Eufy: Anbieter von Sicherheitskameras ist weiterhin in der Kritik

Das Image von Eufy-Kameras dürfte gelitten haben. Aus eigener Erfahrung weiß ich: Die Kameras sind tatsächlich gut, der Support in den Communitys durch die Mitarbeiter, bzw. deren Transparenz ist miserabel. Wer es verpasst hat: Eufy machte unwahre Angaben, denn Vorschaubilder wanderten durch die Cloud, anders als beschrieben. Das änderte man durch genauere Beschreibungen in der App.

Doch das war noch nicht alles, denn mittlerweile hat man auch Angaben auf der Webseite geändert.

Hier sind 10 Dinge, die am 8. Dezember 2022 auf der Datenschutzseite von Eufy geschrieben wurden, die heute nicht mehr dort sind, wie das US-Medium The Verge schreibt.

  • „Zunächst unternehmen wir alle erdenklichen Schritte, um sicherzustellen, dass Ihre Daten bei Ihnen privat bleiben.“
  • „[Ihr] aufgenommenes Filmmaterial wird vertraulich behandelt. Lokal gespeichert. Mit militärtauglicher Verschlüsselung. Und an dich übermittelt, und nur an dich.“
  • „Hier bei eufy reden wir nicht nur und handeln nicht.“
  • „Mit sicherer lokaler Speicherung verlassen Ihre privaten Daten nie die Sicherheit Ihres Zuhauses und sind nur für Sie zugänglich.“
  • „Alle aufgezeichneten Aufnahmen werden auf dem Gerät verschlüsselt und direkt an Ihr Telefon gesendet – und nur Sie haben den Schlüssel, um die Aufnahmen zu entschlüsseln und anzusehen. Daten werden während der Übertragung verschlüsselt.“
  • „Es ist kein Online-Link zu einem Video verfügbar.“
  • „Sie müssen die Eufy-Software und Ihr Konto verwenden, um die Clips zum Ansehen zu entschlüsseln. Niemand sonst kann auf diese Daten zugreifen oder sie lesen.“
  • „Nur für deine Augen“
  • „Spähen verboten“
  • „Alles im Haus“

Anker, das Unternehmen hinter der Marke Eufy, stellt mittlerweile klar, dass Kunden über ein Webportal auf die Aufnahmen zugreifen können und dass sie Ihre Videoclips „wahlweise“ in der Cloud speichern können. Das Unternehmen verspricht außerdem, dass „Ihre Videoaufnahmen von eufy nicht eingesehen, weitergegeben oder für andere Zwecke verwendet werden“, abgesehen von der Fehlerbehebung. Anker schreibt mittlerweile auch, dass „Ihr Video von niemandem ohne Zugang zu Ihrem Konto eingesehen oder geteilt werden kann.“

Anker sollte wirklich Tabula rasa bei einigen Dingen bei Eufy machen und Punkte wirklich verbessern und das kommunizieren. Das hätten viele der Kameras wirklich verdient, die technisch gut und brauchbar sind. Gerade im Bereich HomeKit findet man keine Gut-und-Günstig-Kameras, außer die von Eufy, wenn man nicht mit Homebridge oder Scrypted arbeiten möchte.

Zwar kann man die Kameras von Eufy mittlerweile in der App deaktivieren und sie nur in HomeKit nutzen, ein App-Konto braucht man dann aber dennoch. Aber auch außerhalb von HomeKit sind Kameras von Eufy brauchbar, wenn man nicht auf einen eigenen NVR mit ausschließlich lokalen Kameras setzen möchte oder zu anderen Anbietern mit Cloud-Bindung wie Ring greifen möchte – wobei diese mittlerweile und glücklicherweise nicht stärker unter Beobachtung stehen.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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9 Kommentare

  1. Wer hundertmal lügt, dem glaubt man nicht mehr.

  2. Wie kann ich die Kameras denn in der App deaktivieren (und allein über HomeKit nutzen)?

    • Ich kenne die App nicht – aber vielleicht hast du einen Router, der den Internetzugriff für bestimmte Geräte unterbinden kann. FRITZ!Boxen können das zum Beispiel auch.

    • In der Eufy-App in den Einstellungen einer Kamera – hab es aber nur über die getestet, die keine Base brauchen.

  3. Ohne Gewähr: Also ich meine das man die herstellereigene App und einen dortigen Account nicht benötigt, um einen Betrieb ausschließlich über Homekit zu realisieren. Die Homebase 2 scannen und somit landet diese in der Home App. Die Kameras werden dann nur mit der Homebase 2 verbunden, über den Sync-Vorgang mit dem Ton-Signal.
    Vermutlich könnten bei diesem Vorgehen dann ein paar Features fehlen, die noch der Eufy-App vorbehalten sind?

  4. Ich hatte meine eufy Kameras testweise in HK aber bin wieder zurück zur eufy App. Das funktioniert für mich besser und hat mehr Features. Ich wüsste nicht weshalb ich lieber HK benutzen sollte.
    Gerade weil ich schon Apps mit Push Service geschrieben habe weiß ich, dass es einfach Einschränkungen bei der Implementierungen gibt. Da kann ich mir schon vorstellen, dass das mit dem Vorschaubild nicht anders geht als es kurz in der Cloud abzulegen. Daraus jetzt einen Strick zu drehen ist doch scheinheilig.

    • Es ist halt dann scheinheilig, wenn man vorher damit wirbt, genau das nicht zu tun.
      Dann kann man nämlich davon ausgehen, dass dieses Vorschau-Problem entweder nicht existiert oder umgangen wurde.

  5. Das gleiche Problem hat Anker (die Mutter von Eufy) eben auch mit dem neuen 3D-Drucker. Da wundern die Bilder von der Kamera auch über die Cloud, unverständlicherweise. Sorgt auch gerade in der Community für etwas Ärger. Selbst eine einfache Timelapse macht das ansonsten doch technich ganz potente Gerät nicht selbst.

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