Facebook: 48 US-Staaten und die FTC klagen gegen wettbewerbsschädigende Übernahmen von WhatsApp und Instagram

Das Unternehmen Facebook hat vor vielen Jahren nicht nur Instagram, sondern auch WhatsApp gegen hohe Summen übernommen. Dies könnte nun nachträglich für reichlich Trubel sorgen. So kündigte laut The Verge die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James nun eine große Klage gegen Facebook an. Hintergrund der Klage sei, dass Facebook die Dienste seinerzeit nur deswegen aufgekauft haben soll, um damit die Bedrohung, die von beiden für das Unternehmen ausgegangen ist, zu minimieren und so in Kauf genommen hat, dem gesunden Wettbewerb zu schaden. Mittlerweile haben sich wohl schon weitere 47 US-Staaten der Klage angeschlossen.

Instagram ist 2011 für eine Milliarde Dollar aufgekauft worden und fungiert nun als Mittelpunkt der aktuellen Klage. Hierbei wird Facebook vorgeworfen, das Nutzerwachstum konkurrierender Dienste durch deren Übernahme direkt zu ersticken – koste es, was es wolle. Laut den Berichten soll nun aber auch die Federal Trade Commission (FTC) eine ähnliche Klage anstreben, fordere das Gericht demnach sogar auf, dass Facebook beide genannten Übernahmen rückgängig machen soll. WhatsApp und Instagram sollen dann in wieder unabhängige Unternehmen ausgegliedert werden. Letitia James erklärte daraufhin, dass sie sich auf die Zusammenarbeit mit der FTC freue – ein Zusammenschluss der beiden Klagen wäre sicherlich auch deutlich wirksamer.

Zuckerberg hatte in veröffentlichten internen Mails seinerzeit wohl geäußert, dass Instagram nur deswegen aufgekauft werden sollte, um „einen Konkurrenten zu neutralisieren und gleichzeitig Facebook zu verbessern“ – so sollte das Unternehmen Funktionen übernehmen, die jene Dienste entwickelt haben, damit nicht irgendwann andere Dienst mit solchen Funktionen um die Ecke kommen. Ein weiterer Punkt der aktuellen Klage besteht darin, dass man Facebook vorwirft, den Nutzen der jeweiligen Dienste für den Verbraucher verschlechtert zu haben – so unter anderem auch bezogen auf den Datenschutz. Hier sollen bereits entsprechende Ermittlungen laufen. Nicht ganz unbekannt ist zudem, dass sowohl die Gründer von WhatsApp als auch von Instagram schon lange nicht mehr Teil von Facebook sind, weil sie mit dessen Geschäftsideen im Umgang mit den beiden Diensten keineswegs mehr einverstanden gewesen sind. Ich denke auf jeden Fall, dass es hierzu demnächst noch ein paar spannende Neuigkeiten und sicherlich auch Wendungen geben wird.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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21 Kommentare

  1. *Klugscheiß* USA hat doch nur 50 Staaten? Wie können denn 47 zugestimmt haben aber 4 noch nicht? 😉 Mittlerweile sind es wohl doch schon 48

    • Orrr hab ich echt die falsche Ziffer getippt )m – Danke dir!

    • Der Zauberlehrling says:

      Wenn man Hawaii und Deutschland zusammenzählt kommt man schon auf diese Zahlen.

      • Hawaii ist schon einer der regulären 50 Staaten, wenn dann schon Puerto Rico. Das mit Deutschland war ein Scherz, oder? Wenn sie damit auf die Militärbasen in Deutschland hinweisen wollen, sei ihnen gesagt, dass wir von deren exorbitanten Militärausgaben und der NATO ungehörig profitiert haben. Deutschland ist kein Schoßhund der USA, weil die uns zwingen. Sieht man sich die Rhetorik der letzten drei Administrationen bezeichnen sie uns eher als „Freeloader“ und würden uns auch gerne loswerden.
        Nur dass das Erhöhen des Rüstungsetats in Deutschland eben ein politisch stark spaltendes Thema ist.

  2. Richard Rosner says:

    Naja, genau genommen müsste man sie in der EU auch zwingen, zumindest WA abzustoßen. Der Übernahme wurde schließlich nur unter der Voraussetzung zugestimmt, dass Facebook die Daten aus WA mit ihren eigenen nicht zusammenlegt.
    Müssten nur die Iren endlich Mal handeln. Aber gut zu sehen, dass selbst in den USA die Justiz noch nicht völlig versagt hat

  3. Hans Dieter Wüterich says:

    Am besten alle drei Dienste sofort abschalten.

  4. Im schlimmsten Fall kommt dann noch ne Strafe, die beim Kauf schon eingerechnet wurde und bei der Sekretärin in der Portokasse liegt.

  5. Es wäre ein Träumchen, wenn die Dienste Facebook weggenommen werden und an die Gründer übergeben. Von mir aus fürn 1€ symbolisch

    Facebook kann nur eines: Einen riesigen Imageschaden hinterlassen

    • Ein Ergebnis, zu dass es in diesem Verfahren sicher nicht kommen wird, ist, dass Facebook Teile seines Unternehmens irgendwelchen random dudes schenken muss. Natürlich 😀

      • „Random Dudes“ Weißt du, was das überhaupt heißt?

        Und natürlich wird es nicht dazu kommen, das Whatsapp und Instagram an die Gründer übergeben

  6. Da Stellt sich mir doch glatt die Frage: Wem ist der Zuckerberg auf den Schlipps getreten?

    Die EU Sollte ebenfalls eine Klage anstreben, allein schon wegen der Whatsapp lüge von damals

    • Nicht nur Zuckerberg ist zu weit gegangen.
      Geplant ist auch gegen diverse andere Techgiganten vorzugehen (z. B. Google, Twitter, Amazon etc.).

      Die haben zu lange ihre Marktmacht ausgenutzt.
      Und mittlerweile können selbst in den USA die negativen Folgen davon nicht mehr ignoriert werden.

      Da wird aktuell versucht die Notbremse zu ziehen solange das noch möglich ist.

      • Naja, dein Wort in Gottes Ohr, aber ich glaub eher, dass das Verfahren Vorlage ist für eine noch kuschligere Beziehung zwischen Tech-Giganten und Administration.

        Die machen sich selbst da nichts kaputt.

        Von großen Unternehmen profitiert die

  7. Kommt 7 Jahre zu spät – aber immerhin schon mal ein Anfang!

    Leider mahlen juristische Mühlen sehr langsam, so dass sich das wohl lange hinziehen wird.

    Seit der WA Übernahme von FB hat mit Threema immer völlig gelangt für meine mobile Kommunikation!

    • Bei mir geht bei Threema der Sprachanruf oft nicht, und der Video-Call gar nie..

      • Dann frag doch den Support von Threema unter der ID „*SUPPORT“ (Sternchen am Anfang nicht vergessen)

        oder guck mal ins

        Threema-Forum.de

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