunkt markiert, an dem Add-Ons blockiert werden, die e10s nicht unterstützen. Die finale Version von Firefox 43 soll am 15. Dezember erscheinen.
Wer sich genauer für die Neuerungen bei Mozilla interessiert, kann sich den ausführlicheren Blogpost von Sören Hentzschel zu diesem Thema durchlesen, er geht etwas ausführlicher auf die Multiprozessorarchitektur und Deprecation von XUL, XBL und XPCOM ein.
Ich weiß, ich mach mich jetzt vielleicht unbeliebt oder werde als Troll beschimpft… Aber für mich nimmt die Entwicklung die Firefox gerade nimmt immer mehr Züge an, die ich als ein Firefox Fan nicht mehr dulden möchte… Ich bin seid Phonix (Firefox aka Firebird 0.4) Zeiten dabei…. Also seit beginn an… Neue Oberfläche ok sieht frisch aus, bricht aber mit Linux (besonders KDE4) gut gibt nen Patch…. Nennt sich Classic Theme Restorer…. Geht soweit durch… Mit der neuen Extension Engine geht das aber nicht mehr, da so tiefe Eingriffe wie damit nicht mehr möglich sind…
Neuer Sync ok kann man selbst hosten, geht aber faktisch nicht (die Sourcen lassen sich nicht auf ARM bauen, und es geht auch nur der Sync Server, Mozilla Accounts ist zwar „OpenSource“ aber irgendwie hat keiner das zum laufen bekommen)…. Also auf den alten Sync setzen und den über böse Hacks in der about:config am leben halten….
Ich habe gerade auf meiner Arbeit 50 Rechner auf den Firefox migriert und die neue ChromeFox Theme Engine rausgepatcht…. (CTR) …. Und dann sowas…. Leute wenn ich Chrome will installiere ich Chrome…. Mozilla wird immermehr das was Netscape mal wurde….
Mit dieser Ansicht bist du nicht der einzige. Classic Theme Restorer und auf Arbeit das CCK-Addon sind Standard-Sachen, die mittlerweile einfach dazu gehören. Der einzige Grund, warum ich bevorzugt den Firefox nutze, ist die Kombination aus Addons, die ich so nirgendwo anders bekomme. Und Chrome mag ich nicht. Rein aus Performance-Sicht ist der Firefox mittlerweile echt witzlos. Ich hoffe nur, dass Mozilla was mit dem neuen Speichermanagement in Firefox 42 reißt.
Bei Electrolysis gehts darum Tabs und Extensions auf mehrere Prozesse zu verteilen, nicht Prozessoren.
Firefox ist nicht Chrome … Ich weiß ehrlich gesagt noch nicht was ich machen soll. 90 % meiner 50 Erweiterungen werden das wohl nicht überleben -.-
@Christian
Ich finde die neue Oberfläche von Firefox und allgemein die Entwicklung der Menüs etc. auch furchtbar.
Aber es zeigt sich eben immer mehr, dass Firefox nur noch für den Massenmarkt entwickelt wird und man versucht den dort herrschenden vermeintlichen Geschmack zu bedienen.
Also ich finde die Entwicklung gut – zumindest der Versuch die Extensions plattform- und browserübergreifend anzubieten. Diese Fragmentierung, die bei den meisten der Systeme und Programme auftritt, die nervt mich als Nutzer durchaus und als Programmierer noch viel mehr.
Ein Großteil der Addons verändert Webinhalte (blockiert Ads, extrahiert Informationen oder fügt hinzu, ändert das Design, …) und das ist ja in erster Linie der naheliegende Schritt. Ein Browser zum Surfen und die Erweiterungen um das Surfen zu verbessern.
Alle guten Addons für alle verschiedenen Browser zu erstellen ist durchaus ein absolut unnötiger Overhead. Ich glaube die Qualität der Addons kann insgesamt steigen, wenn man sich auf eine Art der Extensiontechnologie konzentrieren kann.
Die direkten Veränderungen am Browser selbst, die sollten natürlich nach wie vor möglich sein – hier weiß ich nicht in wie weit das dann noch geht. Aber vielleicht kann man da auch zweigleisig fahren. Im Endeffekt sind es ja hauptsächlich Oberflächenerweiterungen des Browsers selbst (Aussehen, Tabs, …), die dann nicht mehr funktionieren dürften. Für Sync/Bookmarks/Passwörter/xyz erhoffe ich mir durchaus eine schöne Lösung mit dem neuen System – „universelle Teilenfeatures“ oder sowas (natürlich auch über den eigenen Server).
Die Diskussion für oder wider einer Oberfläche wage ich nicht zu führen, da hat jeder sicherlich andere Vorstellungen. Ich habe mich auch schon ab und zu über das neue Design geärgert, aber bin insgesamt ganz zufrieden damit und halte es für zeitgemäß. Das heißt aber nicht, dass ich es nicht verstehen kann, wenn jemand beim alten Design bleiben möchte.
Firefox ist mittlerweile derart langsam geworden das ich in vom Rechner verbannt habe, auf der Arbeit ist er überhaupt nicht mehr nutzbar, da nutzen wir mittlerweile alle nur noch Google Chrome.
Classic Theme Restorer ist echt heutzutage Pflicht. Ein Browser soll auch wie ein Browser aussehen.
Irgendwie wirkt Firefox wie ein riesiges Experimentierfeld, mit etlichen Konzepten und neuen und hinfälligen Versionen.
