Facebook lieferte Forschern unvollständige Daten zum Thema Fehlinformationen
Fast schon ironisch: Facebook versorgte Forscher mit Daten, damit sie das Thema „Fehlinformationen in sozialen Netzwerken“ wissenschaftlich beackern konnten. Wie sich aber nun herausgestellt hat, waren die gelieferten Daten unvollständig. So schlossen sie nur die Interaktionen ca. der Hälfte der US-Facebook-Nutzer ein. Das macht viele angefertigte und in Arbeit befindliche Studien faktisch unbrauchbar.
So gab Facebook zuvor an, dass man Daten aller US-Nutzer an die Forscher reichen würde. Am Ende waren es aber nur die Daten derjenigen, die auch mit politischen Facebook-Pages aktiv interagiert hatten. Die Daten, die Facebook von Nutzern außerhalb der USA weiterreichte, sollen wiederum korrekt gewesen sein. Wer sich in der Wissenschaft auskennt, der weiß aber, dass dies ein recht herber Schlag ist. Viele Studien haben dadurch nun keine Aussagekraft mehr. Einige Forscher haben bereits erklärt, dass Facebook dadurch nun auch einen erheblichen Vertrauensverlust in der wissenschaftlichen Community erleide.
Facebook hat sich für den eigenen Fehler entschuldigt. Das soziale Netzwerk teilte mit, dass man die korrekten Daten nachreichen werde. Da es sich um erhebliche Informationsmengen handele, könne dies jedoch einige Wochen dauern. Wissenschaftler haben nun Zweifel, dass man sich generell auf die Daten von Facebook verlassen könne. Schließlich ist von außen schwer einseh- und überprüfbar, ob nicht weitere Fehler vorliegen. Einige Forscher haben bereits erklärt, dass sie durch Facebooks Patzer Monate von Arbeit verloren hätten. An einigen Universitäten sollen dadurch nun Doktorarbeiten auf der Kippe stehen, da sie langwierig überarbeitet werden müssten.
Laut Facebook habe man unabsichtlich falsche Datenbestände weitergegeben, weil ein technischer Fehler aufgetreten sei. Aufgefallen war der Fehler nicht einmal Facebook selbst, sondern einem Mitarbeiter der Universität Urbino in Italien. In jedem Fall zeigt das Beispiel, dass die Erforschung großer Datenmengen aus sozialen Datenmengen sehr heikel ist, wenn man auf Material der Plattformen angewiesen ist.
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You’ve been zucked sagt eigentlich alles.