Ewiges Licht: Schule kann Beleuchtung wegen Software-Bugs nicht abschalten
Kurios und ein vielleicht ein warnendes Beispiel dafür, wie gute Absichten und moderne Technik auch mal zu einem Schuss in den Ofen führen können: Eine Schule in Massachusetts muss seit über einem Jahr mit dauerhafter Innenbeleuchtung leben. Richtig gelesen: Auch in der Energiekrise sind dort die Korridore und Klassenzimmer maximal ausgeleuchtet. Den Anfang nahm alles mit einem Software-Fehler.
NBC News berichtet, dass die Minnechaug Regional High School in Wilbraham (Massachusetts) seit dem 24. August 2021 das Licht nicht mehr ausschalten kann. Rund 7.000 Leuchtmittel glühen deswegen rund um die Uhr. Hier wird natürlich massiv Energie und Geld verschwendet, was auch die Anwohner bedauern und sich mehrfach bei der Schule und den örtlichen Behörden beschwerten. Zu ändern ist daran aber vorerst nichts.
Eigentlich wurde vor etwa zehn Jahren in der Schule ein damals modernes Beleuchtungssystem verbaut, das der Schule auf lange Sicht Geld sparen sollte. Denn eine Software dimmt das Licht entsprechend der Tageszeit. Da das Licht aber nun permanent voll aufdreht, werden monatlich mehrere tausende US-Dollar verheizt, wie die Verantwortlichen der Schule schätzen. Die Summe würde noch höher ausfallen, kämen nicht wenigstens effiziente LEDs zum Einsatz. Zudem versuchte man über die Sicherungen wenigstens teilweise das Licht in etwa den Außenbereichen zu reduzieren.
Der Ärger auf die Schule ist dabei bei den Anwohnern groß, da viele selbst steigende Energiekosten tragen müssen und die tägliche Verschwendung von Steuergeldern skeptisch beäugen. Warum die Schule ihr Beleuchtungssystem nicht einfach austauscht? Das würde wohl über 1 Mio. Euro kosten und stünde damit auch wieder in keinem Verhältnis. Eigentlich hatte man zudem schon vor Monaten mit einer Reparatur gerechnet.
Erschwert wurde dies durch den mehrmaligen Besitzerwechsel bei der verbauten Technologie, die über die Jahre durch die Hände mehrerer Unternehmen wanderte und nun bei der Reflex Lighting Group liegt. Letztere wiederum konnte bisher aufgrund von Lieferengpässen für Austauschkomponenten nicht ans Werk gehen und musste die Termine für die Reparatur mehrfach verschieben. Unabhängige Techniker wollten es mit Software-Updates versuchen, scheiterten aber ebenfalls. Auch der eigenmächtige Verbau eines zentralen An- und Aus-Schalters gelang beispielsweise nicht.
Der Lerneffekt der Schule: Bei der Reparatur wird man auf einen manuellen Schalter pochen, zum Überschreiben der Software-Einstellungen bzw. Deaktivieren des Lichts. Die Settings wurden durcheinander gebracht, da es einen Fehler gab, der das System dazu brachte, für die gesamte Beleuchtung die Default-Settings permanent anzulegen. Und diese Einstellung ist eben das Leuchten – volle Pulle.
Für Lehrer ist das auch keine so feine Sache, wollen sie etwa mit einem Projektor arbeiten, müssen sie von Hand die Leuchtmittel im jeweiligen Klassenraum entfernen und später wieder einsetzen. Neuer Termin für die Reparatur? Das ist der Februar 2023. Irgendwie natürlich eine kuriose Geschichte, die aber auch zeigt, was so alles schieflaufen kann, wenn die Technik nicht ganz bis zum Ende durchdacht worden ist.
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Wenn ich solche Berichte lese, kann ich mir nur über soviel Inkompetenz wundern.
Smarthome-Steuerungen schalten Lampen etc. über Aktoren ( auch als Relais bekannt ), sowas ist im Regelfall in der Unterverteilung verbaut.
Da hole ich mir einen Elektriker, der die Verbindung Smarthome-Steuerung – Aktor auftrennt, da ein paar Schalter anbringt und schon kann ich die Lampen manuell schalten.
man könnte das gebäude doch nachts mit grossen planen abdecken, dann ist es wieder dunkel. (Ironie)
Die Frage ist halt, was noch an den Sicherungen hängt, wenn ich vorhabe, alle Lampen schalterlos zu bedienen, dürfte das Licht mit allen anderen Verbrauchern im Raum an einer Sicherung hängen, dann kann ich es natürlich im Sicherungskasten ausschalten, aber eben auch den Kühlschrank oder ggf auch die Rauchmelder oder die Brandmeldeanlage. Klar, macht es Sinn, bestimmte Teile getrennt abzusichern, aber ob da in Amerika so viel Wert drauf gelegt wird?
Ich habe übrigens auch einen Raum ohne Lichtschalter: Im Flur bei den Kindern gibt es 7 Türen (Altbau halt) und lediglich einen gut funktionierenden Präsenzmelder. Habe einen Schalter in knapp Jahren bisher genau einmal vermisst, als der Boden neu gemacht wurde und der Melder meinte, es wäre schon ausreichend hell, hatte ich die Auswahl, den kurzfristig an der Decke anders einzustellen, habe aber lieber direkt einen helleren Baustrahler reingestellt….