Addons, Erweiterungen, Plugins, Dienste und jetzt (neu?) Apps. Gerade mal eine installiert, keine Ahnung, wo sie deinstalliert werden kann, unter Addons jedenfalls nicht.
@Schröppke: Apps sind nicht neu, die sind seit zig Version bereits implementiert und werden unter Windows über die Systemsteuerung deinstalliert. Die verhalten sich in dem Punkt wie normale Programme.
Das was Firefox ausmacht und trotz mancher Performanceprobleme noch immer zu einer guten Alternative macht ist seine tiefergehende Anpass- und Erweiterbarkeit die es unter Umständen auch erlaubt komplette Bereiche der Nutzeroberfläche zu verändern, hinzuzufügen oder auszuschalten. Ohne all das wird Firefox zu einem Chrome-Klon mit technischen Defiziten und damit uninteressant. Wenn Mozilla das will, können sie gerne den Weg gehen den Opera schon beschritten hat.
Der Schritt war vorauszusehen. Mozilla will ja auch weg von XUL und die meisten Erweiterungen basieren auf XUL und greifen sehr tief in den Firefox ein.
@Gouryella:
Heißt das, daß die Web-Haarverlängerungen (da hier Extensions genannt, was bekanntlicherweise Haarverlängerungen sind 😉 ) dann eben nicht ein die Erweiterungen ersetzen? Das wäre eine freudige Nachricht. Leider verstehe ich den Artikel aber so, daß Eweiterungen damit eigentlich obsolet werden sollen und schlimmstenfalls nicht weiter laufen werden.
@Gouryella
Bin unter Linux Manjaro unterwegs. Das Start-Icon der App findet sich im OS-Startmenü, gut. Mehr ist aber nirgends zu finden, ausser dass sich im Homeverzeichnich ein Programmordner mit verschiedenen Dateien zu finden ist.
Ich habe leider nur Windows 10 Home hier und auf meinem Xubuntu-System unten macht Firefox gerade Zicken, deswegen kann ich dir momentan dann wohl nicht helfen, @Schröppke, sry. 🙂
@Fraggle:
Nein, werden sie nicht. Die Implementierung von WebRT – so hab ichs zumindest verstanden – ist eigentlich nur ein netter Nebeneffekt vom Firefox Marketplace, was man beim normalen Browser noch nicht mal auf Augenhöhe mit Google Chrome ansiedeln sollte. Ich persönlich nutze die Apps auch nicht.
Was die normalen Addons angeht, werden die weiter laufen, wenn deren Entwickler mitziehen. Das ist für mich in erster Linie deswegen etwas unschön, weil wir im Endeffekt 3x innerhalb kurzer Zeit wegen der Addons zittern müssen (zunächst wegen der Signierung, dann wegen Electrolysis, dann wegen der WebExtensions API) und man genau wie letztes Jahr mit Australis das dann eigentlich wieder mit eigenen Tests begleiten muss, um das Risiko klein zu halten, dass die Addons bei einem selbst weiter funktionieren. Mache ich auch, aber gleichzeitig gliedere ich auch kleinere Sachen in eigene Anwendungen aus (FTP-Client z.B., da nutze ich bisher FireFTP) und Chrome ist parallel auch erstmal so eingerichtet, dass er jederzeit übernehmen könnte, falls es bei Firefox in der Übergangszeit zu Problemen kommen sollte und ich das ggf. neu aufbauen müsste.
Was die Performance angeht, kann ich das bei mir zumindest nur verneinen. Ich benutze Firefox seit 2006 und die aktuelle Version 40.0.2 rennt bei mir immer noch wie Hulle. Zwischenzeitlich hatte Firefox vor einigen Jahren Probleme, dass er allgemein ein träges Teil war, aber mittlerweile kann ich das eigentlich nicht mehr bestätigen.
Ihr dürft halt auch nicht vergessen, dass bei Performanceproblemen vieles eine Rolle spielen kann. Aus Erfahrung haben die Leute dann meistens sehr viele Tabs offen, gehen miit Flash falsch um (wenn sie es denn noch haben) oder achten nicht auf ihren Addon-Mix, sodass sich diverse Erweiterungen in die Quere kommen. Außerdem hat Firefox einige Features wie Multiprocessing noch nicht. Kommt alles, dauert halt aber noch etwas, weil Mozilla nicht die Manpower hat wie Microsoft oder Google. Und wer sich auf Firefox einlässt, der weiß eigentlich auch, dass er funktionstechnisch den anderen etwas hinterherhinkt. Das macht ihn aber weißgott noch nicht zum schlechten Browser. Wenn man weiß, wie man ihn anpacken muss, ist er immer noch gut und schnell, wenn auch nicht so schnell wie Edge oder Chrome, das lasse ich gerne gelten.
Im Übrigen gebt Mozilla einfach etwas Zeit. Momentan, das muss auch gesagt werden, ist dort sowieso sehr viel im Umbruch und gerade viele der Kritikpunkte, die viele an Firefox haben, sollen ja in Zukunft auch anders werden. Die diskutieren ja nicht umsonst, ob man Dinge wie Pocket oder Firefox Hello wieder als Addons auslagern soll (nur als Beispiel). Und Oberflächen wie Australis sind immer noch Geschmackssache. Ich persönlich habe mit dem aktuellen Design überhaupt keine Probleme und entgegen der üblichen Meinung braucht es auch nicht den Classic Theme Restorer, um das ältere Design weitgehend und annähernd (Statusleiste ausgenommen) wieder hinzubasteln. Das geht auch ohne.