Sicherheitskamera: eufy SoloCam E40 im Test
eufy gehört zum Unternehmen Anker. Die meisten kennen Anker sicher durch das Zubehör, eufy ist vermutlich aufgrund der Staubsaugerroboter und ganz besonders durch die Sicherheitskameras bekannt. Da gibt es schon zahlreiche Modelle, die klassischen an der Basis, dazu die recht günstigen Stand-Alone-Kameras, die auch HomeKit unterstützen. Neulich gesellten sich neue hinzu, namentlich SoloCam E20, SoloCam E40, SoloCam L20, SoloCam L40, SoloCam S40 sowie Floodlight Cam 2 Pro.
Die neue eufy SoloCam E40 habe ich mir bereits anschauen können und möchte dazu ein paar Worte verlieren. Geleakt war das Modell bereits unter dem Namen eufyCam Solo Pro. E20 und E40 unterscheiden sich kaum, das Modell E20 für 100 Euro hat eine Auflösung von 1.080p, das von mir getestete Modell E40 kommt mit 2K-Auflösung daher.
Die eufy SoloCam E40 arbeitet kabellos. Im Gegensatz zu anderen Kameras von eufy benötigt sie auch keine Basis. Sie wird ins WLAN eingehangen und speichert aufgenommenes Material intern auf dem 8 GB großen Speicher. Sie ist nicht für den Dauereinsatz konzipiert, sondern eher darauf, Bewegungen zu erkennen. Ihr könnt Alexa und Google Asisstant nutzen, nicht aber Apple HomeKit. Die App von eufy benötigt einen Account. Wird die Kamera geklaut, ist aufgenommenes Material weg. Da ich mehrere Cams von eufy einsetze, kann ich gut vergleichen. Die Einrichtung ist wirklich einfach. Kamera aufladen und über die App und gedrückter Sync-Taste an der eufy SoloCam E40 diese ins System hieven. Dann irgendwo anbauen – das Material ist dabei – und schon kann es mit der Überwachung losgehen.
Erwähnen möchte ich aber separat, dass die Kamera WLAN benötigt, hier aber das Band mit 2,4 GHz und auch 5 GHz unterstützt. Viele Modelle, die günstiger sind, nutzen nur 2,4 GHz, was für Leute tragisch ist, die lieber daheim auf 5 GHz setzen.
Da die Kamera, bzw. ihr Akku ratz fatz bei Dauer-Stream leer wäre, achtet sie auf Bewegungen. Man kann in der App einen Bewegungsbereich festlegen. So kann man Bereiche aussparen, auf die nicht geachtet werden soll. Es gibt auch eine Empfindlichkeitssteuerung für die Erkennung sowie für mich wichtig: die Erkennungsart.
Da stellt man ein, dass man nur bei erkannten Menschen benachrichtigt werden möchte, nicht bei irgendetwas anderem. Allerdings werden in der Nacht, egal welchen Modus man einstellt, Bewegungen aufgezeichnet – bei der Erkennungsart „Menschen“ wird man aber nicht benachrichtigt, wenn nachts eine Katze über die Terrasse läuft.
Unschön: Es gibt kein Geofencing. Die Kamera muss also in der App manuell geschaltet werden – oder ihr setzt auf einen Zeitplan. Ihr habt die Wahl zwischen Aufzeichnung, Push-Benachrichtigung oder Kamera-Alarm. Das funktioniert bei eufy seit jeher gut. Auf der anderen Seite hat man es in all der Zeit nicht hinbekommen einen gut funktionierenden Geofencing-Modus bei anderen Modellen hinzubekommen – und hier fehlt er auch völlig.
Manuelles Schalten über die App ist halt einfach kompletter Mist, wenn man mehr als eine Kamera hat – und Zeitpläne passen auch nicht immer. Da sollte man mindestens dafür sorgen, dass man ein System schnell scharf schalten kann – die mobilen Betriebssysteme bieten dafür Möglichkeiten.
Bevor ich abschließend zu den wichtigen Punkten komme, eben was zum Unterschied zwischen FullHD und 2K. Ich habe das natürlich ausgetestet und die Details sind wirklich besser bei 2K. ABER: Das gilt nur für die Nähe. Für meinen Test habe ich die Kamera mal aus rund 10 bis 12 Metern meine Terrasse filmen lassen. Wer will bitte beweisen, dass ich dort saß und nicht irgendeine andere Person – oder übergroße Kartoffel (hier das Original)?
Wichtige Punkte zusammenfassend:
- Alexa-Integration
- Nachtsicht mit Infrarot, in der Nähe brauchbar
- Die Kamera unterstützt keine echten Privatsphärenbereiche. Man kann also nicht einstellen, dass bestimmte Bereiche nicht aufgezeichnet werden. Sprich: Ihr könnt nicht einstellen, dass nur bis zur Grundstücksgrenze aufgenommen wird.
- Keine Unterstützung von Apple HomeKit
- Ohne Abo
- Bild: Zeigt ein großes Sichtfeld, gute Farben
- Die App unterstützt keine „Kritischen Alarme“ von iOS oder Android. Habt ihr euer Handy im stummen Nachtmodus, kommen keine Benachrichtigungen an
- Reagierte sehr zügig beim Aufrufen des Videofeeds, was unterwegs sehr wichtig sein kann
- Die Kamera mit Akku ist ideal überall dort, wo man keine Anschlussmöglichkeit hat, wohl aber WLAN
- WLAN-Reichweite ist brauchbar, aber das müsst ihr selbst testen
- 2-Wege-Kommunikation ok durchführbar
- 90 dB Sirene ausreichend laut
- Geofencing ist nicht möglich
- Clips können bis 120 Sekunden lang sein, der Standard ist 60 Sekunden. Dazwischen kann an das Intervall bis zur erneuten Aufnahme einstellen.
Was bleibt? Durchaus brauchbare Kamera für den Außeneinsatz ohne Stromkabel. Zu bedenken ist, dass überwachbare Bereiche in der Nähe sein sollten, sonst wird’s unscharf. Ebenfalls sollte die Kamera nicht in Greifnähe für Diebe sein. Und eufy muss man ganz klar sagen, dass die eher mal weniger Kameras auf den Markt bringen und lieber mal an der Software schleifen sollten.
Die hat nämlich gute Ansätze, lässt aber schon so lange Dinge vermissen, die man einfach einbauen sollte. Dann gibt’s auch den Empfehlungs-Daumen etwas weiter nach oben. Sonst kaufen sich nämlich die Leute einfach eine Ring Spotlight Cam Battery von Amazon, nehmen das Abo und haben dann ähnliche Leistung und eine aus meiner Sicht bessere Software.
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Was mich interessieren würde, ob sowas wie Onvif, RTSP, FTP oder Smarthomesysteme wie iobroker unterstützt werden.
Das ich kein Abo brauche ist ja schonmal gut, aber kann ich z.B. Bilder per Browser abgreifen?
Moin, danke für den guten Bericht. Wie werden denn die Akkus geladen? Ich würde die Kameras mit Strom versorgen, ist schon alles vorhanden und vom Standort möchte ich nicht alle paar Monate die Akkus herausnehmen.
Danke vorab
micro-usb
Ist die Micro USB aussen? Oder muss man die Kamera dafür öffnen? Eine Klappe oder ähnliches?
Hinten dran ist eine Gummiklappe.